Aktuell zu Ihren Aktien – Kursbewegende Meldungen in kompakter Form

An dieser Stelle bieten wir Ihnen einen Überblick über die interessantesten Unternehmensnachrichten – vom Blue Chip bis zum Nebenwert. Boersengefluester.de fasst den Inhalt kompakt zusammen und gibt eine kurze Einschätzung. Damit sind Sie stets auf dem aktuellen Stand.

 

Kurznachrichten


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29. September, 2015

Übermäßig viel Aufmerksamkeit bekommt die Aktie von m4e, einem Medienunternehmen mit Schwerpunkt auf Kinderunterhaltung, nicht gerade. Bis zu einem gewissen Grad ist das verständlich, immerhin bringt die Gesellschaft aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn in der Nähe von München gerade einmal 13,25 Mio. Euro auf die Börsenwaagschale. Und selbst davon sind nur gut 46 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen. Operativ ist m4e jedoch voll auf Kurs. Zum Halbjahr steigerte das Unternehmen den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 0,69 Mio. auf fast 1,44 Mio. Euro – und das bei einem um annähernd 21 Prozent rückläufigen Umsatz von 7,55 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie drehte dabei von minus 0,03 auf plus 0,10 Euro. „Der deutliche Ergebnissprung ist das Resultat unserer Konzentration auf das margenstärkere Lizenzgeschäft”, sagt Vorstandschef Hans Ulrich Stoef, der fast 39 Prozent der m4e-Aktien hält. Vorzeigeprodukt des Unternehmens ist die Erfolgsserie „Mia and Me”, für die es weltweit mittlerweile mehr als 140 Lizenznehmer mit über 1.600 Produkten gibt. In Deutschland erreichte die Serie auf dem TV-Kanal KIKA zeitweise mehr als 1,5 Millionen Zuschauer. Einen konkreten Ausblick für 2015 gibt Firmenlenker Stoef zwar nicht, das von Hauck & Aufhäuser erwartete EBIT von 2,5 Mio. Euro sollte nach dem starken Halbjahresresultat aber mindestens erreichbar sein. Ebenfalls bemerkenswert: Der Small Cap wird mit einem Abschlag zum Buchwert gehandelt – gegenwärtig sind es gut sechs Prozent. Anleger, die sich an dem wenig erbaulichen Chartbild nicht stören, finden hier einen deutlich unterschätzten Medientitel mit erklecklichem Potenzial.


Mit tiefroten Halbjahreszahlen und einer knackigen Gewinnwarnung für das Gesamtjahr 2015 löste 2G Energy zuletzt einen Kursrutsch von fast 20 Prozent aus. Nun hat der Hersteller von mit Erd- und Biogas betriebenen Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK) seinen detaillierten Sechs-Monats-Report vorgelegt. An den grundlegenden Rahmendaten hat sich freilich nichts geändert: Bei Erlösen von 59 Mio. Euro fiel ein operativer Verlust von 3,96 Mio. Euro an – nach einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 0,65 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Ursächlich für die drastische Verschlechterung waren gleich mehrere Faktoren: Einmaleffekte für Personalanpassungen, eine planmäßige Abschreibung auf den Firmenwert der US-Beteiligung 2G Cenergy, die Investitionen für den Ausbau des Auslandsgeschäfts sowie die typische Saisonalität des Geschäfts. Zu kämpfen hat die Gesellschaft aus dem münsterländischen Heek aber auch an der Preisfront. „Der Markt für Kraft-Wärme-Kopplung befindet sich weiterhin in einem Neuordnungsprozess, der mit einem steigenden Druck auf die Verkaufspreise einhergeht”, heißt es im Halbjahresbericht. Gemessen daran haben die Abschreibungen nur einen begrenzten Einfluss auf das Abrutschen des Ergebnisses, denn sie stiegen gerade einmal von 1,31 auf 1,63 Mio. Euro. Wie hoch die Aufwendungen für die Optimierung der betrieblichen Arbeitsprozesse hingegen genau waren, lässt sich aus dem Zahlenwerk dagegen nicht ablesen. Für das Gesamtjahr peilt der Vorstand gegenwärtig nur noch einen „niedrigen positiven EBIT-Wert” an. Die Experten von Hauck & Aufhäuser siedeln das Ergebnis vor Zinsen und Steuern für das laufende Jahr bei 1,1 Mio. Euro an. Für 2016 liegt ihre Erwartungshaltung bei 6,4 Mio. Euro. 2017 halten die Nebenwerteexperten ein EBIT von 9,4 Mio. Euro für möglich. Inklusive des Nettofinanzguthabens von rund 4,6 Mio. Euro wird das Papier gegenwärtig also mit dem Faktor 10,8 auf das 2016er-EBIT gehandelt. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis beträgt knapp 1,6. Diese Relationen sind nicht zu ambitioniert, so dass der Kurs einen Boden ausbilden könnte. Allerdings muss 2G Energy auch tatsächlich die erhoffte Ergebniswende hinbekommen. Noch reicht das Auslandsgeschäft nicht aus, um die gesetzlich induzierten Schwankungen im Inlandsgeschäft auszugleichen. Dabei strebt die Gesellschaft in den nächsten Jahren eine Exportquote von 50 Prozent an. Zur Einordnung: 2014 stammten nur 21 Prozent der Erlöse aus dem Ausland. Boersengefluester.de geht dennoch davon aus, dass es noch eine Weile dauern wird, bis sich die Investoren wieder verstärkt für die 2G-Aktie interessieren werden. Wer einen entsprechend langen Anlagehorizont hat, kann die Zeit überbrücken. Produktmäßig und auch bilanziell ist das Unternehmen prima aufgestellt. Größtes Problem bleibt für uns der Druck auf die Verkaufspreise der KWK-Anlagen von 2G Energy. Außerdem irritiert boersengefluester.de, dass dieser Aspekt nach Q1 und auch zur Hauptversammlung Anfang Juli 2015 vom Management noch nicht so thematisiert wurde.


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28. September, 2015

Die dringend benötigte Kapitalerhöhung bei ItN Nanovation ist abgeschlossen. Allerdings hat der Anbieter von Spezialfiltern für die Wasserreinigung nur rund drei Viertel der maximal möglichen Aktienzahl angesetzt. Insgesamt setzte das Unternehmen aus Saarbrücken knapp 1,5 Millionen Papiere zum Stückpreis von 1,40 Euro ab, womit brutto rund 2,1 Mio. Euro in die Kassen flossen. Gemessen an der zuletzt doch recht ermutigenden Nachrichtenlage – lesen Sie dazu auch den Bericht von boersengefluester.de HIER – mag das Ergebnis auf den ersten Blick ein wenig enttäuschend aussehen. Letztlich war eine Vollplatzierung aber wohl auch kaum zu erwarten. Bereits Mitte September hatte ItN signalisiert, dass Altaktionäre umfassende Zeichnungszusagen von mehr als der Hälfte des Gesamtvolumens angegeben haben. Damit hat die Familie Stoll des Automatisierungskonzerns Festo wieder einmal frisches Geld in ItN gepumpt und dabei vermutlich sogar einen Überbezug angemeldet. Eher unwahrscheinlich ist hingegen, dass die Beteiligungsgesellschaft Nanostart – sie hielt zuvor 18 Prozent an ItN – an der Kapitalerhöhung teilgenommen hat. Nur schwer ermitteln lässt sich für Außenstehende hingegen, in welchem Umfang der Streubesitz junge Aktien bezogen hat. Theoretisch hätte der Free Float Bezugsrechte für den Kauf von knapp 650.000 Papieren gehabt. Kapitalisiert ist das Unternehmen nun mit knapp 23,6 Mio. Euro. Gemessen an den aktuellen Zahlen ist das sportlich. Andererseits hat die Gesellschaft jede Menge Projekte in der Pipeline. Auf die lange Sicht zählt auch der Vorstoß in den prosperierenden Bereich Meerwasserentsalzung dazu. Dennoch: Der Titel eignet sich nur für extrem risikobereite Anleger.


Was ist ein Unternehmen wert, das sein operatives Geschäft verkauft, eine größere Dividende ausschüttet sowie eine Kapitalrückzahlung vornimmt – und anschließend (noch) ohne Plan dasteht? Die Frage stellen sich zurzeit die Aktionäre von Balda (boersengefluester.de berichtete HIER). Konkrete Antworten liefert auch der jetzt vorgelegte Geschäftsbericht des Unternehmens nicht. Ein paar Annäherungsversuche gibt es aber immerhin doch. So sagt der Großaktionär (29,43 Prozent) und Aufsichtsratsvorsitzender Thomas van Aubel, dass die im Konzern verbleibenden Barmittel nach wie vor ausreichen, um auch „größere Akquisitionen zu tätigen, wenn sich geeignete Objekte finden lassen“. Vorstandschef Oliver Oechsle wiederum beziffert das für die Umsetzung der neuen Strategie zur Verfügung stehende Vermögen auf 130 bis 140 Mio. Euro. Heruntergerechnet sind das 2,20 bis knapp 2,40 Euro je Balda-Aktie. On top kommen die 1,10 Euro pro Anteilschein Dividende sowie die Kapitalrückzahlung von 0,90 Euro je Aktie. Demnach müsste sich der Wert der Balda-Aktie eigentlich im Bereich nördlich von 4 Euro bewegen. Tatsächlich kostet das Papier aber „nur“ 3,10 Euro. Wo ist also der Haken? Zum einen würde auch eine komplette Auflösung der Gesellschaft noch erhebliche Mittel verbrauchen und könnte sich über Jahre hinziehen. Aktionäre der mittlerweile liquidierten Caatosee wissen ein Lied davon zu singen. Darüber hinaus müssen die Behörden dem Deal noch zustimmen. Auch dafür gibt es einen Abschlag. Zudem wäre es nicht komplett ungewöhnlich, wenn Balda im neuen Gewand – etwa als Beteiligungsgesellschaft – mit einem Discount auf den Substanzwert gehandelt würde. Denkbar ist natürlich aber auch, dass das Balda-Management eine super knackige Geschäftsidee präsentiert. Dann wäre sogar ein Aufschlag auf liquiden Mittel möglich. Zunächst einmal gilt jedoch folgende Rechnung: Aktuell kostet die Balda-Aktie 3,11 Euro. Nach der Hauptversammlung am 19. November 2015 werden 0,90 Euro pro Anteilschein ausgekehrt und auch vom Kurs abgezogen. Davon kassiert der Fiskus – ohne Berücksichtigung von Kirchensteuern – 26,375 Prozent für Abgeltungsteuer und Soli. Beim Aktionär kommen also nur 0,66 Euro je Aktie an. Die Kapitalrückzahlung von 0,90 Euro gibt es zwar erst im Sommer 2016 – dafür aber steuerfrei. Das heißt: Grob die Hälfte des Einsatzes schon mal mehr oder weniger sicher. Den restlichen 1,55 Euro je Aktie stehen brutto 2,20 bis 2,40 Euro entgegen. Selbst bei einem Sicherheitsabschlag von 25 Prozent würden 1,65 bis 1,80 Euro übrig bleiben. Das entspricht einem Potenzial von bis zu gut 15 Prozent auf Sicht von rund acht Monaten. Für boersengefluester.de gibt es unter Chance-Risiko-Aspekten nicht viele Papiere auf dem heimischen Kurszettel, die da mithalten können. Im schlimmsten Fall verzettelt sich Balda in den kommenden Jahren in vermeintlich interessante Projekte, die am Ende aber doch nur Geld kosten. Allerdings können wir uns nicht vorstellen, dass Großaktionäre van Aubel da mitspielt.




 

24. September, 2015

Einen ganz soliden Eindruck hinterließ Adi Drotleff, Firmengründer und Großaktionär von Mensch und Maschine (MuM), auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior. Dabei hatte Drotleff zwar keine großartigen Neuigkeiten im Gepäck – zumal der Halbjahresbericht nun auch schon seit einigen Wochen bekannt ist. Und die Q3-Zahlen kommen erst am 26. Oktober 2015. Per saldo sieht es jedoch so aus, als ob der Spezialist für Konstruktionssoftware seine Ziele im laufenden Jahr sicher erreichen wird. Beim Umsatz peilt Drotleff „deutlich mehr“ als 150 Mio. Euro an. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sieht er in einem Korridor zwischen 11 und 12 Mio. Euro – verglichen mit 10,87 Mio. Euro im Vorjahr. Das sieht auf den ersten Blick nach Stillstand aus, doch Drotleff betont: „2015 ist das erste Jahr, wo wie ohne die Quersubventionierung aus dem Distributionsgeschäft arbeiten.“ Hintergrund: MuM hatte 2011 sein Großhandelsgeschäft für insgesamt 28 Mio. Euro verkauft. Abgewickelt wurde der Deal über mehrere Raten, so dass es in den vergangenen Jahren regelmäßig zu Sondererträgen kam. Längst hat sich die Umstellung auf den Vertrieb von Autodesk-Software an Endkunden in Kombination mit dem Verkauf der eigenen Softwarelösungen als kluger Schachzug erwiesen. Für Privatanleger kommt der Small Cap in erster Linie als verlässlicher Dividendenzahler in Betracht. „Die 20 Cent für 2015 können wir absolut garantieren“, sagte Drotleff in Frankfurt-Egelsbach. Bezogen auf den aktuellen Aktienkurs entspricht das einer (zunächst steuerfreien) Rendite von knapp 2,9 Prozent. Mit Blick auf die Prognose für das 2015er-Ergebnis je Aktie, hier ist bislang der Vorjahreswert von 24 Cent die Messlatte, sollten Anleger die Veröffentlichung des Neun-Monats-Berichts abwarten. Zwar kam MuM nach sechs Monaten 2015 bereits auf 16 Cents. Doch dieser Wert lässt sich so nicht hochrechnen. Derweil hat sich die Notiz des Small Caps an der Marke von 7 Euro festgebissen. Vor dem Hintergrund des schwachen Gesamtmarkts ist das jedoch ein sehr positives Signal. Abgabedruck ist bei MuM jedenfalls nicht zu spüren. Und Drotleff, dem gegenwärtig gut 42 Prozent der Anteile zuzurechnen sind, verriet in seiner Präsentation: „Ich habe im laufenden Jahr meinen Bestand um knapp 350.000 Aktien aufgestockt.“ Es gibt nicht viele Manager, die so konsequent auf das eigene Unternehmen setzen. Boersengefluester.de bleibt daher bei der Einschätzung: Kaufen.


Schwer enttäuscht hat uns 2G Energy mit seinen vorläufigen Zahlen zum Halbjahr 2015. Und nicht nur das: Eine saftige Gewinnwarnung mit der Überschrift „solider Geschäftsverlauf im Rahmen der Erwartungen im ersten Halbjahr 2015“ zu verpacken, ist unserer Meinung nach sogar schon ziemlich frech. Dabei hatte boersengefluester.de den Hersteller von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK) bislang stets als besonnen kommunizierendes Unternehmen zu schätzen gewusst. In den ersten sechs Monaten fiel bei einem Umsatzplus von 13 Prozent auf 59 Mio. Euro ein EBIT von minus 3,9 Mio. Euro an – nach minus 0,5 Mio. Euro in der vergleichbaren Vorjahresperiode. Als Gründe für das hohe Minus führt der Vorstand das ruhige Bestellverhalten von KWK-Anlagen vor der anstehenden Novelle des KWK-Gesetzes, die nachteilige Entwicklung der Verkaufspreise durch den Konsolidierungsprozess in der Branche, die Kosten für die Kapazitätsvorhaltung sowie planmäßig Abschreibung auf den Firmenwert der mittlerweile vollständig übernommenen US-Tochter 2G Cenergy an. Für das Gesamtjahr 2015 behält das Management zwar sein Erlösziel von 140 bis 160 Mio. Euro bei. Die bislang in Aussicht gestellte EBIT-Marge von fünf bis sieben Prozent – entsprechend 7,0 bis 11,2 Mio. Euro – lässt sich aber nicht mehr halten. Nun peilt 2G einen „niedrigen positiven EBIT-Wert“ an. Eine konkrete Bandbreite gibt es nicht. Das Eigenkapital der Firma aus Heek ist zum Halbjahr auf 47,4 Mio. Euro gesunken – was bezogen auf die Bilanzsumme aber noch immer eine solide Quote von 46,6 Prozent bedeutet. Derweil wird das gesamte Unternehmen momentan mit einem Aufschlag von 62 Prozent auf den Buchwert gehandelt. Der langfristige Durchschnittswert liegt hier eher bei einer Zugabe von rund 90 Prozent. Keine Frage: Mit Blick auf die Perspektiven durch die stärkere Auslandsexpansion und den Möglichkeiten im Heimatmarkt liefert die Momentaufnahme zum Halbjahr bestimmt ein zu trübes Bild. Immerhin ist 2G ein technologisch prima aufgestelltes Unternehmen. Dennoch: Von unserer Kaufen-Einstufung für die 2G-Aktie treten wir vorerst zurück. Gut möglich, dass das Papier in den kommenden Wochen bis in den Bereich um 15 Euro zurückfällt. Spätestens hier sollte dann aber ein Boden gefunden sein. Wer einen Zeithorizont von 18 Monaten für ein Investment in dem Small Cap mitbringt, kann sicher engagiert bleiben. Kurzfristig sehen wir jedoch nur wenig Erholungspotenzial. Nicht gerade zimperlich fällt auch die geänderte Einschätzung von Hauck & Aufhäuser aus. Die Experten stufen das Papier von “Kaufen” auf “Halten” herunter und kürzen das Kursziel von 26,00 auf 15,50 Euro.


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23. September, 2015

Besser als von uns erwartet fallen die vorläufigen Zahlen von Fortec Elektronik für das Geschäftsjahr 2014/15 (30. Juni) aus. Bei leicht höhen Umsätzen von 45,9 Mio. Euro  zog der Gewinn vor Steuern von 2,2 auf 2,5 Mio. Euro an. Prozentual noch kräftiger ging es mit dem Nettogewinn nach oben – er zog um gut 21 Prozent auf 1,87 Mio. Euro an. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von rund 63 Cent. Die Dividende lässt der Anbieter von Displays und Elektronikbauteilen erwartungsgemäß bei 50 Cent je Anteilschein – genau wie in den vier Jahren zuvor. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 13,75 Euro läuft die Ausschüttung auf eine Rendite von ansehnlichen 3,6 Prozent hinaus. Allein das macht den Small Cap zu einem interessanten Investment. Die Hauptversammlung der schuldenfreien Gesellschaft findet am 18. Februar 2016 statt – vermutlich wieder bei Leberkäse, Brezel, Salat und Bier. Wesentlicher Treiber bei Fortec Elektronic ist die 50-Prozent-Beteiligung an dem Displayspezialisten Data Display. Momentan besitzt Fortec 50 Prozent an der Gesellschaft aus Germering in der Nähe von München. Ab Jahresanfang 2016 besteht jedoch die Option, auch die zweite Hälfte an dem Unternehmen zu erwerben. Es ist davon auszugehen, dass Fortec hier relativ schnell Nägel mit Köpfen machen wird. Kapitalisiert ist Fortec mit gut 40,5 Mio. Euro. Nach Abzug der liquiden Mittel und anderen finanziellen Vermögenswerten bleibt ein Unternehmenswert von knapp 33 Mio. Euro stehen. Gemessen an den jetzt vorgelegten Zahlen ist das voll im grünen Bereich. Perspektivisch bleibt Fortec Elektronik für uns zudem ein Übernahmekandidat. Blaupause ist hier Data Modul. Die Münchner wurden Anfang des Jahres von dem US-Konzern Arrow Electronics geschluckt – damals zu einem Faktor von 8,3 bezogen auf den Enterprise Value zum 2014er-Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Derzeit kommt Fortec hier zwar auf eine höhere Bewertung. Allerdings will die Gesellschaft aus Landsberg am Lech in den kommenden Jahren wieder spürbar auf Wachstum umschalten. Bis zum Geschäftsjahr 2019/20 steuert Firmenlenker Dieter Fischer bei Erlösen von 100 Mio. Euro ein EBIT von immerhin 5 bis 8 Mio. Euro an. Unterm Strich sieht boersengefluester.de für den sehr soliden Small Cap damit noch ein erkleckliches Kurspotenzial.


Mit den Zahlen zum Geschäftsjahr 2014/15 (30. Juni) hat Verbio Vereinigte BioEnergie die zuletzt mehrfach angehobenen eigenen Prognosen sicher erfüllt. Bei Erlösen von 618,49 Mio. Euro kam der Hersteller von Biokraftstoffen auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 28,49 Mio. Euro. In Aussicht gestellt hatte Vorstandschef Claus Sauter zuletzt ein Betriebsergebnis in einer Range von 26 bis 30 Mio. Euro. Aufgrund eines latenten Steuerertrags blieb unterm Strich ein  – für boersengefluester.de – unerwartet hoher Überschuss von 26,86 Mio. Euro stehen. Demnach kletterte das Ergebnis je Aktie von 0,08 auf 0,43 Euro. Als Dividende will das Unternehmen aus Zörbig in Sachsen-Anhalt der Hauptversammlung am 29. Januar 2016 immerhin 0,10 Euro pro Anteilschein vorschlagen. Damit bewegt sich Verbio im oberen Bereich der Erwartungen. Auf Basis des aktuellen Kurses von 4,20 Euro kommt der Small Cap auf eine Rendite von knapp 2,4 Prozent. Der Ausblick sieht ebenfalls recht konstruktiv aus. Firmenlenker Sauter kalkuliert mit einem EBIT von rund 27 Mio. Euro – also leicht unter Vorjahresniveau. Vor dem Eindruck der vergangenen Quartale ist aber davon auszugehen, dass dies noch nicht das letzte Wort ist. Da sich die Steuerposition verschlechtern dürfte, wird unterm Strich wohl spürbar weniger übrig bleiben. Dennoch bleiben wir positiv für das Papier gestimmt: Unter Berücksichtigung des Nettofinanzvermögens von zurzeit 7,8 Mio. Euro wird der Spezialwert mit dem Faktor 9,5 auf das für das laufende Jahr zu erwartende Betriebsergebnis gehandelt. Der mehrheitlich zu Südzucker gehörende Bioethanolshersteller CropEnergies kommt hier – nach der deutlichen Prognoseerhöhung  auf ein Multiple zwischen 7,3 und 10,3: Je nachdem, ob CropEnergies 50 oder 70 Mio. Euro Betriebsergebnis im laufenden Jahr einfahren wird. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei Verbio beträgt mittlerweile zwar schon gut 1,3, liegt also spürbar über dem langjährigen Durchschnitt. Doch mit Blick auf die ansehnliche Eigenkapitalrendite von fast 13 Prozent lässt sich hiergegen nichts sagen. Per saldo hält boersengefluester.de bei Verbio Kurse von deutlich über 5 Euro für angemessen. Unbedingt einen Blick wert ist aber auch der Anteilschein von CropEnergies


 

22. September, 2015

Der Sportwettenanbieter mybet Holding kommt einfach nicht zur Ruhe. Dass die Einführung einer neuen Wettplattform durch den britischen Kooperationspartner Amelco eine Belastung für das 2015er-Ergebnis sein wird, war zwar klar. Keine Rede war vor gut einem Monat zur Vorlage des Halbjahresberichts jedoch davon, dass auf die bestehende – nicht mehr genutzte Plattform – eine Sonderabschreibung in Höhe von 5,2 Mio. Euro fällig wird. Darüber hinaus scheinen die Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland auf das Geschäft von Mybet zu drücken. Summa summarum rechnet der neue Vorstandschef Zeno Osskó daher nun mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im einstelligen negativen Millionen-Euro-Bereich. Immerhin: Bereinigt um den Effekt der Sonderabschreibung peilen die Kieler weiterhin ein EBIT von maximal minus 0,5 Mio. Euro. Die Hoffnungen der Aktionäre müssen sich demnach auf 2016 richten, wenn die Kooperation mit Amelco erste positive Effekte abwerfen soll. Kapitalisiert ist mybet derzeit mit rund 24,5 Mio. Euro. Dem steht ein Eigenkapital per 30. Juni 2015 von 18,7 Mio. Euro entgegen. Zum Jahresende wird sich aber auch diese Größenordnung nun spürbar verschlechtern. Knapp 40 Prozent der Marktkapitalisierung von mybet sind dabei auf die 52-Prozent-Beteiligung an pferdewetten.de zurückzuführen. Wer hatte das vor einigen Jahren für möglich gehalten, als pferdewetten.de ein Sanierungsfall war und eigentlich verkauft werden sollte? Nun sieht es für die Aktie von mybet eher trostlos aus. Der Spezialwert dürfte auf absehbare Zeit wohl ein Penny Stock bleiben. Wer sich als Aktionär im Wettbereich engagieren möchte, sollte lieber auf Papiere wie bet-at-home.com setzen.


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21. September, 2015

Einen knackigen Ausbruch nach oben erleben gerade die Aktionäre von Constantin Medien. Wesentlicher Auslöser ist der großartige Kinoerfolg von „Fack Ju Göthe 2”. Aber auch die Übertragung der UEFA Europa League auf Sport1 dürfte angesichts von Zugpferden wie Borussia Dortmund oder Schalke 04 sehr positiv verlaufen. Damit stehen die Chancen gut, dass Constantin am Jahresende eher den oberen Bereich der erst kürzlich auf 2 bis 4 Mio. Euro erhöhten Gewinnprognose für 2015 erreicht. Das entspräche einem Ergebnis je Aktie von 0,04 Euro. Für die Folgejahre rechnen die Analysten von Oddo Seydler dann mit weiter stark steigenden Erträgen und geben ein Kursziel von 2,50 Euro aus. Auf Basis der 2017er-Prognosen von boersengefluester.de beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis moderate 13,5. Die Nettoverschuldung hat das Münchner Unternehmen in den vergangenen Quartalen signifikant nach unten geschraubt, auf zuletzt „nur” noch gut 30 Mio. Euro. Der Börsenwert von Constantin Medien beträgt zurzeit 177 Mio. Euro. Mutige Anleger setzen auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends und lassen auch von dem zuletzt kräftigen Kursschub nicht abschrecken.


Als ob Porsche durch die Sammelklagen von Hedgefonds und anderen Großinvestoren nicht schon genügend Ärger aus Amerika am Hals hätte. Nun geht es auch noch ihrer wichtigsten Beteiligung – dem VW-Konzern – an den Kragen. Angesichts der Manipulation von Abgaswerten in den Vereinigten Staaten knickte die Notiz der im DAX enthaltenen VW-Vorzüge um 22 Prozent auf rund 127 Euro ein. Die Stammaktien von Volkswagen verloren auf einen Schlag um 20 Prozent auf 128 Euro an Wert. Für die Porsche Automobil Holding SE ist das dramatisch, denn die Gesellschaft besitzt – als das mit Abstand wertvollste Asset – 50,7 Prozent aller Stammaktien von VW. Aktuell hat dieses Paket einen Wert von 19,077 Mrd. Euro – heruntergerechnet auf die einzelne Porsche-Aktie sind das 62,29 Euro. Zum Vergleich: Auf dem Jahreshoch am 17. März 2015 hatten die von Porsche gehaltenen VW-Stämme noch einen Wert von 124,33 Euro je Porsche-Aktie. Nicht verwunderlich, dass der Kursverlauf der Porsche-Aktie eine Ableitung des Charts der VW-Aktie ist. So rauschten die Vorzüge von Porsche seit dem Jahreshoch um 50 Prozent auf zuletzt nur noch gut 47 Euro in die Tiefe. Signifikant verändert haben sich die wesentlichen Bewertungsrelationen dadurch allerdings nicht: Zieht man ausschließlich die Nettoliquidität von zuletzt 2,072 Mrd. Euro sowie den Wert des VW-Pakets zur Einordnung der Porsche-Aktie heran, hätte der Titel derzeit einen fairen Wert von 69,06 Euro. Verglichen mit der aktuellen Notiz würde das Papier also mit einem Discount von rund 32 Prozent gehandelt werden. Zum Vergleich: Auf dem VW-Top im März 2015 betrug der Abschlag gut 29 Prozent. Der Mittelwert der vergangenen zwölf Monate lag nach Berechnungen von boersengefluester.de bei 28,2 Prozent. Nun lässt sich natürlich trefflich darüber streiten, ob eine Risikoprämie von rund einem Drittel gerechtfertigt ist oder nicht. Kleiner geworden ist das Risiko weiterer Klagen – in diesem Fall gegen Volkswagen – allerdings nicht. Nur extrem risikobereite Investoren greifen hier momentan zu. Kann gut sein, dass die aktuelle Panik – wann verliert eine DAX-Aktie schon mal 20 Prozent am Tag? – eine gute Nachkaufchance auch für die Porsche-Aktie ist. Momentan lässt sich das aber kaum seriös abschätzen.


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18. September, 2015

Reihenweise gute Meldungen von Nanogate dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Notiz des Spezialisten für Hochleistungsoberflächen seit geraumer Zeit nicht mehr wirklich vom Fleck kommt und in einem Korridor zwischen 30 und gut 40 Euro festhängt. Hauptgrund: Rund 119 Mio. Euro Marktkapitalisierung sind einfach eine Menge Holz für ein Unternehmen mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von gerade einmal 1,65 Mio. Euro zum Halbjahr. Dabei ist Nanogate beim Umsatz schnurstracks Richtung 100 Mio. Euro unterwegs und dürfte in den kommenden Jahren auch auf der Ergebnisseite endlich zeigen, was möglich ist. So sollte das EBIT bis 2016 in eine Größenordnung um 5 Mio. Euro wachsen. Für 2017 liegt die Erwartungshaltung der Analysten an den operativen Profit dann bereits bei mehr als 7 Mio. Euro. Aber selbst wenn dieser Ertragssprung gelingt, wäre der Small Cap alles andere als günstig – zumal die Gesellschaft trotz der jüngsten Kapitalerhöhung noch Nettofinanzschulden von knapp 16 Mio. Euro in der Bilanz stehen hat. Andererseits können alle Schätzungen auch schnell Makulatur werden, da sich ständig neue Einsatzbereiche für die Beschichtungen von Nanogate ergeben: von bruchsicheren Kunststoffscheiben für Spezialfahrzeuge bis hin zur anspruchsvollen Innenausstattung hochwertiger Pkw. Keiner der großen Fahrzeughersteller, der nicht auf die Technik des Unternehmens aus Quierschied-Göttelborn in der Nähe von Saarbrücken vertraut. Doch es gibt auch Risiken, etwa in Form der immer größer werdenden China-Expertise von Nanogate. Sollte sich das Wachstum hier signifikant abschwächen, wird das nicht ohne Folgen für Nanogate bleiben. Die teilweise enormen Kursausschläge der vergangenen Wochen spiegeln diese Unsicherheit wider. Eine gute Halten-Position ist der Titel für boersengefluester.de aber allemal.


Positive Kommentare von Analysten und der Finanzpresse gab es für die Aktie von Softing in den vergangenen Monaten ausreichend. Dennoch ist die Notiz des Anbieters von elektronischen Messgeräten und Tools zur Fahrzeugdiagnose ordentlich unter die Räder gekommen. Von 15 Euro ging es runter bis auf weniger als 10 Euro – innerhalb von nur fünf Monaten. Das ist noch kein Drama, zumal der Small Cap von 2010 bis 2014 eine atemberaubende Rally von 2,50 Euro bis auf 18 Euro hingelegt hat. Aber einstellige Kursregionen hatten die Investoren zuletzt 2013 bei Softing gesehen. Jetzt sollte es jedoch wieder aufwärts gehen. Grund: Vorstandschef und Großaktionär Wolfgang Trier hat die Prognosen für das laufende Jahr ein wenig konkretisiert. Demnach rechnet Trier mit Erlösen zwischen 77 und 80 Mio. Euro und einem um die Zusatzabschreibungen für die jüngsten Firmenzukäufe bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Bandbreite von 7,0 bis 7,5 Mio. Euro. Bislang war offiziell „nur” von Umsätzen in Höhe von mehr als 75 Mio. Euro die Rede. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) – die neue zentrale Steuerungsgröße bei Softing – sollte etwa auf dem Vorjahresniveau von gut 10 Mio. Euro ankommen. „Das Unternehmen sieht sich operativ voll auf Kurs”, heißt es offiziell. Wer den charismatischen Unternehmer Trier Mitte Juni 2015 auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior gehört hat, dürfte von dem jetzigen Ausblick indes nicht sonderlich überrascht sein. So sprach Trier auf dem Regionalflughafen in Frankfurt-Egelsbach bereits davon, beim Umsatz eher „im oberen Bereich” einer Spanne von 75 bis 80 Mio. Euro zu landen. Außerdem hieß es: „Die EBIT-Marge muss zweistellig sein – zwischen 10 und 15 Prozent. Bei acht Prozent (wie 2014) hat sie nichts verloren.” Sei es drum: Softing ist ein qualitativ hochwertiger Small Cap. Und für Anleger, die der Entwicklung in Europa nicht trauen, bietet die Gesellschaft aus Haar bei München genau das richtige Rezept. „Spätestens in zwei Jahren werden wir das Ziel erreicht haben, dass wir die Hälfte unserer Umsätze in Nordamerika machen”, sagte Trier auf der Prior-Konferenz. Die Marktkapitalisierung von Softing beträgt gut 71 Mio. Euro. Warburg Research veranschlagt den fairen Wert für den Titel auf 15,50 Euro. Potenzial ist also noch ausreichend vorhanden.




 

16. September, 2015

Der Kursverfall von E.ON und RWE nimmt immer heftigere Züge an. Gemessen an den All-Time-Highs von Anfang 2008 hat der RWE-Konzern nun 50,25 Mrd. Euro an Wert eingebüßt. Bei E.ON türmt sich das Minus auf 87,70 Mrd. Euro. Mittlerweile ist es sogar soweit, dass die Marktkapitalisierung von RWE mit knapp 6,53 Mrd. Euro sogar unter den Börsenwert des wesentlich kleineren Stromversorgers EnBW Energie Baden-Württemberg gerutscht ist. Der nur mit einem Streubesitz von 0,39 Prozent an der Börse gelistete Konzern aus Karlsruhe bringt zurzeit fast 6,64 Mrd. Euro auf die Waagschale. In der Spitze waren es hier 15,21 Mrd. Euro. Die Bewertung der beiden DAX-Unternehmen ist derweil kaum möglich: Auf dem Papier werden die Stämme von RWE mit einem Abschlag von 25 Prozent auf den Buchwert gehandelt. Bei E.ON sind es sogar 41 Prozent – eigentlich ein deutliches Kaufsignal. Allerdings ist völlig offen, welche zusätzlichen Belastungen für den Rückbau der Atomkraftwerke auf die Versorger zukommen. Dabei kommen die Analysten mit der Drosselung ihrer Kursziele fast nicht nach – so rasant geht es nach unten. Mittlerweile ist selbst die von Kepler Cheuvreux ausgegebene pessimistische Marke von 10 Euro für die RWE-Aktie in unmittelbarer Sichtweite. Die von Kepler Cheuvreux genannten 8 Euro für E.ON sind sogar schon um 50 Cent unterschritten. So schlimm der Kursverfall ist, man muss kein großer Prophet sein um zu sagen, dass E.ON und RWE die Commerzbank als „Lieblingszock“ der Anleger aus dem DAX ablösen werden. Gut möglich, dass die Versorger nach der Extremprügel für eine rasche Kurserholung von bis zu 20 Prozent gut sind. Mit einer ebenso großen Wahrscheinlichkeit kann es aber nochmals deutlich nach unten gehen – beinahe wie am Roulettetisch. Sollte E.ON – wie erst vor wenigen Tagen nochmals bekräftigt – tatsächlich auch für 2015 eine Dividende von 0,50 Euro pro Anteilschein zahlen, käme der Titel auf eine Rendite von 6,6 Prozent. Bei RWE gibt es noch keine konkrete Aussage zu einer möglichen Ausschüttung. Alles andere als eine kräftige Kürzung würde uns jedoch überraschen. Trotzdem: Bei einer Halbierung auf 0,50 Euro ergäbe sich (für Neueinsteiger) eine Rendite von 4,6 Prozent. Möglicherweise müssen sich die klammen Kommunen aber auf eine noch deutliche Anpassung einstellen. Angesichts der im Raum stehenden Milliardenbeträge wäre auch eine Nullrunde nur verständlich.


Quasi wieder auf dem Ausgangsniveau von vor einem Jahr – also bei rund 6 Euro – ist die Notiz der Beteiligungsgesellschaft Blue Cap angekommen. Das ist bitter, denn zu Jahresbeginn 2015 kostete die Aktie in der Spitze deutlich mehr als 9 Euro. Immerhin scheint der Kurs derzeit einen Boden auszubilden und tastet sich vorsichtig Richtung Norden. Den Halbjahresbericht haben die Münchner noch nicht vorgelegt – das ist für Ende September vorgesehen. Möglicherweise lässt sich Vorstandschef Hannspeter Schubert aber bereits in ein paar Tagen ein wenig in die Karten schauen. Grund: Am 22. September präsentiert er auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior in Frankfurt-Egelsbach. Auf der Hauptversammlung hatte Schubert zuletzt seine Ziele für 2015 bestätigt: Demnach soll bei Erlösen von gut 90 Mio. Euro ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBIT) von 6,7 Mio. Euro herausspringen. Das EBIT veranschlagt er auf rund 4,8 Mio. Euro. Derweil beträgt die Marktkapitalisierung momentan lediglich 21,7 Mio. Euro. Zu berücksichtigen sind allerdings die hohen Nettofinanzverbindlichkeiten von zuletzt fast 25,5 Mio. Euro. Ein Malus ist zudem, dass Blue Cap – im Gegensatz zu anderen Branchenvertretern wie Aurelius, Indus Holding, MBB, Mutares, oder Ringmetall (ehemals H.P.I. Holding) – keine attraktiven Dividenden zahlt und stattdessen Nullrunden fährt. Boersengefluester.de nimmt den Anteilschein auf die Beobachtungsliste. Kurzfristig sieht der Chart durchaus verheißungsvoll aus. Von der Prior-Konferenz berichtet boersengefluester.de dann kommende Woche.






 

14. September, 2015

Ist schon klar: Bei Kursen von mehr als 60 Euro Ende Mai 2015 war die Aktie von Basler alles andere als ein Schnapper. Selbst das Unternehmen sprach in diesem Zusammenhang von einer „sehr hohen Bewertung” und hat den Verkauf eigener Aktien angestoßen. 50.000 Stück gingen an einen langfristigen Investor. Weitere 20.000 wollte Basler „nach und nach” über den Markt verkaufen. Dem Vernehmen nach ist dieses Vorhaben mittlerweile zu etwa drei Vierteln abgearbeitet. Beim aktuellen Niveau von rund 42 Euro soll die Gesellschaft aus Ahrensburg – nordöstlich von Hamburg – jedoch nicht mehr auf der Verkäuferseite sein. Derweil hat Firmengründer Norbert Basler seinen Anteil von zuletzt 52 Prozent in die Basler Beteiligungs-GmbH & Co. KG eingebracht. Damit soll der Bestand des Gesamtpakets auch langfristig – etwa für den Fall der Vererbung – gesichert sein. Vermutlich spielen auch steuerliche Gründe eine wesentliche Rolle. Eine unmittelbare Veränderung der Anteilsverhältnisse, wie sie die entsprechende Meldung vielleicht vermuten lässt, ist jedoch nicht damit verbunden. Überhaupt: Nachdem die Notiz des Herstellers von Spezialkameras im Zuge der schwachen Halbjahreszahlen mittlerweile bis auf 42 Euro korrigiert hat, sieht die Welt unter Bewertungsaspekten schon wieder ganz anders aus: 137,4 Mio. Euro bringt Basler derzeit auf die Börsenwaage. Das korrespondiert mit einem für 2015 zu erwartendem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 7,3 und 8,4 Mio. Euro. Die Bilanzrelationen sind komfortabel. Basler verfügt über ein Eigenkapital von 42,5 Mio. Euro, was einem Anteil von fast 56,5 Prozent an der Bilanzsumme entspricht. Per saldo kommt die Gesellschaft auf ein Nettofinanzguthaben von 1,2 Mio. Euro. Spätestens bei Kursen um 40 Euro – hier verläuft eine tragfähige Unterstützung – sollten Anleger sich ein paar Stücke zusätzlich ins Depot legen. Die Kursziele der Analysten bewegen sich zwischen 52 und 55 Euro.


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13. September, 2015

Als die Notiz der MyHammer Holding Anfang Juni 2015 die Marke von 4 Euro nach oben durchbrach, strotzten die Anleger noch so vor Zuversicht. Mittlerweile ist der Anteilschein des Handwerkerportals bis in den Bereich um 2,50 Euro zurückgefallen. Gemessen vom Top bei 4,11 Euro entspricht das einer Korrektur von annähernd 40 Prozent. Keine Frage: Das allgemeine Börsenumfeld hat sich in den vergangenen Monaten deutlich eingetrübt, und wenig liquide Spezialwerte leiden häufig besonders stark unter so einer Entwicklung  – insbesondere, wenn sie sich vorher überdurchschnittlich gut entwickelt haben. All das trifft auf MyHammer zu, dennoch ist das Ausmaß der Korrektur überraschend. Operativ befindet sich das zu gut 70 Prozent im Besitz von Holtzbrinck Digital befindliche Unternehmen nämlich auf Kurs. Angetrieben von den Partnerpaketen kletterte der Umsatz im ersten Halbjahr um 25,1 Prozent auf 3,76 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis drehte von minus 807.000 Euro auf plus 72.000 Euro.  Nach Abzug der Zinsbelastung blieb unterm Strich ein Fehlbetrag von knapp 120.000 Euro – oder 0,02 Euro pro Anteilschein. Mit diesen Zahlen sollten die Berliner die Erwartungshaltung der Investoren eigentlich gut erfüllt haben. Die Vorstandsvorsitzende Claudia Frese bezeichnete die Entwicklung im ersten Halbjahr sogar als „sehr positiv”. Beim Ausblick gab es im Halbjahresbericht allerdings eine kleine Änderung gegenüber der bisherigen Formulierung: Demnach ist für 2015 bei einem Erlösplus von 18 bis 24 Prozent nun mit einem „ausgeglichenem bis leicht positivem operativem Ergebnis” zu rechnen. Im Geschäftsbericht war noch von einem „positivem operativem Ergebnis im unterem bis mittlerem sechsstelligem Bereich” die Rede. In der Zwischenmitteilung zum ersten Quartal findet sich keine dezidierte Aussage zur Gewinnerwartung. Sei es drum: Eine sinnvolle Bewertung der MyHammer-Aktie ist wohl ohnehin erst auf Basis der 2017er-Zahlen möglich. Gegenwärtig beträgt die Relation Enterprise Value (Börsenwert plus Nettofinanzverbindlichkeiten) zu dem für 2017 von uns erwarteten EBIT rund zehn. Das ist nicht übermäßig hoch. Risikobereite Investoren setzen also darauf, dass die Notiz demnächst wieder nach oben dreht.



 

10. September, 2015

Auf der von dem Hamburger Researchhaus Montega in Frankfurt veranstalteten Sektorkonferenz „Bauindustrie“ musste Uzin Utz-Finanzchef Thomas Müllerschön – der ab Anfang 2016 auch den Vorstandsvorsitz von Werner Utz übernimmt – wegen eines dringenden Termins bei einem wichtigen US-Kunden kurzfristig passen. Doch auch Vorstandsassistent Achim Nestle ließ keinen Zweifel daran, dass der Spezialist für Fußbodenbeläge (Estrich, Grundierung, Spachtelmasse etc.) bis zum Jahr 2019 auf einen Umsatz von 400 Mio. Euro kommen will. Zum Vergleich: Im Vorjahr erzielte das Familienunternehmen Erlöse von gut 230 Mio. Euro. Kern bleiben dabei die wichtigsten EU-Länder, aber auch eine stärkere Expansion Richtung USA, BRIC-Länder und Rest-EU steht auf der Agenda. Ziel ist es, den Exportanteil von zuletzt knapp 60 Prozemt auf 75 Prozent zu hieben. An der Börse hat sich längst rumgesprochen, was Uzin Utz für ein feines Unternehmen ist. Der Small Cap zählt zu den Bauzulieferern mit der besten Performance. Die Analysten von Montega veranschlagen das Kursziel in ihrer jüngsten Studie auf 45 Euro – verglichen mit einem gegenwärtigen Kurs von 40,50 Euro. Allerdings: Angesichts eines Börsenwerts von gegenwärtig 204 Mio. Euro sollte das Papier langfristig auch in deutlich höhere Regionen vorstoßen können. Das Eigenkapital erreichte zum Halbjahr 119,35 Mio. Euro. Das operative Ergebnis stieg von 6,58 auf 7,56 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie zog um knapp 30 Prozent auf 1,00 Euro an. Ein Malus, vor allen Dingen für institutionelle Investoren, dürfte der vergleichsweise niedrige Streubesitz von 19 Prozent sein. Boersengefluester.de bekräftigt dennoch die Kaufen-Einschätzung für den Titel. Insbesondere Langfristanleger sollten noch viel Freude an Uzin Utz haben. Interessant wird, welchen Part Firmenkäufe beim Erreichen des ambitionierten Wachstumsziels einnehmen werden.


Die Verluste der Stromkonzerne E.ON und RWE in Folge der Energiewende nehmen immer bedrohlichere Ausmaße an. Gemessen an den Rekordkursen von Anfang 2008 haben die beiden DAX-Unternehmen nach Berechnungen von boersengefluester.de zusammen nun um 134,069 Mrd. Euro an Marktkapitalisierung eingebüßt. Das entspricht etwa dem gegenwärtigen Börsenwert von Bayer und der Deutschen Bank – einfach so in Luft aufgelöst. Knapp zwei Drittel davon entfällt auf E.ON, die in der Spitze auf eine Kapitalisierung von 102,73 Mrd. Euro kamen. Aktuell bringen die Düsseldorfer nur noch 17,88 Mrd. Euro auf die Waagschale. Bei RWE sind von ehemals 56,78 Mrd. Euro Börsenwert unglaubliche 49,22 Mrd. Euro verpufft. Die momentane Marktkapitalisierung der Essener von 7,56 Mrd. Euro liegt damit nur noch um knapp 500 Mio. Euro über dem Wert der Shoppingplattform Zalando. Eine krasse Entwicklung. Mit Blick auf die prozentualen Abstände zu den All-Time-Highs reihen sich RWE und E.ON innerhalb des DAX damit in abgestürzte Technologiewerte wie Infineon und Deutsche Telekom ein. Wer hätte das für möglich gehalten, dass die einst als extrem solide geltender Versorger einmal derart Prügel beziehen könnten? Für die Aktionärskultur in Deutschland ist das alles andere als förderlich, schließlich werden die Papiere der Versorger noch tausenden Depots als Dividendenpapier liegen. Auf eine Kurswende zu spekulieren, gleicht momentan einem Vabanque-Spiel. Zu groß sind die Unsicherheiten und zu stabil die charttechnischen Abwärtstrends. Allerdings scheint es doch etwas seltsam, wenn eine Gesellschaft wie Zalando beinahe genauso viel wert sein soll wie RWE. Vielleicht übertreibt die Börse bei den Versorgern doch etwas.



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09. September, 2015

Gut: Um den sich allmählich abzeichnenden Turnaround bei mVISE (ehemals Convisual) im Halbjahresbericht zu erkennen, braucht es noch eine recht großzügige Auslegung bei der Interpretation bereinigungswürdiger Aufwandsposten. Summa summarum scheint der Wandel des ehemaligen SMS-Dienstleisters hin zu einem komplexen Spezialisten für die Erstellung von mobilen Webseiten – inklusive Themen wie IT-Sicherheit und Cloud – sowie Beratungsangeboten gut voranzukommen. Bei einer Gesamtleistung von 2,55 Mio. Euro und Umsätzen von 1,81 Mio. Euro kam das noch in Oberhausen angesiedelte Unternehmen im ersten Halbjahr 2015 auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von minus 471.000 Euro. Darin enthalten sind rund 220.000 Euro für den Aufbau des Consultingbereichs und die Zusatzkosten für die außerordentliche Hauptversammlung vom Februar. Dem Vernehmen nach kam mVISE im zweiten Quartal auf ein ausgeglichenes EBITDA. Das ehemals negative Eigenkapital hat ebenfalls zugelegt und erreicht nun positive 843.000 Euro. Zur Einordnung: Die Marktkapitalisierung des Small Caps beträgt gegenwärtig knapp 11,4 Mio. Euro. Dabei soll das EBITDA bereits im kommenden Jahr die Schwelle von 1 Mio. Euro überschreiten. Der Aktienkurs hat nach einem sehr starken Jahresauftakt zuletzt spürbar an Dynamik verloren, konnte sich im Bereich um 1,45 Euro aber stets wieder nach oben berappeln. Risikobereite Anleger nehmen das Papier mindestens auf die Beobachtungsliste. Vergleichsweise still entsteht hier eine interessante Turnaroundstory im Mobile-Bereich. Die Handelsumsätze sind nicht gerade üppig. Für einen sehr dosierten Kapitaleinsatz allerdings noch ausreichend.


Dass die Aktie des Asset-Managers C-Quadrat ein attraktives – und vor allen Dingen dividendenstarkes – Investment ist, hat boersengefluester.de bereits mehrfach geschrieben. Nun könnte der Anteilschein der Wiener noch aus einem ganz einfachen Grund an Attraktivität gewinnen: Immerhin will C-Quadrat eine neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 218.160 Aktien umsetzen. Start ist frühestens am 14. September 2015 – Laufzeitende ist spätestens am 31. Dezember 2017. Der Höchstpreis je Aktie liegt bei 60 Euro. Aktuell kostet das Papier 42,75 Euro. Nach oben ist also Luft. Auf den ersten Blick sieht das Projekt zwar nicht sonderlich groß aus, allerdings befinden sich derzeit gerade einmal knapp 458.000 Aktien – das sind 10,49 Prozent – im Streubesitz. Den Rest halten Großaktionäre wie die Versicherungsgruppe Talanx, die mit rund einem Viertel bei C-Quadrat engagiert ist. Sollten die Österreicher das Rückkaufprogramm in den kommenden Monaten und Quartalen voll ausschöpfen, würde sich der Streubesitz auf gerade einmal 5,5 Prozent reduzieren. Kein Wunder, dass in der Nebenwerteszene rege über die „Marktverknappung” getuschelt wird. Wohl auch, um Spekulationen um einen Börsenrückzug durch die Hintertür vorzubeugen, weist C-Quadrat darauf hin, dass die Rückkaufpläne „aus heutiger Sicht keine Auswirkungen auf die Börsenzulassung der Aktien der C-Quadrat Investment AG” haben. Wir sind gespannt, ob sich an dieser Einschätzung zu einem späteren Zeitpunkt etwas ändern wird. Stefan Scharff vom Frankfurter Analysehaus SRC hatte den Titel erst kürzlich von „Accumulate” auf „Buy” heraufgestuft – mit einem Kursziel von 52 Euro.



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08. September, 2015

Die Konditionen der Kapitalerhöhung von HanseYachts stehen allesamt nun fest: Demnach wird der Greifswalder Bootsbauer bis zu 1.498.840 neue Papiere zum Preis von je 2,00 Euro ausgeben. Das heißt: Jeweils 6,4 alte Aktien berechtigen zum Erwerb einer neuen Aktie. Maximal können dem Unternehmen also knapp 3 Mio. Euro zufließen. Die Bezugsfrist läuft vom 9. bis 22. September. Ein Überbezug ist laut Bundesanzeiger nicht vorgesehen. Gegenwärtig kostet das Papier 2,80 Euro. Vor nicht allzu langer Zeit war es noch rund 1 Euro mehr. Doch nicht nur die Kapitalerhöhung drückte auf die Notiz, auch die vorläufigen Zahlen für 2014/15 (per Ende Juni) fielen mit einem Betriebsergebnis von minus 4,8 Mio. Euro sowie einem Fehlbetrag von minus 6,4 Mio. Euro spürbar schlechter aus als von uns vermutet. Zwar kündigt der Vorstand für das laufende Jahr ein „deutlich besseres” Konzernergebnis an. Von schwarzen Zahlen ist aber nicht die Rede. Gut ein Viertel der Anteile befindet sich im Streubesitz, den Rest hält die Beteiligungsgesellschaft Aurelius. Keine Frage: Seit dem Einstieg der Münchner bei dem zuvor doch etwas chaotisch geführten Unternehmen hat sich viel zum Positiven gewandelt. Trotzdem sehen die Zahlen noch immer ziemlich mau aus. Belastungen waren zuletzt die höhere Zinsbelastung durch die Ende 2013 emittierte Anleihe. Zudem klappte die Fertigung der Sealine-Motorboote nicht von Beginn an reibungslos – was allerdings auch nicht zu erwarten war. Letztlich bleibt der Yachtbau ein schwieriges und von hohen Vorleistungen geprägtes Geschäft, auch weil die Bootsbauer eine immer größere Modellvielfalt anbieten müssen. Der Small Cap bleibt wohl nur etwas für Liebhaber. Haltenswert ist er unserer Meinung nach aber schon.




 

06. September, 2015

Mit dieser Situation ist wohl niemand glücklich: Obwohl Curasan, ein Hersteller von synthetischen Knochenersatz- und -aufbaumaterialen, operativ gute Fortschritte gemacht hat, ist die Notiz seit Jahresmitte von 1,75 auf 1,10 Euro eingeknickt. Natürlich spielt es eine Rolle, dass Investoren in unsicheren Börsenzeiten bei kleinkapitalisierten Titeln wie Curasan gern einmal Kasse machen. Bei dem Unternehmen aus Kleinostheim in der Nähe von Aschaffenburg drückt aber ausgerechnet der Gründer und ehemalige Vorstandschef, Hans Dieter Rössler, ohne Rücksicht auf Verluste auf den Verkaufsknopf. Schwer zu sagen, wie lange Rössler diese Vollgasstrategie noch fahren will. Immerhin besitzt er auch jetzt noch knapp 20 Prozent der Aktien. Derweil äußern sich die Analysten positiv über das Papier: Kürzlich hat Roger Becker von der BankM das Papier in einer Basisstudie mit einem fairen Wert von 2,24 Euro zum Kauf empfohlen. Leser von boersengefluester.de können sich die Analyse HIER kostenlos herunterladen. Zudem hat nun auch Thomas Umlauft von Montega Research aus Hamburg einen umfassenden Researchbericht zu Curasan verfasst. „Mit der Restrukturierung unter dem Turnaround-erfahrenen Management wurde das Fundament für profitables Wachstum gelegt. Wir nehmen die Aktie mit einem Kursziel von 1,80 Euro in unsere Coverage auf”, sagt Umlauft im Gespräch mit boersengefluester.de. Auf der Hauptversammlung Ende Juni hatte Curasan-Vorstandschef Michael Schlenk für 2015 Erlöse zwischen 6,3 und 6,9 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Den zu erwartenden Verlust siedelte er in einer Bandbreite von 1,2 bis 1,6 Mio. Euro an. Im vierten Quartal 2016 will Curasan dann erstmals auf Monatsbasis den operativen Break-even schaffen. Zum Halbjahr 2015 kam die Gesellschaft aufgrund einer Schadensersatzzahlung durch das US-Medizintechnikunternehmen Stryker auf einen Gewinn von 3,5 Mio. Euro. Risikobereite Investoren nutzen die aktuelle Kursschwäche bei Curasan für den Einstieg. Mit Sicht auf zwölf Monate sollte sich ein Engagement mit hoher Wahrscheinlichkeit lohnen.


Mit Blick auf den von etwa 25,00 bis 32,50 Euro reichenden Kurskorridor der vergangenen zwölf Monate befindet sich die Notiz der EQS Group ziemlich genau in der Mitte dieser Bandbreite. Das ist im Prinzip in Ordnung. Allerdings treibt einige Anleger um, ob der Spezialist für digitale Investor-Relations-Aktivitäten im Zuge seiner Asien-Expansion nicht doch über ein erhöhtes China-Risiko verfügt. Dementsprechend hing die Notiz der Münchner zuletzt ein wenig durch. Dabei hatte Vorstand Achim Weik erst zuletzt seine Prognosen für 2015 bestätigt. Bei Erlösen zwischen 18,0 und 18,8 Mio. Euro soll ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,00 bis 3,15 Mio. Euro herausspringen. Zum Vergleich: Zum Halbjahr erreichte die EQS Group ein EBIT von 1,25 Mio. Euro. Im Gesamtjahr 2014 kam die Gesellschaft hier auf 3,31 Mio. Euro. Letztlich müssen sich die Investoren also auf einen kleinen Ergebnisrückgang einstellen – eine Folge der Aufwendungen für die Asien- Expansion. Rund 1 Mio. Euro will Weick im laufenden Jahr hierfür investieren. Für 2016 rechnet er dann wieder mit neuen Rekordmarken beim Erlös und dem bereinigten EBIT. Bis dahin sieht die Bewertung des Small Caps verhältnismäßig moderat aus. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) beträgt 2,2. Die Dividendenrendite liegt bei 2,6 Prozent – zumindest wenn das Unternehmen auch für 2015 wieder 0,75 Euro pro Anteilschein ausschüttet. Das 2016er-KGV siedeln wir bei rund 15 an. Aber trotzdem: Irgendwie fehlt momentan der Trigger, ausgerechnet jetzt neu in den Spezialwert investieren zu müssen. Wer das Papier im Depot hat und langfristig ausgerichtet ist, kann jedoch investiert bleiben.



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04. September, 2015

Wer sich den Langfristchart von Ceotronics anschaut, wird vermutlich gleich abwinken. Vermutlich liefern drei Viertel aller Small Caps ein attraktiveres Kursbild. Dennoch lohnt ein Blick auf den Anteilschein des Spezialisten für Kommunikationssysteme und Funkgerätezubehör, wie es von Polizei, Feuerwehr oder auch Flughafenmitarbeitern eingesetzt wird. Immerhin hat die Gesellschaft aus dem hessischen Rödermark nun überraschend gute Ergebniszahlen vorgelegt, nachdem der Vorstand die Umsatzgröße von 17,9 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende Mai) bereits Anfang Juni genannt hat. Demnach drehte Ceotronics das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 0,63 auf plus 0,50 Mio. Euro. Dank eines Steuerertrags blieb unterm Strich sogar ein Gewinn von 509.000 Euro hängen – nach einem Minus von zuvor 721.000 Euro. Maßgeblichen Einfluss auf die gute Rendite hatten zudem positive Währungseffekte. Summa summarum sollten Anleger das Ergebnis je Aktie von 0,08 Euro für 2014/15 also richtig einordnen – zumal Ceotronics zuletzt nur ein „knapp positives” Ergebnis in Aussicht gestellt hatte. Zumindest auf die Beobachtungsliste gehört auch der starke Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 3,06 auf 4,64 Mio. Euro. Kapitalisiert ist die Gesellschaft beim derzeitigen Kurs von 1,07 Euro mit gerade einmal 7,06 Mio. Euro, wovon sich gut 45 Prozent im Streubesitz befinden. Dem steht ein Eigenkapital von 11,05 Mio. Euro entgegen. Das entspricht einem Abschlag auf den Buchwert von fast 36 Prozent. Mit einem konkreten Ausblick für das laufende Jahr hält sich Vorstandssprecher Thomas H. Günther noch bedeckt. Bei einem „leicht steigenden” Konzernumsatz rechnet er mit einem „positiven Ergebnis”; für das darauf folgende Wirtschaftsjahr mit einer weiteren Verbesserung. „Die Digitalfunkumstellung seitens der Polizei, der Feuerwehren und der Industrie in Deutschland und in Nordeuropa sowie der Generationswechsel der Digitalfunkgeräte in der Schweiz und in Spanien sowie die dortigen Ersatz- und Ergänzungsbeschaffungen bieten Ceotronics in den kommenden Jahren hohe Marktpotenziale für Audio-Produkte”, heißt es offiziell. Für Dividendenfans ist der Titel allerdings ungeeignet. Auch für 2014/15 müssen sich die Anleger auf eine Nullrunde einstellen. Das wäre dann die dritte in Folge. Kurzfristig könnte der enorme Abschlag zum Buchwert für Kauflaune sorgen. Und vermutlich werden auch einige Investoren mit Blick auf das jüngste Ergebnis einsteigen, auch wenn es in dieser Höhe maßgeblich durch Sondereinflüsse zustande gekommen ist. Vielleicht trägt es ja dazu bei, dass sich der Chart von Ceotronics mal wieder besser anschauen lässt.


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03. September, 2015

Daneben gelegen haben wir bislang mit unserer positiven Einschätzung der Medisana-Aktie. Die Notiz des Anbieters von Gesundheitsprodukten wie Blutdruckmessgeräten, Infrarotlampen oder Massage-Equipment knickte zuletzt von 3 Euro bis auf 2,20 Euro ein. Keine Frage: Von den Halbjahreszahlen hatte sich boersengefluester.de deutlich mehr erwartet. Bei einem Erlösplus von knapp 13 Prozent auf 21,38 Mio. Euro verschlechterte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 507.000 Euro auf minus 1,51 Mio. Euro. Der Verlust je Aktie stieg von 0,08 auf 0,18 Euro. Maßgeblich beigetragen zu dem enttäuschenden Abschneiden haben Währungseffekte in Höhe von minus 0,7 Mio. Euro. Immerhin: „Die Auftragslage für die zweite Jahreshälfte zeigt sich mit 15,4 Mio. EUR so stark wie nie”, sagt Vorstandschef Ralf Lindner im Vorwort des aktuellen Zwischenberichts. Dennoch formuliert Lindner den Ausblick weniger zuversichtlich als zum Ende des Auftaktquartals. Demnach ist zwar weiterhin mit einer „deutlichen” Umsatzsteigerung zu rechnen. Für das Ergebnis avisiert der Manager aber nur noch eine „Verbesserung” – auf den bislang auch hier verwendeten Zusatz „deutlich” verzichtet Lindner mittlerweile. Wachstumsträger bleibt der Bereich „Mobile Gesundheit”. Hier bietet Medisana mit VitaDock eine digitale Produktreihe zur Speicherung und Analyse wichtiger Körperdaten. Die zugehörige App wird zum Beispiel im App Store von Apple oder über Google Play angeboten. Jede Menge Anschlussgeräte werden über die Webseite vitadock.com vertrieben. Ansonsten gibt es viele Medisana-Produkte aber auch in Elektromärkten wie Saturn oder Media Markt, in Sanitätshäusern oder bei Discountern wie Aldi. Allerdings muss Medisana den Kampf mit knackigen Wettbewerbern wie iHealth und Jawbone aus den Vereinigten Staaten oder Withings mit französischen Wurzeln aufnehmen. Kapitalisiert ist Medisana gegenwärtig mit 22,3 Mio. Euro – also nur etwa 40 Prozent des für 2015 zu erwartenden Umsatzes. Das sieht attraktiv aus, allerdings agiert die aus Neuss stammende Gesellschaft im laufenden Jahr nochmals deutlich in der Verlustzone. Hier hatten wir ursprünglich einen signifikanten Turnaround erwartet, auch wenn die Zahlen zum ersten Quartal bereits enttäuschten. Der Buchwert je Aktie erreicht per Ende Juni 2015 gerade einmal 0,31 Euro. Auf dem aktuellen Niveau scheinen Verkäufe dennoch nicht mehr sinnvoll, zumal die Notiz des Small Caps in der Vergangenheit bei Kursen um 2 Euro häufig einen guten Boden gefunden hatte.




DAB bank - Das Wertpapierdepot


 

02. September, 2015

Erstmals präsentierte Frank Niehage, Vorstandschef der FinTech Group, auf der Small Cap-Konferenz der DVFA. Dabei verriet der Manager interessante Details, die so vermutlich noch nicht so bekannt sind. Offiziell hatte sich der Firmenverbund mit Wirkung zum März 2015 mit 51 Prozent an der XCOM AG beteiligt – zu der auch die White-Label Bank biw gehört. Boersengefluester.de hatte mehrfach über die Hintergründe der Transaktion berichtet. Erklärtes Ziel von Niehage war in der Vergangenheit stets, den Anteil weiter auszubauen – perspektivisch bis auf 100 Prozent. Mittlerweile hat sich die FinTech Group scheinbar schon rund 60 Prozent an XCOM vertraglich gesichert. Die zusätzlichen Stücke dürften in erster Linie von Dirk Franzmeyer gekommen sein. Der Mitgründer der biw bank und die FinTech Group hatten Ende Juli 2015 bekanntgegeben, dass Franzmeyer mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand der XCOM zurücktritt. „Da ich weiß, dass die XCOM-Gruppe nun in guten neuen Händen ist, möchte ich mich – nach fast zwölf Jahren – neuen Aufgaben widmen”, begründete Franzmeyer damals seine Entscheidung. Vermutlich auch, um den Preis für die restlichen XCOM-Anteile nicht künstlich in die Höhe zu treiben, verriet Niehage jetzt vor den Investoren und Analysten in Frankfurt: „Die Aufstockung bei XCOM hat weiter Priorität, aber nicht mehr Prio 1.” Leidtragender dieser Entwicklung könnte die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank sein. Nach letzten Aussagen hält die ebenfalls börsennotierte Gesellschaft 12,4 Prozent an XCOM. Folgerichtig gab es in der Nebenwertszene immer wieder Spekulationen, dass mwb ihre Anteile mit einem guten Schnitt veräußern könnte. Gleichzeitig saß mwb-Vorstandssprecher Thomas Posovatz lange Zeit im Aufsichtsrat der XCOM. Das ist seit der außerordentlichen HV der XCOM am 29. September 2015 in Düsseldorf jedoch Geschichte. Künftig besteht der XCOM-Aufsichtsrat aus Martin Korbmacher (AR-Vorsitzender FinTech Group), Frank Niehage (CEO FinTech Group) sowie dem Unternehmer und FinTech-Großaktionär Bernd Förtsch. Die Verhandlungsposition vom mwb dürfte sich durch diese Personalie jedenfalls nicht verbessert haben. Keine konkreten Neuigkeiten gibt es derweil zur defizitären Aktionärsbank: Der Verkaufsprozess läuft. Dem Vernehmen nach befinden sich 30 Interessenten im Datenraum. Den jüngsten Kursanstieg der FinTech-Aktie führt Niehage auf die Halbjahreszahlen und eine kurz zuvor stattgefundene Roadshow zurück. Außerdem hat sich die Präsenz des Unternehmens in den Medien deutlich erhöht. Das gestiegene Interesse war auch auf der DVFA-Konferenz spürbar. Der Vortragsraum war gerammelt voll – und das gegen 18:30 Uhr am letzten Konferenztag.


Den Halbjahresbericht hatte Geratherm bereits am 20. August 2015 vorgelegt. Große Neuigkeiten waren auf der Präsentation von Vorstandschef Gert Frank auf der Small-Cap-Konferenz der DVFA also eigentlich nicht zu erwarten. Dennoch zieht der Titel momentan das Interesse der Börsianer auf sich – gut 30 Investoren und Analysten waren – auch zur Überraschung von Firmenlenker Frank – in der Abschlussveranstaltung des ersten Tages anwesend. Wesentliche Botschaften: Das Geschäft mit Fieberthermometern könnte besser kaum laufen. Für 2016 hat Geratherm die Kapazitäten nochmals erhöht. Und die Aussichten bleiben gut, zumal die Weltgesundheitsorganisation quecksilberhaltige Fieberthermometer ab 2017 verboten hat. „Das könnte nochmals einen Boom wie 2010 auslösen”, sagt Frank. Damals wurde das Quecksilberverbot in der EU umgesetzt. Im Bereich Patientenwärmesysteme wird im Oktober 2015 eine neue Produktgeneration eingeführt. Zudem will Geratherm hier in den Rettungsbereich mit kühlenden Decken einsteigen. Damit umgeht die Gesellschaft aus Geschwenda in Thüringen die starke Konkurrenz von ZOLL Medical, die dieses Geschäft stark im klinischen Bereich besetzen. Im Bereich Lungenfunktionsdiagnostik ist Geratherm bis Ende des Jahres „komplett ausgelastet”. Positive Impulse ab dem vierten Quartal 2015 erhofft sich Frank für die Tochter Apoplex durch die Kooperation mit Pfizer. Bis Ende 2016 soll der Außendienst der Pfizer Pharma GmbH die niedergelassenen deutschen Ärzte von der Vorteilhaftigkeit des digitalen Verfahrens zur Identifizierung von Vorhofflimmern überzeugen. Danach wird entschieden: beenden oder ausbauen. Bislang ist Geratherm hier in erster Linie in großen Kliniken präsent. Die  Zusammenarbeit mit Pfizer könnte also bislang verschlossene Ärztetüren öffnen. Die Hoffnung der Investoren zielt natürlich darauf, dass das Verfahren womöglich seinen Weg nach Amerika findet. Sorgen bereitete aus regionaler Sicht zuletzt dagegen der brasilianische Markt – Währung und Wirtschaft befinden sich auf Talfahrt. Entwarnung: Das maximale Exposure in Brasilien beziffert Frank auf 1,0 bis 1,2 Mio. Euro. Das ist deutlich weniger als zu befürchten war. Auch beim Ausblick gibt es keine Abstriche. „Das müsste ein gutes Jahr 2015 werden”, sagt Frank – wie immer, ohne genaue Zahlen zu nennen. Die EBIT-Marge zum Halbjahr von knapp 14 Prozent scheint Geratherm also halten zu können. Boersengefluester.de bestätigt damit die Kaufen-Einschätzung für den Medtech-Small-Cap.




 

01. September, 2015

Auf eine Probe werden einmal mehr die Aktionäre von NanoFocus gestellt. Grund: Die Halbjahreszahlen des Herstellers von Hochleistungmesstechnikgeräten entsprachen nicht gerade den Erwartungen. Vor allen Dingen im Automobilbereich musste die Gesellschaft aus Oberhausen Auftragsverschiebungen ins zweite Halbjahr eingestehen. Per saldo fiel bei einem Umsatzrückgang von gut 18 Prozent auf 3,74 Mio. Euro ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 1,62 Mio. Euro an. An den Prognosen für das Gesamtjahr hält Finanzvorstand Joachim Sorg dennoch fest. Demnach ist bei Erlösen zwischen 11 und 12 Mio. Euro mit einer EBIT-Marge von drei bis fünf Prozent zu rechnen. Das würde auf ein Betriebsergebnis in einer Bandbreite von 0,33 bis 0,60 Mio. Euro hinauslaufen. Dem steht derzeit eine Marktkapitalisierung von gut 11,4 Mio. Euro entgegen. Mit Blick auf das 2015er-Zahlenwerk ist das ambitioniert, doch NanoFocus hat stramme Wachstumsziele und will möglichst schnell den Sprung Richtung Serieneinsatz schaffen. Ein Prozess, der aber viel länger dauert als ursprünglich gedacht. In Hintergrundgesprächen und auf Präsentationen machte CFO Sorg zuletzt jedoch einen sehr zuversichtlichen Eindruck. Zumindest vor diesem Hintergrund sind die Sechs-Monats-Zahlen eine Enttäuschung. Noch immer aktuell sind die schon seit geraumer Zeit laufenden Akquisitionsverhandlungen. „Aktuell laufen Gespräche mit zwei potenziellen Unternehmen. Mögliche Übernahme-Targets müssen produktstrategisch sowie finanziell profitabel sein, um zu unserer Unternehmensstrategie zu passen”, bestätigt Sorg. Im Hintergrund laufen derweil Gespräche über mögliche Kapitalmaßnahmen, wie dem Zwischenbericht zu entnehmen ist. Boersengefluester.de bleibt vorerst bei der Einschätzung „Kaufen” für den Small Cap. Allerdings muss NanoFocus im zweiten Halbjahr liefern – sonst ist das neu aufgebaute Vertrauen der Investoren schon wieder futsch.


Wichtige Ereignisse stehen bei Biofrontera an: So ist demnächst die 60-Tage-Frist abgelaufen, in der die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA über die formelle Annahme zur Bearbeitung des Zulassungsantrags von Biofrontera für ihr Hauptprodukt Ameluz entscheidet. Die Salbe wird in Kombination mit einer speziellen Rotlichtlampe gegen eine oberflächliche Vorform von Hautkrebs (aktinische Keratose) eingesetzt. Mit der Annahme (Acceptance to file) würde die Behörde die Vollständigkeit der von den Leverkusenern eingereichten Unterlagen bestätigen und in die Prüfungsphase übergehen. Einen ersten Zwischenbericht würde Biofrontera dann nach rund sechs Monaten bekommen. Die komplette Prozedur bis zur Zulassung dauert in der Regel neun bis zwölf Monate. Um die Kosten für die Einreichung der FDA-Unterlagen zu finanzieren, hatte Biofrontera Ende Mai 2015 eine Kapitalerhöhung platziert, über die netto allerdings „nur” 3,1 Mio. Euro zugeflossen waren. Auf der DVFA Small Cap-Konferenz in Frankfurt ließ Biofrontera-Finanzvorstand Thomas Schaffer nun durchblicken, dass die Gesellschaft recht kurzfristig eine weitere Kapitalmaßnahme angehen wird. Zum Halbjahr hatte das Unternehmen – bei Finanzschulden von 11,7 Mio. Euro – noch liquide Mittel von 4,1 Mio. Euro auf der Aktivseite stehen. Das Eigenkapital ist beinahe schon traditionell negativ – zuletzt mit 4,3 Mio. Euro. Zudem bekräftigte Schaffer vor den Investoren und Analysten noch einmal die Strategie, den amerikanischen Markt weitgehend im Alleingang angehen zu wollen. Die hierfür veranschlagten Mittel sind überschaubar, zumal das dafür notwendige Personal nur schrittweise aufgebaut wird. Das mittelfristige Potenzial allein für die konventionelle photodynamische Therapie – also Salbe plus Lichtbestrahlung – bei der Behandlung von aktinischer Keratose siedelt Biofrontera bei mehr als 150 Mio. Dollar pro Jahr an. Ein enormes Zusatzgeschäft könnte sich ergeben, wenn Weiterentwicklungen, bei denen statt der speziellen Rotlichtlampe normales Tageslicht für die Anwendung ausreicht, marktreif würden. Boersengefluester.de hat Biofrontera bereits mehrfach vorgestellt. Das Unternehmen ist insofern eine Rarität, weil es bereits ein eigenes Medikament in Europa zugelassen hat. Allerdings laufen die Geschäfte – regulierungsbedingt und aufgrund der Erstattung ausschließlich durch private Krankenkassen – nur untertourig. Letztlich ist Biofrontera wie die meisten andere deutschen Biotechs eine Wette auf eine Produktzulassung in den USA. Abzuwarten bleibt, wie die Reaktion der Börsianer auf den anstehenden Finanzbedarf sein wird. Komplett überraschend sind die Pläne allerdings nicht. So heißt es im Zwischenbericht: „Bis zum Erreichen des Break-even und insbesondere durch die USA-Zulassung werden weitere Kapitalmaßnahmen nötig.”



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31. August, 2015

Der Fräsmaschinenhersteller Berthold Hermle gilt als Inbegriff eines stockkonservativen Unternehmens. Aktiensplits oder ähnliche IR-Maßnahmen sind nicht das Ding der Schwaben. Auch müssen sich die Investoren mit stimmrechtslosen Vorzügen zufriedengeben. Dafür schüttet Hermle regelmäßig satte Extradividenden aus und überzeugt auch sonst mit super Zahlen. Umso erstaunlicher, dass sich die Hermle-Aktie in den jüngsten Börsenturbulenzen derart volatil präsentiert hat. Im Tief sackte die Notiz von rund 210 Euro bis auf 170 Euro ab. Aktuell kostet das Papier wieder 200 Euro. Der nun vorgelegte Halbjahresbericht signalisiert ebenfalls Entwarnung. Das Ergebnis je Aktie bewegt sich mit 4,14 Euro auf dem sehr hohen Vorjahreslevel. Zudem bestätigte der Vorstand die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr, wonach Umsatz und Ergebnis leicht unter dem Niveau von 2014 liegen werden. Unter der Annahme, dass die nicht börsennotierten Stämme genauso teuer wären wie die Vorzüge, bringt  die Maschinenfabrik Berthold Hermle rund 1 Mrd. Euro auf die Waagschale. Unterstellt man einen Aufschlag von 20 Prozent auf die Stämme, ergäbe sich eine Kapitalisierung von 1,16 Mrd. Euro. Finanzverbindlichkeiten weist Hermle nicht aus. Dafür stehen 128,5 Mio. Euro an liquiden Mitteln auf der Aktivseite. Zum Vergleich: 2014 erzielte das Unternehmen bei Erlösen von 346,8 Mio. Euro einen Überschuss von knapp 59 Mio. Euro. Günstig ist der Titel also nicht – war er aber auch noch nie. Qualität hat eben ihren Preis. Gegenwärtig beträgt das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) 4,4. Der von boersengefluester.de ermittelte Zehn-Jahres-Durchschnittswert liegt bei knapp 2,9. Vor dem Hintergrund dieser Relation wird dann aber wohl auch die höhere Volatilität des Small Caps  verständlich. Sollte die globale Konjunktur einknicken, würde sich die Bewertung der Hermle-Aktie so wohl kaum halten lassen. Gegenwärtig bleiben wir jedoch bei unserer Kaufen-Einschätzung. Auch weil das Management im aktuellen Zwischenbericht betont, dass sich die Aussichten gegenüber der ursprünglichen Planung tendenziell sogar verbessert haben. Und bei einem Unternehmen wie Hermle will so eine Aussage schon etwas heißen.


Die schlechte Kursentwicklung  der vergangenen Monate ließ nichts Gutes erahnen. Nun liefert Heliocentris Energy Solutions mit unserer Meinung nach sehr schlechten Zahlen die Begründung für den Kursrutsch von rund einem Drittel seit dem Jahreshoch von Anfang April. Bei einem Erlösplus von 25,7 Prozent auf 5,63 Mio. Euro kamen die Berliner auf einen Nettoverlust von 10,60 Mio. Euro. In der entsprechenden Vorjahresperiode lag das Minus noch bei 5,78 Mio. Euro. Als Grund für das stattliche Minus führt der Anbieter von Energielösungen, wie sie etwa für den Betrieb von Mobilfunkmasten eingesetzt werden, einen „erheblichen Anteil Fixkosten zum Auf- und Ausbau von Kapazitäten” sowie „Verzögerungen bei der Neukundengewinnung” an. Keine Frage: Die Geschäftsaktivitäten in fernen Ländern wie Myanmar sind sicher mit vielen Unwägbarkeiten und Verzögerungen verbunden, besonders für ein relativ kleines Unternehmen wie Heliocentris. Letztlich ändert es aber nichts an der Tatsache, dass langjährige Aktionäre diese ewige Leier bald nicht mehr hören können. Und so ist die Aussage von Heliocentris-Vorstand Ayad Abul-Ella, dass die „im ersten Halbjahr 2015 gewonnen Aufträge und Neukunden Rückenwind für ein starkes zweites Halbjahr geben”, irgendwie mit Vorsicht zu genießen. Klares Eingeständnis von boersengefluester.de: Von dieser Aktie und den Zahlen hatten wir uns wesentlich mehr versprochen. Kapitalisiert sind die Berliner derzeit mit knapp 67 Mio. Euro. Das Eigenkapital beträgt nach der jüngsten Kapitalerhöhung 21,41 Mio. Euro. Das sind 1,50 Euro pro Anteilschein. Trotz der anhaltenden Verlustsituation sollte das zumindest halbwegs stabilisierend wirken. Zudem ist Heliocentris zum Halbjahr mit rund 1,6 Mio. Euro Netto-Cash-Positiv. Auch das spricht für den mittlerweile im streng regulierten Prime Standard gelisteten Titel. Dennoch: Die von den Analysten zuletzt genannten Kursziele im Bereich um 10 Euro halten wir gegenwärtig für illusorisch. Sehr risikobereite Anleger können mit einer kleinen Position in dem Titel engagiert bleiben. Der Anlagehorizont sollte allerdings zwei Jahre betragen. Auf der jüngsten Hauptversammlung hatte das Management noch den operativen Break-even für die kommenden sechs bis 18 Monate angekündigt.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

 

27. August, 2015

Beinahe drohte die Notiz des Eisenbahnwaggonvermieters VTG zuletzt nach unten durchzubrechen. Doch mit Vorlage des Halbjahresberichts hat der SDAX-Titel wieder spürbar an Boden gewonnen und sich bis an die Marke von 23 Euro geschoben. Für die Analysten von Hauck & Aufhäuser ist das noch immer viel zu günstig. Sie räumen dem Papier ein Kursziel von 34 Euro ein. Die neuesten Zahlen und Bilanzrelationen sind derweil markant von der Übernahme von der Schweizer Ahaus Alstätter Eisenbahn Holding (AAE) und der im Zuge des Deals durchgeführten Kapitalerhöhung geprägt. Bei einem Erlösplus von 26,6 Prozent auf 512,29 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 90,2 auf 168,0 Mio. Euro voran. Aber auch unterm Strich blieb mit 12,72 Mio. Euro (Vorjahr: 4,50 Mio. Euro) ein gutes Stück mehr übrig als zu erwarten war. Für das Gesamtjahr hat Vorstandschef Heiko Fischer den bisherigen Ausblick bestätigt. Demnach rechnet der Manager mit Erlösen von 1,0 bis 1,1 Mrd. Euro sowie einem EBITDA zwischen 325 und 350 Mio. Euro. Dem steht derzeit eine Marktkapitalisierung von 660 Mio. Euro entgegen. Folgerichtig ist der Börsenwert nur etwa doppelt so hoch wie das EBITDA. Eine extrem seltene Relation, die allerdings auch ihren Grund hat: VTG hat Nettofinanzverbindlichkeiten von mehr als 1,7 Mrd. Euro in der Bilanz stehen. Inklusive der Verschuldung erhöht sich das Multiple auf gut sieben – was allerdings immer noch recht ansprechend ist. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) beträgt nach der Berechnungsmethodik von boersengefluester.de knapp 1,4. Auch an dieser Relation gibt es nichts auszusetzen. Wir bleiben daher bei unserer positiven Einschätzung für den Logistikspezialisten. Charttechnisch springen die Signale spätestens dann auf Grün, wenn der bisherige Begrenzungsbereich um 25 Euro übersprungen wird.


Immer tiefer in den Keller rauscht der Aktienkurs von Beate Uhse. Mittlerweile kostet der Anteilschein des Erotikunternehmens nur noch 38 Cent – was einer Marktkapitalisierung von 28,9 Mio. Euro gleichkommt. Das ist insofern bemerkenswert, weil der Börsenwert damit ungefähr genau so hoch ist wie das Volumen der vor gut einem Jahr emittierten Anleihe (WKN: A12T1W) von Beate Uhse. Der mit einem Kupon von 7,75 Prozent versehene Bond hat noch eine Laufzeit bis Juli 2019 und hält sich bislang konsequent über der 100-Prozent-Marke. Spurlos vorbeigegangen sind aber auch an der Anleihe nicht die mauen Halbjahreszahlen von Beate Uhse. Bei einem Umsatzrückgang von 6,5 Prozent auf 65,51 Mio. Euro drehte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von plus 1,45 Mio. Euro auf minus 2,66 Mio. Euro. Ungünstige Währungseffekte wirkten sich dabei mit 4,4 Mio. Euro belastend aus. Aber auch im eigentlichen Geschäft müssen die Flensburger noch einiges optimieren. Letztlich dauert der gesamte Prozess wesentlich länger als gedacht. Von einem Eintritt in die „Expansionsphase” ist jedenfalls nicht viel zu sehen. Beinahe mit Ansage – zumindest beim Blick auf den Kursverlauf der Aktie – kommt die Prognosesenkung von Vorstandschef  Serge van der Hooft. Demnach ist die 2015er-Erlösvorschau von 134 bis 139 Mio. Euro bei einem EBIT von 2 bis 5 Mio. Euro zwar weiter gültig. Allerdings geht van der Hooft nur noch davon aus, dass der untere Bereich des Korridors erreicht wird. Angesichts zu erwartender Miese beim Zinsergebnis von rund 3 Mio. Euro dürfte Beate Uhse 2015 also unterm Strich rote Zahlen schreiben und somit das auf nur noch 23 Mio. Euro geschrumpfte Eigenkapital weiter anknabbern. Summa summarum bietet das Unternehmen ein eher trostloses Bild. Von einer knackigen E-Commerce-Story ist Beate Uhse jedenfalls weit entfernt, und die Beschwichtigungen des Vorstands, dass „Themen rund um Erotik und Verführung fest in der Mitte der Gesellschaft verankert sind”, mögen zwar irgendwie stimmen; nur kommt bei Beate Uhse davon zu wenig an. Umso wichtiger, dass das traditionell wichtige vierte Quartal zündet. Diese Aussicht ist uns allerdings zu vage. Wir raten, den Titel zu meiden.




 

26. August, 2015

Von 12 Euro auf weniger als 8 Euro knickte in den vergangenen fünf Monaten der Aktienkurs von Ecotel Communication ein. Dabei hatten die Experten der DZ Bank ihre Kaufen-Empfehlung für den Small Cap nach Vorlage der Halbjahreszahlen – wenn auch mit einem um 50 Cents auf 12 Euro reduziertem Kursziel – sogar noch bestätigt. Doch das ließ den Kapitalmarkt kalt. In ihrer aktuellen Studie geht die DZ Bank davon aus, dass Ecotel die eigene EBITDA-Prognose für 2015 von 7,5 bis 8,5 Mio. Euro ungefähr in der Mitte treffen wird. Zur Einordnung: Zum Halbjahr kamen die Düsseldorfer auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 4,5 Mio. Euro. Auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior Mitte Juni bezeichnete Ecotel-Vorstand Peter Zils den Ausblick sogar als „sehr vorsichtig”. Und für 2016 stellte er bei Erlösen von gut 100 Mio. Euro ein EBITDA von 8 bis 10 Mio. Euro in Aussicht. Maßgeblichen Anteil am Rohertrag hat das Firmenkundengeschäft des Telekomdienstleisters. Die Angebote für andere Telekommunikationsunternehmen sind dagegen zwar strategisch wichtig, aber margenschwach. Keine Frage: Auf die ganz große Wachstumsstory treffen Anleger bei Ecotel nicht. Dafür gibt es den Titel aber zu sehr günstigen Konditionen: Die Marktkapitalisierung beträgt nur knapp 28 Mio. Euro. Finanzschulden und liquide Mittel halten sich etwa die Waage, so dass sich eine Relation von Enterprise Value zu 2015er-EBITDA von gerade einmal 3,2 bis 3,6 ergibt. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,4 ist ebenfalls überschaubar. Und sollte Ecotel die Vorjahresdividende von 16 Cent stabil halten, käme der Small Cap auf eine Rendite von gut zwei Prozent. Vergleichen mit den TecDAX-Telekoms wie Drillisch oder Freenet ist zwar weit unterdurchschnittlich. Aber die Ausrichtung von Ecotel ist auch eine ganz andere. Auf dem aktuellen Kursniveau überwiegen für boersengefluester.de klar die Chancen.


Wie sich die Aktiencharts momentan doch gleichen: Ein langer Aufwärtstrend endet mit einem scharfen Zacken nach unten. Da macht auch der Kursverlauf von MS Industrie keine Ausnahme. Kein Wunder, dass sich besorgte Anleger fragen, ob sie in dem Small Cap investiert bleiben sollen oder ob Kasse machen, die bessere Alternative ist. In der Nebenwerteszene genießt die schwerpunktmäßig auf die Bereiche Antriebs- und Schweißtechnik fokussierte Beteiligungsgesellschaft einen erstklassigen Ruf. Und mit einer Marktkapitalisierung von gut 130 Mio. Euro erscheint der Titel auch auf dem Radar institutioneller Investoren. Zum Halbjahr präsentierte die Gesellschaft ein Umsatzplus von knapp 23 Prozent auf 128,34 Mio. Euro und ein leicht rückläufiges Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,37 Mio. Euro. „MS Industrie hat starke Topline-Zahlen berichtet, der Gewinn blieb jedoch hinter der Umsatzentwicklung zurück, wofür größtenteils Sondereffekte verantwortlich waren“, sagt Thomas Umlauft, Analyst beim Hamburger Researchhaus Montega. Belastungen ergeben sich insbesondere durch den bevorstehenden Umzug (Dezember 2015 bis Mai 2016) des Geschäftsbereichs „Powertrain“ (Motorentechnik) in ein neues Firmengebäude in der Gemeinde Trossigen. Für 2016 rechnet Umlauft bereits mit einer signifikanten EBIT-Verbesserung von 11,9 auf 18,2 Mio. Euro. Das Kursziel für die Aktie von MS Industrie setzt der Montega-Experte unverändert mit 5 Euro an. Dem kann boersengefluester.de sich gut anschließen. Wer den Titel im Depot hat, sollte also engagiert bleiben. Für Investoren, die es schon länger auf ein Investment in MS Industrie angesehen haben, könnte sich momentan eine passable Gelegenheit ergeben. Charttechnisch orientierte Anleger checken vermutlich zunächst, ob die wichtige Marke von 4 Euro nochmals getestet wird – und auch hält.


Eine Punktlandung gelang Nabaltec mit dem Halbjahresbericht. Bei einem Erlösplus von 6,5 Prozent auf 77,76 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 36,7 Prozent auf 9,03 Mio. Euro voran. Damit kommt der Hersteller von flammhemmenden Füllstoffen und technischer Keramik per Ende Juni auf eine operative Marge von gut 11,6 Prozent. Der Gewinn je Aktie kletterte von 0,39 auf 0,54 Euro. „Die Stimmung im Markt ist weiterhin sehr gut und unsere Markttreiber sind durchweg intakt“, sagt Finanzvorstand Gerhard Witzany. Das hört sich prima an und macht Mut. Beinahe folgerichtig hebt die Gesellschaft aus Schwandorf in der Nähe von Regensburg ihre –in Analystenkreisen allerdings ohnehin als konservativ angesehene – Prognose für 2015 an. Demnach ist nun mit einer EBIT-Marge von rund zehn Prozent zu rechnen. Bislang kalkulierte Witznay mit einer operativen Ertragskraft auf Höhe des Vorjahresniveaus von knapp neun Prozent. Am Umsatzziel drehte Nabaltec hingegen nicht. Hier bleibt es bei dem zuletzt in Aussicht gestellten Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Ärgern werden sich Anleger, die sich in den vergangenen Tagen von ihren Nabaltec-Aktien getrennt haben. Innerhalb relativ kurzer Zeit verlor der Small Cap um fast 20 Prozent an Wert und fand erst bei rund 15 Euro Unterstützung – jetzt der Rebound auf 16 Euro. Hauck & Aufhäuser nennt ein Kursziel von 20 Euro. Die Baader Bank setzt den fairen Wert bei 17,50 Euro an. Potenzial nach oben ist also noch immer vorhanden. Für boersengefluester.de bleibt der Titel überdurchschnittlich interessant. Die Marktkapitalisierung erreicht gegenwärtig rund 128 Mio. Euro. Etwas mehr als 61 Prozent davon sind den Familien der beiden Vorstände Johannes Heckmann und Gerhard Witzany zuzurechnen. Der Streubesitz beträgt 38,59 Prozent. Im Normalfall ist die Handelsliquidität in dem Entry-Standard-Papier aber völlig ausreichend.



 

24. August, 2015

Ordentlich Federn lassen musste zuletzt die Aktie von Verbio Vereinigte BioEnergie. Gemessen am Jahreshoch bei 4,85 Euro am 6. August büßte der Anteilschein des Produzenten von Biodiesel, Bioethanol und Biomethan um fast 30 Prozent auf 3,45 Euro ein. Trotzdem steht seit Jahresbeginn immer noch ein Kursplus von mehr als 200 Prozent zu Buche. Kein Wunder, dass viele Investoren in der gegenwärtigen Börsenphase auf Nummer sicher gehen. Die Jahreszahlen für das Geschäftsjahr 2014/15 (30. Juni) legt das Unternehmen mit Hauptsitz in Zörbig (Sachsen-Anhalt) erst in rund vier Wochen vor. Die Erwartungen sind groß: Nach Q3 hatte Verbio den Ausblick für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf eine Spanne von 26 bis 30 Mio. Euro heraufgeschraubt – nach zuvor 14 bis 22 Mio. Euro. Ins Jahr gestartet war das Unternehmen mit einer EBIT-Range von 3 bis 13 Mio. Euro. Dem steht gegenwärtig eine Marktkapitalisierung von etwas mehr als 217 Mio. Euro entgegen. Hinzu kommen Nettofinanzverbindlichkeiten von rund 10 Mio. Euro. Demnach wird der Small Cap im günstigen Fall mit dem Faktor 7,6 auf das EBIT für 2014/15 bewertet. Zur Einordnung: CropEnergies, das aus heimischer Börsensicht am ehesten vergleichbare Unternehmen, käme für den Fall, dass die Südzucker-Tochter die oberen Marke des für 2015/16 (per Ende Februar) avisierten EBIT von 10 bis 40 Mio. Euro erreichen würde auf ein entsprechendes Multiple von 11. Etwas teurer ist die Verbio-Aktie nur mit Blick auf das KBV von 1,1 – hier steht bei CropEnergies ein von boersengefluester.de ermitteltes KBV von 0,9. Allerdings bewegen sich beide Papiere noch immer in den „Discount“-Charts – eine Folge der politisch bedingten Ertragsunsicherheiten. Sollte Firmengründer und Vorstandschef Claus Sauter mit Vorlage der Jahreszahlen einen entsprechend positiven Ausblick wie zuletzt für 2014/15 formulieren, sollte die jetzige Kurskorrektur eine gute Kauf-Chance sein. Auch die in Aussicht gestellte Dividende für 2014/15 könnte ein neuer Treiber sein. Als mögliche Ausschüttung hatte Verbio Anfang Februar eine Dividende von 5 bis 10 Cent ins Spiel gebracht. Bei der neuerlichen Prognoseanhebung im Mai ging Verbio auf dieses Thema dann aber nicht mehr ein. Für Spannung ist also gesorgt. Zu üppige Dividendenhoffnungen sollten sich Investoren aber nicht machen, schließlich braucht Verbio ausreichend Kapital, um auch die internationale Expansion nicht aus den Augen zu verlieren.


Die Börsentage der Deutschen Postbank in ihrer jetzigen Form nähern sich dem Ende. Am 28. August 2015 findet im Bochumer RuhrCongress die ordentliche Hauptversammlung statt, wo auch die Übertragung der restlichen Aktien an die Deutsche Bank beschlossen werden soll. Als Squeeze-out-Preis wurden 35,05 Euro pro Anteilschein festgelegt. Aktuell kostet das Papier 36,65 Euro. Wie ist die Differenz zu erklären? In dem Beherrschungsvertrag zwischen Deutschen Bank und Postbank wurde eine Garantiedividende von 1,66 Euro je Postbank-Aktie festgelegt. Diese Ausschüttung wird es auch noch für 2014 – also im Anschluss an die HV in Bochum geben – geben. Nach der Auszahlung müsste der Aktienkurs der Postbank duch den Dividendenabschlag rechnerisch auf rund 35 Euro fallen. In dieser Preisklasse werden die Anleger dann anschließend auch aus dem Wert gequetscht. Offen ist noch immer, was nach dem Squeeze-out passieren wird: Am wahrscheinlichsten ist ein neuerlicher Börsengang, aber auch ein Verkauf scheint noch nicht aus der Welt. Viel hängt an der Entwicklung der Börsen in den kommenden Monaten. Gegenwärtig wird die Postbank-Aktie mit dem Faktor 1,2 auf den Buchwert zum Halbjahr 2015 gehandelt. Das ist nicht unbedingt wenig. Der Mittelwert für das KBV seit dem Börsenbeben durch die Finanzkrise 2008 liegt bei gut 1,0. Wer die Postbank-Aktie im Depot hat, sollte engagiert bleiben.


Klotzig verdient hat der Asset Manager C-Quadrat im vergangenen Jahr – und auch das Auftaktquartal 2015 hätte für die Wiener mit einem Betriebsergebnis von 14 Mio. Euro besser kaum laufen können. Und so sollten Anleger nicht sonderlich überrascht sein, dass die Zahlen zum zweiten Jahresviertel mit einem operativen Gewinn von 2,64 Mio. Euro deutlich geerdeter daherkommen. Gut die Hälfte der Gesamterträge von 57,56 Mio. Euro aus dem ersten Halbjahr erzielte das Unternehmen mit Hauptnotiz in Frankfurt dabei mit erfolgsabhängigen Verwaltungsgebühren. 45 Prozent waren Management Fees. Unterm Strich blieb in den ersten sechs Monaten 2015 ein Ergebnis je Aktie von 4,17 Euro stehen, wovon allerdings nur 69 Cent aus dem zweiten Quartal stammen. Dennoch: Insgesamt sollte im laufenden Jahr erneut ein Ergebnis je Aktie im Bereich um 5 Euro möglich sein und damit auch eine entsprechend attraktive Dividende. Für 2014 hatte C-Quadrat 3,00 Euro pro Anteilschein ausgekehrt, was zum Zeitpunkt der Hauptversammlung für eine Rendite von mehr als sechs Prozent stand. Aktien von Unternehmen wie C-Quadrat sind wie eine Wette auf die Entwicklung der Finanzmärkte. Das macht Prognosen extrem schwierig. Nicht sonderlich gut gefallen uns die jüngsten Insiderverkäufe. Andererseits hat die Hallmann Holding ihre Beteiligung an C-Quadrat auf 10,01 Prozent erhöht. Größter Aktionär der Wiener bleibt mit einem Anteil von 25,10 Prozent Talanx Asset Management. Das charttechnische Bild der C-Quadrat-Aktie hat sich in den vergangenen Wochen merklich eingetrübt und schreit nicht unbedingt nach neuen Investments. Haltenswert erscheint uns das Papier auf dem aktuellen Niveau aber schon. Die Analysten von SRC haben das Kursziel für C-Quadrat bei 52 Euro belassen. „Die Aktie hat in den vergangenen vier Wochen um rund 20 Proznet eingebüßt, was im Widerspruch zur guten operativen Verfassung steht. Daher stufen wir das Rating von Accumulate auf Buy herauf”, sagt Chefanalyst Stefan Scharff.






 

20. August, 2015

Mit einem robusten Zwischenbericht macht Lang & Schwarz auf die eigene Aktie aufmerksam – und das kurz vor der Hauptversammlung (HV) am 27. August 2015. Demnach erzielte der Derivateexperte im zweiten Quartal 2015 einen Rohertrag (Zinsergebnis plus Provisionsergebnis und Handelsergebnis) von 5,00 Mio. Euro – nach 4,32 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahresquartal 2014. Im Auftaktviertel 2015 lagen die Düsseldorfer noch geringfügig unter dem Referenzwert von 2014 und sorgten so für eine Enttäuschung an der Börse. Per saldo kommt Lang & Schwarz im ersten Halbjahr 2015 nun auf ein Plus beim Rohergebnis von 5,8 Prozent auf 10,16 Mio. Euro. Das Nettoergebnis kletterte in diesem Zeitraum von 2,44 auf 2,90 Mio. Euro. Heruntergerechnet entspricht das einem Gewinn je Aktie von  0,92 (0,78) Euro. „Mit diesem Ergebnis können wir unsere Entwicklung weiter untermauern, immerhin steigern wir nach einer Verfünffachung im Vorjahr das Ergebnis nochmals um fast 20 Prozent”, sagt André Bütow, Vorstand von Lang & Schwarz. Außerdem weist Bütow darauf hin, dass „durch die volatilen Zeiten auch der Verlauf des dritten Quartals 2015 bisher sehr erfreulich ist”. Beinahe überflüssig zu erwähnen ist das „ungebrochene Wachstum von Wikifolio”. Hintergrund: Lang & Schwarz hält fünf Prozent an der Wikifolio Technologies AG aus Wien und ist Emittent der zurzeit mehr als 3.200 investierbaren Wikifolios. Eine lukrative Sache. Allerdings wird in der Finanzszene immer wieder getuschelt, dass sich die Bafin das Treiben in den einzelnen Wikifolios sehr genau anschaut, insbesondere wenn größere Kursbewegungen bei wenig liquiden Nebenwerten ausgelöst werden. Nächstes wichtiges Ereignis für L&S-Aktionäre ist zunächst einmal die HV. Immerhin steht die Ausschüttung einer Dividende von 1,17 Euro je Anteilschein auf der Agenda. Beim gegenwärtigen Kurs von 17,85 Euro entspricht das einer Verzinsung von 6,5 Prozent. Angesichts einer so hohen Rendite besteht jedoch die Gefahr, dass etliche Anleger nach der HV erst einmal Kasse machen und den Dividendenabschlag so durch zusätzlichen Verkaufsdruck aufblähen. Zuletzt bekamen die Investoren des Druckerkartuschenherstellers Turbon diesen Effekt zu spüren. Ein KGV von rund zehn und ein von boersengefluester.de ermittelter Buchwert von immerhin 7,75 Euro je Aktie sind – neben der auch für 2015 zu erwartenden knackigen Dividende – jedoch gute Argumente für den Anteilschein von Lang & Schwarz.


Ein entspanntes Investment ist die Aktie von Paragon nicht unbedingt. Im laufenden Jahr schwankte der Kurs grob zwischen 15 und 20 Euro. Gemessen an dieser Volatilität entwickeln sich die Geschäfte des Automobilzulieferers ganz beständig – und zwar in die richtige Richtung. Zum Halbjahr kam Paragon bei einem Erlösplus von 18,2 Prozent auf 44,62 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,84 Mio. Euro – nach 1,50 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. „Die hohen Investitionen der vergangenen Jahre zahlen sich nun immer stärker aus”, sagt Klaus Dieter Frers, Vorstandsvorsitzender von Paragon. Die bisherige Prognose für das Gesamtjahr, die Erlöse von bis 100 Mio. Euro sowie eine operative Rendite von rund zehn Prozent vorsieht, hat weiter Bestand. „Die Auftragslage und die Aussichten der einzelnen Geschäftsbereiche sind weiterhin positiv und übertreffen in machen Bereichen sogar die eigenen Erwartungen”, heißt es im Halbjahresbericht. Nicht einverstanden ist Paragon mit dem Ende Mai von „BBB–” auf „BB+” gesenktem Creditrefom-Rating für die Paragon-Anleihe. „Aus Sicht des Vorstands ist die Bewertung zu kurzsichtig und berücksichtigt nicht die Notwendigkeit, durch Investitionen nachhaltiges Wachstum zu erzeugen.” Gegen die Bewertung der Paragon-Aktie lässt sich hingegen wenig sagen. Gegenwärtig werden die Delbrücker mit dem Faktor 10 vom Enterprise Value (Börsenwert plus Nettofinanzschulden) auf das für 2015 zu erwartende EBIT gehandelt. Das ist absolut im Rahmen. Lediglich das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 4,3 bewegt sich deutlich oberhalb des Sektorschnitts. Summa summarum ist Paragon im Stammgeschäft mit Sensoren und Cockpitteilen gut unterwegs und der Hoffnungsträger Batteriepacks nimmt auch zunehmend Konturen an. Wir bleiben daher bei unserer Einschätzung: Kaufen mit Kursziel 20 Euro. Lediglich die hohe Schwankungsbreite beim Aktienkurs gefällt uns nicht so sehr. Dabei liegen Anleger, die Anfang Januar eingestiegen waren, mit rund einem Viertel vorn.


OnVista Bank - Die neue Tradingfreiheit


 

19. August, 2015

Michael Lehmann, Vorstandsvorsitzender von Hyrican Informationssysteme, dürfte rot angelaufen sein, als er die Gegenanträge seines unliebsamen Großaktionärs Deutsche Balaton zur Hauptversammlung am 28. August 2015 gelesen hat. Die Beteiligungsgesellschaft fordert nicht nur den Wirtschaftsprüfer wegen „Verdachts auf Gefälligkeitsprüfungen” zu wechseln, sondern will Vorstand und Aufsichtsrat des IT-Spezialisten auch gleich die Entlastung verweigern. Außerdem drängen die Heidelberger darauf, statt der vorgeschlagenen Minidividende von 0,04 Euro, die üppig gefüllten Konten zu räumen und eine Dividende von 2,75 Euro pro Anteilschein auszukehren. Spannend wird, ob die Deutsche Balaton mit ihren Ansinnen durchkommt. Offiziell hält die Gesellschaft 43 Prozent der Aktien an der extrem verschlossenen Hyrican. Knackpunkt des Streits zwischen den Parteien sind unter anderem zwei, nach Auffassung von Balaton, völlig überflüssige Kapitalerhöhungen unter Ausschluss des Bezugsrechts, mit denen Firmenlenker Lehmann die Balatons auf Distanz halten wollte. Das Landgericht Erfurt hatte im April 2014 festgestellt, dass die Kapitalerhöhungen nichtig sind. Dagegen wiederum hatte Hyrican Berufung eingelegt. Eine abschießende Beurteilung steht noch aus. Das OLG Thüringen hat Anfang Juni 2015 in einer mündlichen Verhandlung jedoch dazu tendiert, der Auffassung von Balaton Recht zu geben. Immerhin geht es in Summe um 850.000 neue – Lehmann zurechenbare – Aktien, bei einer Gesamtstückzahl von 4.850.000 Stück. Je nachdem, ob diese zusätzlichen Aktien nun tatsächlich stimmberechtigt sind, könnten sich die entsprechenden Mehrheiten verschieben. Auf jeden Fall wird es eine knappe Kiste. Die Manager der Deutschen Balaton gelten als ausgebuffte Nebenwerteprofis, denen immer wieder clevere Deals gelingen. Aber längst nicht alles geht glatt, und so hängt der Aktienkurs der Deutschen Balaton schon seit mehr als zwei Jahren in einer Seitwärtsrange fest. Noch unerfreulicher sieht der Chart von Hyrican aus. Kein Wunder, denn die IR-Aktivitäten hat das Unternehmen aus Kindelbrück (Thüringen) quasi auf Null eingedampft. Dabei gilt Hyrican mit seinen Bilanzrelationen als Value-Wert.


In starker Verfassung präsentiert sich die Aktie von Müller – Die lila Logistik. Dabei hat der Logistikdienstleister mit seinen Halbjahreszahlen für keine große Überraschung gesorgt. Umsatz und Ergebnis lagen im Rahen der Erwartungen. Für das Gesamtjahr hat die Gesellschaft ihre Prognosen bestätigt, wonach bei Erlösen zwischen 125 und 130 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Bandbreite von 4,8 bis 5,6 Mio. Euro zu rechnen ist. Die Erwartungen der Börsianer sind jedoch eher im oberen Bereich der genannten Spannen anzusiedeln. Bewertungstechnisch wäre aber sogar noch alles im Lot, wenn Müller – Die lila Logistik nur im mittleren Bereich abschließen würde. Die Marktkapitalisierung beläuft sich auf gut 54 Mio. Euro. Bezogen auf die Relation von Enterprise Value zu EBIT für 2015 ist der Small Cap zwar etwas höher bewertet als beispielsweise Logwin. Dafür bietet Müller – Die lila Logistik dividendenorientierten Anlegern bereits seit 2010 eine Ausschüttung von  0,15 Euro pro Anteilschein, was auf eine Rendite von mehr als zwei Prozent hinausläuft. Boersengefluester.de traut dem Titel weiterhin gute Kurschancen zu.




 

18. August, 2015

Einen auf die Mütze bekommen hat mit der Vorlage des Halbjahresberichts die Aktie von msg life. Dabei hat der Experte für Lebensversicherungssoftware keine besonders schlechten Zahlen vorgelegt und die bisherigen Prognosen für 2015 und 2016 bestätigt.  Dennoch haben sich einige Investoren für das zweite Quartal 2015 mehr erhofft. Schließlich lag das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit 973.000 Euro um fast 48 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Trotz des Rückstands im zweiten Jahresviertel bleibt das Management aber bei seiner Vorschau, wonach für 2015 bei Erlösen von 105 Mio. Euro mit einem EBITDA von 8 Mio. Euro zu rechnen ist. Im kommenden Jahr peilt die Gesellschaft aus Leinfelden-Echterdingen dann ein EBITDA zwischen 8,5 und 10,5 Mio. Euro an. Um die Erwartungen der Analysten zu treffen, sollte msg life hier jedoch eher den oberen Bereich touchieren. Bewertungsmäßig kommt der Small Cap ganz ansprechend daher. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 63 Mio. Euro. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) beträgt nach dem jüngsten Kursabsacker auf 1,47 Euro ebenfalls 1,47. Das lässt sich gut merken. Der Buchwert je Aktie beträgt zum Halbjahr also 1,00 Euro. Wer den Titel im Depot hat, sollte unserer Meinung nach Ruhe bewahren und den Titel dort belassen. Das zuletzt von Warburg Research genannte Kursziel von 1,70 Euro halten wir für eine realistische Orientierungsmarke. Dennoch: Die attraktivere Wahl aus dem Markt für Versicherungs-IT-Lösungen scheint uns momentan der Anteilschein von Adesso zu sein.



 

17. August, 2015

Bereits Ende Juli hatte der in die Position des Vorstandsvorsitzenden beförderte Hans Joachim Theiß die Anleger von SMT Scharf darauf eingestellt, dass im laufenden Jahr bei Erlösen von 45 Mio. Euro nur mit einem „in etwa ausgeglichenen Ergebnis” zu rechnen sein. Grund: Theiß, der zuvor die Position des stellvertretenden Aufsichtsratschefs bekleidete, hatte zusätzlichen Abschreibungsbedarf in Höhe von insgesamt rund 2,5 Mio. Euro lokalisiert. Im nun vorgelegten Halbjahresbericht des Spezialisten für Transportsysteme für den Einsatz in Steinkohle- und Erzbergwerken spiegelt sich das in einem Betriebsergebnis von minus 2,3 Mio. Euro wider. Das Ergebnis je Aktie kippte per Ende Juni von plus 0,19 Euro auf minus 0,55 Euro. Dementsprechend verringert sich das Eigenkapital zur Jahresmitte auf 37,61 Mio. Euro. Das läuft auf einen Buchwert je Aktie von 8,96 Euro hinaus. Verglichen mit dem aktuellen Aktienkurs von 15,55 Euro ist das im Normalfall eine relativ moderate Relation. Allerdings zieht sich die Krise bei den Kunden aus dem Rohstoffsektor nun schon länger hin als gedacht und SMT Scharf ist weit entfernt von früheren Renditeniveaus. Folglich schwindet der Bonus, den die Investoren bei der Bewertung des Small Caps bereit sind zu akzeptieren. Um gegenzusteuern, sucht Theiß nach neuen Erlösquellen und prüft das Kerngeschäft mit Einschienenhängebahnen, um es für „weitere bergbaunahe Märkte zu öffnen”. Näher will sich das Unternehmen zum gegenwärtigen Zeitpunkt hier jedoch nicht in die Karten schauen lassen. Und so lässt sich nur spekulieren, ob SMT Scharf in Bereiche wie zum Beispiel den Kalibergbau oder auch ganz andere Sektoren vordringen will. Grundsätzlich sind solche Überlegungen positiv zu werten, auch wenn sie zunächst einmal mit zusätzlichen Investitionen verbunden sind. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben. Allerdings wird es wohl noch eine Weile dauern wird, bis sich die Zahlen nachhaltig besser darstellen. Wichtigste Aktionärsgruppe von SMT Scharf ist die Shareholder Value Beteiligungen AG sowie die ihr nahestehende Fondsgesellschaft Axxion. 72,55 Prozent der Aktien befinden sich bei dem früheren SDAX-Titel im Streubesitz.


Beim Wettanbieter Mybet Holding lautet die Herausforderung weiterhin, den Spagat zwischen Investitionen in leistungsfähigere Technik und ein attraktiveres Produktangebot sowie einer Steigerung der Ertragskraft hinzubekommen. Komplett synchron ist das kaum möglich, und so werden die Hamburger im laufenden Jahr mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von „maximal” minus 0,5 Mio. Euro abschließen, wie der neue Vorstandschef Zeno Osskó zur Vorlage der Halbjahreszahlen sagt. Damit hat er den bisherigen Ausblick bestätigt. Große Hoffnungen knüpft Osskó dabei an die Kooperation mit Amelco. Das Softwareunternehmen aus England hat sich unter anderem auf Sportwetten spezialisiert und stellt die neue Wettplattform von Mybet. So wie es derzeit aussieht, wird Mybet im laufenden Jahr eher das obere Ende der avisierten Erlösspanne von 70 bis 75 Mio. Euro erreichen. Das ist allerdings keine großartige Überraschung und wurde bereits im Q1-Bericht so kommuniziert. Dennoch zeigen die Halbjahreszahlen mit Umsätzen von 36,3 Mio. Euro und einem EBIT von minus 0,76 Mio. Euro in die richtige Richtung. Immerhin agierte Mybet im zweiten Quartal 2015 bereits leicht oberhalb der Gewinnschwelle. Der Vergleich mit dem entsprechenden Quartal des Vorjahrs, als ein EBIT von minus 0,69 Mio. Euro anfiel, ist nur begrenzt aussagekräftig, weil Mybet damals im Zuge der Fußball-WM in Brasilien überdurchschnittlich viel ins Marketing investierte. Immerhin: Am Kapitalmarkt hat sich die Stimmung nach dem überraschend schnellen Abschied von Alt-CEO Sven Ivo Brinck spürbar beruhigt. Die Notiz der Mybet-Aktie macht sogar Usancen, zurück über die Marke von 1 Euro zu klettern. Noch lässt sich allerdings nicht sagen, ob die Trendwende nachhaltig ist. Umso interessanter ist ein Blick auf die börsennotierte Tochter pferdewetten.de, bei der es seit einiger Zeit richtig knackig läuft. Zum Halbjahr hatte CEO Pierre Hofer die EBIT-Messlatte für 2015 auf 1,7 bis 2,0 Mio. Euro erhöht. Die vorherige Bandbreite lag zwischen 1,4 und 1,8 Mio. Euro. Mybet ist mit 52,17 Prozent an pferdewetten.de beteiligt. Umgerechnet in Marktkapitaliserung heißt das: Mehr als 38 Prozent des Börsenwerts der Mybet werden gegenwärtig durch das Engagement bei pferdewetten.de abgedeckt. Eine kuriose Situation, wenn man bedenkt, dass die Düsseldorfer vor nicht allzu langer Zeit noch mit dem Rücken zur Wand standen und Mybet sein pferdewetten.de-Engagement am liebsten beendet hätte. Angesichts der jüngsten Entwicklung stufen wir die Aktie von Mybet auf „Halten” herauf. Die Analysten von Montega Research sind sogar etwas zuversichtlicher und raten mit Kursziel 1,10 Euro zum Einstieg bei Mybet. Die Handlungsempfehlung von boersengefluester.de für den Small Cap von pferdewetten.de lautet weiterhin „Kaufen”.


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13. August, 2015

Für die Aktionäre von Turbon gab es in diesem Jahr so etwas wie einen doppelten Dividendenabschlag. Zunächst einmal ging die Notiz des Spezialisten für Druckerpatronen am Tag vor der Hauptversammlung (HV) am 25. Juni 2015 um mehr als sieben Prozent in die Knie. Unmittelbar nach der HV sackte die Notiz dann noch einmal um 3 Euro ab – obwohl die Gewinnbeteiligung „nur” 2 Euro pro Anteilschein ausmachte. Ganz ungewöhnlich ist so ein Phänomen bei dividendenstarken Nebenwerten allerdings nicht. Erst wollen alle Anleger vor der HV rein – und mindestens genauso groß ist das Gedränge dann nach der Ausschüttung. Bei Turbon mündete dieses Verhalten innerhalb weniger Tage in einem Rutsch von 22,50 auf 18 Euro. Auf diesem Niveau hat die Notiz mittlerweile jedoch einen schönen Boden ausgebildet und neigt nun wieder Richtung Norden. Aus fundamentaler Sicht sind höhere Kurse überhaupt kein Problem, auch wenn die Gewinnentwicklung 2015 nicht an das durch Sondereffekte positiv beeinflusste Vorjahr heranreichen kann. Zum Halbjahr weist das Unternehmen aus Hattingen an der Ruhr bei einem Erlösplus von 6,6 Prozent einen Gewinn vor Steuern von 3,4 Mio. Euro aus. Das entspricht einem Rückgang von knapp 35 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. „Die Umsatz- und Ergebniszahlen im ersten Halbjahr liegen weiterhin voll im Plan”, betont das Management. Für das Gesamtjahr bleibt demnach die bisherige Prognose bestehen, wonach bei Erlösen von 110 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Steuern von mindestens 6,5 Mio. Euro zu rechnen sei. Neben der Währungsentwicklung von Dollar und thailändischem Baht, wird entscheidend sein, wie Turbon bei der Integration der US-Gesellschaft International Laser Group vorankommt. Zuletzt gab es hier aber gute Fortschritte. Zudem sollten Anleger wissen, dass Vorstandssprecher Aldo C. DeLuca nicht unbedingt für besonders forsche Prognosen bekannt ist. Demnach wäre ein Bruttoergebnis von genau 6,5 Mio. Euro fast schon eine Enttäuschung. Aber selbst für diesen Fall, würde – bei einer Steuerquote von 35 Prozent – ein Überschuss von 4,2 Mio. Euro stehen bleiben. Das entspräche einem Ergebnis je Aktie von knapp 1,30 Euro. Da Turbon bedingt durch die Aktionärsstruktur für eher großzügige Ausschüttungen bekannt ist, sollte die Sockeldividende von 0,80 Euro pro Anteilschein also nicht gefährdet sein. Auf einen neuerlichen Bonus sollten sich Investoren dagegen nicht unbedingt einrichten. Interessant ist zudem der Einschub beim Ausblick, wonach Turbon den Markt nach potenziellen Übernahmekandidaten sondiert. Im Bericht zum ersten Quartal war an dieser Stelle noch nichts davon zu lesen. Wir bleiben dabei: Ein KGV von weniger als 13, eine Dividendenrendite von vermutlich mehr als vier Prozent sowie ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von unter drei sind ein attraktives Gesamtpaket. Bleibt der Hinweis auf die im Normalfall vergleichsweise niedrigen Handelsumsätze. Also: Nur mit Limit ordern!


Gute Nachrichten zum Halbjahr kommen von Constantin Medien. Nach sechs Monaten erzielt die Gesellschaft ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 9,73 Mio. Euro, wobei allein das zweite Quartal 5,16 Mio. Euro dazu beisteuerte. Für das Gesamtjahr zeigt sich Vorstandschef Bernhard Burgener nun optimistischer als bislang und kündigt ein Ergebnis zwischen 2 und 4 Mio. Euro an. Bislang lag die Messlatte für das Nettoergebnis zwischen 0 und 2 Mio. Euro. Beim Umsatz bleibt Burgener in der zuletzt genannten Spannbreite von 450 bis 490 Mio. Euro. Die Nettoverschuldung hat sich gegenüber dem Auftaktviertel mit 30,4 Mio. Euro zwar wieder spürbar erhöht, liegt aber noch signifikant unter dem Vorjahresschlusswert von 91,4 Mio. Euro. Kapitalisiert ist Constantin Medien derzeit mit rund 160 Mio. Euro. Rund 110 Mio. Euro entfallen dabei rechnerisch auf die 52,39-prozentige Beteiligung an Highlight Communications. Boersengefluester.de rät bei Constantin zum Einstieg. Highlight ist für uns eine gute Halten-Position. Die kürzlich vorgelegten Zahlen der Schweizer bewegten sich im Rahmen der Erwartungen. Für Constantin wiederum wird die Übertragung der UEFA Europa League über den Sender SPORT1 ein wichtiges Ereignis. Immerhin sind zugkräftige deutsche Clubs mit am Start. Im Filmbereich sind die Fortsetzung von „Fack Ju Göhte” sowie die Verfilmung des Bucherfolgs „Er ist wieder da” im zweiten Halbjahr wichtige Ereignisse. Der positive Newsflow sollte also anhalten. Die Chancen stehen demnach gut, dass die Constantin-Aktie ihre Konsolidierungsphase beendet und nach oben ausbricht.



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11. August, 2015

Normalerweise trennen die Stamm– und die Vorzugsaktien von Ahlers nur wenige Cent. Meist sind dabei die stimmrechtslosen Vorzüge des Modeunternehmens ein wenig teurer – auf mehr als fünf Prozent dehnt sich der Spread aber nur selten aus. Umso bemerkenswerter ist der jüngste Kurssprung der Stämme.  Am 11. August 2015 kostete die mit Stimmrecht ausgestattete Gattung in der Spitze mit 9,74 Euro plötzlich um fast 16 Prozent mehr als die Vorzüge (8,42 Euro) – und das bei vergleichsweise hohen Handelsumsätzen. Spekulationen, wonach beide Aktiengattungen zusammengelegt werden könnten, gibt es eigentlich nicht am Markt. Auch ist uns keine Empfehlung für den eher marktengen Small Cap bekannt. Die Aktionärsstruktur beider Gattungen ist durch die der Gründerfamilie Ahlers zurechenbare WTW-Beteiligungsgesellschaft geprägt. An den Stämmen hält WTW 76,3 Prozent, bei den Vorzügen sind ihr 20,7 Prozent zuzurechnen. Ein gutes Investment waren die Ahlers-Aktien zuletzt aber nicht. Die Herforder leiden unter den Einbußen im Russlandgeschäft und haben sich außerdem dazu entschieden, den Vertrieb der Marke  Gin Tonic einzustellen. Unterm Strich wird das im laufenden Geschäftsjahr zu einem deutlich schwächeren Ergebnis führen. Trotzdem hat das Management um Stella Ahlers eine „zufriedenstellende Dividende” in Aussicht gestellt. Nach Schätzungen von boersengefluester.de ist zwar mit einer Kürzung zu rechnen, letztlich sollte die Rendite (bezogen auf die aktuelle Notiz) aber oberhalb von drei Prozent liegen. Mittlerweile hat sich der Kursabstand zwischen Stämmen und Vorzügen mit 6,5 Prozent auch wieder auf ein halbwegs normales Niveau angenähert. Noch gibt es bei den Aktien von Ahlers keinen zwingenden Grund für den Einstieg. Ganz allmählich nähert sich der runtergeprügelte Wert aber einem Niveau, wo man das Papier zumindest mal auf die Beobachtungsliste nehmen sollte. Der Buchwert je Aktie liegt bei gut 7 Euro.


Kraftvoller Ausbruch der Logwin-Aktie: Beinahe vier Monate hangelte sich die Notiz des Logistikunternehmens knapp unter der Marke von 2 Euro, ohne diese Hürde jedoch zu touchieren. Offensichtlich hat der Titel nun genügend Kraft gesammelt, denn mit Schwung ging es nun bis auf rund 2,15 Euro. Dabei reagierte Aktie mit ein paar Tagen Verspätung auf die Vorlage des Halbjahresberichts. Positive Sondereffekte aus dem ersten Quartal 2015 trugen mit dazu bei, dass Logwin nach sechs Monaten auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) von 16,95 Mio. Euro kam – verglichen mit 12,28 Mio. Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie kam von 0,05 auf 0,08 Euro voran. Den Ausblick formuliert das über die Delton AG mehrheitlich dem Industriellen Stefan Quandt gehörende Unternehmen weiter sehr zurückhaltend und stellt für 2015 eine „leichte operative Ergebnisverbesserung“ in Aussicht. Das Marktumfeld bezeichnet die Gesellschaft als weiterhin „äußerst herausfordernd“. Boersengefluester.de hatte das Papier dennoch mehrfach zum Kauf empfohlen. Grund: Zum einem verfügt Logwin bei einer Marktkapitalisierung von aktuell 307 Mio. Euro über eine Nettoliquidität von 34,6 Mio. Euro. Gemessen daran wird der Small Cap vermutlich mit einem Faktor von deutlich weniger als zehn auf das für 2015 zu erwartenden operative Ergebnis bewertet. Außerdem läuft noch bis Ende September ein umfangreicher Aktienrückkauf. Bislang hat Logwin das Programm erst zu rund einem Drittel ausgeschöpft. Offen ist, ob die Prime-Standard-Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg den Zeitraum offiziell ausdehnen wird. Zudem bleibt die Spekulation, dass womöglich auch Stefan Quandt seinen Anteil über die Börse aufstockt. Unterm Strich bietet die Logwin-Aktie damit weiterhin eine gute Chance-Risiko-Relation.


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06. August, 2015

Kräftig Federn gelassen hat in den vergangenen Tagen der Aktienkurs von SHS Viveon. Im Tief sackte die Notiz von rund 8 auf 6,40 Euro. Grund waren die enttäuschenden Halbjahreszahlen der Münchner. Bei einem Umsatzplus von 9,3 Prozent auf 12,1 Mio. Euro blieb das Betriebsergebnis mit minus knapp 538.000 Euro tief im roten Bereich. „Die finanziellen Ergebnisse im ersten Halbjahr 2015 liegen hinter unseren Erwartungen”, räumte Vorstandschef Stefan Gilmozzi ein. Als Belastung entpuppten sich einmal mehr höher als gedachte Material- und Personalaufwendungen für Festpreisprodukte. Aber auch die Neu-Lizenzverkäufe liefen nicht so wie erhofft. SHS Viveon ist ein Spezialist für Softwaresysteme, mit denen sich etwa die Bonität von Kunden bei Onlinebestellungen ermitteln lässt. Aber auch die potenziell abwanderungswilligen Kunden werden mit Hilfe von SHS Viveon identifiziert. Vor allem für große Konzerne sind das enorm wichtige Informationen – entsprechend umfangreich sind Rollouts für solche Systeme. Für ein relativ kleines Unternehmen wie SHS Viveon ist das nicht immer ein Vorteil, zumal die wesentlichen Wettbewerber allesamt deutlich größer sind. Umso bemerkenswerter ist, welch gute Position sich SHS Viveon in den vergangenen Jahren erarbeitet hat. Keine Frage: Die Halbjahreszahlen waren enttäuschend. Allerdings sind die zweiten sechs Monate traditionell deutlich wichtiger. Daher könnte sich der Kursrutsch als übertrieben herausstellen. Zudem sollte das auf der jüngsten Hauptversammlung verlängerte und erweiterte Aktienrückkaufprogramm stabilisierend wirken. Für boersengefluester.de ist der Small Cap auf dem aktuellen Niveau daher eine gute Halten-Position. Der Börsenwert beträgt 14,4 Mio. Euro. Das entspricht dem Dreifachen des Buchwerts – eine nicht zu hohe Relation.


Gemessen am Mai-Hoch bei gut 26 Euro, gab es für die Aktionäre von MBB in den vergangenen Wochen einen Kursrückgang um knapp zwölf Prozent auf 23 Euro zu beklagen. Die am 1. Juli 2015 ausgezahlte Dividende von 0,57 Euro lindert das Minus nur zum Teil. Dennoch sehen die Perspektiven für den Anteilschein der Beteiligungsgesellschaft ganz passabel aus – selbst wenn im vorläufigen Sechs-Monats-Bericht Minuszeichen dominieren. So kam MBB zum Halbjahr bei einem Erlösrückgang von 10,6 Prozent auf einen Gewinn von 5,9 Mio. Euro, was ebenfalls einem Minus von 10,6 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vergleichswert des Vorjahrs entspricht. Das Ergebnis je Aktie fiel von 1,01 auf 0,90 Euro zurück. Wichtig: Die Berliner betonen, dass Umsatz und Ergebnis die Erwartungen des Managements übertroffen haben. Zu einer Anhebung der bisherigen Gesamtjahresprognose, die einen Umsatz von 250 Mio. Euro sowie ein Ergebnis je Aktie von mindestens 1,75 Euro vorsieht, hat sich der als sehr konservativ geltende Vorstand freilich noch nicht durchringen können. Ebenfalls noch keinen Vorstoß hat MBB hinsichtlich weiterer Verstärkungen für das Beteiligungsportfolio gemacht – trotz einer Nettoliquidität von gegenwärtig 17,8 Mio. Euro. Verwaltungsratsmitglied Christof Nesemeier betonte zuletzt im Gespräch mit boersengefluester.de, dass MBB sich zwar nach geeigneten Kandidaten umsieht, die momentan aufgerufenen Preise aber regelmäßig überhöht seien. Inklusive des ebenfalls börsennotierten Automobilzulieferers Delignit gehören derzeit sechs Unternehmen zum Portfolio von MBB. Die Marktkapitalisierung der Berliner beträgt 148,5 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung des Nettofinanzguthabens ergibt sich daraus ein Enterprise Value von 130,7 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem 5,7fachen des für das laufende Jahr zu erwartenden Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Vergleichbare Unternehmen wie Indus Holding oder Gesco kommen hier auf Basis unserer EBITDA-Prognosen für 2015 auf Multiples von 8,1 beziehungsweise 7,0. Wir bleiben also dabei: Die MBB-Aktie ist – auch für konservative Anleger – eine günstige Alternative aus dem Beteiligungssektor. Mit Sicht auf zwölf Monate lautet unser Kursziel 28 Euro. Das entspricht einem Potenzial von rund einem Viertel. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser siedeln den fairen Wer für den Spezialwert mittlerweile sogar bei 30 Euro an.






 

02. August, 2015

Seit mittlerweile fünf Monaten hängt der Aktienkurs von PEH Wertpapier in einer Seitwärtsbewegung fest. Per saldo handelt es sich bislang aber trotzdem um ein sehr gutes Jahr für die Anteilseigner des Vermögensverwalters mit Sitz im Frankfurter Westend. Verglichen mit dem Niveau zu Jahresbeginn entspricht die gegenwärtige Notiz von 24,50 Euro nämlich einem Plus von rund 21 Prozent. Hinzu kommt die Dividende von immerhin 0,70 Euro nach der Hauptversammlung am 22. Juni 2015. Zudem stehen die Chancen gut, dass die PEH-Aktie neuen Schwung aufnimmt. Die Halbjahreszahlen machen jedenfalls erneut einen starken Eindruck. So kletterte der Gewinn vor Steuern von 1,5 auf 3,7 Mio. Euro. Damit bewegt sich PEH schon jetzt annähernd auf dem von Vorstandschef Martin Stürner eigentlich erst für 2016 avisierten Niveau von 4,0 bis 4,5 Mio. Euro. Bewertungstechnisch weiß der Small Cap ohnehin zu überzeugen. Gemäß der Vorgabe, dass 40 bis 60 Prozent des Gewinns in Form von Dividenden wieder ausgeschüttet werden, dürfte die Dividende für 2015 wohl bei mindestens 0,80 Euro anzusiedeln sein. Damit käme der Titel auf eine Rendite von mehr als drei Prozent. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) beträgt knapp drei. Der österreichische Asset-Manager C-Quadrat kommt hier auf einen Faktor von fast vier. Boersengefluester.de bestätigt daher die Kaufen-Einschätzung für die PEH-Aktie. Und sollte die Notiz die Marke von 25 Euro signifikant durchbrechen, würden womöglich sogar noch einige eher charttechnisch motivierte Investoren auf den Titel aufmerksam.


Nach längerer Zeit im Penny-Stock-Terrain hat der Kurs von ad pepper media die 1-Euro-Marke nun mit Schwung von unten nach oben durchstoßen. Die bereits Mitte Juli vorgelegten Halbjahreszahlen des Spezialisten für Online-Marketingmaßnahmen zeigten eine unerwartet deutliche Umsatzdynamik im zweiten Quartal. Zudem erreichte ad pepper mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 97.000 ein leicht positives Ergebnis. Auf Sechs-Monats-Sicht bleibt das Unternehmen mit einem EBITDA von minus 196.000 aber noch immer im roten Bereich. Dennoch: Die Kostendisziplin der Nürnberger scheint zu greifen. Der angepeilte Break Even rückt also in Reichweite. Bewertungstechnisch ist der Small Cap schon immer eine Besonderheit. Grund: Die Marktkapitalisierung von 25,3 Mio. Euro wird weitgehende durch die liquiden Mittel von zuletzt 19,3 Mio. Euro abgedeckt. Dabei ist ad pepper frei von Bankverbindlichkeiten. Die Rückschlagsgefahr ist also begrenzt. Als Kurshemmnis hat sich bislang aber die schwache operative Entwicklung gezeigt. Bei ad pepper gab es in den vergangenen Jahren jede Menge Veränderungen in Form von Firmenverkäufen (insbesondere das Technologieunternehmen Chrystal) und der Fokussierung auf das Bestandsgeschäft (Affiliate Marketing, Suchmaschinen-Optimierung etc.). Wer den Titel im Depot hat, sollte auf jeden Fall engagiert bleiben. Am 17. August legt die Gesellschaft den kompletten Sechs-Monats-Bericht vor. Dann sollte auch deutlicher werden, woher der jüngste Umschwung bei den Zahlen kommt.



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30. Juli, 2015

Eine ziemlich breite Auswahl an interessanten Investmentmöglichkeiten liefert momentan unser Analysetool Permanent-Aktien-Screening. Bei diesem Verfahren legen wir täglich die selben Anforderungen aus fundamentalen und charttechnischen Kriterien an die von analysierten Aktien. Mit dabei sind zurzeit auch zwei Titel aus Österreich: Der Leiterplattenhersteller AT & S und der Onlinewettspezialist bet-at-home.com. AT & S hat bereits kürzlich sehr starke Zahlen vorgelegt – bet-at-home.com folgt in wenigen Tagen. Aus dem heimischen Spezialwertebereich sind boersengefluester.de-Klassiker wie Renk, Init, IVU Traffic, Dr. Hönle, Nabaltec oder 2G Energy auf der Liste. Die gemessen an der (Free Float-) Marktkapitalisierung größten Unternehmen aus dem Permanent-Aktien-Screening heißen derzeit BB Biotech, Bertrandt, Freenet, Jenoptik und Software AG. Wenn Sie das Tool noch nicht kennen, sollten Sie mal vorbeischauen. Einfach HIER klicken.



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28. Juli, 2015

Offensivgeist beweist seit Mitte Juni der Aktienkurs von Borussia Dortmund. Gemessen am 52-Wochen-Tief bei 3,11 Euro hat sich die Notiz mittlerweile um rund ein Drittel auf zuletzt 4,11 Euro vorgearbeitet. Über die Ursachen für das Comeback lässt sich nur spekulieren: So hat der Finanzinvestor BlackRock aus London hat seine Netto-Leerverkaufspositionen zuletzt spürbar reduziert. Daneben dürfte die „fußballfreie Zeit“ dafür gesorgt haben, dass die Anleger neuen Mut schöpfen. Immerhin gab es nicht nur ein Interview in den vergangenen Wochen, in dem die Qualitäten von Neutrainer Thomas Tuchel beschrieben wurden. Boersengefluester.de konzentriert sich bei der Einschätzung lieber auf harte Fakten. Und auch hier kann der SDAX-Titel überzeugen: Auf Basis der jüngsten Quartalsbilanz wird der BVB derzeit mit dem 1,4fachen des Buchwerts gehandelt. Der 10-Jahres-Durchschnitt für das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) beträgt dagegen gut 1,6. Die Analysten von Edison Research haben auf zuletzt ebenfalls auf das langfristige Potenzial hingewiesen und stellen ihrerseits auf die Kennzahl Enterprise Value (EV) zu EBITDA ab – also die Relation von Marktkapitalisierung plus Nettofinanzverbindlichkeiten zu Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Bezogen auf die EBITDA-Prognose von Edison für das Geschäftsjahr 2015/16 (per 30. Juni) 34 Mio. Euro käme Borussia Dortmund momentan auf ein Multiple von etwa 10,2. Das liegt zwar deutlich oberhalb des von boersengefluester.de ermittelten 5-Jahres-Mittelwerts von rund sechs. Allerdings haben sich die stillen Reserven und das Potenzial der Dortmunder aus Transfererlösen und Übertragungsrechten ebenfalls spürbar erhöht. Der Bericht für das volle Geschäftsjahr 2014/15 veröffentlichen die Borussen am 25. September.


„Big negative surprise“, auch für die Analysten von Oddo Seydler: Der 3D-Druckdienstleister Alphaform hat beim Amtsgericht München die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt – wegen drohender Zahlungsunfähigkeit. An der Börse schlug die Nachricht ein wie eine Bombe. Der Small Cap verlor um beinahe 80 Prozent auf 0,45 Euro. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit 3,55 Mio. Euro. Ein für Insolvenzwerte vergleichsweise typisches Niveau. Anzeichen für diese dramatische Entwicklung gab es nicht, auch wenn sich die Belastungen für die Restrukturierung des Stammwerks in Feldkirchen größer als ursprünglich gedacht darstellten. Noch im Mai bestätigte das Unternehmen die Prognosen für 2015 und stellte „eine weitere Ergebnisverbesserung“ in Aussicht. Im Oktober 2014 und im März 2015 gab es jeweils Kapitalerhöhungen. Zudem sorgte ein Großauftrag von BMW für Zuversicht. „Ich bin unverändert überzeugt, dass Alphaform gestärkt aus dieser schweren Krise hervorgehen wird. Unser Sanierungskonzept wird im zweiten Halbjahr 2015 die Trendwende bringen“, sagt Vorstandschef Hanns-Dieter Aberle, den wir für einen integren Manager halten. Für die Aktionäre wird es dagegen wohl kaum Hoffnung geben. Zwar ist es noch viel zu früh, um über Sanierungsdetails zu spekulieren. Offen ist insbesondere, wie sich die Großaktionäre verhalten werden. Erfahrungsgemäß wird das operative Geschäft jedoch in eine GmbH ausgegliedert. Der Börsenmantel wird zu einer reinen Hülle. Boersengefluester.de ist von der Entwicklung bei Alphaform komplett auf dem falschen Fuß erwischt worden. Keine Frage: Nach einem derartigen Kursrutsch die Aktie von „Kaufen“ auf „Verkaufen“ herunter zu stufen, ist nicht gerade eine Meisterleistung. Und vermutlich wird der Titel in den kommenden Tagen noch sehr heftig schwanken. Auf lange Sicht befürchten wir aber, dass sich die Notiz noch weiter der Nulllinie annähern wird. Die Analysten von Oddo Seydler haben ihre Einschätzung (Bislang: Kaufen mit Kursziel 5 Euro) derweil ausgesetzt.



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27. Juli, 2015

Unbeirrt vom Gesamtmarkt: Den Kurs von Mobotix zieht es derzeit mit Schwung Richtung Norden. Seit unserer jüngsten Besprechung zur Vorlage der Halbjahreszahlen Mitte Juni hat die Notiz des Herstellers von Videoüberwachungssystemen nochmals um rund elf Prozent zugelegt und sich sogar über die Marke von 14 Euro geschoben. Zu dem Beitrag kommen Sie HIER. „Mobotix hat den Krisenmodus verlassen“, urteilen die Analysten der Solventis Wertpapierhandelsbank, die den Titel schon seit langer Zeit intensiv verfolgen. Das Kursziel setzen die Solventis-Experten bei 17 Euro an. Die DZ Bank ist bei ihrem jüngsten Update um 1 Euro auf 18 Euro heraufgegangen. Potenzial nach haben hat der Small Cap also noch immer reichlich – insbesondere vor dem Hintergrund, der zuletzt von Canon für die Übernahme von Axis gezahlten Bewertungsmultiples. Möglicherweise werden für Mobotix ja auch bald strategische Preise aufgerufen. „In einem durch zunehmende Konsolidierung geprägten Wettbewerbsumfeld sehen wir Mobotix als klaren Übernahmekandidaten. Als Käufer kämen sowohl Spezialisten für Haustechnik (ABUS, GIRA, Siedle) als auch andere Kamerahersteller (z.B. Bosch, Samsung, Sony) in Frage“, heißt es in der jüngsten Studie von Solventis. Boersengefluester.de bleibt daher bei der Kaufen-Einschätzung. Positiv sehen wir auch, dass viele Anleger den Small Cap gar nicht mehr auf dem Schirm haben. Ein überhitztes Sentiment sieht jedenfalls komplett anders aus.


Bis knapp über den langjährigen Widerstandsbereich bei rund 15 Euro hat sich die Notiz von SNP Schneider-Neureither & Partner vorgearbeitet. Für einen signifikanten charttechnischen Ausbruch fehlt nun nicht mehr viel. Untermauert wurde die zuletzt stürmische Kursentwicklung durch gute Fundamentaldaten sowie eine nochmalige Ausweitung der Kooperation mit SAP. Außerdem hat das auf die Transformation von IT-Landschaften spezialisierte Unternehmen die erste Cloud-Basierte Lösung vorgestellt – SNP befindet sich also auf einem guten Weg. Ende des Monats steht der Halbjahresbericht an. Bislang hatten die Heidelberger für 2015 bei Umsätzen zwischen 47 und 49 Mio. Euro eine EBIT-Marge von mindestens sechs Prozent in Aussicht gestellt. Das würde auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von rund 3 Mio. Euro hinauslaufen. Am ehesten vergleichbar auf dem heimischen Kurszettel dürfte SNP mit der ebenfalls auf IT-Umstellungen spezialisierten – aber gut doppelt so großen – KPS Consulting aus Unterföhring bei München sein. Als Peer Group ziehen die Analysten von Edison Research aber auch Realtech sowie die zuletzt wieder einmal ganz starke Aktie von All For One Steeb heran. Beim Vergleich von Enterprise Value (Börsenwert plus Nettofinanzverbindlichkeiten) in Relation zu dem für 2015 zu erwartenden EBIT schneidet SNP Schneider mit einem Multiple von rund 20 zwar deutlich schlechter ab KPS, die es auf einen Faktor von rund 13 bringen. Diese Diskrepanz dürfte sich in den kommenden beiden Jahren aber spürbar abbauen. Wir trauen der SNP-Aktie daher weitere Kurssteigerungen zu. Fazit: Gutes Langfristinvestment aus dem IT-Small-Cap-Sektor.



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25. Juli, 2015

Nachdem m-u-t vor wenigen Tagen mit überraschend starken Halbjahreszahlen für einen deutlichen Kursauftrieb bis oberhalb von 4,50 Euro sorgte, haben nun die Analysten von Oddo Seydler ihre Schätzungen für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3 auf 5 Mio. Euro kräftig heraufgesetzt und das Kursziel von 4,00 auf 5,50 Euro angepasst. Der Hersteller von Sensoren hatte mit einem EBIT von 3,5 Mio. Euro in den ersten sechs Monaten sein eigentlich für das Gesamtjahr angekündigtes Ziel bereite per Ende Juni erreicht – gleichwohl seine Planungen (noch) nicht angepasst. Diese Option hatte sich das Unternehmen aus Wedel in der Nähe von Hamburg für die Berichterstattung zum dritten Quartal vorbehalten. „Die Investoren werden ich noch an die sehr optimistischen Aussagen des  früheren Managements erinnern, die letztlich aber nur zu Enttäuschungen für 2013 und 2014 geführt haben. Nun will m-u-t erst liefern, anstatt die Erwartungen zu hoch zu schrauben“, sagt Oddo Seydler-Analyst Oliver Pucker. Boersengefluester.de hatte die Aktie zuletzt ebenfalls zum Kauf empfohlen (HIER). Mit einer Marktkapitalisierung von gerade einmal knapp 22 Mio. Euro ist die m-u-t-Aktie allerdings beinahe schon ein Micro Cap, zumal weniger als die Hälfte des Börsenwerts dem Streubesitz zuzurechnen ist. Regelmäßig analysiert wird die m-u-t-Aktie auch noch von der WGZ Bank. Hier gab es aber bislang noch kein Update nach den Zahlen. Ende Mai hatte die Zentralbank der Volksbanken Raiffeisenbanken die m-u-t-Aktie aber bereits von „Halten“ auf „Kaufen“ mit Kursziel 4,50 Euro heraufgesetzt. So gesehen besteht also auch für die Experten der WGZ Bank Handlungsbedarf.



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22. Juli, 2015

An Kummer sind die Aktionäre von SMT Scharf gewohnt. Die Geschäfte des Herstellers von Beförderungssystemen für den Einsatz im Bergbau laufen schon seit Jahren schlecht. Immerhin gab es die Hoffnung, dass sich der Investitionsstau der Rohstoffkonzerne in naher Zukunft auflöst. Nun gibt es allerdings erst einmal wieder einen Rückschlag zu verkraften. Nahezu zeitgleich mit seinem Wechsel vom Aufsichtsrat an die Vorstandsspitze von SMT Scharf hat Neu-CEO Hans Joachim Theiß zusätzliche Risikovorsorge und Abschreibungsbedarf von insgesamt 2,5 Mio. Euro identifiziert. Statt des bislang in Aussicht gestellten operativen Gewinns von 2 bis 3 Mio. Euro rechnen die Hammer nun nur noch mit einem „in etwa ausgeglichenen Ergebnis“. Derartige Aufräumarbeiten sind bei Vorstandswechseln nicht unbedingt ungewöhnlich. Schließlich schaffen sie eine Basis für künftig bessere Zahlen. In diesem Fall haben die Neubewertungen aber zumindest ein Geschmäckle, schließlich war Theiß zuvor stellvertretender Aufsichtsrat von SMT Scharf und damit in die Bewertung der Vorstände involviert. An der Börse hielt sich die Enttäuschung über die Plankorrektur allerdings in Grenzen. Der Small Cap gewann sogar leicht an Wert. Grund: Mit rund 68,5 Mio. Euro ist SMT Scharf alles andere als sportlich eingestuft, hat noch immer eine solide Bilanz und genießt unter substanzorientierten Investoren daher einen Bonus. Dabei ist völlig offen, wann SMT Scharf mal wieder vorzeigbare Ergebnisse im Bereich um 7 Mio. Euro – was etwa dem langjährigen Mittelwert entspricht – erzielen wird. Zurzeit ist das Papier für uns nur noch eine Halten-Position.


Mit der Ankündigung, für 2014 eine Dividende von 0,15 Euro zu zahlen, leitete Vita 34-Vorstandschef André Gerth Ende März eine Kursrally ein, die die Notiz des Small Caps in der Spitze bis auf mehr als 7 Euro trieb. Doch der Aufschwung erwies sich als nicht nachhaltig, obwohl der Spezialist für die Einlagerung von Nabelschnurblut und –gewebe zu therapeutischen Zwecken in der Folgezeit noch einige gute Meldungen parat hatte. Bei knapp über 5 Euro drehte die Notiz der Leipziger Anfang Juli aber wieder nach oben. Mit den nun vorgelegten Habjahreszahlen sollte sich der jüngste Aufwärtstrend verfestigen, auch wenn die optisch hohen Zuwachsraten nicht überbewertet werden sollten. Letztlich war die Ertragslage im Vergleichszeitraum 2014 nicht übermäßig überzeugend. Hier wirkt also der Basiseffekt. Bei einem Umsatzplus von fünf Prozent auf 6,4 Mio. Euro kam Vita 34 im ersten Halbjahr 2015 auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,1 Mio. Euro – was einem Zuwachs von 38 Prozent gleichkommt. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 0,4 Mio. Euro stehen, nach 114.000 Euro im Vergleichszeitraum. Zum Ausblick machte Vita 34 bei den Vorabzahlen keine Angaben. Im Zwischenbericht bestätigte die Gesellschaft jedoch die bisherige Prognose, Gesamtleistung und EBITDA auf Vorjahresniveau halten wollen. Am 28. Juli 2015 findet in Leipzig die Hauptversammlung statt. Bezogen auf den gegenwärtigen Kurs von 5,78 Euro entspricht der Dividendenvorschlag einer Rendite von immerhin 2,6 Prozent. Aber auch sonst ist die Bewertung des Small Caps bei einer Marktkapitalisierung von 17,5 Mio. Euro durchweg attraktiv. Vita 34 notiert signifikant unter Buchwert. Allerdings macht der Goodwill auf der Aktivseite mehr als ein Drittel der Bilanzsumme aus. Sollten hier eines Tages doch Abschreibungen nötig sein, würde das Eigenkapital entsprechend schmelzen. Für risikobereite Langfristanleger ist der Titel dennoch eine Wette wert.


Die anlaufende Quartalssaison hat auch im heimischen Spezialwertebereich bereits sein erstes Ausrufezeichen. Das Spezialchemie-Unternehmen H&R hat sich im zweiten Jahresviertel ebenfalls besser als gedacht entwickelt und daher den Ausblick für das Gesamtjahr zuversichtlicher als bislang formuliert. Demnach rechnet die Gesellschaft aus Salzbergen im Emsland nun mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) am „oberen Rand“ der zuletzt in Aussicht gestellten Bandbreite von 45 bis 65 Mio. Euro. Die Analysten von Oddo Seydler halten aber selbst diese Prognose noch für konservativ und haben ihre EBITDA-Schätzung für 2015 von bislang 56 Mio. Euro auf nun 68 Mio. Euro heraufgesetzt. Immerhin hat die ehemalige SDAX-Gesellschaft nach Ablauf der ersten sechs Monate bereite ein EBITDA von 41,2 Mio. Euro erzielt. Dementsprechend hat Oddo Seydler das Kursziel für die H&R-Aktie von 7,20 auf 10,00 Euro heraufgesetzt. Aktuell kostet der Anteilschein 8,30 Euro. Die Marktkapitalisierung des Raffineriespezialisten beträgt zurzeit 297 Mio. Euro. Selbst unter Berücksichtigung der Finanzverbindlichkeiten von knapp 220 Mio. Euro ist das ein moderater Wert. Nach der jahrelangen Kurstalfahrt stehen die Chancen nun gut, dass die H&R-Aktie nun endlich den Dreh Richtung Norden hinbekommt – und zwar nachhaltig.  Vor fünf Jahren kostete das Papier noch mehr als doppelt soviel wie jetzt.



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20. Juli, 2015

Manche Aktien sind irgendwie immer zu teuer – zumindest aus dem aktuellen Blickwinkel. Zu dieser Gruppe von Nebenwerten gehört auch Atoss Software. Rückblickend wäre ein Einstieg jedoch zu nahezu jedem Zeitpunkt richtig gewesen. Das Unternehmen hat sich auf Software für die Optimierung der Personalplanung spezialisiert. In den vergangenen zehn Jahren haben die Münchner ohne Pause Umsatz und Betriebsergebnis gesteigert – und auch für 2015 ist mit super Zahlen zu rechnen. Darauf lässt zumindest der Ausblick nach dem Auftaktquartal schließen. Trotz der Investitionen in den Vertrieb ist mit einer EBIT-Marge von „deutlich über 20 Prozent“ zu rechnen. Zur Einordnung: In den vergangenen Jahren bewegte sich das Verhältnis vor Ergebnis vor Zinsen und Steuern zum Umsatz in einer Bandbreite von grob 23 bis 25 Prozent. Den Halbjahresbericht legt Atoss Software in wenigen Tagen, am 22. Juli 2015 vor. Die Börsianer rechnen mit einer positiven Überraschung, zumindest deutet die feste Verfassung der Aktie in den vergangenen Tagen darauf hin. Gegenwärtig beträgt die Marktkapitalisierung knapp 194 Mio. Euro – nicht gerade wenig für ein Unternehmen mit vermutlich 11 bis 12 Mio. Euro EBIT im laufenden Jahr. Wer den Titel im Depot hat, sollte dennoch engagiert bleiben.


Kurz vor Veröffentlichung der Halbjahreszahlen ist der Aktienkurs von Steico aus der Deckung gekommen und hat sich über die 7-Euro-Marke geschoben. Das entspricht einem neuen 52-Wochen-Hoch. Honoriert haben die Investoren damit die Fertigstellung der 50 Mio. Euro teuren Neubaus einer Furnierschichtholz-Anlage in Polen. Boersengefluester.de hatte mehrfach über das – für Steico-Verhältnisse – enorme Investitionsprogramm berichtet. Ab Herbst soll das Werk den Regelbetrieb aufnehmen. Für 2015 hatte der Hersteller von ökologischen Dämmstoffen eine EBIT-Verbesserung „im oberen einstelligen Prozentbereich“ angekündigt. Zur Einordnung: 2014 kam Steico auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 10,0 Mio. Euro. Demnach liegt die Messlatte für das 2015er-Betriebsergebnis bei rund 11 Mio. Euro. Dem steht eine Marktkapitalisierung von zurzeit knapp 93 Mio. Euro entgegen. Daran gibt es nichts auszusetzen. Außerdem wird der Small Cap noch immer mit einem Abschlag von mehr als acht Prozent auf den Buchwert gehandelt. Hier spiegelt sich auch die vergleichsweise geringe Ertragskraft des Unternehmens aus Feldkirchen bei München wider. Seit Jahren hat es Steico mit einem enormen Preisdruck in der Branche zu tun. Summa summarum bleibt der Titel für uns aber überdurchschnittlich interessant, zumal ab 2016 die positiven Effekte der jüngsten Investitionen zum Tragen kommen.


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17. Juli, 2015

Mit Schwung ist die Notiz der Vectron-Aktie über das bisherige Jahreshoch bei 15,80 Euro geklettert. In der Spitze ging es mit dem Anteilschein des Herstellers von Kassensystemen für Gastronomie und Bäckereien bis auf 16,50 Euro hinauf. Dabei gab es keine Meldungen von Vectron, die das plötzliche Ende der zuvor drei Monaten dauernden Konsolidierungsphase erklären. Boersengefluester.de hatte die Aktie in den vergangenen Monaten mehrfach besprochen. Die Story kompakt zusammengefasst: Die Münsteraner haben – neben ihrer Premiummarke Vectron – eine günstigere Zweitmarke Duratec entwickelt. Außerdem wollen sie sich mit dem Marketingtool bonVito mehr Beinfreiheit verschaffen. Die ersten Resultate sehen sehr vielsprechend aus. Bei bonVito kooperiert Vectron seit einigen Monaten sogar mit dem Bezahlriesen PayPal, zudem hat sich das Unternehmen über einen Kredit finanziellen Spielraum für die weitere Expansion verschafft. darüber hinaus prüft das Unternehmen strategische Partnerschaften. Die Analysten von Warburg Research siedeln das Kursziel für den Small Cap bei immerhin 19 Euro an. Mit diesem Niveau kann sich boersengefluester.de gut anfreunden. Letztlich ist Vectron ein Spezialwert ganz nach unserem Geschmack: Kompetentes Management, solide Bilanzen und gute Produkte – jetzt sogar mit ein wenig mehr Pfiff als einfach nur Registrierkassen. Positiv: Sämtliche Investitionen in Duratec und bonVito sind direkt über die Gewinn- und Verlustrechnung gelaufen und finden sich nicht als Posten in der Bilanz. Selbst wenn sich der Erfolg nicht einstellen sollte, gäbe es also keinen Abschreibungsbedarf. Aber danach sieht es momentan ohnehin nicht aus. Im Gegenteil: Der jüngste Kursanstieg deutet eher auf gute Nachrichten hin. Der Halbjahresbericht ist für den 28. August angesetzt.


Alles richtig gemacht hatten Anleger, die Ende April – mit dem Erscheinen der Warburg-Research-Kaufstudie (Kursziel 4,40 Euro) – im Bereich um 3 Euro bei der Aktie von co.don ausgestiegen waren. Immerhin trommelten kurz zuvor auch noch die Analysten von Sphene Capital zum Einstieg bei dem auf die körpereigene Zellzüchtung zur Behandlung von Defekten an Gelenkknorpeln und der Bandscheibe spezialisierten Unternehmen. Allmählich scheint sich die Notiz jedoch im Bereich um 2,50 Euro zu stabilisieren. Damit könnte sich eine gute Nachkaufchance ergeben. Die Investmentstory lautet – stark verkürzt – etwa so: Für ihr Arzneimittel co.don chondrosphere hat die Gesellschaft bereits eine deutschlandweite Vertriebserlaubnis. Doch das Unternehmen aus Teltow in der Nähe von Berlin strebt eine EU-weite Zulassung des Gelenkknorpelprodukts an. Für die dafür notwendigen Studien wurden bereits mehr als 10 Mio. Euro investiert – und es werden noch mehr. Vermutlich im Jahr 2020 dürften dann alle erforderlichen Ergebnisse vorliegen. Daher sehen die aktuelle Zahlen von co.don auf den ersten Blick auch immer grottenschlecht aus. Eine Kapitalerhöhung gab es zuletzt im Frühjahr 2014. Kürzlich hat co.don einen Überblick zu den Halbjahreszahlen gegeben. Mit 848.000 Euro war das Ergebnis erwartungsgemäß tiefrot, allerdings hat sich der Verlust  gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitrum um 28 Prozent verringert. Die Experten von Warburg Research gehen in ihrer Langfristplanung davon aus, dass co.don im Jahr 2020 auf Erlöse von rund 25 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 4 Mio. Euro kommen kann. In den Folgejahren sollen die Zahlen weiter dynamisch steigen. Keine Frage: Solche Rechenexempel sind mit gehöriger Unsicherheit behaftet. Dennoch zeigen sie zumindest das Potenzial auf und geben ein Gefühl für die Einschätzung der gegenwärtigen Marktkapitalisierung von etwa 36 Mio. Euro. Sehr risikobereite Investoren können sich hier mit wohl dosiertem Einsatz engagieren.




 

16. Juli, 2015

Beinahe lehrbuchmäßig hat die Notiz von InVision bei rund 40 einen Boden gefunden und strebt seit dem wieder Richtung Norden. Zurzeit kostet der Anteilsschein des Anbieters von cloudbasierten Softwarelösungen für die Personalplanung in Call Centern bereits wieder 46,50 Euro. Die vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr will das kürzlich von Ratingen nach Düsseldorf umgezogene Unternehmen am 6. August vorlegen – ein wichtiger Termin, denn mit den Zahlen zu Auftaktviertel rief InVision an der Börse keine Begeisterungstürme herbei. Die Kursziele der Analysten liegen derzeit bemerkenswert weit auseinander: Hauck & Aufhäuser hatte Ende April seine halten-Einschätzung mit Ziel 52 Euro bestätigt. Warburg Research siedelt den fairen Wert dagegen weiter bei knackigen 100 Euro an. Dabei gehen beide Institute davon aus, dass InVision die für 2015 in Aussicht gestellte EBIT-Marge von 20 bis 30 Prozent im oberen Bereich erfüllen wird. Kurios ist, dass Warburg Research trotz des wesentlich höheren Kursziels, mit 6,9 Mio. Euro ein deutlich niedrigeres Ergebnis vor Zinsen und Steuern für 2017 prognostiziert als Hauck & Aufhäuser mit 9,6 Mio. Euro. Die Experten von Edison Research, deren Studien Sie auf der Startseite von boersengefluester.de gratis herunterladen können, erwarten gar “nur” ein EBIT von 5,5 Mio. Euro für 2017. Zur Einordnung: Die aktuelle Marktkapitalisierung von InVision beträgt momentan rund 104 Mio. Euro. Wirklich niedrig sind die Multiples also alle nicht. Vergleichbare US-Unternehmen wie Workday (WKN: A1J39P) oder Salesforce (WKN: A0B87V) kommen allerdings auf noch wesentlich ambitioniertere Relationen. Bei Workday müssen Investoren ihren Blick zudem mindestens auf 2018 werfen. Gemessen daran ist InVision eine solide Nummer mit tadellosen Bilanzqualitäten. Boersengefluester.de rät daher zum Einstieg. Sogar eine Dividende bekommen die Anleger hier.


Prominente Neuzugänge gibt es in unserem kürzlich überarbeiteten „Permanent-Aktien-Screener“. So sind ehemalige TecDAX-Konzern BB Biotech, der Displayspezialist Data Modul, Helma Eigenheimbau, Jenoptik sowie die beiden im SDAX enthaltenen Immobiliengesellschaften DO Deutsche Office und TLG Immobilien neu in die Aktienauswahl gekommen. Alles Titel, mit guten Perspektiven. Insgesamt umfasst die Tabelle derzeit 15 Titel. Mit dem Analysetool “Permanent-Screening” will boersengefluester.de die Suche nach attraktiven Aktien erleichtern. Die Idee dahinter: Sämtliche Werte müssen einen umfangreichen Katalog an fundamentalen und charttechnischen Mindestanforderungen erfüllen. Dabei werden stets die gleichen neun Hürden an die knapp 570 von uns gecoverten Titel angelegt – ein sehr transparentes Verfahren also. Zu der aktuellen Auswahl kommen Sie direkt, wenn Sie auf „Permanent-Aktien-Screener“ klicken.


Wichtiger Schritt für die finanzielle Sanierung der VBH Holding. So wurde ein neuer – mit reduzierten Zinssätzen ausgestatteter –Kreditvertrag mit Laufzeit bis Jahresende 2017 sowie einem Volumen von 100 Mio. Euro unterzeichnet. Konkreten Angaben zu den Konditionen macht der Baubeschlagshändler nicht, dem Vernehmen nach ist jedoch eine „deutliche Entlastung“ im Zinsergebnis zu erwarten. Zur Einordnung: Im Vorjahr musste VBH hier rund 10 Mio. Euro schultern. Offensichtlich haben alle Parteien hart verhandelt. Eigentlich sollte die Einigung mit den kreditgebenden Banken bereits bis Ende Juni erzielt sein. Nun geht es Schlag auf Schlag: Am 31. Juli 2015 findet mit der Hauptversammlung der nächste wichtige Termin statt. Die Gesellschaft aus Korntal-Münchingen in der Nähe von Stuttgart hat umfangreiche Kapitalmaßnahmen angekündigt, die es zu beschließen gilt. So soll zunächst das Kapital zwei Drittel herabgesetzt werden. Anschließend folgt eine Kapitalerhöhung, bei der die drei größten Aktionärsgruppen – unter bestimmten Voraussetzungen – ihre Teilnahme garantiert haben. Insgesamt sollen Barmittel im Volumen von 26 Mio. Euro hereinkommen. Boersengefluester.de hatte mehrfach über die Hintergründe berichtet (etwa HIER).  Komfortabel ausgestattet wäre die VBH Holding damit zwar immer noch, doch zusammen mit den Restrukturierungsmaßnahmen würde sich zumindest eine vernünftige Perspektive auftun. Für sehr risikobereite Investoren mit einem trotzdem entsprechend langen Anlagehorizont ist der Small Cap eine interessante Option.



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14. Juli, 2015

Beinahe aus dem Stand hat sich die Notiz von First Sensor zurück über die Marke von 11 Euro geschwungen. Zuletzt notierte das Papier des Sensorspezialisten für Anwendungen in den Bereichen Automobil, Industrie und Medizintechnik so hoch im Februar 2015. Außerdem hangelte sich die Notiz im vergangenen Jahr sehr lange in dieser Region, da Großaktionär FS Technology sich zu dieser Zeit mit einer – allerdings wenig erfolgreichen – Pflichtofferte in Höhe von 10,33 Euro an die freien Anteilseigner wendete. Hinter dem FS-Vehikel steckt die ING Groep. Weitere Großinvestoren sind Daniel Hopp über die DAH Beteiligungs GmbH mit knapp 19 Prozent sowie die Lampe Beteiligungsgesellschaft mit 5,59 Prozent. Dem Free Float sind offiziell 41,41 Prozent zuzurechnen. Spekulationen, wonach eine der Investorengruppen aufstockt, gibt es immer wieder. Zuletzt haben sich hier allerdings keine Verschiebungen ergeben. Dabei ist das Berliner Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von knapp 114 Mio. Euro relativ moderat bewertet: Immerhin kalkuliert Vorstandschef Martin U. Schefter für das laufende Jahr mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 14 und 16 Mio. Euro. Zu berücksichtigen ist allerdings die Nettofinanzverschuldung von knapp 33 Mio. Euro. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,55 bewegt sich zwar leicht über dem 10-Jahres-Durchschnittswert von 1,33. Letztlich lässt sich aber auch gegen diese Relation nichts sagen. Boersengefluester.de bleibt daher bei der Kaufen-Einschätzung für den Small Cap.


Aufatmen bei den Aktionären von Adler Modemärkte – der Bereich um 10 Euro hat gehalten. Ein gutes Startsignal, denn mittlerweile ist die Notiz der Textileinzelhandelskette sogar mit Schwung zurück über die Marke von 11 Euro gesprungen. Das traditionell eher schwache Auftaktquartal schloss Adler Modemärkte mit einem deutlich gestiegenen operativen Verlust von fast 17 Mio. Euro. ab. Hier wirkte sich allerdings unterem die Übernahme des Bekleidungshauses Kressner belastend aus. An der Börse hatten einigen Anleger zuletzt vermutlich aber auch die schwache Entwicklung bei Gerry Weber im Hinterkopf, selbst wenn beide Unternehmen nur bedingt vergleichbar sind. Zwar geht es jeweils um Anziehsachen. Adler Modemärkte ist jedoch ein Handelshaus im eher unteren Preissegment, während Gerry Weber (noch) in erster Linie ein Produzent der Textilien ist. Immerhin: Mittelfristig will auch Gerry Weber 70 bis 80 Prozent des Umsatzes in eigenen Geschäften erzielen. Hilfestellung liefert die Übernahme der Handelskette Hallhuber. Zuletzt entfielen knapp 48 Prozent der Gerry-Weber-Konzernerlöse auf den Einzelhandel. Die Marktkapitalisierung von Adler Modemärkte erreicht zurzeit 207,5 Mio. Euro, was etwa dem 8,5fachen des für dieses Jahr zu erwartenden Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) entspricht. Bei Gerry Weber beträgt dieser Faktor nach der jüngsten Gewinnwarnung mehr als elf. Pluspunkte kann Adler Modemärkte auch bei der Dividende sammeln. Sollte die Gesellschaft auch im kommenden Jahr (steuerfreie) 0,50 Euro pro Anteilschein auskehren, käme das Papier auf eine Rendite von deutlich mehr als vier Prozent. Großaktionär mit fast 53 Prozent der Stimmen ist die Textilgruppe Steilmann-Boecker aus Herne. Unterm Strich weiß die Adler-Aktie durchaus zu punkten, auch für eher konservativ orientierte Investoren: Ein klassisches Langfristinvestment. Die Halbjahreszahlen hat Adler für den 6. August angesetzt.


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13. Juli, 2015

Kurz vor der Hauptversammlung am 16. Juli 2015 präsentiert sich die Aktie von Südzucker in erstaunlich stabiler Verfassung und notiert mit gut 16 Euro so hoch wie zuletzt in Mai 2014. Die beinahe schon obligatorische Analystenschelte nach den Quartalszahlen perlt an dem Zuckerverarbeiter und Anbieter von Tiefkühlprodukten immer mehr ab. Keine Frage: Die Ergebnisbelastungen in Folge der Anpassung der EU-Zuckerverordnung sind enorm. Für das Geschäftsjahr 2015/16 (per Ende Februar) rechnet der MDAX-Konzern nur mit einem operativen Ergebnis zwischen 50 und 150 Mio. Euro – nach stattlichen 622 Mio. Euro für 2013/14. Allerdings kostete der Titel vor gut zwei Jahren auch noch Doppelt so viel wie momentan. Das bereinigte durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Südzucker-Aktie für die vergangenen zehn Jahre liegt bei etwa 13. Um zu dieser Größenordnung zurückzukommen, müssten die Mannheimer ein Ergebnis je Aktie von rund 1,25 Euro erzielen. Vor 2018/19 ist so ein Resultat zwar kaum zu erwarten. Letztlich kann es in den kommenden Jahren aber fast nur besser werden. Zudem beträgt der – von boersengfluester.de bereits um Anteile Dritter und die kommende Dividendenausschüttung korrigierte – Buchwert je Aktie immerhin 15,23 Euro. Dementsprechend bewegt sich das KBV auch nach der jüngsten Aufwärtsbewegung noch immer in einer moderaten Region um 1,1. Summa summarum gehört das Papier zu den interessantesten MDAX-Papieren für Langfristanleger. Ein wenig hilft auch, dass die Biosprittochter CropEnergies nun auch wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft schaut. Wir bleiben daher bei unserer Kaufen-Einschätzung. Die Schwankungsbreite der Notiz ist allerdings enorm, daher eignet sich die Aktie wohl nur für risikobereite Investoren. Nach der Hauptversammlung zahlt Südzucker eine auf 0,25 Euro pro Aktie halbierte Dividende. Für Renditefans kommt das Papier damit wohl nicht in Frage.


Seit dem Mai-Hoch von 76,75 Euro hat die Notiz von bet-at-home.com einen Konsolidierungskurs eingeschlagen, ohne jedoch großartig an Höhe einzubüßen. Spätestens bei 66 Euro traf die Aktie des Online-Wettanbieters auf eine starke Unterstützung. Seit ein paar Tagen scheint es aber so, als ob die – an sich sehr gesunde – Ruhephase womöglich schon wieder beendet ist. Jedenfalls hat der Titel die 70-Euro-Euro-Marke mit Schwung zurückerobert. Am 10. August werden die Linzer mit Notiz im Frankfurter Entry Standard ihren Halbjahresbericht vorlegen. Zur Erinnerung: Im zweiten Quartal des Vorjahrs fand bereits die Fußball-WM statt – wenngleich die für bet-at-home.com entscheidendere Finalphase erst ins dritte Quartal fiel. Der das Ergebnis der Österreicher so maßgebliche beeinflussende Marketingaufwand dürfte im laufenden Jahr zwar unter dem 2014er-Wert von 41,4 Mio. Euro liegen. Boersengefluester.de geht jedoch nicht davon aus, dass bet-at-home.com diesen Posten massiv herunterfahren wird. Zur Einordnung: 2013 – ebenfalls ein Jahr ohne Fußball-WM oder EM – betrug das Budget 34,4 Mio. Euro. Derweil läuft der Sponsorenvertrag mit Schalke 04 noch bis 30. Juni 2016. Nach der verkorksten Saison 2014/15 kann es hier eigentlich nur besser werden – auch ohne Champions-League-Präsenz. Die Analysten empfehlen den Titel einhellig zum Kauf – mit allerdings ungewöhnlich dicht zusammenliegenden Kurszielen: Warburg Research nennt 84 Euro, Oddey Seydler 85 Euro, Hauck  & Aufhäuser veranschlagt den fairen Wert auf 86 Euro. Das Papier gehört seit geraumer Zeit zu den Small-Cap-Favoriten von boersengefluester.de und befindet sich auch neu auf unserer Auswahlliste “Permanent-Aktien-Screening“.



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10. Juli, 2015

Die Mühlbauer-Aktie überrascht uns doch immer wieder. Nachdem boersengefluester.de das Potenzial des Spezialmaschinenbauers häufig zu positiv eingestuft hat, kam unsere jüngste Kaufen-Empfehlung beinahe zu  zögerlich daher (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Immerhin hat der Small Cap seit der Vorlage des Geschäftsberichts am 24. Juni – mit einem knackigen Verlust für 2014 – nun um 20 Prozent an Wert gewonnen. Bewertungstechnisch ist noch immer alles im grünen Bereich, zumal Mühlbauer einen deutlichen Turnaround ankündigte und der Rechtsstreit mit dem ehemaligen indonesischen Partner nun bilanziell verarbeitet ist. Am 6. August 2015 findet die Hauptversammlung statt. Unter Dividendenaspekten zählt Mühlbauer mit einer Rendite von rund 4,5 Prozent zur Oberklasse in der nun bald endenden Dividendensaison. Die konstante Ausschüttung von 1 Euro je Anteilschein könnte in den kommenden Wochen noch weitere Investoren anlocken. Wir bekräftigen daher unsere Kaufen-Einschätzung für das schuldenfreie Unternehmen. Vor allen Dingen unter langfristigen Gesichtspunkten ist das aktuelle Kursniveau um 22 Euro alles andere als abgehoben. Einzig das Kurs-Buchwert-Verhältnis von gegenwärtig rund drei liegt nun vergleichsweise deutlich über dem von boersengefluester.de ermittelten Zehn-Jahres-Durchschnittswert von gut 2,4.


Nach WCM hat nun auch 4SC seine große Finanzierungsrunde erfolgreich über die Bühne gebracht. Als Ziel der Barkapitalerhöhung hatte 4SC vorab Einnahmen in einer Bandbreite zwischen 24 und 29 Mio. Euro genannt. Beim gewählten Emissionspreis von 4,00 Euro reichten 7.250.000 Aktien, um das obere Ende der Spanne zu erreichen. Theoretisch hätte das Biotechunternehmen sogar bis zu 8.173.316 Anteilscheine platzieren können. In der jetzigen Form fällt der Verwässerungseffekt also etwas geringer aus als im Maximalfall möglich gewesen wäre. Entscheidend für das Unternehmen aus Martinsried bei München: Es fließt ausreichend Cash zu, um die klinische Weiterentwicklung des Krebswirkstoffs Resminostat in der Indikation kutanes T-Zell Lymphom – einer seltenen Form des Hautkrebses – wie gewünscht voranzutreiben. „Diese Studie soll uns im Erfolgsfall direkt zu unserer ersten Marktzulassung führen und könnte in dieser ersten Indikation Spitzenumsätze von bis zu 140 Mio. Euro im Jahr ermöglichen”, sagt der 4SC-Vorstandsvorsitzende Enno Spillner. Positiv ist zudem, dass nicht nur die Santo Holding der Brüder Strüngmann sowie zahlreiche andere Altaktionäre in „signifikantem Umfang” bei der Kapitalerhöhung mitgezogen haben, sondern auch namhafte neue Geldgeber gewonnen wurden. So hat etwa der Life-Science-Investor Wellington Partners für rund 5 Mio. Euro junge Papiere gezeichnet. Auf Bass der neuen Aktienstückzahl kommt Wellington damit auf einen Anteil von rund 6,6 Prozent an 4SC. Wie ein Ritterschlag wirkt die Aussage von Rainer Strohmenger, General Partner bei Wellington: „Unsere Strategie ist, in die viel versprechendsten Life-Science-Gesellschaften in Europa zu investieren.” Boersengefluester.de bleibt bei der Kaufen-Empfehlung für die 4SC-Aktie.



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08. Juli, 2015

Anfang 2014, bei Kursen um 20 Euro, rissen sich die Anleger noch förmlich um die Aktie von LPKF Laser & Electronics. Damals kam der Spezialmaschinenbauer auf einen Börsenwert von rund 445 Mio. Euro – bei Erlösen von annähernd 130 Mio. Euro (für 2013). Dabei kam die Gesellschaft auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von gut 23 Mio. Euro. Von so einem Ertragsniveau kann das Unternehmen aus Garbsen momentan nur träumen. Nachdem der TecDAX-Konzern bereits für 2014 seine ursprünglichen Ziele massiv verfehlte, schockt LPKF nun erneut mit einer Prognoseanpassung. Statt der bislang avisierten Erlösspanne von 128 bis 136 Mio. Euro rechnet Vorstandschef Ingo Bretthauer nun nur noch mit Erlösen zwischen 90 und 110 Mio. Euro. Zur Ergebnissituation hält sich Bretthauser noch zurück. Der Manager weist jedoch darauf hin, dass ein Umsatz von knapp 100 Mio. Euro nötig ist, um überhaupt die Gewinnschwelle zu überschreiten. Keine Rede mehr von der zuletzt in Aussicht gestellten EBIT-Marge zwischen 12 und 15 Prozent. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser gehen davon aus, dass LPKF im laufenden Jahr lediglich auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 1,5 Mio. Euro hoffen darf. Auslöser der sich nochmals verschärfenden Lage ist in erster Linie das maue Geschäft mit Anlagen für Anwendungen in der Laser-Direktstrukturierung. Wichtigster Sektor für LPKF sind hier die Kunden aus dem Smartphone-Sektor, denn mit Hilfe der LPKF-Systeme werden Antennen direkt in die Gehäuse von iPhone und Co. integriert. Darüber hinaus ist das Unternehmen auf Maschinen für laserstrahlbasiertes Schneiden von Leiterplatten spezialisiert. Die Börse ist zurzeit gnadenlos: Auf die neueste Umsatzwarnung folgte ein Kursrutsch bis auf 7,50 Euro – im Tief ging es sogar bis 7,00 Euro in den Keller. Was jetzt tun mit dem TecDAX-Titel? Einen brauchbaren Anhaltspunkt liefert in Extremsituationen häufig das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Der Buchwert von LPKF beträgt zurzeit 3,05 Euro. Dementsprechend ergibt sich ein KBV von knapp 2,5. Dieses Niveau liegt bereits um gut fünf Prozent unter dem durchschnittlichen Niveau der vergangenen zehn Jahre (eine exklusive Übersicht von boersengefluester.de für alle TecDAX-Werte finden Sie HIER). Schwieriger wird die Bewertung mit Blick auf das operative Ergebnis, wobei Anleger hier bereits auf 2016 und 2017 schauen sollten. Vermutlich erst im November will sich LPKF mit einer überarbeiteten Vorschau an die Investoren wenden. Das schafft eine lange Phase der Unsicherheit, auch wenn die Planungssicherheit zu dem Zeitpunkt natürlich deutlich größer ist als momentan. Ursprünglich wollte LPKF ab 2016 um 10 Prozent beim Umsatz zulegen und dabei eine EBIT-Marge zwischen 15 und 17 Prozent einfahren. Zweistellige Renditen können sich die Experten von Hauck & Aufhäuser momentan aber erst wieder ab 2017 vorstellen. Dennoch: Mit einer Kapitalisierung von nicht einmal mehr 166 Mio. Euro ist unserer Meinung nach schon sehr viel Pessimismus eingepreist. Antizyklisches Handeln könnte sich also auszahlen. Der Titel ist daher mindestens haltenswert, auch wenn der Chart nach Folterkammer aussieht. Aber es war  auch nicht besonders schlau, Ende 2013 zu kaufen, als die Euphorie am größten war.


„Ich bin Jahrgang 1974 und seit meinem 12. Lebensjahr ein “Computerkid”.“ So knapp beschreibt sich Sven Ivo Brinck, Vorstandschef von mybet, auf seinem privaten Blog. Als der ehemalige Tipp24-Manager Anfang 2014 seinen Job bei mybet antrat, verwendete er auf Roadshows und Telefonkonferenzen deutlich mehr Zeit, um sich den Investoren und Analysten selbst vorzustellen. „Vertrauen aufbauen“, hieß das Motto der Stunde. Schließlich hatte der Wettanbieter aus Kiel zuvor eine ganze Arie an Wechseln auf Ebene von Vorstand und Aufsichtsrat hingelegt. Und in der Tat: In den vergangenen 18 Monaten ist es deutlich ruhiger um mybet geworden. Dabei hat die Gesellschaft ihre Konzernstruktur – unter anderem durch den Rückzug aus Spanien – deutlich verschlankt und zuletzt wichtige Projekte wie zum Beispiel die Umstellung der Wettsoftware mit Hilfe der britischen Gesellschaft Amelco angestoßen. Umso seltsamer wirkt nun sein plötzlicher Rückzug. „Nachdem diese erste sehr intensive Phase der Ordnung und Neuausrichtung abgeschlossen ist, passt mein Profil nicht mehr perfekt zum Unternehmen“, sagt Brinck. Bereits zum Ende des Monats scheidet er aus dem Vorstand aus und übergibt an Zeno Ossko, der bislang das operative Geschäft leitete. Finanzvorstand bleibt Markus Peuler, der die Gesellschaft (ganz kurz nach seinem Amtsantritt) erstmals auf dem Eigenkapitalforum 2014 in Frankfurt präsentierte. An der Börse kommt die überraschende Personalrochade gar nicht gut an. Mit 96 Cent ist die Notiz zurück ins Penny-Stock-Terrain gedriftet. Über die wirklichen Gründe der Demission lässt sich indes nur spekulieren, zumal auch Worte von Aufsichtsratschef Volker Heeg kaum eine Interpretation zulassen: „Herr Brinck hat es geschafft den Turnaround einzuleiten, deutlich mehr Erfolge realisiert als alle Beobachter es zuvor für möglich hielten und die Strategie für die neue mybet gemeinsam mit Zeno Ossko maßgeblich entwickelt. Wir bedauern außerordentlich, dass Herr Brinck sich entschieden hat, mybet vorzeitig zu verlassen.“ Am naheliegendsten wäre, dass es unterschiedliche Auffassungen zwischen Vorstand und Teilen der Großaktionäre gegeben hat. Beinahe schon traditionell verschaffen sich einige Anteilseigner von mybet viel Gehör. Möglicherweise war das der Knackpunkt. Gegenwärtig ist der Small Cap für uns maximal eine Halten-Position.


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07. Juli, 2015

Die gute Nachricht vorweg: WCM hat die Kapitalerhöhung mit einem Netto-Emissionserlös von rund 150 Mio. Euro tatsächlich komplett über die Bühne gebracht. Dabei lag die Bezugsquote mit 67,9 Prozent zwar unterhalb unserer Erwartungen. Doch ihm Rahmen der angekündigten Privatplatzierung wurden die im aus dem ersten Gang übrig gebliebenen Anteilscheine von der Berenberg Bank blitzschnell bei institutionellen Investoren platziert. Ernüchternd für Altaktionäre ist jedoch, dass die Notiz des als Gewerbe-Immobilienspezialisten neu aufgestellten Unternehmens doch stärker als gedacht unter der Finanzierungsrunde gelitten hat. Dabei gab es – abgesehen von der etwas unglücklichen Meldung über die Verpflichtung eines (namentlich nicht genannten) neuen Finanzvorstands – keinen zwingenden Grund dafür, dass sich Aktienkurs und Bezugspreis (2,05 Euro) mittlerweile angeglichen haben. Und auch das Bezugsrecht lieferte zu beinahe keinem Zeitpunkt einen entsprechenden Wertausgleich. Doch losgelöst davon – wie geht es nun weiter mit dem Papier von WCM? Auf Basis der neuen Aktienstückzahl kommt die Gesellschaft auf eine Marktkapitalisierung von gut 228 Mio. Euro. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) dürfte nach Berechnungen von boersengefluester.de nun bei etwa 1,3 anzusiedeln sein, was etwa einem Mittelfeldplatz entspricht. Der Marktwert des Immobilienvermögens – inklusive bereits gemeldeter Akquisitionen – beträgt zurzeit rund 437 Mio. Euro. Dem sollte ein Substanzwert (Net Asset Value = NAV) von ungefähr 210 Mio. Euro gegenüberstehen, was etwa 1,90 Euro je Aktie entspricht. Damit würde die WCM-Aktie leicht über NAV notieren. Zum Vergleich: Alstria Office wird zurzeit mit einem Aufschlag von knapp drei Prozent auf den NAV gehandelt, DO Deutsche Office und Hamborner REIT kommen dagegen auf einen Discount von jeweils rund vier Prozent. Letztlich tummeln sich aber alle in einer relativ engen Bandbreite. Boersengefluester.de geht davon aus, dass mit der Umsetzung der Kapitalerhöhung nun die Weichen für eine wieder bessere Performance gestellt sind. Vermutlich ging der Kursanstieg von April bis Mai 2015 aber auch einfach zu schnell. Jetzt sind die Bewertungsrelationen allesamt wieder geerdet. Wir bleiben bei unserer Einschätzung: Kaufen.


Mit dem Ausblick von Süss MicroTec für 2015, wonach bei Erlösen zwischen 130 und 140 Mio. Euro mit einem ausgeglichenen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zu rechnen sei, konnten sich die Börsianer anfangs überhaupt nicht anfreunden. Doch mittlerweile scheinen die Investoren froh zu sein, wenn der Hersteller von Spezialequipment für Anwendungen in der Halbleiterbranche diese Ziele überhaupt erreicht. Die Marke von 5 Euro hat sich für den Titel in den vergangenen Wochen jedenfalls als tragfähige Unterstützung erwiesen. Die vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal sehen indes auf den ersten Blick nur mäßig aus. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreswert gingen die Erlöse um 7,6 Prozent auf 28,1 Mio. Euro zurück. Das EBIT dürfte dabei zwischen minus 2 und minus 3 Mio. Euro betragen haben – nach positiven 1,9 Mio. Euro im zweiten Viertel 2014. Immerhin: Der Ordereingang für das zweite Quartal liegt mit rund 40,5 Mio. Euro einen Tick höher als die in Aussicht gestellte Range von 30 bis 40 Mio. Euro. Auf dem gegenwärtigen Niveau notiert die Süss-Aktie noch immer leicht unter Buchwert. Zudem zeichnet die Gesellschaft aus Garching in der Nähe von München eine Nettoliquidität von zuletzt 1,14 Euro pro Aktie aus. Der Titel eignet sich zwar nur für risikobereite Anleger. Die soliden Bilanzrelationen sind aber eine Art Airbag. Wir trauen dem Titel auf Sicht von zwölf Monaten eine deutlich positive Performance zu. Unser erstes Kursziel: 7,50 Euro.




 

06. Juli, 2015

Mit dem Börsengang des TV- und E-Commerce-Schmuckhändlers Elumeo gibt es nun auch für Bijou Brigitte hierzulande ein halbwegs vergleichbares Unternehmen auf dem Kurszettel. Bislang konnten sich Anleger nur an der Entwicklung des – allerdings nicht börsennotierten – Unternehmens Claire’s orientieren. Die US-Gesellschaft erlöste 2014 in ihren gut 2.600 Shops knapp 1,5 Mrd. Dollar auf Konzernebene. In Deutschland betreibt Claire’s rund 75 eigene Läden. Bijou Brigitte kam 2014 auf einen Umsatz von 335 Mio. Euro – mit etwa 1070 Filialen, davon rund 450 in Deutschland. Börsenneuling Elumeo erzielte 2014 Erlöse von knapp 71 Mio. Euro, wovon etwa 87 Prozent über den Vertriebskanal Fernsehen (zum Beispiel Juwelo) hereinkamen. Der Rest läuft unter der Flagge „E-Commerce”. Diese Größenunterschiede spiegeln sich auch in der Marktkapitalisierung wider: Bijou Brigitte bringt 431 Mio. Euro auf die Waagschale. Elumeo erreicht annähernd 138 Mio. Euro. Auf der jüngsten Hauptversammlung hat der Modeschmuckfilialist Bijou Brigitte seine bisherigen Prognosen für 2015 bestätigt. Demnach ist bei Erlösen zwischen 315 und 325 Mio. Euro mit einem Ergebnis vor Steuern in einer Bandbreite zwischen 20 und 30 Mio. Euro zu rechnen. Boersengefluester.de bleibt dabei: Mit Blick auf die Marktkapitalisierung von 431 Mio. Euro ist das zu wenig. Wir hatten den Titel daher Ende April auf Verkaufen heruntergestuft. Nachdem mittlerweile auch die Dividende gezahlt ist, fehlt uns umso mehr ein möglicher Kurstreiber. So richtig überzeugt sind wir – zumindest auf dem aktuellen Niveau – allerdings auch noch nicht von der Elumeo-Aktie. Auf die Beobachtungsliste nehmen wir das Papier trotzdem.


Kaum zu bremsen auf dem Weg nach oben ist der momentan der Aktienkurs von msg life. Mit 1,60 Euro rückt die Notiz des Softwarespezialisten für den Lebensversicherungssektor nun sehr dicht an die bislang von den Analysten genannten Kursziele heran. Das könnte den weiteren Spielraum kurzfristig zwar etwa einengen. Grundsätzlich verfügt der Small Cap aber in geerdeten Bewertungsparameter. Der Marktkapitalisierung von zurzeit 68,6 Mio. Euro steht ein Eigenkapital von knapp 43 Mio. Euro entgegen. Finanzverbindlichkeiten und liquide Mittel halten sich mit jeweils ungefähr 23 Mio. Euro in etwa die Waage. Für das laufende Jahr strebt die Gesellschaft aus Leinfelden-Echterdingen ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 8 Mio. Euro an. Für 2016 liegen die EBITDA-Planungen zwischen 8,5 und 10,5 Mio. Euro. Demnach kommt msg life im günstigen Fall beim EV/EBITDA (Enterprise Value = Börsenwert plus Nettofinanzverbindlichkeiten) für 2016 auf ein Multiple von rund 6,4. Zum Vergleich: Die aus dem heimischen Small-Cap-Sektor wohl am ehesten mit msg life vergleichbare Gesellschaft, Adesso aus Dortmund, kommt hier auf eine Relation von 5,9. Beide Werte bewegen sich voll im grünen Bereich. Fazit: Dir Einbettung von msg life (ehemals COR & FJA) in die msg-Gruppe aus Ismaning bei München kommt gut voran. Das Vertrauen der Börsianer in msg life war jedenfalls lange Zeit nicht so ausgeprägt wie derzeit. Der nächste größere charttechnische Widerstand wartet erst bei 2 Euro. Boersengefluester.de bekräftigt daher die Kaufen-Empfehlung für den Titel.



 

02. Juli, 2015

Auf 4,00 Euro hat das Biotechunternehmen 4SC den Bezugskurs für seine Kapitalerhöhung festgelegt. Unter der Annahme, dass die Gesellschaft das Volumen von bis zu 8,17 Mio. Aktien voll ausschöpft, würde das auf ein Brutto-Emissionserlös von bis 32,7 Mio. Euro herauslaufen. Nach Abzug aller Provisionen dürften davon knapp 31 Mio. Euro bei 4SC übrig bleiben. Avisiert hatte 4SC eigentlich „nur” ein Volumen zwischen 24 und 29 aus der Barkapitalerhöhung. Allerdings konnte die Gesellschaft seit Bekanntgabe der Finanzierungsmaßnahme einige gute Meldungen lancieren. Der Aktienkurs hat sich jedenfalls sehr fest gezeigt und ist zuletzt bis an die Marke von 4,90 Euro vorgestoßen – ausgehend von rund 4 Euro. Die Bezugsfrist läuft voraussichtlich noch bis zum 6. Juli. Danach steht dann auch fest, wie viele Anteilscheine man platzieren konnte. Weitere Informationen zu den Hintergründen der Kapitalerhöhung und den weiteren Plänen von 4SC  hat uns Vorstandschef Enno Spillner Anfang der Woche in einem sehr ausführlichen Interview verraten. Zu dem Beitrag kommen Sie HIER. Boersengefluester.de rät Anteilseignern an der Kapitalerhöhung teilzunehmen.


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01. Juli, 2015

Bereits das erste Quartal fiel nicht sonderlich gut aus. Doch da hielt Advanced Vision Technology (AVT) noch an seinen Prognosen für 2015, die bei Erlösen zwischen 57 und 59 Mio. Dollar ein Betriebsergebnis in einer Spanne von 6,3 bis 6,9 Mio. Dollar vorsahen, fest. Nun muss der Anbieter von Systemen für die Qualitätskontrolle bei der Bedruckung von Verpackungen, Etiketten oder Faltkartons einen Rückzieher machen und liefert nachträglich die Begründung für die schlechte Kursentwicklung des Small Caps. Demnach rechnet das ehemalige Neuer-Markt-Unternehmen aus Israel jetzt nur noch mit Umsätzen zwischen 53 und 55 Mio. Dollar sowie einem operativen Gewinn von 4 bis 5 Mio. Dollar. Als Ursache nennt AVT die für das Unternehmen ungünstige Entwicklung der Wechselkursrelationen zwischen Euro und Dollar sowie dem damit einhergehenden Preiswettbewerb. Kapitalisiert ist AVT derzeit mit knapp 62 Mio. Euro. Gemessen an den neuen Zielen sieht das auf den ersten Blick recht ambitioniert aus. Allerdings ist die Gesellschaft schuldenfrei und weist liquide Mittel von umgerechnet knapp 14 Mio. Euro auf der Aktivseite aus. Das vom Analysehaus First Berlin zuletzt genannte Kursziel von 12,30 Euro dürfte komplett hinfällig sein. Immerhin rechneten die Experten da noch mit einem EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuer) von 6,48 Mio. Euro für 2015. Wer den Titel im Depot hat, muss allerdings nicht unbedingt verkaufen. Summa summarum dürfte der Small Cap bei Kursen um 9 Euro vergleichsweise fair bewertet zu sein. Möglicherweise kann es auch bis 8 Euro runtergehen. Doch das muss nicht unbedingt so kommen. Im Printbereich steht AVT im Wettbewerb zu Isra Vision aus Darmstadt. Grundsätzlich scheint uns Isra Vision momentan aber die bessere Wahl zu sein, auch wenn die Isra-Notiz zurzeit ebenfalls nicht gerade bombig läuft.


Weitgehend abgekoppelt vom Gesamtmarkt zieht es den Aktienkurs von United Labels Richtung neues 52-Wochen-Hoch. Oberhalb dieser zurzeit bei knapp 2,60 Euro liegenden Marke wäre der charttechnische Weg bis mindestens 3 Euro. In diesen Regionen bewegte sich der Anteilschein des Anbieters von Comic-Lizenzartikeln zuletzt am Jahresanfang 2012. Spekulieren lässt sich indes nur über die Gründe der relativen Stärke. Die Zahlen zum Auftaktquartal waren in Ordnung. Traditionell steuert das Auftaktquartal jedoch einen vergleichsweise niedrigen Anteil zum Gesamtumsatz bei. Insgesamt ist Vorstandschef und Großaktionär Peter Boder bei seiner Prognose für 2015 geblieben, wonach mit einem Anstieg der Erlöse um 15 bis 25 Prozent zu rechnen sei. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stellt er eine Bandbreite von 0,7 bis 1,6 Mio. Euro in Aussicht – nach 1,16 Mio. Euro im Vorjahr. Die Marktkapitalisierung beträgt dagegen 15,75 Mio. Euro. Selbst im günstigen Fall ist der Titel also nicht unbedingt günstig. Darauf deutet auch der Buchwert je Aktie von momentan genau 1 Euro hin. Schließlich kommt United Labels damit auf ein KBV von 2,5. Wo liegen also die Gründe für die zuletzt starke Performance? Ursache können eigentlich nur die – nun schon seit längerer Zeit – kursierenden Gerüchte um eine Beteiligung eines asiatischen Unternehmens bei United Labels sein. Auf der jüngsten Hauptversammlung haben die Münsteraner ein neues genehmigtes Kapital zur Ausgabe von bis zu 3,15 Millionen jungen Aktien beschlossen. Damit könnte die Aktienstückzahl um bis zu 50 Prozent erhöht werden. Zudem wird getuschelt, dass Firmengründer Bode möglicherweise Stücke weiterreichen könnte. Eine interessante Gemengelage also. Mutige Investoren springen noch immer auf den Zug auf.



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30. Juni, 2015

Bis auf 7 Euro verlor die Aktie von Bastei Lübbe in den vergangenen Wochen an Wert. Gemessen am April-Hoch von gut 8,50 Euro entspricht das einer Einbuße von im Tief etwa 18 Prozent. Dabei hat das Kölner Verlagshaus keine schlechten Nachrichten im Programm. Die nun vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende März) sehen auf den ersten Blick sogar besser aus als gedacht. Bei einem Erlösplus von annähernd 2,5 Prozent auf 110,19 Mio. Euro stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 9,3 Prozent auf 17,67 Mio. Euro. Das entspricht einer EBITDA-Marge von 16,0 Prozent – nach 15,0 Prozent im Vorjahr. Das EBIT kam von 14,46 auf 14,51 Mio. Euro voran. Angekündigt hatte Vorstandschef Thomas Schierack zuletzt, dass das operative Ergebnis wohl „leicht unter dem Niveau des Vorjahres” liegen werde. Ein wenig verzerrt ist das Zahlenwerk allerdings durch die vielen außerordentlichen Faktoren: So wirkte sich allein der Verkauf des 55-Prozent-Anteils an der eBook-Plattform BEAM (inklusive der Höherbewertung der bei Bastei Lübbe verbleibenden 45 Prozent) mit fast 7,3 Mio. Euro positiv aus. Dem standen Sonderbelastungen für die Entwicklung von BEAM – dem zurzeit wohl wichtigsten Projekt des Unternehmens – sowie außerplanmäßige Abschreibungen auf vorausbezahlte Autorenhonorare sowie zusätzliche Aufwendungen für die Künstlersozialkasse entgegen. Insbesondere auf die letzten beiden Punkte hatte Schierack bereits zur Präsentation der Neun-Monats-Zahlen hingewiesen. Dennoch: Per saldo lief 2014/15 wohl doch etwas besser als gedacht ganz ordentlich. Allerdings wird 2015/16 ergebnismäßig erneut ein „Übergangsjahr”, wie der Vorstand betont. Schließlich sollen bis 2018/19 mindestens 50 Prozent der Erlöse aus dem digitalen Bereich stammen. Zurzeit sind es gut 21 Prozent. Trotz dieses Kraftakts will Bastei Lübbe die Dividende für das abgelaufene Jahr von 0,28 auf 0,30 Euro je Aktie erhöhen. Damit bringt es der Medientitel auf eine vorzeigbare Rendite von rund vier Prozent. Kapitalisiert ist Bastei Lübbe zurzeit mit 98,5 Mio. Euro. Vor allem mit Blick auf die ab 2016/17 zu erwartenden „deutlichen Ergebnissteigerungen” ist das eine sehr moderate Einstufung. Der Ausbau von BEAM zu einer Streamingplattform für Lesestoff kann für Bastei Lübbe eine große Chance sein, immerhin hat der Verlag eine Menge eigenen Content. Noch ist aber offen, wie sich die Konkurrenzsituation hier in drei/vier Jahren darstellt. Letztlich hat Bastei Lübbe aber kaum eine andere Wahl, als konsequent auf die digitale Karte zu setzen. Wer an den Erfolg der Kölner glaubt, findet in dem Small Cap ein vernünftig bewertetes Investment mit hoher Dividendenrendite. Den jüngsten Kursrutsch halten wir jedenfalls für deutlich überzogen.



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28. Juni, 2015

In die stabile Seitenlage übergegangen ist der Aktienkurs von Datron. Der Dividendenabschlag von 0,15 Euro nach der Hauptversammlung (HV) fällt dabei nicht so sehr ins Gewicht. Trotz einer deutlichen Erhöhung der Ausschüttung um 5 Cent je Anteilschein, rentiert der Anteilschein des Herstellers von CNC-Fräsmaschinen – vorwiegend für die Bearbeitung von Aluplatten und den Einsatz im Dentalbereich – nur mit rund 1,5 Prozent. Fundamental läuft es rund: Nach einem guten Auftaktquartal hatte das Unternehmen seine Ziele für 2015 zuletzt bestätigt. Demnach ist bei Erlösen zwischen 41 und 43 Mio. Euro mit einer EBIT-Marge von acht bis neun Prozent zu rechnen. Das würde auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen 3,3 und 3,9 Mio. Euro hinauslaufen. Zum Vergleich: Die Analysten der WGZ Bank kalkulieren für 2015 mit einem EBIT von 3,2 Mio. Euro. Das Bankhaus Lampe ist forscher und geht von 3,9 Mio. Euro aus. Die Bewertung des Small Caps ist zurzeit komplett im grünen Bereich. Die Marktkapitalisierung beträgt gerade einmal gut 40 Mio. Euro. Dabei ist Datron frei von Bankschulden und hat liquide Mittel von 5,7 Mio. Euro auf der Aktivseite. „Insbesondere die erfolgreiche Strategie der Internationalisierung in ausgewählten Märkten und Fokusländern werden wir auch im Geschäftsjahr 2015 weiter vorantreiben”, sagt Vorstandschef und Großaktionär Arne Brüsch. Wichtige Märkte für die internationale Expansion von Datron sind die USA, Frankreich und China. Produktmäßig setzt das Unternehmen aus Mühltal in der Nähe von Darmstadt – neben den herkömmlichen CNC-Maschinen – insbesondere auf den Dentalbereich. Per Saldo gehen wir davon aus, dass sich ein Engagement in dem Papier weiter lohnen sollte. Die WGZ Bank nennt ein Kursziel von 13 Euro. Das entspricht einem Potenzial von immerhin 30 Prozent. Christoph Schlienkamp vom Bankhaus Lampe hatte zuletzt 12,50 Euro als fairen Wert für den Titel berechnet.


Auf der Hauptversammlung am 7. Juli 2015 in Düsseldorf muss Net Mobile noch einmal unangenehme Dinge verkünden. Der 2014er-Verlust von gut 27 Mio. Euro auf Konzernebene hat dazu geführt, dass mehr als die Hälfte des Grundkapitals aufgezehrt ist – im Wesentlichen bedingt durch Wertberichtigungen. Das Eigenkapital zum ersten Quartal 2015 beträgt nur noch 6,25 Mio. Euro. Doch es gibt auch positive Dinge zu berichten: So hat das in erster Linie auf Zahlungsmethoden via Mobilfunkrechnung fokussierte Unternehmen nach einer ziemlichen Rosskur einen beachtlichen Turnaround hingelegt. Trotz der erwartet leicht rückläufigen Erlöse von 33,6 Mio. Euro kam Net Mobile auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,26 Mio. Euro – nach rund 65.000 Euro im vergleichbaren Vorjahresquartal. Unterm Strich bleib ein Gewinn von 0,53 Mio. Euro stehen. Dieser Umschwung dürfte den leidgeprüften Großaktionär NTT Docomo – die Japaner halten mehr als 87 Prozent an Net Mobile – gefallen und das Vertrauen in die Gesellschaft stärken. Denn klar ist: Ohne die finanzielle Unterstützung von NTT Docomo wäre Net Mobile kaum überlebensfähig. Darauf weisen auch die Wirtschaftsprüfer von KPMG in ihrem Prüfungsvermerk hin. An der Börse sind die ansprechenden Quartalszahlen von Net Mobile indes verhallt. Dabei ist der Small Cap durchaus einen Blick wert. Eine Marktkapitalisierung von 80,5 Mio. Euro wirkt angesichts des enormen Potenzials im Bereich mobile Bezahllösungen nicht zu hoch. Da gibt es mittlerweile Gesellschaften, die in ganz anderen Regionen unterwegs sind – und noch längst nicht an die Größe von Net Mobile herankommen. Sehr risikobereite Investoren können sich ein paar Stücke ins Depot legen und darauf setzen, dass der Turnaround nachhaltig ist und Net Mobile als „FinTech”-Wert entdeckt wird. Gespannt sind wir allerdings, ob Net Mobile tatsächlich dauerhaft an der Börse bleibt – oder die Japaner nicht doch eines Tages auf einen Squeeze out drängen.




 

25. Juni, 2015

Vermutlich aus Furcht vor einem übergroßen Dividendenabschlag, wie er häufig bei renditestarken Small Caps zu beobachten ist, haben etliche Anleger schon vor der Hauptversammlung (HV) von Turbon Kasse gemacht und so für einen kleinen Kursrutsch gesorgt. Grund: Für 2014 zahlt der Spezialist für Tonerkartuschen eine Dividende von insgesamt 2,00 Euro je Anteilschein, was beim Kurs zur HV von 20,49 Euro für eine Rendite von weit überdurchschnittlichen 9,8 Prozent steht. Ausgezahlt wird der Betrag am 26. Juni 2015 an diejenigen Investoren, die den Titel am 25. Juni zum Börsenschluss im Depot haben. Operativ läuft derweil alles nach Plan. So haben die Hattinger ihr Umsatzziel von 110 Mio. Euro für 2015 bestätigt. Beim avisierten Ergebnis vor Steuern von 6,5 Mio. Euro hat Turbon nun sogar den Zusatz „mindestens” aufgenommen. Bei einem Unternehmen aus dem DAX oder MDAX hätte so ein Feintuning bei der Wortwahl mit Sicherheit für entsprechende Heraufstufungen gesorgt. Bei Turbon hingegen sieht die Sache etwas diffuser aus, denn im gleichen Satz der Pressemitteilung heißt es, dass das bisherige Ergebnisziel bestätigt wird. Neu ist dagegen auf jeden Fall, dass die Gesellschaft mittelfristig einen Umsatz von 150 Mio. Euro anstrebt – bei einer Steigerung der Ergebniszahlen. Gemessen daran sieht der momentane Börsenwert von 67,5 Mio. Euro sehr moderat aus. Wer den Titel im Depot hat, sollte unserer Meinung nach auf jeden Fall investiert bleiben. Wer bislang mit dem Einstieg gezögert hat, kann das in den kommenden Tagen nachholen.


Neuen Schwung hat der Aktienkurs von Koenig & Bauer durch die Rückkehr in den SDAX bekommen – nach einjähriger Abstinenz von dem Small-Cap-Index. Die kleine Konsolidierungsphase von Mai/Juni scheint jedenfalls schon wieder vorbei. Den Halbjahresbericht legt der Druckmaschinenhersteller am 11. August vor. Bislang hat das Management für 2015 einen Umsatz von rund 1 Mrd. Euro und eine Marge (vor Steuern) von bis zu zwei Prozent in Aussicht gestellt. Das wäre ein Bruttogewinn von gut 20 Mio. Euro. Nach dem Auftaktquartal stand noch ein Verlust vor Steuern von 17,7 Mio. Euro zu Buche. Mit Abschluss des umfassenden Restrukturierungsprogramms wollen die Würzburger sogar auf Renditen von vier bis sechs Prozent zusteuern. Auf Basis der aktuellen Ergebnisschätzungen von boersengefluester.de für 2016 wird der Anteilschein gerade einmal mit einem KGV von gut zehn gehandelt. Dividenden werden vorerst ein Fremdwort bleiben, was angesichts der erstarkten Performance des SDAX-Werts aber kein Problem sein sollte. Der von uns ermittelte Buchwert je Aktie beträgt zurzeit 11,17 Euro. Unter KBV-Aspekten hat der Titel damit zwar bereits viel vom Charme vergangener Quartale eingebüßt. Es wird aber ohnehin höchste Zeit, dass die Investoren bei Koenig & Bauer wieder die Ertragskraft ins Zentrum der Bewertung rücken. Das nächste größere Kursziel lautet 25 Euro.


Wie geschnitten Brot liefen in den vergangenen zwölf Monaten die Aktienkurse der großen heimischen Beteiligungsgesellschaften Indus Holding, Deutsche Beteiligungs AG oder auch Aurelius. Ein Ausreißer nach unten war dagegen der Anteilschein von Gesco, der per saldo kaum vom Fleck kam. Die nun vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende März) liefern die Erklärung für die unterdurchschnittliche Entwicklung. Vor allem zwei Restrukturierungsfälle im Portfolio der Wuppertaler sorgten dafür, dass das Ergebnis je Aktie von 5,45 auf 3,72 Euro zurückfiel. Dementsprechend wird die Dividende von 2,20 auf 1,75 Euro je Anteilschein gekürzt. Bezogen auf den aktuellen Kurs ergibt sich daraus eine Rendite von 2,4 Prozent. Das ist in Ordnung, aber längst kein Spitzenwert. Ausgeschüttet wird nach der Hauptversammlung am 18. August 2015. Für das laufende Jahr stellt Gesco Erlöse zwischen 480 und 490 Mio. Euro (Vorjahr: 451,43 Mio. Euro) sowie einen Überschuss in einer Bandbreite von 12,5 bis 14,0 Mio. Euro (Vorjahr: 12,35 Mio. Euro). „Die Margen sind weiterhin belastet und deutlich zu niedrig“ betont Vorstand Robert Spartmann auf der Bilanzpressekonferenz. Positiv stimmen die hohen Ordereingänge. „Das erste Quartal ist mit einem Auftragsfeuerwerk gestartet“, verrät Spartmann. Allerdings weist er darauf hin, dass viele Aufträge davon erst 2016 umsatzwirksam werden. Die Marktkapitalisierung von Gesco beträgt momentan rund 240 Mio. Euro. Im günstigen Fall würde das auf ein 2015er-KGV von gut 17 hinauslaufen. Übermäßig interessant ist das nicht. Sehr wahrscheinlich also, dass die Seitwärtsrichtung zwischen 70 und 80 Euro noch eine Weile anhält. Momentan ist der Titel höchstens eine Halten-Position für uns – auch wenn Gesco grundsätzlich zu einem qualitativ eher hochwertigen Vertreter aus der Beteiligungsecke zählt. „Wir arbeiten intensiv an den gegenwärtigen Herausforderungen, aber ganz über den Berg sind wir noch nicht“, sagt Vorstand Hans-Gert Mayrose.


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23. Juni, 2015

Die Webseite wallstreet:online (w:o) kennt wohl jeder Privatanleger in Deutschland – zumindest wenn er sich etwas intensiver mit dem Thema Börse beschäftigt. Deutlich weniger Leute dürften allerdings wissen, dass wallstreet:online auch selbst börsennotiert ist. Die Marktkapitalisierung des „Börsenseitendinos”  beträgt allerdings gerade einmal 4,7 Mio. Euro, wovon 72,5 Prozent dem Firmengründer und Vorstand André Kolbinger zuzurechnen sind. Der Rest befindet sich im Streubesitz. Entsprechend niedrig sind die Handelsumsätze in dem Papier. Der vergleichsweise erratische Kursverlauf der vergangenen Jahre hängt aber auch damit zusammen, dass die Berliner auch mit ihren Zahlen nicht immer zu überzeugen wussten. Insbesondere was das Thema Wachstum angeht, dürfte die Münchner Gesellschaft BörseGo mit ihrer Plattform Guidants und dem Portal GodemodeTrader deutlich mehr PS auf die Straße gebracht haben. Längst gilt BörseGo als heißer FinTech-Player. Hier muss w:o erst noch hinkommen. Doch die Berliner drücken nun ebenfalls auf die Tube. Die Gesellschaft investiert in redaktionelle Inhalte und positioniert sich stärker als Dienstleister für Webauftritte. Neuer Kunde ist etwa die ebenfalls börsennotierte Lang & Schwarz – vor allem bekannt durch ihre Wikifolios. Auch zur Börsennotiz gibt es jetzt ein Bekenntnis: „Ein Delisting der Gesellschaft ist nicht geplant”, heißt es klipp und klar. Für 2015 kalkuliert Kolbinger mit einem „leicht positiven” Ergebnis. Nach dem Auftaktviertel stand ein Nettogewinn von 35.000 Euro zu Buche – sehr überschaubar also. Im kommenden Jahr soll dann ein „deutlich positives” Ergebnis stehen. Auf der für August angesetzten Hauptversammlung soll zudem ein Kapitalschnitt im Verhältnis 3:1 beschlossen werden. Ziel der Maßnahme ist es, den Aktienkurs des Small Caps signifikant über die 1-Euro-Marke zu hieven. Damit ebnet wallstreet:online unter anderem den Weg für Kapitalerhöhungen, für die es eine gesetzliche von 1 Euro beim Ausgabepreis gibt. Zurzeit kostet der Anteilschein 0,61 Euro. Nach der Zusammenlegung wären es entsprechend 1,83 Euro. Allerdings hätte jeder Aktionär dann auch nur noch ein Drittel seiner vorherigen Aktien. Unterm Strich hätte sich also nichts verändert. Die Pläne sind dennoch bemerkenswert. Die Aktie gehört zumindest auf die Beobachtungsliste. Der Minibörsenwert von w:o ist sicher nicht jedermanns Sache. Doch mit einer Prise „FinTech-Fantasie” und der Aussicht auf deutlich höhere Gewinnregionen für 2016 könnte auch die Aktie von wallstreet:online in andere Kursregionen vordringen.


Trotz ansprechender operativer Entwicklung hat die Aktie von m4e in den vergangenen Wochen um 25 Prozent an Wert eingebüßt. Auslöser der Verluste dürfte in erster Linie sein, dass Hauck & Aufhäuser zwei Fonds, in denen der Anteilschein des Medienunternehmens enthalten war, liquidiert hat. Wie boersengefluester.de hört, sollen nun aber sämtliche Stücke abverkauft sein. Damit könnte der Small Cap zu einer deutlichen Gegenbewegung nach oben ansetzen. Die Marktkapitalisierung von m4e beträgt gerade einmal 13,5 Mio. Euro. Das entspricht dem 6,3-fachen des 2014er-EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern). Zudem wird der Titel lediglich zum Buchwert gehandelt. Wir bleiben daher bei unserer Einschätzung von Mitte Mai: Kaufen mit Kursziel 4 Euro. Aktuell hätte der Titel damit ein Potenzial von einem Drittel.



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21. Juni, 2015

Ausgehend vom Januar-Tief bei knapp 1,50 Euro hat sich die Notiz von PVA Tela zuletzt sehr schön nach oben entwickelt und die Marke von 2 Euro signifikant überschritten. Nach einem Verlust von fast 10 Mio. Euro im Vorjahr steuert der Hersteller von Vakuumanlagen für die Bearbeitung von Hochleitungswerkstoffen auf EBIT-Basis im laufenden Jahr auf ein ausgeglichenes Ergebnis zu. Auf der Hauptversammlung wies Vorstandschef Peter Abel darauf hin, dass sich insbesondere der Geschäftsbereich Semiconductor Systems (Anlagen für die Halbleiter- und Solar-Industrie) in den vergangenen Monaten belebt habe. Kurzfristig wird sich das allerdings noch nicht in besseren Zahlen widerspiegeln. Dennoch: „ Die Aufträge haben eine lange Laufzeit und werden uns damit in den nächsten beiden Jahren eine Basisauslastung gewährleisten“, sagt Abel. Boersengefluester.de hatte die Aktie von PVA Tepla zuletzt Anfang April empfohlen. Wir bleiben bei unserer positiven Einschätzung. Der Small Cap (Börsenwert: 46,5 Mio. Euro) ist vergleichsweise attraktiv bewertet. Der Aufschlag zum Eigenkapital beträgt gerade einmal 20 Prozent. Das Umsatzziel für 2015 liegt zwischen 70 und 80 Mio. Euro. Der Halbjahresbericht ist für den 14. August angesetzt. Unser Kursziel liegt gegenwärtig bei 2,75 Euro.


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18. Juni, 2015

Diese Meldung einer großen deutschen Finanzwebseite muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: „Viele Anleger sind am Donnerstag einer Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs für Südzucker gefolgt. Südzucker verloren 4,3 Prozent auf 15,18 Euro und waren damit nach Bilfinger der größte Verlierer im MDAX. Die Analysten von Goldman Sachs hatten die Titel auf “sell” von “neutral” heruntergestuft und das Kursziel auf 10,20 von 10,60 Euro gesenkt.“ Die Argumentation von Goldman Sachs in Kurzform: Selbst auf Basis der bereinigten Ergebniserwartungen für die Jahre 2017 und 2018 sei die Bewertung des MDAX-Papiers zu ambitioniert. Nun ist die Einschätzung der „Goldmänner“ nicht aus der Luft gegriffen. Immerhin kommt der MDAX-Titel selbst auf 2018er-Basis wohl noch auf ein KGV nördlich von 25. Bemerkenswert ist jedoch, welche Kompetenz die Investoren dem US-Konzern bei der Beurteilung der Südzucker-Aktie beimessen. Dabei hat Goldman Sachs den Anteilschein bis vor wenigen Tagen mit einem Kursziel von 10,60 Euro als „neutral“ eingestuft – bei einem aktuellen Kurs von gut 15 Euro. Warum zu dieser Zeit nicht längst eine knackige Verkaufsempfehlung das Haus verließ, und zwar ohne eine Alibi-Kurszielsenkung, bleibt wohl das sahnige Geheimnis von Goldman Sachs. Parallel dazu haben die Experten von Kepler Cheuvreux den ihrer Meinung nach fairen Wert für die Südzucker-Aktie im Zuge des optimistischeren Ausblicks der Südzucker-Beteiligung CropEnergies übrigens von 17,50 auf 18,00 Euro heraufgesetzt und ihr „Kaufen“-Votum bestätigt. Ungefähr in der Mitte bewegt sich derweil die Deutsche Bank mit ihrer Einschätzung „Halten“ bei Kursziel 13 Euro. Drei Experten, drei Meinungen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Sonst würden an der Börse schließlich keine Handelsumsätze zustande kommen. Ohne Verkäufer keine Käufer. Nur sollten Anleger nicht blind den Meinungsmachern hinterherlaufen. Warum die vermeintlichen Experten von Goldman Sachs kopieren, obwohl sie bei Südzucker doch scheinbar krass daneben gelegen haben? Boersengefluester.de meint: Viel besser ist es, sich eine eigene Meinung zu bilden, und diese dann mit den Einschätzungen der Profis zu vergleichen. So eine Urteilsfindung ist nicht immer ganz einfach, schließlich steckt nicht jeder Privatanleger bis zu den Knien in komplizierter Bilanzmaterie drin. Aber häufig hilft die Kombination aus klassischen Bewertungskennziffern wie KGV, KBV und Dividendenrendite, gesundem Menschenverstand sowie ein Blick auf den Chart  schon sehr viel weiter. Zugegeben: Südzucker ist momentan so etwas wie eine Glaubensfrage. Aber selbst dann ist es Unfug, eine Aktie, die um mehr als 40 Prozent über dem vermeintlich fairen Wert notiert, mit einer „Halten“-Einschätzung zu versehen – so wie es Goldman Sachs zuvor gemacht hat.


Auf  diese Nachricht warten die Aktionäre von Curasan nun schon seit fast vier Jahren. Jetzt ist sie da: Im Rahmen eines außergerichtlichen Vergleichs zahlt der US-Konzern Stryker, mit dem der Knochenaufbauspezialist Curasan mal eine Vertriebsallianz schmieden wollte, die dann aber platzte, einen Betrag von 4,5 Mio. Euro. Ursprünglich belief sich die Schadenersatzforderung von Curasan zwar auf 9,3 Mio. Euro. Nach den vielen Schleifen vor Gericht hatten die meisten Investoren die Stryker-Zahlung vermutlich aber bereits abgeschrieben. Umso positiver ist es, dass unter dieses leidige Thema nun endlich ein Schlussstrich gezogen werden kann. Letztlich sollten alle Parteien mit der vereinbarten Summe leben können. Die Börsianer reagierten gewohnt fix und schickten die Curasan-Aktie um mehr als elf Prozent gen Norden. In absoluten Zahlen entspricht das aber „nur” einem Zugewinn an Marktkapitalisierung von 1,7 Mio. Euro. Ein bisschen was eingepreist scheint also doch gewesen zu sein – oder aber die Aktie hat noch Potenzial nach oben. Wir tippen auf “Variante 2”. Boersengefluester.de hatte zuletzt während der DVFA-Frühjahrskonferenz über Curasan berichtet (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Auf dem Investorentreffen in Frankfurt machte Neuvorstand Michael Schlenk einen sehr dynamischen Eindruck. Entsprechend groß war das Interesse an der Präsentation. Vor rund einem Monat gab es dann eine kleinere Kapitalerhöhung. Außerdem legte Curasan zwischenzeitlich den Jahresbericht für 2014 vor. Größere Überraschungen enthielt das Zahlenwerk aber nicht. Für das laufende Jahr kalkulierte die Gesellschaft aus Kleinostheim in der Nähe von Aschaffenburg bei Erlösen von 6,3 bis 6,9 Mio. Euro bislang mit einem Fehlbetrag zwischen 1,2 und 1,6 Mio. Euro. Zumindest unterm Strich hellt sich die Lage durch die Stryker-Zahlung nun deutlich auf. Risikobereite Investoren wetten darauf, dass bald auch der operative Turnaround gelingt. Aktuelle Marktkapitalisierung von Curasan: 16,9 Mio. Euro. Es handelt sich also um einen reinrassigen Small Cap.




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17. Juni, 2015

Den guten Eindruck, den Nanofocus-Finanzvorstand Joachim Sorg beim Hintergrundgespräch in den Redaktionsräumen von boersengefluester.de vor rund einem Monat hinterlassen hatte, hat Sorg nun auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior auf dem Regionalflughafen in Frankfurt Egelsbach bestätigt. Zwar wird 2015 nochmals ein Übergangsjahr für den Anbieter von hochpräzisen Messsystemen. Doch die Oberhausener stehen an der Schwelle, um im Automobilbereich an die begehrten Ausrüsterverträge im Bereich Produktionsüberwachung zu kommen. Wichtigster Kunde ist hier Volkswagen. Im Halbleitersektor hat Nanofocus diese Hürde bereits gemeistert und setzt auf weitere Aufträge. Verstärken will sich die Gesellschaft aber auch durch einen Zukauf. „Die Gespräche sind hier bereits weit fortgeschritten”, verriet Sorg den rund 60 anwesenden Kapitalmarktexperten. Wenn alles glatt läuft, könnte er in einigen Monaten also Vollzug melden. Zudem wies der Manager nochmals darauf hin, dass Nanofocus für die Finanzierung der künftig erhofften Wachstumssprünge vorbereitet sei. Nur spekulieren lässt sich indes, mit welchem Investor Nanofocus hier Gespräche führt. „Die Handschrift trägt eine gewisse Historie”, sagte Sorg vieldeutig. Boersengefluester.de bleibt hier eng am Ball. Selbst wenn die Notiz zuletzt wieder unter die 4-Euro-Marke gerutscht ist. Wir bleiben bei unserer Kaufen-Empfehlung. Weitere Hintergrundinfos zu dem Small Cap finden Sie in unserem Artikel HIER.




 

12. Juni, 2015

Gut vier Wochen nach der Platzierung zu 18,50 Euro, werden die Aktien von windeln.de mittlerweile zu 11,44 Euro gehandelt. Ein Kursverlust von fast 40 Prozent innerhalb eines so kurzen Zeitraums sind nicht gerade ein Aushängeschild für das aus namhaften Instituten wie Merrill Lynch, Deutsche Bank und Goldman Sachs bestehende Emissionskonsortium. Rund 290 Mio. Euro bringt die Onlineplattform für Baby- und Kinderartikel auf die Waage. Wäre die Aktie am oberen Ende der Preisspanne zu 20,50 Euro an den Markt gebracht worden hätte sich zum Start gar eine Kapitalisierung von 520 Mio. Euro ergeben. „Was haben sich die Banken nur dabei gedacht?“, mag man sich angesichts des rasanten Kursverfalls fragen. Den Sprung in die Gewinnzone hat sich das Münchner Unternehmen – unter normalen Umständen – für 2016/17 vorgenommen. Bis dahin müssen Investoren also mit Verlusten kalkulieren. Im vergangenen Jahr kam windeln.de bei Erlösen von 101 Mio. Euro auf einen Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 11,7 Mio. Euro. Dabei gab die Gesellschaft 5,2 Mio. Euro für Marketing aus. Zum Vergleich: Der Modehändler Zalando setzte im Vorjahr 2,21 Mrd. Euro um, erzielte dabei ein positives EBIT von 62,1 Mio. Euro und steckte knapp 296 Mio. Euro in die Werbung. Börsenwert von Zalando: 7,42 Mrd. Euro. Der im SDAX gelistete Tierbedarfshändler Zooplus hat dagegen eine Kapitalisierung von 833,5 Mio. Euro – bei Erlösen von 543 Mio. Euro und einem EBIT von plus 9,2 Mio. Euro. Dabei investierte Zooplus zuletzt knapp 10 Mio. Euro ins Marketing. Also: Wer glaubt mit windeln.de auf dem aktuellen Niveau ein Schnäppchen machen zu können, liegt vermutlich falsch. Andererseits sehen die Bewertungsrelationen auf dem aktuellen Niveau schon wesentlich entspannter aus als unmittelbar nach dem Börsengang. Allmählich gehört der Titel für uns zumindest auf die Beobachtungsliste. Gut möglich, dass positive Meldungen hier zu deutlichen Kursavancen Richtung Norden führen. Und so richtig schlecht waren die Zahlen zum Auftaktquartal 2015 auch nicht. Immerhin zeigte windeln.de ein massives Umsatzwachstum. Die Analysten der Commerzbank siedeln das Kursziel bei 14 Euro an. das entspricht einem Aufwärtspotenzial von mehr als 20 Prozent.


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09. Juni, 2015

Tabula rasa macht der neue Vorstand der VBH Holding und schreibt auf den Beteiligungsbuchwert der VBH Deutschland GmbH sowie auf Ausleihungen an diese Gesellschaft stattliche 36 Mio. Euro ab. Zur Einordnung: Zum Jahresende 2013 stand VBH Deutschland noch mit 22,9 Mio. Euro in den Büchern. Die gesamten Ausleihungen an verbundene Unternehmen gab das Handelshaus für Fenster, Türen und Beschläge damals mit 60 Mio. Euro an. Folge: Das Eigenkapital der AG sinkt 2014 von 56,8 auf 16,7 Mio. Euro. Für so einen krassen Wertverzehr im Umfang von mehr als 50 Prozent – Stichwort Verlustanzeige – sieht das Aktiengesetz eine Hauptversammlung vor, auf der über bilanzielle Sanierungsmaßnahmen beraten werden soll. Es herrscht quasi Alarmstufe orange. Terminiert ist dieses Aktionärstreffen vermutlich auf den 31. Juli 2015. Bei VBH wurden die Anleger schon vor geraumer Zeit auf ein Rettungspaket eingestimmt, Details nannte das Unternehmen freilich noch nicht. Außer: Die drei wichtigsten Großaktionäre haben ihre Unterstützung signalisiert und Einlagen von 26 Mio. Euro geleistet. Grundsätzlich sieht der Plan eine Kapitalherabsetzung mit anschließender -erhöhung vor – eine für in Schwierigkeiten steckende Unternehmen übliche Kombination. Getuschelt wurde jedoch in Finanzkreisen, dass es sich um eine Finanzierungsrunde mit attraktiven Konditionen handeln soll, sofern man das bei einem Sanierungspaket überhaupt sagen kann. Die Reaktion der Börsianer auf den jetzt vorgenommenen Schnitt fällt jedoch nicht gerade freundlich aus. Zwischenzeitlich rutschte die Notiz der VBH-Aktie sogar unter die Marke von 1 Euro – nach Kursen von zuletzt rund 1,20 Euro. Boersengefluester.de hatte den Small Cap zuletzt auf die Beobachtungsliste genommen. Dort bleibt das Papier vorerst auch. Mit der jetzt erfolgten Wertberichtigung sollten die schlimmsten Fakten nun auf dem Tisch liegen. Vor einer konkreten Handlungsempfehlung warten wir jedoch die Konditionen der Sanierungsmaßnahmen ab.


Definitiv zu früh kamen wir Mitte April mit unserer antizyklischen Kauf-Empfehlung für den Anteilschein LPKF Laser & Electronics. Zu dem Beitrag kommen Sie HIER. Seitdem hat der Anteilschein des Spezialmaschinenbauers um fast 30 Prozent an Wert verloren. Sorge bereitet den Anlegern vor allem die weiterhin schwache Entwicklung der Orderzahlen. So hält das TecDAX-Unternehmen offiziell zwar noch an seinen Zielen für 2015 – die Erlöse zwischen 128 und 136 Mio. Euro bei einem EBIT von 15 bis 20 Mio. Euro vorsehen – fest. Allerdings bezeichnet der Vorstand diese Prognose mittlerweile als “sehr ambitioniert”. Zuvor versah das Management den Ausblick nur mit dem Zusatz “ambitioniert”. In Finanzkreisen wird daher getuschelt, dass LPKF demnächst womöglich eine deutlich gekürzte Vorschau liefern wird. Der Halbjahresbericht steht erst für den 12. August an. Bei aller gebotenen Vorsicht vor einer Gewinnwarnung sollten Anleger jedoch nicht den Blick für das Gesamtbild aus den Augen verlieren. Auf dem gegenwärtigen Niveau bringt das Unternehmen nur noch 170,5 Mio. Euro auf die Waagschale. Das entspricht gerade einmal dem 2,5-fachen des Eigenkapitals. Mit Blick auf 2016 und 2017 wird der Titel wohl lediglich mit einem KGV von 15,5 bzw. 12,2 gehandelt. Langfristig gesehen kann man da wohl nicht so viel verkehrt machen. Ein Übernahmekandidat ist LPKF für uns aber freilich auch noch nicht. Grund: Die umlaufenden Aktien befinden sich zu 100 Prozent im Streubesitz. Für sich anpirschende Interessenten ist es also ziemlich schwer, sich entsprechende Mehrheiten zu sichern. Mittlerweile ist der Börsenwert von LPKF auf das Niveau von Ende 2012 zurückgefallen. Hier prügelt die Börse unserer Meinung doch zu heftig ein.




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08. Juni, 2015

Gegen den allgemeinen Markttrend sehr fest präsentiert sich zurzeit der Anteilschein von NanoFocus. Boersengefluester.de hatte die Aktie des Spezialisten für Oberflächenprüfsysteme erst kürzlich vorgestellt. Zu dem Beitrag kommen Sie HIER. Ende Mai hielt Finanzvorstand Joachim Sorg zudem eine überzeugende Vorstellung auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz. Doch die Karawane zieht weiter: Am 16. Juni wird Sorg auf der von Egbert Prior veranstalteten Kapitalmarktkonferenz auf dem Regionalflughafen in Frankfurt Egelsbach präsentieren. Erfahrungsgemäß handelt es sich auch hier um eine gut besuchte Veranstaltung – boersengefluester.de wird für Sie vor Ort sein. Für NanoFocus hat sich die jüngste Investor-Relations-Offensive aber bereits jetzt gelohnt. Mittlerweile hat der Small Cap die Kursmarke von 4 Euro überschritten. Nun kommt es auf Nachhaltigkeit an. In der Vergangenheit war die Notiz nämlich an genau dieser Hürde mehrfach wieder abgeprallt. Doch es gibt berechtigte Hoffnung, dass die Oberhausener diesmal mit entsprechend guten Unternehmenszahlen dagegen halten. Vor allem im Bereich Prüfsysteme für Halbleiter hat NanoFocus sich eine prima Position erarbeitet. Und es bleibt die Perspektive, bald auch in der automobilen Serienfertigung entsprechende Stückzahlen abzusetzen. Allerdings ist dieser Prozess extrem langwierig. Kursfantasie entfachen zudem die von Sorg angedeuteten Übernahmegespräche. Wenn alles glatt läuft, kann sich NanoFocus demnächst bei Anwendungen im Fahrzeugbereich verstärken.


Bemerkenswert ist zurzeit die Kursentwicklung der Audi-Aktie. Nach einer monatelangen Konsolidierungsphase hat der Anteilschein innerhalb kurzer Zeit um mehr als zehn Prozent an Wert gewonnen und ein Rekordhoch von 840 Euro erklommen. Tut sich möglicherweise doch etwas bei der „Mutter aller Squeeze-out-Spekulationen”? Hintergrund: 99,55 Prozent aller Audi-Aktien befinden sich im Eigentum des Volkswagen-Konzerns. Der Streubesitz beläuft sich auf gerade einmal 193.500 Anteilscheine im Gegenwert von knapp 161 Mio. Euro. Zwischen VW und Audi gibt es seit einer halben Ewigkeit einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, wonach die Audi-Aktionäre die im jeweiligen Jahr auf die Stammaktie von VW gezahlte Dividende als Ausgleichszahlung bekommen. Einen wirklichen Zweck hat die Notiz von Audi nicht mehr. Kein Wunder, dass immer wieder Gerüchte hochkochen, der Wolfsburger Autokonzern würde Audi von der Börse nehmen. Bislang gab es in dieser Sache aber keinen Zentimeter Bewegung. Umso interessanter ist die jüngste Kursbewegung. Schließlich dürfte sie kaum damit zusammenhängen, dass der FC Ingolstadt – Audi ist Hauptsponsor der Fußballvereins – in der kommenden Saison in der ersten Liga spielt.


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01. Juni, 2015

Sicher erfüllt hat Isra Vision die Erwartungen der Analysten mit den Zahlen zum zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2014/15. Zum Halbjahr kommt der Anbieter von optischen Systemen zur Automatisierung von Produktionsabläufen sowie für die Qualitätskontrolle bei einem um knapp neun Prozent auf 48,65 Mio. Euro gestiegenen Umsatz auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 9,35 Mio. Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 8,4 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. Das Ergebnis je Aktie kam von 1,30 auf 1,41 Euro voran. Auf der Telefonkonferenz bestätigte Vorstandschef Enis Ersü erneut, dass Isra Vision im laufenden Jahr verstärkt durch Übernahmen wachsen will: „Wir sind sehr aktiv auf der Akquisitionsseite.” Dem Vernehmen nach verhandelt Ersü derzeit mit sieben Gesellschaften – allesamt nicht börsennotiert. Bei einem auf den Printbereich spezialisierten Unternehmen mit Erlösen von knapp 5 Mio. Euro ist Isra schon sehr weit fortgeschritten. Das größte Akquisitionsziel soll auf Erlöse von mehr als 30 Mio. Euro kommen. Fortschritte erhofft sich Ersü auch von einem stärkeren Engagement im Bereich der Prüfung von Halbleitern – einem Bereich der dem deutlich kleineren Unternehmen NanoFocus derzeit viel Freude bereitet (Lesen Sie dazu auch HIER den NanoFocus-Beitrag von boersengefluester.de). Die Experten von Oddo Seydler haben ihre Halten-Einschätzung mit Kursziel 60 Euro für die Isra-Aktie bestätigt. Hauck & Aufhäuser bleibt bei der Handlungsempfehlung „Kaufen” mit einem ihrer Meinung nach fairen Wert von 68 Euro. Damit kann sich boersengefluester.de gut anfreunden. Die Isra-Aktie ist mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 2,0 und einem KGV von knapp 16 nicht gerade super günstig, dafür bekommen Anleger aber eine völlig intakte Wachstumsstory.


Mit deutlichen Kursgewinnen von in der Spitze bis zu 16 Prozent honorierten die Investoren die neuerliche Bekanntgabe der 2014er-Zahlen von Matica Technologies. Kurios ist die Reaktion der Börse schon allein deshalb, weil die bereits Ende Februar veröffentlichten Vorabdaten fast durchgehend besser waren als die nun präsentierten Resultate. Demnach kam der Spezialist für Spezialdrucker und ID-Kontrollsysteme bei Erlösen von 35,87 Mio. Euro (Vorab: 35,72 Mio. Euro) auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,98 Mio. Euro (Vora: 2,68 Mio. Euro). Beim Nettogewinn bestätigten die Schwaben dagegen ihre bislang kommunizierten 1,90 Mio. Euro. Laut einem Sprecher von Matica handelt es sich bei den Abweichungen um die Summe kleinerer Posten, die sich bei den endgültigen Prüfungen ergeben haben. Dennoch: Verglichen mit den ursprünglichen Erwartungen bleiben die Ergebnisse ein Knüller. Matica selbst begründet die hohen Zuwächse – immerhin zog das EBIT gegenüber dem Vorjahreswert um 170 Prozent an – mit einem „deutlich verbesserten Rohertragssatz” und Kostensenkungen am Hauptsitz in Esslingen. Die zuletzt abwartende Haltung der Anleger hat jedoch einen Grund: Immerhin steht das Unternehmen durch den bilanziellen Zusammenschluss mit der italienischen Mutter Matica System vor massiven Kapitalmaßnahmen. Eigentlich hätte die Kombination aus Sachkapital- plus anschließender Barkapitalerhöhung längst umgesetzt sein sollen. Laut früheren Terminplanungen war der Start für Mitte Mai angesetzt. Dem Vernehmen nach werden sich die Maßnahmen jedoch um ein paar Wochen verschieben – mit konkreten Angaben hält sich das Unternehmen gegenwärtig jedoch zurück. Maßgeblicher Grund dürften Verzögerungen bei der Erstellung des Jahresabschlusses sein. Noch immer hat Matica keinen Geschäftsbericht für 2014 vorgelegt. Und ein umfangreiches Reporting für das erste (und dritte) Quartal ist für die im schwach regulierten Entry Standard notierte Gesellschaft nicht verpflichtend. Daher ist gegenwärtig kaum einzuschätzen, wie sich die weitere operative Entwicklung darstellt. Immerhin sagt Vorstandschef Sandro Camilleri: „Unser Erfolg im Geschäftsjahr 2014 ist der Beweis, dass die strategische Neuausrichtung des Konzerns richtig ist und auch künftig für das gewünschte Wachstum sorgen wird.” Anleger sollten sich aber trotzdem darauf einstellen, dass der zusammengefasste Konzern spürbar an Ergebnisqualität einbüßen wird. Was tun? Aktienkäufe vor umfangreichen Kapitalmaßnahmen sind für Privatanleger immer eine riskante Angelegenheit. Wer den Titel im Depot hat, sollte jedoch engagiert bleiben. Boersengefluester.de hat zumindest den Eindruck, dass die Gesellschaft dauerhaft notiert bleiben wird und die Bewertung des Unternehmens eher moderat ist. Für Neuengagements würden wir dennoch weitere Informationen zu den anstehenden Kapitalmaßnahmen abwarten. Die Barkomponente sollte nach letztem Stand zu 2,23 Euro je Aktie – also fast 1 Euro über dem aktuellen Kurs – über die Bühne gehen. Trotz des jüngsten Kurshüpfers: Derzeit sieht es also ganz danach aus, als ob dieser Part der Kapitalerhöhungskombination keine praktische Relevanz hat.



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29. Mai, 2015

Mit Schwung Richtung Norden zieht es den Aktienkurs der FinTech Group. Augenscheinlicher Auslöser ist ein Interview von Vorstandschef Frank Niehage in der Zeitung Die Welt, wo er seine Vision von einer „One-Billion-Dollar-Company” für die FinTech Group vortrug. Solch spektakuläre Kursziele verfehlen natürlich nicht ihre Wirkung. 1 Mrd. Dollar sind umgerechnet zurzeit rund 918,5 Mio. Euro. Bezogen auf die gegenwärtig knapp 15,4 Millionen Anteilscheine würde das auf einen Kurs von immerhin fast 60 Euro für die Aktie der FinTech Group hinauslaufen. Zum Vergleich: Momentan kostet das Papier 12,75 Euro. Noch brisanter sind aber die Gerüchte um einen größeren Anteilsverkauf mit einem vermutlich zweistelligen Millionen-Euro-Erlös. Gegenwärtig besteht die Gruppe aus den beiden Onlinebrokern Flatex und Aktionärsbank sowie dem CFD-Market-Maker CeFDex. Hinzu kommt der Ende März 2015 vollzogene Mehrheitserwerb von XCOM – in Finanzkreisen vor allen Dingen für seine White-Label-Bank biw bekannt. Wie boersengefluester.de hört, ranken sich die Verkaufsgerüchte angeblich um die CeFDex. Potenzielle Kandidaten für ein Unternehmen wie CeFDex sind einerseits Wettbewerber wie die in London sitzende CMC Markets. Theoretisch könnte sich aber auch eine heimische Großbank für die Gesellschaft interessieren. Mit ihrem Einstieg bei der Social-Trading-Plattform eToro zeigte sich zuletzt vor allem die Commerzbank als aktiver Marktbegleiter in dem Segment. Schwer abzuschätzen, was tatsächlich an den Gerüchten dran ist. Offen ist zudem, ob der bei der CeFDex angesiedelte IT-Spezialanbieter Panthera Capital ebenfalls zur Disposition stehen würde. In der Schwebe ist zurzeit auch noch die Zukunft der Aktionärsbank. Hier werden derzeit „alle Optionen“ geprüft, wie es heißt – also auch ein Verkauf. Operativ blieb das Institut zwar hinter den Erwartungen zurück. Interessant für potenzielle Erwerber ist jedoch die Vollbanklizenz des Unternehmens. Keine Frage: FinTech Group-CEO Niehage spielt perfekt die Klaviatur des Kapitalmarkts. Die schwachen Konzernzahlen für 2014 mit einem EBITDA-Verlust von knapp 8 Mio. Euro sind komplett in den Hintergrund gerutscht. Vielmehr konzentriert sich der Markt auf die „FinTech-Story” und das für 2015 in Aussicht gestellte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von bis zu 20 Mio. Euro. Gleichzeitig köchelt noch immer das Thema Kapitalerhöhung für eine vollständige Übernahme der XCOM. Boersengefluester.de bleibt dabei: Noch ist der Investmentcase nicht zu 100 Prozent rund  – insbesondere fehlt uns eine schlüssige Wachstumsstrategie für den europäischen Raum. Andererseits ist Niehage auch erst seit neun Monaten im Amt. Und in dieser Zeit hat er bereits eine Menge bewegt. Zudem befindet sich genügend Geld im Markt. Risikobereite Investoren setzen also weiter darauf, dass das Tempo bei der FinTech Group derart hoch bleibt. Das von Hauck & Aufhäuser genannte Kursziel 17 Euro rückt schon mal in Reichweite. Bis zur „Billion-Dollar-Company” ist es aber noch ein weiter Weg.


Bei WCM steigt nicht nur der Kurs, sondern auch die Spannung. Grund: Dem Vernehmen nach soll die im Raum stehende Kapitalerhöhung unmittelbar bevorstehen. Zeitlich rückt das mit der für den 10. Juni 2015 angesetzten Hauptversammlung zusammen. Wie zu hören ist, will das als Bestandshalter von Gewerbeimmobilien revitalisierte Unternehmen die neuen Aktien mit einem Abschlag von 15 bis 18 Prozent bei den Anlegern unterbringen. Demnach könnte es auf einen Ausgabepreis von knapp unter 3 Euro hinauslaufen. Ein Überbezug soll offenbar ausgeschlossen werden. Zum Umfang der Maßnahme gibt es bislang ebenfalls nur Spekulationen. Boersengefluester.de hält eine Verdopplung der aktuell im Umlauf befindlichen Aktienzahl von 33,78 Millionen Stück für denkbar. Das wäre ein großer Schluck aus der Pulle, aber Vorstandschef Stavros Efremidis gilt nicht unbedingt als Freund einer Vielzahl kleinerer Kapitalerhöhungen. Für die Aktionäre von WCM hätte es seit dem Neustart im vergangenen Herbst kaum besser laufen können. Dementsprechend gut dürfte die Stimmung auf der Hauptversammlung werden. Kontrovers diskutiert werden dürfte allerdings das üppige Optionsprogramm – immerhin geht es um 3,3 Millionen Anteilscheine – zu einem nicht gerade ambitionierten Bezugskurs von 1,75 Euro. Hier hat die Kursrealität wohl die Planungen überholt. Dabei ist eine Wartezeit von vier Jahren angesetzt. Außerdem muss der Wert des Immobilienportfolios in der unteren Grenze mindestens 250 Mio. Euro betragen. Zur Einordnung: Das mittelfristige Ziel liegt bei einem Bestand von mehr als 1 Mrd. Euro. Summa summarum macht die Truppe um Efremidis momentan aber einen grandiosen Job. Wohl niemand hätte gedacht, dass die WCM-Aktie derart rasant an Wert gewinnt. Seit Jahresanfang hat die Notiz nun um gut 140 Prozent zugelegt und sorgt damit für eine Marktkapitalisierung von fast 123 Mio. Euro. Gelistet ist WCM derzeit noch im General Standard. Perspektivisch ist ein Upgrade in den stärker regulierten Prime Standard geplant, der die formale Voraussetzung für eine Aufnahme in den SDAX wäre.



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27. Mai, 2015

Pünktlich zur Hauptversammlung (HV) hat das Medienunternehmen Edel seine Halbjahreszahlen vorgelegt. Und die können sich sehen lassen: Bei einem Erlösplus von knapp fünf Prozent auf 88,4 Mio. Euro kam der Nettogewinn (nach Anteilen Dritter) um gut 27 Prozent auf 2,8 Mio. Euro voran. Das Ergebnis je Aktie kletterte von 0,10 auf 0,13 Euro. Vorstandschef Michael Haentjes zeigt sich mit dem Resultat „sehr zufrieden”, gleichwohl tastete der Manager seine Prognose für das Gesamtjahr nicht an. Die sieht bei vergleichsweise konstanten Erlösen von 160 Mio. Euro einen rückläufigen Jahresüberschuss von 2,8 Mio. Euro vor. Alexander Braun vom Hamburger Researchhaus Montega ist jedoch zuversichtlich, dass Edel spürbar besser abschneiden wird: „Die Guidance dürfte gewohnt konservativ formuliert sein und entsprechend übertroffen werden.” In seiner neuesten Analyse hat Braun seine Prognosen leicht nach oben angepasst und rechnet für das Geschäftsjahr 2014/15 (per 30. September) nun mit Erlösen von 167,6 Mio. Euro und einem Überschuss von 3,6 Mio. Euro. Sein bisheriges Kursziel von 3 Euro hat aber auch der Montega-Vorstand unverändert gelassen. Kein Wunder: Gemessen an der gegenwärtigen Notiz von 2,38 Euro entspricht seine Vorschau einem Potenzial von immerhin 26 Prozent. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass es noch den Dividendenabschlag von 0,10 Euro pro Anteilschein geben wird. Zur HV rentierte der Titel mit stattlichen 4,2 Prozent. Verglichen mit Bastei Lübbe kommt die Bewertung von Edel durchaus charmant daher. Der Enterprise Value (Börsenwert plus Nettoverschuldung) ist etwa sieben Mal so hoch wie das für 2014/15 von boersengefluester.de erwartete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Bastei Lübbe erreicht hier einen Faktor von mehr als acht. Allerdings sind die Kölner – gemessen an der Marktkapitalisierung – auch beinahe doppelt so groß wie Edel. Allein das macht den Titel für viele Investoren attraktiver. Dennoch: Beide Gesellschaften fahren konsequent eine Digitalisierungsstrategie und sollten in den kommenden Jahren erfolgreich wachsen. Gemessen daran lässt  sowohl die aktuelle Bewertung von Bastei Lübbe als auch die von Edel ausreichend Spielraum nach oben. Für welche Aktie man sich entscheidet, ist fast schon Geschmacksache. Echte Small-Cap-Anhänger können ruhig zu Edel tendieren. Kurzfristig besteht allerdings das Risiko, dass dividendenorientierte Anleger erst einmal Kasse machen und so den Kurs drücken. Den grundsätzlichen Aufwärtstrend sollte das jedoch nicht beschädigen.






 

26. Mai, 2015

Analystenstudien zur Aktie von All For One Steeb haben beinahe schon Seltenheitswert. Umso bemerkenswerter ist das neueste – immerhin 33 Seiten umfassende – Update der BankM für den Anteilschein des schwäbischen IT-Dienstleisters. Verglichen mit der vorigen Studie vom November 2014 haben die BankM-Experten das Kursziel von 30,75 auf 51,65 Euro angehoben. Allerdings: Die Notiz des SAP-Spezialisten konsolidiert zurzeit bereits im Bereich um 50 Euro. Daher bleibt die Einschätzung momentan auch nur auf „Neutral”. Bei Kursschwäche würden die BankM-Experten jedoch klar zum Nachkauf raten. Immerhin hat Analyst Daniel Großjohann seine Umsatz- und Gewinnprognosen deutlich angehoben und erstmals um Schätzungen für das Geschäftsjahr 2016/17 (zum 30. September) ergänzt. Demnach sollte All For One Steeb das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in den kommenden drei Jahren bis auf 20,9Mio. Euro steigern – nach zuletzt 13,5 Mio. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der 2017er-Ergebnisschätzung der BankM von 2,58 Euro je Aktie beträgt 18,5. Für boersengefluester.de gehört der Small Cap ebenfalls seit langer Zeit zu den besten heimischen Titeln aus dem IT-Sektor. Auf dem aktuellen Niveau sehen aber auch wir nur noch ein durchschnittliches Potenzial. Immerhin: Die Cashflow-Analyse der BankM kommt zu einem fairen Wert von 58,91 Euro. Aktuell wird der Titel zu 47,80 Euro gehandelt.


Mit einer ganz starken Performance überzeugt die Aktie von Dürkopp Adler. Seit Jahresbeginn hat der Anteilschein des Herstellers von Industrienähmaschinen bereits um fast 80 Prozent an Wert gewonnen. Die Marktkapitalisierung türmt sich beim gegenwärtigen Kurs von 24,80 Euro auf gut 203 Mio. Euro. Verglichen mit den starken 2014er-Geschäftszahlen – bei einem Umsatz von 118,9 Mio. Euro sprang ein Ergebnis vor Steuern von 24,4 Mio. Euro heraus – sieht die Bewertung aber noch immer sehr moderat aus. Hinzu kommt, dass die Bielefelder einen Turbostart ins neue Jahr hingelegt haben. Der im ersten Quartal 2015 erzielte Gewinn vor Steuern von 9,1 Mio. Euro entspricht einer nicht alltäglichen Umsatzrendite von 27,6 Prozent. Damit bewegt sich Dürkopp Adler auf Augenhöhe mit Ausnahmegesellschaften aus traditionellen Branchen wie Rational oder Berthold Hermle. Ebenfalls bemerkenswert ist das Nettofinanzguthaben von zurzeit 26,8 Mio. Euro. Beim Ausblick für 2015 gibt sich die Gesellschaft betont zurückhaltend. „Dank eines guten Starts in das Geschäftsjahr 2015 sehen wir uns für das Gesamtjahr weiterhin in der Lage, unsere Prognosen zu erfüllen.” Bislang hieß das: Aus Erlösen in einer Bandbreite von 115 bis 120 Mio. Euro will Dürkopp Adler ein Ergebnis zwischen 14,5 und 16,0 Mio. Euro ziehen. Gut möglich, dass diese Vorschau deutlich gestoppt wird. Zur Hauptversammlung am 26. Juni 2015 wird – erstmals seit 1998 – wieder eine Dividende vorgeschlagen. Allerdings kommt der Titel mit einer Ausschüttung von 0,15 Euro pro Anteilschein nicht als Renditewert in Frage. Dafür wird in der Small-Cap-Szene diskutiert, ob ein Börsenrückzug (Squeeze-out) von Dürkopp Adler möglicherweise näher rückt. Nach jüngsten Informationen hält der chinesische Großaktionär ShangGong 94,0058 Prozent der Stimmen. Nötig für einen Squeeze-out wären 95 Prozent. Keine Frage: Angesichts der rasanten Geschäftsentwicklung und der mittlerweile ansehnlichen Bilanz wäre ein angemessenes Abfindungsangebot wohl nur deutlich über dem aktuellen Kurs akzeptabel. Noch gibt es aber keine Anzeichen, dass ein Rückzug vom Parkett tatsächlich zur Diskussion steht. Aus heutiger Sicht kurios: Im Jahr 2005 bot ShangGong den außenstehenden Aktionären gerade einmal 1,41 Euro pro Anteilschein von Dürkopp Adler.



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25. Mai, 2015

Komplett an den eigenen Prognosen vorbeigerauscht ist Daldrup & Söhne. Statt der avisierten Gesamtleistung von rund 68 Mio. Euro kam der Bohrspezialist und Anbieter schlüsselfertiger Geothermiekraftwerke im Vorjahr nur auf eine Gesamtleistung von 44 Mio. Euro. Diese Größe setzt sich aus Umsatzerlösen von 52,3 Mio. Euro abzüglich Bestandsminderungen von 8,3 Mio. Euro zusammen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) driftete mit minus 18,4 Mio. Euro tief in die Verlustzone. Angekündigt hatte Daldrup zuletzt eine positive EBIT-Marge von drei bis fünf Prozent. Hauptgrund für das schlechte Abschneiden sind Sonderabschreibungen auf Forderungen und Geothermieprojekte sowie Rückstellungen für gerichtliche Auseinandersetzungen. Damit ist die Bilanz von „möglichen Risiken” bereinigt, wie die Gesellschaft betont. Grundsätzlich eine gute Nachricht, allerdings hatte Daldrup in den jüngsten Veröffentlichungen nie drauf hingewiesen, dass ein Gefahrenpotenzial in dieser Dimension überhaupt akut sein könnte. Anfang Oktober – zur Vorlage der Halbjahreszahlen – war davon jedenfalls mit keinem Wort die Rede. Aber selbst bereinigt um alle Sonderposten schloss Daldrup mit einem EBIT von minus 3,2 Mio. Euro weit unter den Erwartungen ab. „Insgesamt war das Geschäftsjahr 2014 geprägt von der Zurückhaltung von Kommunen und Investoren für tiefe Geothermieprojekte aufgrund der Unsicherheiten, für die die Novellierung des EEG 2014 gesorgt hatte”, bilanziert das Unternehmen. Zwar sollen im Vorjahr zurückgestellte Großprojekte mittlerweile wieder ausgeschrieben sein. Und für das dritte Quartal 2005 sind durch die Inbetriebnahme des Geothermiekraftwerks Taufkirchen bzw. dem Wiederhochfahren der Anlage in Landau erstmals Erlöse aus der Strom- und Wärmeabgabe eingeplant. Dennoch: Die für 2015 in Aussicht gestellte Gesamtleistung von rund 30 Mio. Euro – bei einer EBIT-Marge von vier bis fünf Prozent – verfehlt die Erwartungen der Börsianer deutlich. Im optimistischen Szenario käme Daldrup auf ein Betriebsergebnis von gerade einmal 1,5 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die Analysten von SMC Research hatten für 2015 bereits mit einem EBIT von 3,7 Mio. Euro geplant. Für 2016 sollte gar ein operatives Ergebnis von 5,9 Mio. Euro herausspringen. Gegenwärtig kommt der Small Cap auf einen Börsenwert von 60,7 Mio. Euro. Gemessen an den gegenwärtigen Gewinnperspektiven sieht das noch immer sehr ambitioniert aus.




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20. Mai, 2015

Der Ausbruch aus dem Penny-Stock-Terrain Anfang 2015 war zwar extrem dynamisch, allerdings nicht sonderlich nachhaltig. Längst ist bei Gigaset wieder Alltag eingekehrt und die Notiz deutlich zurückgefallen. Auf der DVFA-Frühjahrskonferenz Anfang Mai in Frankfurt bestätigte Finanzvorstand Kai Dorn die Ergebnisziele des Telefonherstellers und zeigte sich überzeugt davon, dass der Einstieg ins Geschäft mit Smartphones genau der richtige Schritt sei: „Wir sind spät, aber nicht zu spät.” Nun haben die Münchner ihre Zahlen zum Auftaktquartal 2015 vorgelegt – und die zeigen zumindest in die richtige Richtung. Bei einem Erlösanstieg von 7,8 Prozent auf 70,09 Mio. Euro drehte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von minus 7,70 auf plus 8,88 Mio. Euro. Zur Einordnung: Für das Gesamtjahr stellt Gigaset ein EBITDA im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag in Aussicht. Für das 2015er-Nettoergebnis macht das Unternehmen hingegen keine Prognosen. Nach Ende des ersten Quartals kam Gigaset aber auf einen Gewinn von 0,82 Mio. Euro – nach minus 12,23 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Das Ergebnis je Aktie machte dementsprechend einen Umschwung von minus 0,12 auf plus 0,01 Euro. „Unsere Effizienzbemühungen greifen”, betont Dorn.  Zum Ende des Sommers 2015 sollen die ersten Smartphones von Gigaset – gefertigt in enger Kooperation mit dem chinesischen Großaktionär Goldin – auf den Markt kommen. Gigaset verspricht sich hiervon bereits positive Effekte für das Ergebnis, ohne jedoch das Ausmaß zu beziffern. Sehr konkret lässt sich hingegen die Belastung aus der Aufdotierung der Pensionsrückstellungen von 71,01 auf 87,55 Mio. Euro aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus benennen. Gigaset hat versicherungsmathematische Verluste von 10,9 Mio. Euro im Eigenkapital verbucht. Folge: Das Eigenkapital beträgt nun nur noch 27,56 Mio. Euro, was – bezogen auf die Bilanzsumme –  einer Quote von gerade einmal 11,77 Prozent entspricht. Zum Jahresende waren es noch 16,38 Prozent. Mit der nötigen Aufstockung der Pensionsrückstellungen steht Gigaset aber nicht allein da. Das Problem betrifft viele Gesellschaften. Zuletzt sorgte etwa Heidelberger Druckmaschinen in dieser Beziehung für Schlagzeilen. Summa summarum bleibt die Gigaset-Aktie nur etwas für Zocker. Die Marktkapitalisierung beträgt – trotz des optisch niedrigen Kurses von 0,85 Euro – immerhin 103 Mio. Euro.


Nach einer gefühlten Ewigkeit von Quartalen mit hohen zweistelligen Zuwächsen bekommt der Finanzdienstleister Lang & Schwarz den Basiseffekt zu spüren. Mit 5,16 Mio. Euro lag der Rohertrag (Zinsergebnis plus Provisionsergebnis und Handelsergebnis) im Auftaktviertel 2015 um 2,4 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Damit haben die Düsseldorfer die Erwartungen klar verfehlt. Zwar war von einem Abflachen des Wachstums auszugehen, doch der rasante Anstieg des DAX – immerhin legte der Leitindex von Januar bis Ende März 2015 um 22 Prozent zu – schürte doch die Hoffnung auf eine dynamischere Entwicklung. Für André Bütow, Vorstand von Lang & Schwarz, sind die Zahlen trotzdem ein Erfolg: „Nach unserem Gewinnsprung im vergangenen Jahr, in dem wir im ersten Quartal schon das gesamte Vorjahresergebnis übertroffen hatten, sind wir sehr zufrieden, auch im ersten Quartal 2015 nochmal eine kleine Schippe drauflegen und den Trend bestätigen zu können.” Bütow scheint aber eine Vorahnung gehabt zu haben, dass die Börsianer mit mehr rechneten. Als eine Art Mutmacher schob er nämlich noch die Aussage nach, dass der Verlauf des zweiten Quartals „weiterhin sehr erfreulich ist”. Bei der entsprechenden Presseerklärung vor zwölf Monaten schien dieser Zusatz überflüssig, so grandios liefen die ersten drei Monate 2014. Was tun mit der Aktie? Kein Frage: Die Beteiligung an Wikifolio induziert weiterhin ein schönes Geschäft: Die Zeiten der ganz großen Wachstumssprünge scheinen vorerst trotzdem passé. Damit fehlt eine wichtige Triebfeder für den Small Cap. Das Rückschlagrisiko ist für uns aber ebenfalls überschaubar. Immerhin wird der Titel – auf Basis der Gewinnschätzungen von boersengefluester.de – nur etwa mit einem KGV von zehn gehandelt. Hinzu kommt die stattliche Dividendenrendite von 6,7 Prozent. Zur Hauptversammlung am 27. August 2015 steht die Ausschüttung von 1,17 Euro je Anteilschein an. Das könnte im Spätsommer noch einige Investoren in den Titel drängen. Zu hoch sollten Anleger diesen Effekt jedoch nicht gewichten. Die meisten Anleger, die sich mit Lang & Schwarz beschäftigen, wissen seit vielen Monaten um die attraktive Verzinsung. In die Kategorie „Dividendenüberraschung” fällt das Papier damit nicht. Die Zahlen zum ersten Quartal 2015 sind für jeden Investor also eine gute Gelegenheit, die eigene Erwartungshaltung kritisch zu hinterfragen. Wer einen günstigen Small Cap mit hoher Dividendenrendite sucht, ist bei Lang & Schwarz gut aufgehoben. Wer hingegen immer noch primär die Karte „Unbekannter FinTech-Profiteur” spielen möchte, sollte sich woanders umsehen.




 

19. Mai, 2015

Kaum zu halten ist momentan der Aktienkurs von WCM. Selbst Gerüchte um die nahende Kapitalerhöhung können der Notiz des nach einer bilanziellen Sanierung seit einigen Monaten auf Gewerbeimmobilien fokussierten Unternehmens etwas anhaben. Am 20.Mai 2015 wird die Gesellschaft auf der mkk Münchner Kapitalmarkt Konferenz präsentieren. Das Interesse an der Vorstellung dürfte enorm sein, schließlich war WCM in Sachen Investor Relations bislang überwiegend in Frankfurt aktiv. Für den 22. Mai sind dann die Zahlen zum Auftaktquartal 2015 angesetzt. Am 10. Juni findet anschließend die Hauptversammlung von WCM statt. Für Diskussionsstoff sorgte derweil vor wenigen Tagen die Meldung, dass Christoph Kroschke mit sofortiger Wirkung aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden sei. „Die Gesellschaft wird dazu sehr zeitnah dem Gericht die Bestellung eines Aufsichtsratsmitglieds vorschlagen”, hieß es zusätzlich in der knappen offiziellen Mitteilung. Und in der Tat: Dem Vernehmen nach soll es bereits einen sehr namhaften Kandidaten geben. Gegenwärtig bringt es die noch im General Standard notierte WCM auf einen Börsenwert von knapp 132 Mio. Euro. Nach der vermutlich sehr üppig ausfallenden Kapitalerhöhung – boersengefluester.de hatte bereits Anfang Mai ein Bezugsverhältnis von 1:1 als mögliche Variante genannt – wird es deutlich mehr sein. Zuletzt ging es mit dem Kurs zwar etwas zu schnell bergauf auf. Grundsätzlich bleibt boersengefluester.de jedoch bei der Kaufen-Einschätzung für den Titel.



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15. Mai, 2015

Wenige Tage nach Vorlage der Zahlen zum Auftaktquartal 2015 wurden auf der Hauptversammlung (HV) der secunet Security Networks am 13. Mai in Essen sämtliche Tagesordnungspunkte nahezu ohne Gegenstimme beschlossen. Überraschungen waren allerdings auch nicht zu erwarten. Damit ist auch die Ausschüttung einer von 0,15 auf 0,27 Euro je Aktie erhöhten Dividende in trockenen Tüchern. Bezogen auf den aktuellen Kurs von rund 20 Euro kommt der Titel des IT-Sicherheitsspezialisten auf eine Rendite von rund 1,4 Prozent. Unter Dividendenaspekten ist das Papier damit zwar noch nicht sonderlich interessant. Doch angesichts der komfortablen Finanzausstattung sollte hier erkleckliches Potenzial vorhanden sein. Auf der Analystenkonferenz Ende März in Frankfurt wurde das Ausschüttungsthema jedenfalls intensiv diskutiert. Hintergrund: Secunet hatte für 2013 – erstmals seit dem Börsengang im November 1999 – die Dividendenzahlung aufgenommen. Lange Zeit waren Ausschüttungen aus formalen Gründen kein Thema, da die Gesellschaft auf AG-Ebene noch einen Bilanzverlust vor sich her schob. Mittlerweile hat das Unternehmen aus dem Ruhrgebiet aber deutlichen Spielraum. „Die Dividendenpolitik der Secunet Security Networks AG zielt auf eine nachhaltige, substanzielle Beteiligung der Aktionäre an den Erträgen ihres Unternehmens”, sagt Vorstandschef Rainer Baumgart. Den Ausblick für 2015 hat Baumgart auf der HV erwartungsgemäß nicht angetastet, auch wenn das Auftaktquartal sehr ordentlich verlief. Weiterhin rechnet er für Umsatz und Betriebsergebnis mit Werten etwa auf dem Niveau des außerordentlich guten Vorjahrs. Die mit Abstand wichtigsten Kunden von Secunet-Produkten – etwa mit speziellen Betriebssystemen ausgestattete Rechner – stammen aus dem Behördensektor. Größter Einzelkunde ist die Bundeswehr. Anstehende regulatorische Änderungen wie das IT-Sicherheitsgesetz könnten perspektivisch aber auch dem Geschäft mit Firmenkunden einen Schub verleihen. Außerdem zeigte sich das Secunet-Management zuletzt offen gegenüber Zukäufen. Dem Vernehmen nach sind den Essenern die dabei aufgerufenen Preise aber noch zu hoch. Wesentlicher Anteilseigner von Secunet ist mit knapp 79 Prozent der Aktien der Münchner Gelddruckkonzern Giesecke & Devrient. Im Streubesitz befinden sich nur 10,38 Prozent der Anteile. Derweil pendelt die Notiz von Secunet weiter zwischen 20 und 22 Euro. Boersengefluester.de ist zuversichtlich, dass nach oben deutlich mehr drin ist. Immerhin gehört IT-Sicherheit zu den absoluten Trendthemen der kommenden Jahre.


Zu Neuer-Markt-Zeiten gehörten die Aktien von Medienunternehmen zu den Überfliegern – bevor die Luft aus den Titeln entwich. Diese Übertreibungsphase hat die Aktie von m4e gar nicht erst mitgemacht. Schließlich kam das Papier erst im Sommer 2007 zu 6,50 Euro an die Börse. Glück gebracht hat die Gesellschaft aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn im Landkreis München den Anlegern bislang dennoch nicht. Das lag zum Teil einfach am Timing des Börsengangs: Wenige Monate nach dem IPO hatten die US-Immobilienkrise und später die weltweite Finanzkrise das Geschehen an der Börse fest im Griff. Außerdem hat m4e aber auch lange Zeit nicht die ursprünglich erhofften Zahlen geliefert. Und mit einem Börsenwert von 14,4 Mio. Euro – wovon sich auch noch weniger als die Hälfte im Streubesitz befinden – fällt der Titel wohl schon allein wegen der fehlenden Größe durch das Raster der meisten Investoren. Das könnte für Privatanleger aber auch eine Chance sein, denn das auf Kinder- und Familienunterhaltung spezialisierte Unternehmen hat sich mittlerweile richtig gut aufgestellt und mit dem Format „Mia and me“ einen Kassenschlager im Portfolio. Derzeit gibt es mehr als 130 Lizenznehmer für das Format. Das komplette Programm: Film, Figuren, Spiele, Magazin, App. Der zuletzt vorgelegte Geschäftsbericht für 2014 ist im allgemeinen Zahlentrubel beinahe untergegangen. Dabei können sich die Ergebnisse sehen lassen, selbst wenn die Erlösentwicklung auf den ersten Blick nicht sonderlich knackig daherkommt. Bei einem Umsatzrückgang von 5,5 Prozent auf 18,09 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 30,5 Prozent auf 2,94 Mio. Euro voran. Das Ergebnis je Aktie kletterte von 0,02 auf 0,12 Euro. Im Juli 2014 platzierte m4e eine Kapitalerhöhung zu 3,27 Euro und nahm dabei rund 1,3 Mio. Euro ein. Gegenwärtig kommt das Unternehmen auf eine Eigenkapitalquote von 65 Prozent. Der Buchwert je Aktie beträgt knapp 3 Euro – also beinahe so viel, wie die Aktie derzeit kostet. Für 2015 stellt Vorstandschef Hans Ulrich Stoef ein Erlösplus von acht Prozent auf dann 19,5 Mio. Euro in Aussicht. Das EBITDA soll um mindestens zwölf Prozent wachsen. Demnach liegt die Untergrenze hier bei 3,3 Mio. Euro. Die Gesellschaft ist frei von Bankschulden. Die Finanzverbindlichkeiten beschränken sich auf 1 Mio. Euro für eine mit sechs Prozent verzinste und bis Ende 2016 laufende Wandelschuldverschreibung mit einem Wandlungspreis von 3,28 Euro. Auf der Aktivseite stehen liquide Mittel von gut 550.000 Euro. Per saldo ist der Titel damit alles andere als teuer. Fazit boersengefluester.de: Wer sich nicht um Charttechnik kümmert und ein wenig Zeit und Risikobereitschaft mitbringt, dürfte bei diesem Small Cap belohnt werden. Unser erstes Kursziel liegt bei 4 Euro. Perspektivisch sind auch höhere Notierungen möglich.


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13. Mai, 2015

Delistet ist das Papier von Aleo Solar bereits seit Anfang März. Noch immer hatten die übrig gebliebenen Aktionäre jedoch die Hoffnung, dass Großaktionär Bosch auch dem Streubesitz ein knackiges Abfindungsangebot macht und so einen für alle Beteiligten vernünftigen Schlussstrich unter das leidige Thema zieht. Schließlich hatten die Nebenwerteprofis der Deutschen Balaton der Robert Bosch GmbH Ende 2014 einen Betrag von 6 Euro je Aleo-Aktie abgerungen. Quasi eine Prämie dafür, dass Balaton seine Blockadepolitik aufgibt und die Rechtstreitigkeiten ad acta legt. Nun gibt es einen Dämpfer für den restlichen Streubesitz: Gemäß der Einladung zur Hauptversammlung am 18. Juni 2015 in Oldenburg hat Bosch einen Abfindungsbetrag von 1,96 Euro je Aleo-Aktie (die Gesellschaft firmiert mittlerweile als „AS Abwicklung und Solar-Service AG i.L.“) festgelegt. Für die beauftragten Wirtschaftsprüfer von RBS RoeverBroennerSusat eine „angemessene” Barabfindung. Rein objektiv mag dieser Betrag in Ordnung sein, immerhin entspricht er dem volumengewichteten Drei-Monats-Durchschnittskurs. Und auch die Tatsache, dass die Gutachter den Unternehmenswert der nicht mehr existenten Gesellschaft mit gerade einmal 4 Cent je Aktie angesetzt haben, zeigt, dass Bosch nicht unfair vorgegangen ist. Immerhin bewertet er die Aleo-Hülle immer noch mit 25,5 Mio. Euro. Dennoch werden die meisten Nebenwerteanleger enttäuscht sein, einige haben sich vermutlich sogar eine blutige Nase geholt. 2 Euro war quasi die Untergrenze der Erwartungshaltung. Das hatte boersengefluester.de auch so kommuniziert (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Bei Kursen oberhalb von 3 Euro wäre wohl jeder zufrieden gewesen. Und manch einer mag womöglich sogar von 6 Euro pro Anteilschein geträumt haben. Übrig bleibt eine der kuriosesten Squeeze-out-Storys der vergangenen Jahre und die Erkenntnis, dass Börse eben doch kein Wunschkonzert ist.


Per saldo im Seitwärtsmodus bewegt sich im laufenden Jahr der Aktienkurs von Voxeljet. Keine richtungsweisenden Impulse für den Anteilschein des Herstellers von 3-Druckern für den professionellen Einsatz gehen dabei auch von den Zahlen zum Auftaktquartal 2015 aus. Bei einem Erlösplus von 2,74 auf 5,59 Mio. Euro verzeichnete das an der Nasdaq gelistete Unternehmen aus dem bayerischen Friedberg einen Betriebsverlust von 1,47 Mio. Euro – nach minus 0,60 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahresquartal. Dabei lieferte Voxeljet von Januar bis Ende März vier Drucker aus – zwei neue und zwei gebrauchte Geräte. Im Vorjahr waren „nur” zwei Neumaschinen. Klingt – wie immer bei Voxeljet – alles sehr überschaubar. Angelaufen ist mittlerweile die Produktion in der neuen Fabrikhalle in Detroit. Für das Gesamtjahr bestätigte Vorstandschef Ingo Ederer seine Prognose, wonach mit Erlösen zwischen 23 und 24 Mio. Euro zu rechnen sei. Der Auftragsbestand beläuft sich derzeit sechs 3D-Drucker mit einem Gegenwert von 2,64 Mio. Euro. Zum Jahresende 2014 standen noch Order für 4,18 Mio. Euro in den Büchern. Zum erwarteten Ergebnis macht Voxeljet keine Angaben, es wird jedoch auf absehbare Zeit tiefrot ausfallen. Auf der Aktivseite der Bilanz stehen dagegen liquide Mittel und Anleihen im Gegenwert von fast 47 Mio. Euro. Die Bankschulden machen nur 3,3 Mio. Euro aus. Diesen Firmenschatz sollten Anleger beim Blick auf die – gemessen am Umsatz – immer noch hoch erscheinende Marktkapitalisierung von 133 Mio. Euro im Hinterkopf haben, auch wenn er eher kleiner wird. Keine Frage: Weitgehend entzaubert ist der 3D-Druck-Sektor auf dem Kapitalmarkt schon seit geraumer Zeit. Übrig geblieben ist momentan eine Nische im Segment Spezialmaschinenbau, mit allerdings sehr guten Wachstumsperspektiven. Hinzu kommt, dass Voxeljet mit dem Dienstleistungsgeschäft – also dem Drucken von Teilen als Auftragsfertigung – einen zunehmend wichtiger werdenden Umsatzlieferanten hat. Zudem dürfte sich das Unternehmen auch via Übernahmen weiter verstärken. Das könnte perspektivisch – trotz der momentan üppigen Liquidität – weitere Kapitalerhöhungen nach sich ziehen. Aber auch das wäre für eine Gesellschaft wie Voxeljet eher normal. Schließlich hat die Gesellschaft unter anderem auch deshalb den Gang an die Börse angetreten. Wer sich für eine Aktie wie Voxeljet interessiert, sollte den Titel am besten für drei bis vier Jahre liegen lassen. Um keine ganz bösen Überraschungen zu erleben, gehört eine entsprechend moderat gewählte Depotgewichtung ebenfalls zur Grundausstattung.


„Ludwig Beck landet großen Wurf” titeln die Analysten von Montega ihre erste Einschätzung zur Übernahme des Herrenmodefilialisten Wormland durch Ludwig Beck. Ob dem tatsächlich so ist, muss sich aber erst noch herausstellen. Boersengefluester.de hat zumindest Zweifel, ob beide Unternehmen tatsächlich so gut zueinander passen. Auf dem Münchner Marienplatz liegt die Wormland-Filiale – insgesamt gibt es 15 davon in Deutschland – zwar in Sichtweite zum Stammhaus von Ludwig Beck. Spekulationen um einen Zusammenschluss der beiden Textilspezialisten hat es an der Börse aber trotzdem nie gegeben. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass sich der MDAX-Konzern Gerry Weber vor wenigen Monaten den Münchner Modehändler Hallhuber einverleibt hatte. Offenbar beschleunigt sich der Konsolidierungsprozess in der Branche. Für Ludwig Beck hat die Akquisition von Wormland nach eigenen Angaben „strategische Bedeutung”. Schließlich erweitern die Münchner ihr bislang in erster Linie auf hochwertige Damenmode, Geschenkartikel und Kosmetik ausgerichtetes Angebot nun stärker Richtung Herrengarderobe. Vor allem im Anzugbereich war Ludwig Beck bislang kaum vertreten. Zum Kaufpreis für Wormland machte Ludwig Beck keine Angaben – genau wie Gerry Weber bei der Übernahme von Hallhuber. Wormland kam 2014 auf einen Bruttoumsatz von knapp 80 Mio. Euro Euro. Ludwig Beck erlöste (vor Abzug der Mehrwertsteuer) im Vorjahr 102,7 Mio. Euro. Durch den Zusammenschluss sind die bisherigen Prognosen der Münchner Makulatur. Statt eines Umsatzzuwachses im Bereich von zwei bis vier Prozent, steuert Beck nun auf ein Plus von 60 Prozent zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll im laufenden Jahr auf 17 bis 19 Mio. Euro klettern. Ursprünglich war das „Kaufhaus der Sinne” von einem EBIT im Bereich um 10 Mio. Euro ausgegangen. Auslöser für das kräftige Ergebnisplus sind jedoch in erster Linie Einmaleffekte und nicht unbedingt die Ertragskraft von Wormland. An der Börse wurde die Akquisition daher auch relativ verhalten begrüßt. Die Notiz der Ludwig-Beck-Aktie zog „nur” um 2,5 Prozent auf 35,70 Euro an. Vor einer Neueinschätzung warten die Investoren weitere Details – insbesondere zur Finanzierung – ab. Zudem befindet sich der Aktienkurs ohnehin schon auf einer Art Hochplateau. Zuletzt hatte insbesondere die wertvolle Immobilie in München die Fantasie der Anleger angeregt. Boersengefluester.de bleibt bei seiner Empfehlung: Für Langfristanleger und natürlich auch München-Fans ist der Titel eine prima Wahl.


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12. Mai, 2015

Nach einem kurzen Ausflug bis knapp an die Marke von 12 Euro Anfang März hat sich die Notiz von Datron bei rund 10 eingenistet. Derweil hat Christoph Schlienkamp, Analyst beim Bankhaus Lampe, nach einer Roadshow mit dem Management des Herstellers von CNC-Fräsmaschinen in Hamburg seine Kaufen-Einschätzung mit Kursziel 12,50 Euro bestätigt. Firmenkenner erwarten sich insbesondere aus dem Geschäft mit Fräsmaschinen für den Einsatz in Dentallaboren eine Beschleunigung des Wachstums. Bislang hat Datron für 2015 einen Umsatz zwischen 41 und 43 Mio. Euro in Aussicht gestellt – bei einer operativen Marge zwischen acht und neun Prozent. Damit würden die Mühltaler (Hessen) auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,3 bis 3,9 Mio. Euro zusteuern. Nach dem Auftaktquartal stand zwar erst ein EBIT von 207.000 Euro zu Buche. Die Erwartungshaltung vom Bankhaus Lampe für das Gesamtjahr ist trotzdem, dass Datron bei der angekündigten Spanne den oberen Bereich touchiert. Für 2016 kalkuliert der Small-Cap-Experte Schlienkamp dann mit einem EBIT von 5 Mio. Euro. Dem steht derzeit eine Marktkapitalisierung von knapp 40 Mio. Euro entgegen. Dabei ist die Gesellschaft frei von Bankschulden und weist liquide Mittel von rund 5,7 Mio. Euro aus. Boersengefluester.de bleibt positiv für die Datron-Aktie gestimmt. Lange Zeit machten die Investoren einen Bogen um den Titel. Die Gewinne entwickelten sich nicht immer so wie erhofft, die Bewertung schien ausgereizt, zudem sorgte der geringe Streubesitz von nur knapp 28 Prozent für sehr überschaubare Handelsumsätze. Fast 65 Prozent der Anteile hält Firmenlenker Arne Brüsch. Mittlerweile sind jedoch mehr Nebenwertefans auf den Titel aufmerksam geworden. Datron hat ein attraktives Produktportfolio und scheint im Dentalbereich nun endlich die erhofften Stückzahlen absetzen zu können. Zur Hauptversammlung am 26. Juni 2015 steht die Ausschüttung einer von 0,10 auf 0,15 Euro pro Aktie erhöhten Dividende auf der Agenda. Das macht den Titel zwar nicht zum Renditewert, zeigt aber, dass es bei Datron in die richtige Richtung geht. Wir halten die aktuelle Konsolidierung daher nur für eine Zwischenpause auf dem Weg Richtung dem vom Bankhaus Lampe genannten Kursziel von 12,50 Euro.


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11. Mai, 2015

All For One Steeb bleibt eine Klasse für sich und hebt nach einem starken ersten Halbjahr die Prognosen für das Gesamtjahr 2014/15 (per Ende September) kräftig an. Statt mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 14 und 15 Mio. Euro kalkuliert der SAP-Dienstleister nun mit einem EBIT in einer Bandbreite von 16 bis 17 Mio. Euro – bei Erlösen von „gut“ 240 Mio. Euro. Erstmals in der Historie des Unternehmens knackte die Notiz nun sogar die marke von 50 Euro. Auf diesem Niveau bringen die Schwaben nun gut 249 Mio. Euro auf die Waagschale. Damit bewegt sich All For One Steeb bereits auf dem Niveau von „kleineren“ TecDAX-Gesellschaften wie LPKF Laser oder QSC. Eine Platzierung für das Techbarometer ist dennoch außer Reichweite, da sich nur rund 24 Prozent der Aktien im Streubesitz befinden. Die wesentlichen Aktionäre stammen mit Pierer Industrie, Unternehmens Invest und Beko Holding aus dem eng verbandelten Österreich. Aktuelle Analystenstudien zu All For One Steeb gibt es nicht. Die bislang genannten Kursziele von gut 30 Euro sind längst Makulatur. Bei boersengefluester.de stand die Aktie bis zuletzt auf „Kaufen“. Jetzt schalten wir allerdings einen Gang zurück in den „Halten“-Modus. Grund: Selbst auf Basis der nach oben revidierten Ergebnisprognosen von boersengefluester.de für 2016 bewegt sich das KGV nördlich von 20. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei etwa 4,5. Das sind stattliche Relationen – auch wenn All For One Steeb ein knackiges Wachstumstempo hinlegt. Gut 50 Prozent Kursplus seit Jahresbeginn, das entspricht einem Zugewinn an Marktkapitalisierung von mehr als 84 Mio. Euro, scheinen momentan eine ausreichende Honorierung des wirtschaftlichen Erfolgs.


Einen Turbostart ins laufende Jahr legte Data Modul hin. Bei einem Umsatzplus von 20,6 Prozent auf 45,22 Mio. Euro machte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) einen Satz von 1,82 auf knapp 4,55 Mio. Euro. Mit so einem Zuwachs hat wohl niemand gerechnet. Das Ergebnis je Aktie schoss von 0,33 auf 0,98 Euro in die Höhe. Zum Vergleich: Im ohnehin sehr anständigen Gesamtjahr 2014 kam der Displayspezialist auf einen Gewinn pro Anteilschein von 2,23 Euro. Das Effizienzprogramm der Münchner und die Internationalisierungsstrategie zahlen sich also zunehmend aus. Das ist jedoch nur die eine Seite der Medaille. „Das Ergebnis ist positiv beeinflusst von der Währungskursentwicklung der vergangenen Monate“, heißt es lapidar im Zwischenbericht. Auf die guten Nachrichten reagierte der Aktienkurs mit einem Kursschub von gut sieben Prozent auf 32,10 Euro. Alles richtig gemacht haben damit Anleger, die nicht auf die Übernahmeofferte von Arrow Electronics zu 27,50 Euro eingegangen sind. Der Ratschlag von boersengefluester.de, die Offerte der US-Gesellschaft anzunehmen, war bislang also eine denkbar schlechte Empfehlung. Das räumen wir unumwunden ein. Nach Abschluss der Übernahmefrist kontrolliert Arrow nun 53,66 Prozent der Stimmen, was angesichts der gesenkten Mindestannahmeschwelle ausreichend für ein Wirksamwerden ist. Ob Arrow auf dem aktuellen Niveau noch weiter aufstockt, ist schwer zu sagen. An der offiziellen Prognose für 2015, wonach bei Erlösen zwischen 160 und 170 Mio. Euro mit einer EBIT-Marge von 6,5 bis 7,5 Prozent zu rechnen ist, hat das Management bislang festgehalten. Demnach sollte das Unternehmen auf ein Betriebsergebnis in einer Spanne von 10,40 bis  12,75 Mio. Euro zusteuern. Rund 4,55 Mio. Euro davon stehen bereits nach drei Monaten in den Büchern. Zumindest vor diesem Hintergrund sieht der Ausblick also recht konservativ aus. Hinzu kommt, dass noch die Ausschüttung einer Dividende von 0,90 Euro für 2014 angekündigt wurde – allerdings fehlt noch immer ein neuer Termin für die Hauptversammlung. Wer den Titel noch im Depot hat, sollte engagiert bleiben. Wesentlicher Profiteur des Kursanstiegs von Data Modul ist die Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co. Die Kölner halten nach jüngsten Angaben mehr als zwei Prozent der Data-Modul-Aktien. Allerdings zählen auch die Stämme des SDAX-Unternehmens Biotest zu deren größten Depotpositionen. Der Anteilschein des Pharmakonzerns aus Dreieich nahe Frankfurt verlor nach enttäuschenden Studiendaten zuletzt um gut 30 Prozent an Wert. Summa summarum bleibt die Scherzer-Aktie aber ein super Wahl für Nebenwertefans, die sich nicht selbst um die Auswahl der richtigen Einzelwerte kümmern wollen.




 

08. Mai, 2015

Allgemeine Börsenhausse hin oder her: Ein Kurszuwachs von 65 Prozent auf 15,30 Euro seit Jahresbeginn ist auch für die Technotrans-Aktie eine Menge Holz. Innerhalb von sieben Monaten ist die Notiz gar um 100 Prozent Richtung Norden geschossen. Mittlerweile kommt der Zulieferer für den Druckereibereich, der seine Aktivitäten auf den Maschinen- und Anlagenbau, die Medizintechnik, Batteriekühlsysteme sowie Scannertechnologien ausgeweitet hat, auf eine Marktkapitalisierung von 105,7 Mio. Euro. Die Kursziele der Analysten reichen von 14 bis 19 Euro, wobei Warburg Research für die obere Kante verantwortlich ist. Equinet nennt hingegen 14 Euro als fairen Wert. Der Start ins laufende Geschäftsjahr verlief für die Sassenberger rasant und bestätigte die gute Orderlage aus dem Abschlussviertel 2014. Bei einem Erlösplus von 12,9 Prozent auf 30,57 Mio. Euro zog das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal von 1,40 auf 2,29 Mio. Euro an. Für das Gesamtjahr bestätigte Vorstandschef Henry Brickenkamp die Prognose, wonach mit Erlösen in einer Spanne von 116 bis 120 Mio. Euro sowie einem EBIT zwischen 7,8 und 8,8 Mio. Euro zu rechnen sei. Zur Hauptversammlung am 13. Mai 2015 schlägt die Gesellschaft eine von 0,20 auf 0,33 Euro je Aktie erhöhte Dividende vor. Das läuft auf eine Rendite von knapp 2,2 Prozent hinaus – nicht schlecht, zum Zeitpunkt der Dividendenankündigung waren es aber noch mehr als 2,8 Prozent. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von knapp 2,3 ist unter historischen Aspekten ebenfalls nicht mehr sonderlich niedrig – spiegelt aber die verringerte Abhängigkeit von der Druckindustrie und die spürbar verbesserte Eigenkapitalrentabilität wider. Das KGV erreicht mittlerweile knapp 15. Keine Frage: Der Chart von Technotrans sieht bombastisch aus. Neukäufe würde wir auf dem aktuellen Niveau aber nicht mehr empfehlen.


In der Spezialwerteszene genießt Delignit einen tadellosen Ruf. Das in erster Linie auf Laderaumverkleidungen für leichte Nutzfahrzeuge fokussierte Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren prima entwickelt und ist mit dem Zukauf DHK Automotive in eine neue Größenordnung gewachsen. 42,72 Mio. Euro Umsatz für 2014 bedeuten einen Rekord in der mehr als 200 Jahre (!) währenden Firmengeschichte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 3,52 Mio. Euro zwar nur leicht über dem Vorjahresniveau. Allerdings gab es 2013 erhebliche Sondereffekte. Bereinigt um die Auswirkungen aus der DHK-Akquisition kam das EBITDA um ein knappes Drittel voran. Die Dividende für 2014 will das Unternehmen aus Blomberg bei 0,03 Euro je Anteilschein belassen. Einen konkreten Hauptversammlungstermin gibt es noch nicht. Bis Ende August soll das Aktionärstreffen jedoch stattfinden. Von einem Renditehit ist Delignit aber ohnehin weit entfernt. Und so wird die Dividende wohl keinen neuen Anleger anlocken. Großaktionär mit einem Anteil von 76,1 Prozent ist die Berliner Gesellschaft MBB. Nur 23,9 Prozent der Papier befinden sich im Streubesitz. MBB-Vorstand Christof Nesemeier zeigte sich im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de zuletzt super entspannt, was Delignit angeht. Dabei ist auch ihm klar: Eine Marktkapitalisierung von 28,5 Mio. Euro ist kein Pappenstiel für einen Automobilzulieferer mit einem EBIT von zurzeit gut 2 Mio. Euro. Offenbar hat Delignit jedoch einige Asse im Ärmel. Die Produktentwickler des Unternehmens arbeiten jedenfalls mit Hochdruck an neuen Einsatzmöglichkeiten für ihren auf Laubholz basierenden Holzwerkstoff. Der nicht gerade für großzügige Prognosen bekannte Delignit-CEO Markus Büscher stellt für das laufende Jahr gerade mal ein „moderates Umsatzwachstum” in Aussicht. Diese Vorschau deckt sich mit der aktuellen Firmenpräsentation von MBB. Allerdings sind wir zuversichtlich, dass Delignit deutlich mehr drauf hat. Bleibt als Malus das überschaubare Handelsvolumen in der Aktie. Aber daran wird sich vorerst wohl nichts ändern. MBB wird auf dem aktuellen Niveau jedenfalls nicht verkaufen. Warum sollten sie auch? Wenn die Berliner zurzeit etwas im Überfluss haben, dann sind es liquide Mittel. Und mit einem Anteilsverkauf bei Delignit würden sie dieses „Problem” nur verschärfen.


Gemessen an den vielen Ausschreibungen für Saudi Arabien, über ItN Nanovation bereits berichtet hat, müsste der Spezialist für Filtrationslösungen in Wasserwerken, mittlerweile eigentlich im Geld schwimmen können. Tatsächlich schockte das Unternehmen aus Saarbrücken die Privatanleger Ende April mit einer Verlustanzeige – mal wieder, um es korrekt zu sagen. Schließlich musste die Gesellschaft bereits 2009 und 2012 eingestehen, dass die Verluste die Hälfte des Grundkapitals überstiegen haben. Wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, wird ItN Nanovation eine Hauptversammlung einberufen und über Hilfsmaßnahmen beraten. Als Termin ist der 16. Juni 2015 angesetzt. Gelöst wird das finanzielle Problem mit ziemlicher Sicherheit.Mit der Familie Stoll – bekannt durch die Unternehmensgruppe Festo – besitzt ItN einen potenten Großaktionär, der nach der Übernahme des 18prozentigen Rusnano-Pakets mittlerweile knapp die Hälfte aller ItN-Aktien kontrolliert. Der nun veröffentlichte Geschäftsbericht für 2014 offenbart derweil das ganze Desaster. Das Eigenkapital beläuft sich mittlerweile auf minus 8,1 Mio. Euro. Liquiden Mitteln von gerade einmal 510.000 Euro stehen Finanzverbindlichkeiten von 11,68 Mio. Euro entgegen. Die Erlöse nahmen zwar von 2,64 auf 4,30 Mio. Euro zu. Unterm Strich blieb aber ein von 4,75 auf 5,85 Mio. Euro gestiegener Verlust. ItN räumt ein, dass bei der gegenwärtigen Kostensituation ein Umsatz von deutlich über 10 Mio. Euro nötig sei, um aus der Verlustzone zu kommen. Doch es gibt auch Hoffnung: Zwischen August und Dezember 2014 kamen Aufträge im Wert von umgerechnet rund 8 Mio. Euro herein. Vorstandschef Lutz Bungeroth bekräftigt demnach seine Prognose, wonach für 2014 und 2015 mit kumulierten Erlösen von 15 bis 20 Mio. Euro zu rechnen sei. Demnach liegt die Messlatte für den 2015er-Umsatz bei 10,7 bis 15,7 Mio. Euro. Für den Zeitraum 2015 und 2016 bewegt sich die kumulierte Spanne bei 20 bis 25 Mio. Euro. Summa summarum könnte ItN wohl im günstigsten Fall 2016 schwarze Zahlen schreiben. Außerdem gibt es noch einen kleinen Mutmacher. „Der Vorstand der Gesellschaft hat Anfang April 2015 Informationen über einen bevorstehenden weiteren Großauftrag erhalten. Diesen könnte ItN Nanovation noch im 2. Quartal 2015 erhalten“, heißt es im Nachtragsbericht des Geschäftsberichts. Möglicherweise droht aber auch Ungemach, denn dem Vernehmen nach sind im vergangenen Jahr zwei „ernstzunehmende Wettbewerber im Markt aufgetreten sind, die ihrerseits Angebote abgegeben haben.“ Noch haben die Konkurrenten zwar keinen Zuschlag erhalten, aber beruhigend ist die Nachricht nicht gerade. Boersengefluester.de rät gegenwärtig nicht zu einem Investment in der Aktie. Die geringe Firmengröße in Kombination mit dem langen Zeitstrahl bis zu Realisierung ansprechender Umsatzerlöse ist Privatanlegern nur schwer zumutbar. Zudem hängt der Fortbestand der Gesellschaft zu sehr am Engagement des Großaktionärs.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

 

07. Mai, 2015

Zu welcher Kursdynamik die Aktie von Phoenix Solar im Stande ist, zeigte sie Anfang April. Innerhalb von nur drei Wochen schoss die Notiz des Solarprojektierers von 2 auf 4 Euro in die Höhe. Die Anleger rieben sich verwundert die Augen, denn die Zahlen für 2014 waren alles andere als ermutigend. Immerhin: Neuvorstand Tim P. Ryan – ein früherer Q-Cells-Manager – stellte für das laufende Jahr Erlöse zwischen 140 und 160 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Range von 1 bis 3 Mio. Euro in Aussicht. Bereits im November 2014 hatte die Gesellschaft aus dem bayerischen Sulzemoos mitgeteilt, dass die Finanzierung des Geschäfts bis September 2016 sichergestellt sei. Im nun vorgelegten Bericht zum Auftaktquartal nennt Phoenix Solar nun den „Einstieg eines neuen, größeren Aktionärs” als einen Grund für den rasanten Kursanstieg. Weitere Details gab es zunächst nicht. Laut einer nun veröffentlichten Stimmrechtsmitteilung muss es ich aber um den Münchner Marketingexperten Volker Wiewer handeln, der mittlerweile 4,39 Prozent der Aktien von Phoenix Solar hält. Ob Wiewer weiter aufstocken will oder gar einen geschäftlichen Einfluss ausüven will, ist offen. Derweil sieht das Zahlenwerk noch ziemlich trübe aus. Bei einem Erlösminus von fast einem Viertel auf 4,95 Mio. Euro verschlechterte sich das EBIT um 365.000 Euro auf minus 2,60 Mio. Euro. Der Umsatzrückgang hängt allerdings maßgeblich mit den per Oktober 2014 an SMA Solar Technology verkauften europäischen Aktivitäten im Bereich Betriebsführung und -wartung (O&M) zusammen. Ansonsten brauchen Anleger viel Vertrauen. „Unsere neu gewonnenen, großen Projekte in den USA laufen jetzt an, das wird sich in Umsatz und Ergebnis des laufenden und der kommenden Quartale erfreulich niederschlagen”, sagt Ryan. Nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig ist der Blick in die Bilanz. Das Eigenkapital auf Konzernebene ist mit minus 1,58 Mio. Euro noch immer tiefrot. Innerhalb der Phoenix Solar AG schmolz die Quote von 20,0 auf 16,7 Prozent. Knackpunkt bleiben die immensen langfristigen Finanzverbindlichkeiten von zuletzt 41,3 Mio. Euro. Das heißt: Selbst wenn Phoenix Solar auf ein positives EBIT in der prognostizierten Range kommt. Das negative Finanzergebnis von vermutlich knapp 5 Mio. Euro frisst den Ertrag mehr als auf. Unterm Strich wird das frühere TecDAX-Unternehmen also auf absehbare Zeit negativ bleiben. Perspektivisch kommt Phoenix Solar wohl kaum um eine kräftige Barkapitalerhöhung herum. Der Erfolg einer solchen Maßnahme hängt wiederum vom Kursniveau der Aktie und damit der Ertragskraft ab. Eine schwierige Gemengelage. Gegenwärtig ist der Small Cap mit 27,7 Mio. Euro kapitalisiert. Gemessen an der Höhe des Umsatzes wirkt das zunächst wie ein Witz. Wenn das für eine Gesellschaft wie Phoenix Solar stattliche Erlösniveau von 150 Mio. Euro aber nicht ausreicht, um auch unterm Strich schwarze Zahlen zu schreiben, wird die Relation mehr als verständlich. Per saldo ist das Chance-Risiko-Verhältnis bei dem Nebenwert maximal ausgeglichen.


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06. Mai, 2015

Eine sonderlich große Überraschung ist es nicht. Nun ist es aber zumindest offiziell: Auf der Tagesordnung von Tomorrow Focus zur Hauptversammlung am 16. Juni 2015 gibt es keinen Dividendenvorschlag. Nach drei Jahren in Folge mit jeweils 0,06 Euro Dividende je Aktie steht für 2014 also eine Nullrunde an. Das ist nicht unbedingt eine gute Nachricht, aber auch nicht sonderlich tragisch. Ein Renditetitel ist der Internetwert ohnehin nicht. Am 13. Mai werden die Münchner zunächst ihre Daten für das Auftaktquartal 2015 veröffentlichen. Im Zentrum des Interesses werden dabei aber wohl kaum die nackten Zahlen stehen. Schließlich steht Tomorrow Focus vor enormen Veränderungen: Der erst Anfang 2013 als Vorstandschef an Bord gekommene Toon Bouten verlässt die Gesellschaft bereits wieder. Einen Nachfolger hat das mehrheitlich zu Burda Digital gehörende Unternehmen noch nicht präsentiert. Für einen kräftigen Kursschub hatte zuvor die Ankündigung von Tomorrow Focus gesorgt, sich künftig auf das Reisesegment mit der Vorzeigetochter holidaycheck.de zu konzentrieren. Für das Segment „Subscription” mit Webseiten wie ElitePartner oder dem Ärtzte-Bewertungsportal Jameda werden strategische Partner gesucht. Die publizistischen Angebote wie Focus Online, Netmoms oder Huffington Post werden hingegen an Burda verkauft. Umgesetzt werden soll die Transaktion im zweiten Quartal 2015. Zurzeit konsolidiert der Aktienkurs von Tomorrow Focus ein wenig – allerdings auf spürbar erhöhtem Niveau oberhalb von 5 Euro. Die Analysten von HSBC trauen dem Papier Kurse bis 6,50 Euro zu. Hauck & Aufhäuser nennt sogar ein Ziel von 7 Euro. Der Titel bleibt also überdurchschnittlich interessant.






 

04. Mai, 2015

Eine gewohnt solide Präsentation lieferte Jan Teichert, Finanzvorstand von Einhell Germany, auf der DVFA Frühjahrskonferenz am 4. Mai 2015 in Frankfurt ab. Der Hersteller von Heimwerker- und Gartenbedarf wie Bohrschraubern, Elektrosägen oder Rasenmähern lässt die Folgen der Praktiker-Pleite und die Einstellung der Kundenbeziehung zu einem Discounter allmählich hinter sich. Das zeigt sich auch im Aktienkurs. Nach einer längeren Konsolidierungsphase hat die Notiz zuletzt deutlich Fahrt aufgenommen und die Marke von 33 Euro erklommen. Börsennotiert sind allerdings nur die Vorzugsaktien von Einhell Germany. Die Stämme befinden sich im Besitz der Familie Thannhuber. Nachdem die Gesellschaft aus Landau an der Isar im Vorjahr auf einen Gewinn vor Steuern von 5,1 Mio. Euro kam, rechnet Teichert für 2015 mit einem Bruttoergebnis von 8,4 bis 10,5 Mio. Euro. Zum Ende des Auftaktviertels – Q1 und Q2 sind für Einhell typischerweise die besten Quartale – kam Einhell bereits auf einen Gewinn vor Steuern von 4,48 Mio. Euro. Kein Wunder, dass der nicht gerade für überschwängliche Prognosen bekannte Teichert, immerhin von einem „gewissen Optimismus” für 2015 sprach. Produktseitig setzt Einhell große Hoffnungen auf das neue Akku-System „Power X-Change”, mit dem sich sowohl 18-Volt-Geräte wie Akkuschrauber als auch 36-Volt-Produkte wie ein Rasenmäher über ein identisches Akkusystem betreiben lassen. Ohnehin scheint der Boom von Akkugeräten eine enorme Chance für die Branche zu sein. An Marktführer Bosch kommt Einhell zwar nicht ran. Doch zumindest Black & Decker spürt die Konkurrenz von Einhell im Nacken. Leistungsmäßig unterscheiden sich die Produkte im Heimwerkersegment ohnehin nicht mehr großartig. Unter Bewertungsaspekten gehört Einhell Germany trotz des jüngsten Kursanstiegs noch immer in die Kategorie „gut und preiswert”. Der nach der Methode von boersengefluester.de ermittelte Buchwert je Aktie beträgt 41,50 Euro. Demnach wird die Aktie mit einem Discount von gut 20 Prozent auf den Buchwert gehandelt. Und historisch gesehen bewegt sich Einhell noch immer in vergleichsweise niedrigen Ertragsregionen. Vor Ausbruch der Finanzkrise – in den Jahren 2005 bis 2007  –  kam Einhell regelmäßig auf einen Gewinn vor Steuern klar nördlich von 20 Mio. Euro. Mit rund 1,2 Prozent derzeit eher vernachlässigbar, ist allerdings die Dividendenrendite.


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30. April, 2015

Mit einer bemerkenswerten Geschwindigkeit treibt WCM die Transformation vom Pleitewert zu einem veritablen Bestandshalter von Gewerbeimmobilien voran. Erklärtes Ziel von Vorstandschef Stavros Efremidis ist es, mittelfristig einen Immobilienbestand im Bereich Büro und Handel von mehr als 1 Mrd. Euro aufzubauen. Knapp ein Drittel der Strecke hat die Gesellschaft seit dem Startschuss im vergangenen September schon umgesetzt bzw. in die Wege geleitet. Sehr schön zusammengefasst sind die jüngsten Transaktionen übrigens in dem Finanzblog „intelligent investieren” von Michael C. Kissig. Zu dem Beitrag über WCM kommen Sie direkt über diesen LINK. Derweil spekulieren die Börsianer bereits, wie die Gesellschaft die jüngsten Abschlüsse bilanziell stemmen wird. Offiziell heißt es bislang nur: „Unter Nutzung der derzeit günstigen Konditionen beabsichtigt die Gesellschaft, die Portfoliokäufe durch Bankdarlehen und Eigenkapitalmaßnahmen im Rahmen einer Bezugsrechtskapitalerhöhung zu finanzieren.” Aktuell ist das Kapital der Firma mit Hauptsitz in Berlin in 33.782.538 Aktien eingeteilt. Der Ermächtigungsrahmen für die Ausgabe neuer Anteile umfasst noch immer beachtliche 124.659.000 Stück. Die Stimmung an der Börse für die WCM-Aktie könnte besser kaum sein. Wie boersengefluester.de hört, scheint WCM daher eine größere Lösung zu favorisieren – pokert aber noch. Demnach könnte es auf eine Barkapitalerhöhung im Verhältnis 1:1 mit einem geplanten Volumen von bis zu 100 Mio. Euro hinauslaufen. Das würde einem Bezugskurs von etwa 2,95 Euro entsprechen. Um diesen Preis durchzusetzen, müsste der Aktienkurs vermutlich bis in den Bereich um 3,30/3,50 Euro vorpreschen. Ein Abschlag von 10 bis 15 Prozent auf den Aktienkurs ist bei Kapitalerhöhungen schließlich eher der Normalfall. Aktuell kostet der Anteilschein 2,60 Euro. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass „Mr. WCM”, Karl Ehlerding, bei der ersten Kapitalerhöhung eigenes Immobilienvermögen einbrachte und dieses mit 2,70 Euro je WCM-Aktie bewertet wurde – obwohl der Bezugskurs damals nur bei 1,30 Euro lag. Demnach würde Ehlerding bei der anstehenden Kapitalerhöhung wohl keinen Abschlag mehr akzeptieren müssen. Summa summarum hat sich der Neustart für die WCM-Aktie bislang aber für alle Parteien gelohnt. Der Titel legt eine super Performance hin – und dabei scheint die Story noch ziemlich am Anfang zu sein. Interessant wird nun, wie der Markt mit dem Thema „Kapitalerhöhung 2.0″ umgehen wird. Die Spekulation ist jedenfalls eröffnet.


Deutlich besser als im Januar avisiert, sind die vorläufigen Zahlen für 2014 von 2G Energy ausgefallen. Demnach erzielte der Hersteller von Anlagen zur dezentralen Energie-Erzeugung Erlöse von 186,6 Mio. Euro (Vorjahr: 126,1 Mio. Euro) sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 11,3 Mio. Euro (Vorjahr: 3,1 Mio. Euro). Zur Einordnung: Zuletzt hatte die Gesellschaft aus Heek im Münsterland angekündigt, dass sie sicher sei, den Rekordumsatz von 167,3 Mio. Euro aus dem Jahr 2011 zu übertreffen und legte die Messlatte für das EBIT bei mindestens 10 Mio. Euro an. Wesentlicher Treiber des sprunghaften Anstiegs bei Umsatz und Betriebsergebnis sind allerdings Vorzieheffekte im Zuge der Anpassung des Erneuerbare Energien Gesetzes zum 1. August 2014. Um auch die Erwartungen der Analysten zu befriedigen, reicht die Ergebnisausbeute für 2014 allerdings kaum aus. Die Experten von Hauck & Aufhäuser hatten zuletzt mit einem EBIT von 14,9 Mio. Euro für 2014 gerechnet. Doch der Blick in die Zukunft entschädigt. Für das laufende Jahr stellt 2G Erlöse in einer Bandbreite von 140 bis 160 Mio. Euro in Aussicht und kalkuliert mit einer EBIT-Marge von fünf bis sieben Prozent – was auf ein Betriebsergebnis von 7,0 bis 11,2 Mio. Euro hinausläuft. Hier kalkulierte Hauck & Aufhäuser bislang mit einem Betriebsergebnis von 7,3 Mio. Euro. Kein Wunder, dass der Anteilschein einen kleinen Hüpfer machte und um sieben Prozent auf 19,25 Euro an Wert gewann. Zunehmend an Bedeutung gewinnen für 2G das Servicegeschäft sowie die Kundschaft aus den Bereichen Industrie und Energieversorger. Bei E.ON etwa zählt das Unternehmen zu den weltweit drei gesetzten Hauptlieferanten in Sachen dezentrale Energieversorgung. Hoffnung setzt Finanzvorstand Dieter Brockhaus auch auf das kürzlich in Deutschland gestartete Vermietgeschäft von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Die Idee dahinter: Werden die Anlagen nicht gekauft, sondern „nur” geleast, werden die Entscheidungen bei den Kunden deutlich beschleunigt. Ein Dauerthema bei 2G bleibt die Forcierung der Auslandsaktivitäten. Vor allem in Amerika gibt das Unternehmen durch die kürzlich erfolgte Aufstockung der Anteile an der 2G Cenergy Inc aus Florida nun kräftig Gas. „Hier haben wird die PS bislang nicht richtig auf die Straße gebracht”, räumte Brockhaus kürzlich auf einer Investorenveranstaltung in Frankfurt ein. Wichtig aber auch für Anleger die Botschaft, dass 2G sich mittlerweile in einem Feld ohne größere Förderung oder Subvention bewegt. Boersengefluester.de sieht gute Chancen, dass der Abwärtstrend des Small Caps nachhaltig beendet wird. Ein Sprung über die Marke von 20 Euro wäre ein nächstes wichtiges Signal. Fundamental steht dem kaum etwas im Weg: Die Bewertung ist moderat, die Bilanz solide und die Produkte genießen einen erstklassigen Ruf. Unser Kursziel: 25 Euro.




 

28. April, 2015

Möglicherweise kam unsere Empfehlung von Anfang Februar, antizyklisch bei Aixtron einzusteigen, ein wenig zu früh. Nach einer Anfangsrally bis auf 7,66 Euro ist die Notiz des Spezialmaschinenbauers für die Halbleiterindustrie jedenfalls fast zurück auf das Besprechungsniveau von 6,29 Euro gefallen. Dabei waren die Zahlen zum Auftaktquartal 2015 sogar leicht besser als gedacht. Mit Blick auf den jetzt gemeldeten Verlust von 9,46 Mio. Euro hatten die Analysten im Schnitt sogar rote Zahlen in Höhe von mehr als 10 Mio. Euro befürchtet. Für das Gesamtjahr bestätigte das Management seine Prognose, wonach bei Erlösen zwischen 220 und 250 Mio. Euro mit einem negativen Betriebsergebnis zu rechnen sei. Nach Auffassung einiger Analysten handelt es sich dabei aber um eine sehr konservative Prognose. Demnach könnte der TecDAX-Konzern – auch aufgrund von Währungseffekten – möglicherweise schon 2015 zurück in die Gewinnspur kommen. Die Bewertung der Aixtron-Aktie ist unserer Meinung nach weiterhin moderat. Die Marktkapitalisierung beläuft sich auf knapp 726 Mio. Euro. Das Unternehmen ist frei von Bankschulden und weist liquide Mittel von 263 Mio. Euro aus. Der Buchwert je Aktie beträgt derzeit 3,72 Euro, was auf ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von gerade einmal 1,7 hinausläuft. Zum Vergleich: Der von boersengefluester.de berechnete Zehn-Jahres-Durchschnittswert für das KBV liegt bei 2,8. Wir rücken daher vorerst nicht von unserer positiven Einschätzung ab. Aixtron ist ein extrem zyklisches Unternehmen. Hier den Tiefpunkt zu erwischen, ist quasi unmöglich. 2008 sackte die Notiz bis auf etwa 3,50 Euro ab – um Anfang 2011 bereits wieder die 30-Euro-Marke zu knacken. So zuversichtlich ist unser Szenario derzeit zwar nicht. Doch mit Sicht auf zwölf Monate bietet der Titel eine realistische 30-Prozent-Chance.




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25. April, 2015

Wow: Mit einer Dividende von 2,00 Euro je Aktie für 2014 hatte boersengefluester.de bei Turbon nun wirklich nicht gerechnet. Gemessen am Jahresüberschuss von 7,0 Mio. Euro läuft die Dividendensumme schließlich auch beinahe auf eine Vollausschüttung hinaus. In der Vergangenheit hatten die Hattinger meist „nur” rund die Hälfte ihrer Erträge ausgekehrt. Beim gegenwärtigen Kurs von 17,50 Euro kommt der Titel damit auf eine Rendite von gut elf Prozent. Die Hauptversammlung findet am 25. Juni 2015 statt. Anschließend wird ausgezahlt. Von den 2 Euro je Anteilschein behält der Fiskus allerdings 25 Prozent Abgeltungsteuer sowie 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag ein. Ohne Berücksichtigung von Kirchensteuern ergibt sich daraus eine Nettodividende von 1,47 Euro – was auf eine Rendite von 8,4 Prozent hinausläuft. Selbst das reicht noch immer für eine vordere Platzierung bei den Renditehits. Nicht vergessen sollten Investoren allerdings den mit der Auszahlung fälligen Dividendenabschlag. Erst wenn dieser wieder aufgeholt wird, befinden sich die Anleger tatsächlich in der beschriebenen Renditesituation. Bei Turbon bleiben wir zuversichtlich: Zwar gab es 2014 beachtliche positive Sonderfaktoren und der größte Kunde hat seinen Vertrag nur zu hohen Preisnachlässen verlängert. Das bislang für 2015 angekündigte Ergebnis vor Steuern von 6,5 Mio. Euro sollte jedoch ausreichen, um auch in Zukunft attraktive Dividenden zu zahlen. Boersengefluester.de hält es jedenfalls für denkbar, dass der ergebnisabhängige Teil für 2014 – das sind immerhin 0,80 Euro (Vorjahr: 0,60 Euro) – eine Art Sockel darstellt. In den kommenden Wochen gehen wir von weiter steigenden Kursen aus. Ein Selbstläufer wird der Titel aber auch nicht. Grundsätzlich bezeichnet Turbon 2015 nämlich als Übergangsjahr, wo es unter anderem drauf ankommt, die zugekaufte US-Firmengruppe gesund aufzustellen. Zudem heißt es im Geschäftsbericht: „Unser Umsatzziel von ca. 105,0 Millionen Euro wird in 2015 auch angesichts eines gegenüber dem Euro erstarkten US-Dollars einfacher erreichbar sein als das Ergebnisziel von 6,5 Millionen Euro vor Steuern, zu dessen Erreichung die angestrebte Verbesserung im USA-Geschäft notwendig sein wird.” Summa summarum halten wir ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp zwölf – auf Basis unserer Ergebnisschätzungen für 2016 – jedoch für eine recht moderate Einstufung. Aktienkurse nördlich von 20 Euro wären fundamental sicher gerechtfertigt.


Gefühlt schon mindestens 100 Mal wurde die Aktie von Curasan in den vergangenen Jahren als heißer Tipp in den einschlägigen Börsenmedien gepriesen. Entweder standen vermeintlich gute Zahlen an, oder es ging um Großaufträge und mögliche Schadenersatzzahlungen durch den Medtechkonzern Stryker. Nachhaltig reüssiert hat die Aktie des Spezialisten für Knochenaufbaumaterialien bislang freilich nicht. Letztlich hat das Unternehmen aus Kleinostheim in der Nähe von Aschaffenburg einfach zu häufig enttäuscht. Ende April wird Curasan nun die Ergebnisse für 2014 vorlegen: Bislang sah der Ausblick bei Erlösen von 6 bis 7,5 Mio. Euro einen Verlust zwischen 1,0 bis 1,5 Mio. Euro vor. Dennoch sieht der Chart des Small Caps zurzeit sehr verlockend aus. Mit ein Grund dürfte sein, dass Neuvorstand Michael Schlenk die Investor-Relations-Aktivitäten massiv ausbaut. Offiziell ist von einer „neuen Positionierung am Kapitalmarkt” die Rede. Einen wesentlichen Beitrag dazu soll IR-Profi Ingo Middelmenne leisten, der die Zahl der Investorenkontakte in den kommenden Monaten „vervielfachen” will. Boersengefluester.de wird die Entwicklung genau verfolgen. Anfang Mai wird Curasan auf der DVFA-Frühjahrskonferenz in Frankfurt präsent sein. Aktuell beträgt der Börsenwert gerade einmal 13,7 Mio. Euro – davon sind 47 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen. Entsprechend beweglich ist der Aktienkurs. Zurzeit ist das Papier maximal für Trader reserviert.


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22. April, 2015

Die Delisting-Pläne von Update Software (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER) sind um eine weitere Facette reicher. Der amerikanische Großaktionär Aurea Software richtet sich nun mit einem Abfindungsangebot von 3,15 Euro je Update-Aktie an den verbliebenen Streubesitz. Bemerkenswert ist die Offerte gleich in zweifacher Hinsicht: Zum einen ist sie auf den relativ kurzen Zeitraum vom 22. April bis 5. Mai 2015 begrenzt. Darüber hinaus liegt der Angebotspreis um fast 8,5 Prozent unterhalb der im vergangenen Jahr von Aurea aufgerufenen 3,44 Euro je Update-Aktie. Offensichtlich versuchen die Amerikaner noch vor der „Delisting-Hauptversammlung” am 10. Juni 2015 in Wien günstig an weitere Stücke zu kommen. Zuvor hatte Update Software bereits mit lausigen Zahlen zum ersten Quartal 2015 Stimmung gegen die eigene Aktie gemacht. Manch Privatanleger wird sich angesichts der mauen operativen Entwicklung nun vermutlich denken, dass auch die im Zuge der geplanten Umwandlung in eine GmbH fällige Schlussofferte nicht über den jetzt gebotenen 3,15 Euro liegen wird – also etwa in Höhe des gegenwärtigen Kurses. Auszuschließen ist das sicher nicht. Boersengefluester.de hält es aber für mindestens genauso wahrscheinlich, dass die finale Prämie sich eher an den 3,44 Euro orientieren wird. Wir raten daher dazu, nicht auf die jetzige Offerte einzugehen und ein wenig zu „zocken”. Das Aktionärstreffen am 10. Juni 2015 verspricht ein interessante Veranstaltung zu werden.


Eigentlich müsste die Geduld der Privatanleger von United Labels längst am Ende sein. Unterm Strich gab es bei dem Anbieter von Comic-Lizenzartikeln in den vergangenen fünf Jahren vier Mal negative Netto-Ergebnisse. Und den Fehlbetrag von 1,06 Mio. Euro für 2014 hatte wohl lange Zeit so auch niemand auf dem Radar. Die Bilanzrelationen haben sich durch die Ende des Vorjahrs durchgeführte Kapitalerhöhung zwar leicht gebessert – die Eigenkapitalquote stieg von 15,6 auf 22,4 Prozent. Die Nettoverschuldung von immer noch 8,4 Mio. Euro sowie der 7,2 Mio. Euro ausmachende Bilanzposten Goodwill sind aber nicht unbedingt ein Grund zur Tiefenentspannung. Allein das Finanzergebnis von zuletzt minus 1,1 Mio. Euro gestaltet es schwierig, auf vorzeigbare Renditen zu kommen. Irgendwie drängt sich der Eindruck auf, dass es bei United Labels immer neue Baustellen gibt. Dabei haben sich die Münsteraner mit dem Vertrieb ihrer Produkte über Fach- und Großhandel als auch direkt an Endkunden via stationäre Geschäfte sowie Internetshops schon maximal breit aufgestellt. Andererseits: Wer kennt schon die im Herbst 2012 gelaunchte Webseite elfen.de? Der ursprünglich als Plattform für Kinderprodukte von mehr als 90 Markenherstellern gedachte Onlineshop von United Labels wurde zuletzt jedenfalls mächtig eingedampft. Dennoch: Ganz ohne Kursfantasie ist der Small Cap nicht. Für 2015 stellt Peter Boder, Firmengründer und seit dem Börsengang im Mai 2000 dauerhaft Vorstandschef, ein Erlösplus von 15 bis 25 Prozent sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 0,6 und 1,6 Mio. Euro in Aussicht. Für die Analysten von Oddo Seydler – das Finanzhaus hatte auch die jüngste Kapitalerhöhung begleitet – sollte ein Betriebsergebnis in dieser Höhe ausreichen, um im laufenden Jahr einen Überschuss von 0,4 Mio. Euro zu erzielen. Getuschelt wird in der Small-Cap-Szene  auch über eine Partnerschaft mit einem asiatischen Unternehmen. Noch gibt es allerdings keine konkreten Anhaltspunkte in diese Richtung. Sollte das Engagement auch kapitalmäßig unterlegt werden, würde allerdings kaum ein Weg an Boder vorbeiführen. Der Vorstandschef hält 44,94 Prozent der Anteile. Das genehmigte Kapital ist momentan ausgeschöpft. Der jüngste Kursaufschwung der United-Labels-Aktie könnte zumindest darauf hindeuten, dass die Spekulationen um einen neuen Investor nicht ganz aus der Luft gegriffen sind. Geduld bleibt also gefragt.


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20. April, 2015

Die Beteiligungsgesellschaft AdCapital zieht ihre forsche Dividendenpolitik auch im laufenden Jahr durch. Zur Hauptversammlung am 19. Mai 2015 in Tuttlingen steht erneut eine Ausschüttung von 0,50 Euro je Aktie auf der Agenda. Beim aktuellen Kurs von 5,39 Euro entspricht das einer weit überdurchschnittlichen Rendite von 9,3 Prozent. Eine Kursrakete ist der Small Cap zwar nicht gerade. Allerdings hat der Anteilschein seinen Dividendenabschlag von der Hauptversammlung aus dem Mai 2014 mittlerweile wieder aufgeholt, so dass für die Investoren eine Bruttoperformance von mehr als neun Prozent bleibt. So verkehrt ist das nun auch wieder nicht. Mehrheitsaktionär bei AdCapital und damit größter Profiteur der Ausschüttungspolitik ist der unter anderem auch bei der Maschinenfabrik Berthold Hermle engagierte Günther Leibinger. AdCapital besitzt zurzeit acht Beteiligungen – angesiedelt in den Bereichen Elektrotechnik, Metall- und Kunststoffverarbeitung, Maschinen- und Werkzeugbau sowie Automotive. Bei nahezu konstanten Erlösen von 128 Mio. Euro auf Konzernebene stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 2014 von 7,1 auf 9,3 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis zog um knapp 106 Prozent auf 4,6 Mio. Euro an. Allerdings wurde das Plus beim EBIT durch Sonderfaktoren wie die Auflösung von Rückstellungen mit rund 1 Mio. Euro positiv beeinflusst. Mit einer EBIT-Marge von knapp 3,6 Prozent ist Vorstandschef Hans-Jürgen Döringer zwar noch nicht am Ziel seiner „strategischen Vorgaben”. „Die Richtung jedoch stimmt”, wie es im Geschäftsbericht heißt. Gegenwärtig kommt AdCapital auf eine Marktkapitalisierung von 74,9 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem Faktor acht auf das 2014er-EBITDA. Verglichen mit anderen Beteiligungsunternehmen ist das in Ordnung. Allerdings ist die im schwach regulierten Entry Standard gelistete AdCapital-Aktie mit einem Streubesitz von nur rund 18 Prozent sehr markteng. Ohne Limit sollten Anleger bei der aus der früheren Berliner Elektro hervorgegangenen Gesellschaft nie agieren. Boersengefluester.de hält den Titel aber für eine gute Depotbeimischung. Sofern die AdCapital-Aktie ihren Dividendenabschlag aufholt, ist schon sehr viel gewonnen. Als potenzielles Risiko sehen wir allerdings, dass sich AdCapital eines Tages für einen Börsenrückzug (Delisting) entscheiden könnte.


Abgehobene Bewertungen sind für die Aktien von Bauzulieferern kein Thema. Vielmehr bieten die Anteilscheine von Unternehmen wie Westag & Getalit, Sto oder Innotec TSS ansprechende Dividendenrenditen zwischen drei und fünf Prozent – gepaart mit KGVs zwischen 10 und 15. Beim Dämmspezialisten Sto bekommen die Investoren für 2014 sogar noch eine fette Sonderzahlung von 25,15 Euro je Vorzugsaktie. Ein qualitativ sehr hochwertiges Investment aus dem Sektor ist aber auch Uzin Utz. Das Unternehmen aus Ulm hat sich auf Klebstoffe für die Verlegung und Renovierung von Bodenbelägen wie Parkett und Fliesen sowie passende Pflegeprodukte spezialisiert. Die Umsätze der Ulmer sind in den vergangenen fünf Jahren von 184,2 auf 230,4 Mio. Euro gestiegen. Allerdings sind bei den Renditen Grenzen gesetzt. Die EBIT-Marge pendelt seit einer gefühlten Ewigkeit um die Marke von sieben Prozent. Der Attraktivität des Small Caps hat das jedoch ganz und gar nicht geschadet. In den vergangenen zwei Jahren gewann der Anteilschein – inklusive Dividenden – um 75 Prozent auf gegenwärtig 33,35 Euro an Wert. Zur Hauptversammlung am 12. Mai 2015 hat die Gesellschaft nun eine Erhöhung der Dividende um 10 Cent auf 0,90 Euro vorgeschlagen. Damit kommt das Papier auf eine Rendite von 2,7 Prozent. Gemessen am Zehn-Jahres-Durchschnittswert von 3,95 Prozent sieht das zwar nicht mehr sonderlich vorteilhaft aus. Allerdings hat sich auch die Zinslandschaft in diesem Zeitraum massiv verschoben. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) wider: Auf Basis der 2016er-Ergebnisprognosen von boersengefluester.de kommt der Titel derzeit auf einen Faktor von knapp 14. Der langjährige Mittelwert für das KGV ist hingegen bei weniger als elf anzusiedeln. Anzeichen für eine Überhitzung des Aktienkurses sind das aber noch nicht zwangsläufig, zumal das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,5 ziemlich geerdet daher kommt. „Untermauert von unseren guten Kennzahlen und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind wir zuversichtlich, dass der Aufwärtstrend der Aktie anhält”, betont das Unternehmen im aktuellen Geschäftsbericht. Uzin Utz ist eine klassische familiengeführte Gesellschaft. Rund 55 Prozent der Stimmen sind dem Utz-Clan zuzurechnen. Etwa 26 Prozent hält der Aufsichtsrat Frank W. Dreisörner über sein Investmentvehikel Polyshare. 19 Prozent des gesamten Börsenwerts von derzeit 168 Mio. Euro befinden sich im Streubesitz. Dementsprechende übersichtlich ist häufig der Börsenhandel. Dennoch: Für Langfristanleger ist der Small Cap eine prima Wahl.






 

17. April, 2015

Die Rechtsstreitigkeiten mit den Geschäftsführern der zugekauften US-Gesellschaften lasten schwerer auf Balda als vermutet. Das mittlerweile auf Kunststoffprodukte für den Einsatz in der Medizintechnik, dem Automobilbereich, der Unterhaltungselektronik und im Brillensektor tätige Unternehmen teilte mit, dass es seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2014/15 (per 30. Juni) nicht einlösen kann. Die sah bislang eine EBIT-Marge im niedrigen einstelligen Prozentbereich vor. Dem Vernehmen nach driftete die Gesellschaft aus Bad Oeynhausen nach neun Monaten in ein „leicht negatives” Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Der komplette Neun-Monats-Bericht ist für den 12. Mai angesetzt. Zum Halbjahr kam Balda noch auf ein EBIT von 0,39 Mio. Euro. Soweit die unschöne Seite der Medaille. Positiv ist dafür, dass Balda 2014/15 wohl auf einen Umsatz von 80 bis 82 Mio. Euro zusteuert – und damit etwas besser abschneiden wird als gedacht. Zuletzt hatte Vorstand Oliver Oechsle Erlöse im oberen Bereich der Spanne von 73 bis 78 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Letztlich bleibt die ehemalige SDAX-Aktie etwas für Rechenfüchse. Bei Kursen von 2,80 Euro beträgt die Marktkapitalisierung knapp 165 Mio. Euro. Dem steht ein Nettofinanzguthaben von zuletzt gut 186 Mio. Euro entgegen. Das Klagerisiko und die momentan noch schwache operative Rentabilität sind also bereits sehr hoch eingepreist. Klar ist aber auch: Börsianer verabscheuen Unsicherheit – und genau die herrscht bei Balda. Ein langer Rechtsstreit mit den Amerikanern wäre also das schlechteste Szenario. Trotz der wenig erbaulichen Nachrichten zur Prognoseverfehlung sollten Investoren in dem Titel engagiert bleiben. Kurse unterhalb von 3 Euro sind im Prinzip sogar Nachkaufgelegenheiten.


Mit einer Dividende von 4,70 Euro je Aktie schüttet die Beteiligungsgesellschaft Mutares für 2014 deutlich mehr aus als von uns vermutet. Auf Basis des gegenwärtigen Kurses von 99,50 Euro bringt es der Small Cap auf eine stattliche Rendite von 4,7 Prozent. Damit bewegt sich Mutares annähernd in den gleichen Renditeregionen, mit denen die ebenfalls aus München stammende Aurelius seine Anleger bedient. Die Hauptversammlung von Mutares ist für den 22. Mai 2015 angesetzt. Die wesentlichen Eckdaten für 2014 hatte das Unternehmen bereits vor wenigen Tagen veröffentlicht. Neu ist der Ausblick für das laufende Jahr: Demnach rechnet Vorstandschef Axel Geuer mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) „leicht über” dem Vorjahresniveau von 30,9 Mio. Euro. Diese Prognose bewegt sich etwa im Rahmen der Erwartungen. Dem steht eine Marktkapitalisierung von zurzeit 233 Mio. Euro gegenüber. Unterm Strich lässt die Bewertung zwar noch genügend Raum für weitere Kurssteigerungen. Das jüngste Aufwärtstempo – 39 Prozent Kursplus in zwei Monaten – schreit aber förmlich nach einer Konsolidierung. Wir gehen daher davon aus, dass die Marke von 100 Euro womöglich erst im zweiten oder dritten Anlauf nachhaltig geknackt wird. Mittelfristig orientierte Investoren muss das aber nicht abschrecken. Angesichts der gesunkenen Cashposition haben die Analysten von Hauck & Aufhäuser ihr Kursziel für den Anteilschein zuletzt allerdings von 150 auf 125 Euro gekappt.






 

16. April, 2015

Kursmäßig ist bei der Aktie Halloren Schokoladenfabrik schon seit einigen Monaten die Luft raus. Dabei hatte die Investmentstory durch den Einstieg eines amerikanischen Investors Ende 2014 (460.000 Euro zu je 7,20 Euro) durchaus an Spannung gewonnen. Vorerst hat die Gesellschaft aus Halle an der Saale aber schwere Kost für seine Anleger auf Lager: Mit einer Halbierung des 2014er-Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 2,15 Mio. Euro haben jedenfalls nicht einmal Pessimisten gerechnet. Noch bitterer sieht es beim Gewinn vor Steuern aus: Er sackte um fast 97 Prozent auf gerade einmal 90.000 Euro ab. „Neben den extrem gestiegenen Preisen für Haselnüsse und Mandeln, aber auch Kakaoprodukte, hat vor allem das nicht zufriedenstellende Ergebnis unseres belgischen Tochterunternehmens Bouchard Daskalidès das Konzernergebnis in diesem Jahr stark belastet“, sagt Klaus Lellé, Vorstandsvorsitzender von Halloren. „Dort haben wir im Herbst einen Großkunden und damit massiv an Umsatz und Ertrag verloren.“ Dem Vernehmen nach sind Bouchard rund 50 Prozent der Erlöse weggebrochen. So ein Loch ist kaum zu stopfen. Nun muss dringend eine höhere Auslastung bei den Belgiern her. Für das laufende Jahr stellt Halloren aber nur eine moderate Steigerung der Erlöse auf 124 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Steuern von 1,1 Mio. Euro in Aussicht. Der gegenwärtige Börsenwert von 36 Mio. Euro lässt sich damit nur schwer rechtfertigen – trotz eines Eigenkapitals von 27,67 Mio. Euro. Und auch der Umstand, dass Halloren die im Vorjahr auf 0,10 Euro je Aktie gekürzte Dividende für 2014 konstant lassen will, tröstet nur begrenzt. Der Newsflow in den kommenden Quartalen wird also kaum besonders positiv sein. Spürbare Erlöszuwächse sind erst ab 2016 zu erwarten. Der Kurstreiber bleibt der Einstieg in das US-Geschäft mit Hilfe des US-Investors, der eine aktive Rolle im operativen Geschäft spielen wird. Zudem ist immer wieder die Rede davon, dass der Gesellschafter seinen Anteil von gegenwärtig knapp neun Prozent auf mehr als ein Viertel aufstocken will. Zurzeit ist der Titel wohl bestenfalls eine Halten-Position.




 

15. April, 2015

Rasend schnell geht es momentan an der Börse: Erst am 23. März 2015 hatte boersengefluester.de auf die lukrative Bewertung der Logwin-Aktie hingewiesen und ein Kursziel von 1,75 Euro genannt – bei einem damaligen Besprechungskurs von 1,49 Euro (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Aktuell kostet der Anteilschein des Logistikdienstleisters bereits 1,88 Euro. Dabei gab es keine ungewöhnlichen Nachrichten, die die rasante Rally erklären. Auf den beiden Hauptversammlungen am 8. April 2015 wurden sämtliche Tagesordnungspunkte erwartungsgemäß mit satten Mehrheitenvon mehr als 99 Prozent angenommen. Demnach wurden sowohl das Aktienrückkaufprogramm verlängert als auch ein neuer Ermächtigungsrahmen für mögliche Kapitalerhöhungen unter Ausschluss des Bezugsrechts für Streubesitzaktionäre geschaffen. Hintergrund: Gut 85 Prozent der Logwin-Aktien werden von der Stefan Quandt zurechenbaren Delton AG kontrolliert. Spekulationen, wonach Delton seinen Anteil momentan über die Börse aufstockt, gibt es zwar. Allerdings fehlen valide Hinweise auf derartige Transaktionen. Ohnehin bewegt sich Delton oberhalb der höchsten Meldeschwelle von 75 Prozent. So gesehen käme erst wieder ein Squeeze-out-Ansinnen bei 90 beziehungsweise 95 Prozent als Hürde in Betracht. Angesichts des konsequenten Festhaltens am Listing im streng regulierten Prime Standard halten wir einen Kapitalmarktrückzug aber für eher unwahrscheinlich. Erwähnenswert bleibt das hohe Nettofinanzguthaben von fast 51 Mio. Euro, wodurch sich das KGV von mittlerweile fast 16 spürbar relativiert. Keine Frage: 63 Prozent Kursgewinn seit Jahresbeginn sind eine stolze Performance. Anleger sollten nicht davon ausgehen, dass es in diesem Tempo weitergeht. Ende April legt Logwin den Quartalsbericht vor. Zuletzt hatte das Unternehmen für 2015 eine weitere Verbesserung des Konzernergebnisses in Aussicht gestellt. Im Auftaktquartal 2014 kam die Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg auf einen Nettogewinn von 5,42 Mio. Euro. Hier liegt mindestens die Messlatte. Ende 2014 kamen viele positive Aspekte bei dem Titel zusammen: Der wirtschaftliche Turnaround, der hohe Cashbestand und der Spurt aus dem Penny-Stock-Terrain. Nun muss Logwin mit harten Fakten nachlegen. Auf dem jetzigen Niveau ist die Erwartungshaltung jedenfalls deutlich gestiegen. Boersengefluester.de bleibt zwar bei der Einschätzung „Kaufen”. Allerdings sollten Anleger für Neuengagements zunächst eine Konsolidierung abwarten.


Es hat ein wenig gedauert. Aber dafür ist die Notiz des IT-Dienstleisters Adesso nun umso kräftiger nach oben ausgebrochen. Gründe dafür gibt es genug: Mitte März hatten die Dortmunder zunächst eine Dividendenerhöhung von 0,21 auf 0,25 Euro in Aussicht gestellt. Knapp zwei Wochen später folgte dann das komplette – und vor allen Dingen noch besser als gedacht ausgefallene – Zahlenwerk für 2014. Demnach erzielte die Gesellschaft bei einem Umsatzplus von 16 Prozent auf 156,92 Mio. Euro ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 9,78 Mio. Euro. Das entspricht nicht nur einem Zuwachs von knapp 26 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. Erstmals seit 2011 lag die EBITDA-Marge auch wieder oberhalb von sechs Prozent – der 2014er-Zielmarke von Finanzvorstand Christoph Junge. Unterm Strich blieb ein von 0,48 auf 0,59 Euro verbessertes Ergebnis je Aktie stehen. Offenbar hat Adesso momentan die richtigen Lösungen für die schwerpunktmäßig aus den Branchen Versicherungen/Banken sowie Automotive/Transport kommenden Kunden parat. Dabei positioniert sich die Gesellschaft immer stärker in Trendthemen wie Digitalisierung, E-Commerce und der Mobilisierung von Webinhalten. Das kommt an der Börse gut an. Mit 92 Mio. Euro nähert sich die Marktkapitalisierung der wichtigen Schwelle von 100 Mio. Euro – bei einem Streubesitz von allerdings nur 36,5 Prozent. Bewertungsmäßig ist bei dem Small Cap alles im grünen Bereich. Das EBITDA soll im laufenden Jahr auf 9,8 bis 10,5 Mio. Euro zulegen. Inklusive der Nettoliquidität von fast 18 Mio. Euro wird Adesso also mit dem rund 7,5fachen des 2015er-EBITDA gehandelt. Dieses ansprechende Multiple relativiert das optisch hoch wirkende KGV von 17 (auf Basis der 2016er-Gewinnschätzungen von boersengefluester.de). Wir bleiben daher bei der Kaufen-Empfehlung für die Adessso-Aktie. Anfang Mai präsentiert Finanzvorstand Junge zudem auf der DVFA-Frühjahrskonferenz in Frankfurt. Dieses wichtige Investoren- und Analystentreffen wird gemeinsam mit der BankM und Equinet durchgeführt. Gut 50 Unternehmen haben sich hier bislang angekündigt. Eine gute Gelegenheit für Junge, weitere Anleger von Adesso zu überzeugen.


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09. April, 2015

Für 2014 müssen sich die Aktionäre von R. Stahl auf eine Dividendenkürzung von 1,00 auf 0,80 Euro pro Anteilschein einstellen. Zugegeben: Manche Unternehmen senken ihre Dividende bei einem Ergebnisrückgang von 26,5 Prozent (bezogen auf das EBIT) – wie ihn das auf explosionsgeschützte Elektrobauteile spezialisierte Unternehmen Ende Februar meldete – noch deutlicher. Doch die Art, wie die nicht gerade positive Meldung verkauft wird, findet boersengefluester.de eher befremdlich. Ohne die Vorjahreshöhe von 1,00 Euro zu nennen, heißt es in der Mitteilung lediglich: „Die Unternehmensführung setzt so ihre aktionärsfreundliche Dividendenpolitik fort.” Wer sich nicht näher mit der Gesellschaft beschäftigt, dürfte bei einer derartigen Formulierung wohl davon ausgehen, dass die Ausschüttung mindestens konstant geblieben ist – oder sogar erhöht wurde. Bemerkenswert dabei ist, dass der Ergebnisrückgang zu einem nicht unerheblichen Teil auf die Kappe der Abwehrmaßmahmen für den Übernahmeversuch durch Weidmüller geht. Letztlich müssen nun die freien Aktionäre nochmals dafür blechen, dass die mächtigen Familiengesellschafter unter allen Umständen ihre Unabhängigkeit bewahren wollten. Den auf 50 Euro erhöhten Angebotspreis von Weidmüller hat die Notiz von R. Stahl nach dem Scheitern der Offerte jedenfalls nicht wieder gesehen. Lediglich die im Umgang vermutlich deutlich geschmeidigere RAG-Stiftung – die Essener halten nun zehn Prozent an R. Stahl – war dem Unternehmen als neuer Ankeraktionär willkommen. Die allgemeine Börsenhausse des laufenden Jahres ist an der R. Stahl-Aktie mit einem Kursplus von gegenwärtig 5,5 Prozent ebenfalls weiträumig vorbeigegangen. Das hat allerdings auch andere Gründe: Wichtige Kunden von R. Stahl kommen aus dem Öl- und Gassektor – 2013 entfielen 38 Prozent der Erlöse auf diese Gruppe. Und hier befürchten die Investoren angesichts des massiv gefallenen Preises deutliche Kürzungen bei den Investitionen. Am 14. April präsentiert der Vorstand das komplette Zahlenwerk auf der Bilanzkonferenz in Frankfurt. Vorerst bleibt boersengefluester.de dabei: Das Vertrauen vieler Investoren in den Shareholder-Value-Gedanken von R. Stahl hat in den vergangenen Monaten mächtig gelitten. Grundsätzlich ist R. Stahl zwar eine qualitativ hochwertige Firma. Zurzeit sehen wir aber keinen schlagenden Grund, hier investiert zu sein.


Viele Monate sah es für die Aktionäre von Mutares so aus, als ob der im Mai 2014 erfolgte Wechsel vom Berliner Freiverkehr in das Frankfurter Börsensegment Entry Standard keine positiven Effekte ausstrahlen würde. Doch Ende Februar 2015 – bei Kursen um 70 Euro – drehte sich das Blatt. Seitdem geht es mit der Notiz der Beteiligungsprofis signifikant nach oben: mittlerweile bis auf mehr als 90 Euro. Damit kommen die Münchner auf eine Marktkapitalisierung von annähernd 219 Mio. Euro. Dem steht ein für 2014 erreichtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 30,9 Mio. Euro entgegen. Anders ausgedrückt: Zurzeit wird die Mutares-Aktie etwa mit dem 7,1fachen des operativen Betriebsergebnisses gehandelt. Bei der vom strategischen Ansatz her vergleichbaren Beteiligungsgesellschaft Aurelius liegt dieser Faktor bereits bei 8,4. Die ebenfalls als Peer Group in Frage kommende Bavaria Industries Group (ehemals Bavaria Industriekapital) legt ihre 2014er-Zahlen erst Mitte April vor. Der Schwenk zu Bavaria hat auch einen historischen Grund: Der frühere „Baikap”-Finanzvorstand Robin Laik gründete gemeinsam mit Axel Geuer – dem Geschäftsführer der ehemaligen Bavaria-Tochter Hamba Filltec – 2008 die Mutares AG. Für die Analysten von Hauck & Aufhäuser, die die Coverage der Mutares-Aktie seit dem „zweiten” Börsenstart vor knapp einem Jahr übernehmen, hat der Titel noch erkleckliches Potenzial: Ihr Kursziel lautet seit vielen Monaten 150 Euro. Wenn es in dem Tempo mit der Mutares-Aktie weitergeht, bekommen die Banker aus Hamburg doch noch Recht mit ihrer sportlichen Einschätzung. Am 15. April wird Mutares – genau wie Bavaria Industries – den Geschäftsbericht für 2014 vorlegen. Interessant wird dann insbesondere, für welchen Dividendenvorschlag sich die Gesellschaft entscheiden wird. Für das Vorjahr gab es neben der Basisausschüttung von 0,85 Euro noch einen fetten Bonus von 9,15 Euro pro Anteilschein. Daran ist derzeit allerdings kaum zu denken. Hauck & Aufhäuser rechnet gerade einmal mit einer Dividende von 1,00 Euro für 2014. Auf der Basis würde sich eine Rendite von rund 1,1 Prozent ergeben. Zumindest in Dividendendisziplin hätte Aurelius mit einer geplanten Ausschüttung von 2 Euro (0,80 Euro Basis + 1,20 Euro Bonus) je Aktie klar die Nase vor. Immerhin bringt es Aurelius zur Hauptversammlung am 15. Juni 2015 damit auf eine Rendite von gegenwärtig 4,85 Prozent. Dennoch: Für boersengefluester.de ist die Mutares-Aktie weiterhin ein aussichtsreiches Investment. Interessant ist aber auch der Blick auf Bavaria Industries, denn hier zieht die Notiz seit ein paar Tagen ebenfalls deutlich an.


Anleger, die nach der klotzigen Dividendenerhöhung vom Dämmspezialisten Sto auch bei InnoTec TSS auf eine höhere Ausschüttung gesetzt haben, werden wohl enttäuscht sein. Das auf Türen und Spezialanwendungen im Baubereich (Matrizen, Sanierung von Beton) spezialisierte Unternehmen lässt die Ausschüttung für 2014 mit 0,40 Euro pro Aktie konstant. Aber auch damit bringt es der Small Cap auf eine überdurchschnittliche Rendite von 3,3 Prozent. Ansonsten lagen die vorläufigen Zahlen für 2014 halbwegs im Rahmen der Erwartungen: Bei einer Umsatzsteigerung von 2,4 Prozent auf 91,8 Mio. Euro fiel das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 14,2 auf 13,3 Mio. Euro zurück. Etwas moderater sieht die Entwicklung beim Nettogewinn aus. Mit 8,9 Mio. Euro bewegt sich der Jahresüberschuss nur geringfügig unter dem 2013er-Niveau von 9,0 Mio. Euro. Angekündigt hatten die Düsseldorfer im Halbjahresbericht, dass Umsatz und operatives Ergebnis auf Vorjahreshöhe zu erwarten seien. Zwischenfazit: Eine positive Überraschung sind die Zahlen zwar keinesfalls, einen Kursrutsch von mehr als sieben Prozent rechtfertigen sie allerdings auch nicht. Immerhin ist die Gesellschaft mit einer Marktkapitalisierung von 115 Mio. Euro vergleichsweise günstig. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der 2016er-Ergebnisschätzung von boersengefluester.de beträgt nur knapp elf. Wer den Titel im Depot hat, sollte ihn unserer Meinung nach auch dort lassen. Für hektische Verkäufe besteht jedenfalls kein Anlass.



   DataSelect-Heatmaps – Visualisierung von Finanzinformationen
     
Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

 

08. April, 2015

Im eigentlichen Leben ist das Kölner Unternehmen DocCheck eine Internet-Community für im Gesundheitsbereich tätige Menschen, eine Kommunikationsagentur für Kunden aus dem Healthcare-Sektor sowie eine Finanzierungsgesellschaft für Firmengründungen mit Fokus auf eHealth (quasi FinTech-Gesellschaften für den Gesundheitsbereich). Damit nicht genug: Im Depot der früheren Neuer-Markt-Firma befinden sich noch 90 Goldbarren à ein Kilo, 675 Kilo Silber, 50 Barren Platin zu je 1 Kilo plus diverse Anleihen, Aktien aus den Bereichen Internet & Social Media, Logistik sowie Biotechnologie – und außerdem noch Immobilienbesitz. Insgesamt türmt sich der Wert dieser Assets auf rund 15 Mio. Euro. Ebenfalls nicht alltäglich ist die Eigenkapitalquote von 79 Prozent. Klingt alles ziemlich vital. Dennoch gehört die DocCheck AG zu den ganzen leisen Vertretern des Small-Cap-Segments. Die Kommunikation beschränkt sich auf das – für eine im schwach regulierten Börsensegment Entry Standard gelistete Gesellschaft – notwendige Maß. Die Marktkapitalisierung beträgt 27,8 Mio. Euro. Fast 56 Prozent der Stücke hält Vorstandschef Frank Antwerpes. Daneben sind Ben Antwerpes (16 Prozent) und der bekannte Bonner Investor Norman Rentrop (Investmentgesellschaft für langfristige Investoren TGV) mit knapp neun Prozent engagiert. Im Streubesitz befinden gerade einmal 18,9 Prozent der Anteile. Dementsprechend übersichtlich sind dann allerdings auch die Handelsumsätze in dem Papier. Dabei hat DocCheck auch operativ einiges zu bieten: 2014 kam die Gesellschaft bei Erlösen von 19,89 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 2,34 Mio. Euro – verglichen mit 1,42 Mio. Euro im Jahr zuvor. Positiv zu werten ist insbesondere, dass der Ergebnisanstieg quasi ohne Zuschreibung auf Edelmetallbestände zustande gekommen ist. Für das laufende Jahr stellen die Kölner ein EBIT von 2,0 bis 2,3 Mio. Euro in Aussicht. Vermutlich eine recht konservative Prognose. Besonders punkten kann DocCheck aber auch als Dividendenhit: Für 2014 erhöhen die Kölner die Ausschüttung von 0,20 auf 0,35 Euro pro Aktie. Damit bringt es der Titel auf eine Rendite von fast 6,3 Prozent. Ausgezahlt wird nach der Hauptversammlung am 20. Mai 2015. Auch auf dem deutlich erhöhten Kursniveau von gegenwärtig 5,57 Euro sieht die Aktie noch attraktiv bewertet aus. Trotzdem: Für Trader ist der Titel eher ungeeignet. DocCheck ist ein Wert für langfristig orientierte Anleger, die auch bei längeren Seitwärtsphasen nicht ungeduldig werden.


Auf so eine Performance bringt es nur eine Hand voll TecDAX-Unternehmen: Von 753 auf bemerkenswerte 4.917 Mio. Euro kletterte der Börsenwert von Wirecard in den vergangenen fünf Jahren. Dabei legte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Entwicklers von Produkten rund um den elektronischen Zahlungsverkehr von 2010 bis 2014 „gerade einmal” von 73 auf 173 Mio. Euro zu. Das Eigenkapital wuchs im selben Zeitraum von 290 auf zuletzt 1.073 Mio. Euro. Das zeigt, wie ambitioniert die Bewertung der Gesellschaft aus Aschheim bei München mittlerweile geworden ist. Umgekehrt liefern allerdings auch nur wenige Unternehmen aus dem TecDAX eine derart perfekte Wachstumsstory. Bereits Ende Januar hatte Wirecard die Eckdaten zu Umsatz und EBITDA sowie eine aktualisierte Prognose, die ein EBITDA zwischen 210 und 230 Mio. Euro für 2015 vorsieht, präsentiert. Daher liefern die nun gemeldeten endgültigen Zahlen für das abgelaufene Jahr kaum noch Überraschungspotenzial. Lediglich das Nettoergebnis von knapp 108 Mio. Euro lag unter den Erwartungen – eine Folge der höheren Zinsbelastung und einer leicht gestiegenen Steuerquote. Besonders optimistisch für die Wirecard-Aktie sind die Analysten von Goldman Sachs, die den Titel mit einem Kursziel von 62 Euro auf ihrer Empfehlungsliste führen. Die Experten von Hauck & Aufhäuser siedeln den fairen Wert ungefähr auf Höhe des aktuellen Kurses bei 40,50 Euro an – geben aber trotzdem eine Halten-Einschätzung. Beinahe eine Randnotiz ist die Erhöhung der Dividende um 1 Cent auf 0,13 Euro. Damit kommt der Titel auf eine Rendite von gerade einmal 0,33 Prozent. Rund 94 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. Vorstandschef Markus Braun hält über die MB Beteiligungsgesellschaft sechs Prozent der Anteile. Demnach fließen ihm brutto rund 960.000 Euro an Dividenden zu – wenn man genügend Aktien hat, summieren sich also auch 13 Cent zu einer hübschen Summe. Für Anleger, die am Wachstumsmarkt „mobiles Bezahlen” teilhaben wollen, führt wohl kaum ein Weg an der Wirecard-Aktie vorbei. Aber auch diese Gruppe sollte sich vor Augen führen, dass der Titel bereits mit dem Faktor 21 auf das für 2015 prognostizierte EBITDA gehandelt wird. Und auch ein KGV von 23 sowie das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 4,65 sind nicht jedermanns Sache und lassen keinen Raum für Enttäuschungen.


Auffällig nach oben geht es seit Mitte März mit dem Kurs von Funkwerk. Es bedarf keiner großen hellseherischen Fähigkeiten, um den Großaktionär Hörmann als Auslöser des Anstiegs zu vermuten. Der Mischkonzern aus Kirchseeon östlich von München hatte Mitte 2014 ein Übernahmeangebot zu 2,55 Euro je Anteilschein an die Aktionäre von Funkwerk gerichtet. Der Spezialist für Kommunikationstechnik galt zu Neuer-Markt-Zeiten als piekfeines Unternehmen. Eine schier endlose Kette von enttäuschenden Geschäftszahlen sorgte jedoch für tiefen Frust bei dem Anteilseigner von Funkwerk. Nach Ablauf der Offerte kam Hörmann auf 74,94 Prozent. Aktuell wird der Anteil mit 77,6 Prozent angegeben. Angesichts der jüngsten Handelsvolumina dürfte die Quote mittlerweile aber höher liegen. Sonderlich groß ist der Börsenwert des Streubesitzes sowieso nicht mehr: Bei einem Free Float von 20 Prozent würde er bei 4,1 Mio. Euro liegen. Die gesamte Marktkapitalisierung der Gesellschaft aus Kölleda (Thüringen) beträgt 20,65 Mio. Euro. Den geschäftlichen Schwerpunkt bilden Fahrgastinformationssysteme in Zügen und Bahnhöfen sowie der Zugfunk. Das Geschäft mit Videoüberwachungssystemen (etwa für den Einsatz in Gefängnissen) ist schwierig, von der Signaltechnik hat sich Funkwerk bereits vor einiger Zeit getrennt. Summa summarum sieht Funkwerk nach einer klassischen Squeeze-out-Story aus: Erst gibt es das Übernahmeangebot durch den Großaktionär, dann passiert lange nichts – und plötzlich kommt wieder Leben in den Kurs. Aus diesem Blickwinkel würde es nicht überraschen, wenn demnächst ein deutlich über dem früheren Erwerbspreis dotiertes Abfindungsangebot folgen würde. Aktuell kostet die Aktie 2,70 Euro. Allerdings: In der damaligen Offerte hat sich die Hörmann Funkwerk Holding explizit die Möglichkeit eines kalten Delistings offen gelassen. Das mag eine Drohkulisse zu Einschüchterung der freien Aktionäre gewesen sein. Komplett auszuschließen ist dieses Szenario allerdings auch nicht.


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01. April, 2015

Komplett zum Abhaken war 2014 für PVA TePla, einem Hersteller von Vakuumanlagen für die Bearbeitung von Hochleitungswerkstoffen. Die wichtigsten Kunden kommen aus den Bereichen Halbleiter, Photovoltaik sowie der Werkzeug- und Hartmetalltechnik. Ins Kontor schlugen insbesondere Wertberichtigungen für Solaraufträge aus China, Thailand und Russland. Insgesamt musste PVA TePla für 2014 – bei Erlösen von 71,88 Mio. Euro – einen Verlust von 9,97 Mio. Euro ausweisen. Die Kette an unerfreulichen Meldungen spiegelt sich im Aktienkurs wider: In den vergangenen zwölf Monaten verlor der Anteilschein um rund 45 Prozent an Wert. Gegenwärtig beträgt die Marktkapitalisierung nur noch 35,6 Mio. Euro. Der Frust sitzt also tief bei den Investoren. Für 2015 kalkuliert Vorstandschef Peter Abel mit Erlösen zwischen 70 und 80 Mio. Euro sowie einem ausgeglichenem Ergebnis auf EBIT-Basis. Unterm Strich werden demnach wohl nochmals rote Zahlen anstehen. Allerdings betont Abel, dass das Unternehmen „einen tief greifenden Veränderungsprozess eingeleitet” hat. Neben der Auslagerung des operativen Geschäfts der AG in „kleinere schlagkräftigere GmbHs” wurden die Kosten um rund 5 Mio. Euro gesenkt. Der Hebel auf das Ergebnis bei anziehenden Umsätzen dürfte demnach enorm sein. Bilanziell ist die Gesellschaft noch immer gut aufgestellt. Das Eigenkapital beläuft sich trotz der Verringerung durch die operativen Verluste und eine Wertänderung der Pensionsrückstellungen im Zuge des gesunkenen Zinsniveaus auf 38,82 Mio. Euro, was einem Anteil von 43,6 Prozent an der Bilanzsumme entspricht. Von so einer Quote können viele Gesellschaften nur träumen. Die Nettofinanzverbindlichkeiten (ohne Berücksichtigung der Pensionsrückstellungen) sind mit 6,9 Mio. Euro vergleichsweise übersichtlich. Noch halten sich die Investoren zwar zurück, doch im Bereich um 1,45 bis 1,65 Euro bildet der Titel zumindest einen Boden aus. Kein Wunder: Gegenwärtig wird der Small Cap gerade einmal zum Buchwert gehandelt. Vorsichtige Investoren warten noch ein wenig ab, ob sich die Bodenbildung als nachhaltig erweist und in einem charttechnischen Aufwärtstrend mündet. Risikobereitere Anleger legen sich schon jetzt ein paar Stücke ins Depot.


Die gute Nachricht zuerst: Zum 25-jährigen Betriebsjubiläum erhalten die Aktionäre von Energiekontor eine von 0,50 auf 0,60 Euro je Anteilschein erhöhte Dividende. Damit bringt es der Small Cap auf eine überdurchschnittliche Rendite von 4,5 Prozent. Ausgezahlt wird nach der Hauptversammlung am 21. Mai 2015. Ein wenig mehr hatte sich boersengefluester.de jedoch vom restlichen Zahlenwerk für 2014 erhofft. Dabei erfüllte der Umsatzanstieg von 117,8 auf 153,3 Mio. Euro noch unsere Erwartungen. Und auch die Verbesserung des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 19,3 Prozent auf 40,7 Mio. Euro kommt überzeugend rüber. Unterm Strich blieb jedoch „nur” ein Anstieg des Überschusses von 13,5 auf 14,1 Mio. Euro stehen. Das Ergebnis je Aktie legte damit lediglich von 0,92 auf 0,96 Euro zu. Hier gab es teilweise deutlich optimistischere Schätzungen in der Nebenwerteszene. Wesentliche Ursache für die geringere Ausbeute ist die von knapp 13 auf annähernd 14 Mio. Euro gestiegene Nettozinsbelastung. Auslöser sind Bewertungsanpassungen für Derivate (Swaps) zur Zins- und Währungsoptimierung für die langfristige Finanzierung der Windparks. Nach den internationalen Bilanzierungsregeln IFRS mussten die aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus erreichten Negativwerte der Swaps separat ausgewiesen werden und sorgten so für die ungeahnte Belastung. Diese zugegeben sehr komplizierte Thematik hatte in diesem Umfang wohl kaum jemand auf dem Radar. Der Ausblick von Peter Szabo sieht indes wieder ganz manierlich aus: Bei der Projektierung von Anlagen auf Land rechnet Szabo mit einer „positiven Entwicklung” und erwartet für 2015 ein EBIT auf Vorjahresniveau. Aus dem riskanten Offshore-Geschäft (Anlagen auf See) ziehen sich die Bremer hingegen zurück. Der Bereich konzerneigene Windparks soll dafür weiter ausgebaut werden, vor allem um sich vom volatilen Projektgeschäft unabhängiger zu machen. Dabei will Energiekontor 50:50 auf Zukäufe sowie die Übernahme selbst entwickelter Projekte setzen. Insgesamt kalkuliert Szabo hier für 2015 mit einem „leichten Anstieg” von Umsatz und EBIT. Zur Einordnung: 2014 steuerte der Bereich „Stromerzeugung in eigenen Windparks” bei Erlösen von 45,2 Mio. Euro ein EBIT von 22,3 Mio. Euro zum Konzernergebnis bei. Zudem weist die Gesellschaft darauf hin, dass in diesem Bereich „erhebliche stille Reserven” in der Bilanz stecken. Summa summarum bleibt die Aktie von Energiekontor damit unser heimlicher Favorit aus dem Sektor. Der jüngste Kursrücksetzer zur Vorlage des Geschäftsberichts ist unserer Meinung nach eine gute Einstiegsgelegenheit.


Regelmäßig hatte boersengefluester.de in den vergangenen Monaten auf die Entwicklung bei Vectron hingewiesen. Der Hersteller von Kassensystemen für den Gastronomiebereich und Bäckereien hat in den vergangenen Jahren viel Energie und Geld in die Entwicklung der günstigeren Zweitmarke Duratec sowie den Aufbau der digitalen Marketingplattform bonVito gesteckt. Kluge Ideen, wie wir finden. Dennoch wollte die Investmentstory nicht so recht zünden. Der Kurs schlängelte sich von Oktober bis Mitte Januar im Bereich um 10 Euro. Eine – gemessen an der aktuellen wirtschaftlichen Bedeutung – noch vernachlässigbare Meldung sorgte jedoch für einen rasanten Stimmungswechsel. Mit PayPal haben die Münsteraner Anfang März einen prominenten Kooperationspartner für bonVito gewinnen können. Seitdem kennt der Kurs fast kein Halten mehr und hat sich in der Spitze bis auf 15 Euro genähert. Große Namen ziehen eben. Aktuell konsolidiert die Notiz ein wenig, doch mit knapp 14 Euro auf einem erfreulich stabilen Niveau. Die nun vorgelegten Zahlen für 2014 von Vectron untermauern unsere positive Einschätzung für den Small Cap. Bei Erlösen von 22,42 Mio. Euro erzielten die Münsteraner ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 1,02 Mio. Euro. Beide Zahlen lagen einen Tick höher als von uns erwartet. Auch der Gewinn pro Aktie kam mit 0,35 Euro etwas stärker voran als gedacht. Zur Dividende finden sich im Geschäftsbericht noch keine expliziten Aussagen. Boersengefluester.de geht jedoch davon aus, dass zur Hauptversammlung am 12. Juni 2015 erneut 0,30 Euro pro Anteilschein ausgekehrt werden. Auf dem aktuellen Kursniveau entspricht das einer Rendite von 2,1 Prozent. Für das laufende Jahr stehen Vertriebsthemen oben auf der Agenda: Jetzt gilt es, die PS von Duratec und bonVito auf die Straße zu bringen. Welche Effekte die PayPal-Kooperation bringen wird, lässt sich indes schwer einschätzen. Die Testphase läuft erst an. Immerhin: Vectron-Vorstand  Thomas Stümmler spricht davon, dass  die „große Installationsbasis einen erheblichen strategischen Wert für alle Internetkonzerne darstellt, die ihre Geschäfte auf den Bereich ‚local commerce’ ausweiten wollen”. Die Analysten von Oddo Seydler haben derweil ihr Kursziel von 16 Euro für die Vectron-Aktie bestätigt. Dem können wir uns anschließen. Fazit: attraktiver Small Cap mit solider Bilanz – und nun auch knackiger Investmentstory. Die Ziele von Vectron sind sportlich: Das Unternehmen will nicht nur seine führende Position halten, sondern „gegen den Trend erheblich wachsen”


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 27. März, 2015

In aller Stille hat der Tiefkühlspezialist Frosta seine vorläufigen Zahlen für 2014 vorgelegt. Und die können sich wahrlich sehen lassen: Bei einem Erlösplus von 5,6 Prozent auf 408 Mio. Euro kam der Gewinn nach Steuern von 12,0 auf 17,3 Mio. Euro voran. Das würde auf ein Ergebnis je Aktie von rund 2,55 Euro hinauslaufen. Boersengefluester.de ging gerade einmal von einem Zuwachs auf 2,15 Euro pro Anteilschein aus. Positiv überrascht sind wir auch von der Dividendenerhöhung um 36 Cent auf 1,36 Euro. Demnach kommt der Small Cap auf eine Rendite von fast 4,7 Prozent. Diese Größenordnung ist umso bemerkenswerter, weil die Notiz der Frosta-Aktie in den vergangenen zwölf Monaten bereits um fast 40 Prozent zugelegt hat. Auf Zwei-Jahres-Sicht ergibt sich sogar ein Plus von mehr als 80 Prozent. Aus dem immerhin knapp 600 Werte umfassenden Coverage-Universum DataSelect von boersengefluester.de schafften nicht einmal 20 Prozent eine mindestens so gute Performance. Für einen sonst wenig beachteten Nebenwert ist das allerhand, zumal die Kursentwicklung vergleichsweise stetig abläuft. Heftige Schwankungen sind eher die Ausnahme. Kapitalisiert ist Frosta mittlerweile mit 269 Mio. Euro. Mehrheitlich befindet sich die Gesellschaft in den Händen der Gründerfamilie Ahlers. Lohnt noch immer ein Einstieg? Unter KGV-Aspekten ist der Titel schwer zu greifen – obwohl Frosta so profitabel ist. Auf Basis der 2014er-Resultate kommt der Titel auf ein moderates Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur gut elf. Doch einmal mehr schafft es die Gesellschaft, allzu optimistischen Erwartungen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Angesichts der für Frosta ungünstigen Währungsentwicklung (mehr als 60 Prozent aller Rohwaren werden in Dollar eingekauft), betont der Vorstand, dass „aus heutiger Sicht keine Ergebnisprognose für 2015 abgegeben werden kann”. Vorsichtige Investoren sollten daher einen spürbaren Gewinnrückgang zumindest gedanklich einkalkulieren. Aber selbst bei einem KGV nördlich von 15 ist der Titel unserer Meinung nach noch nicht ausgereizt. Schon allein die attraktive Dividendenrendite sollte weitere Investoren auf den Titel aufmerksam machen. Bis zur Ausschüttung ist noch genügend Zeit: Die Hauptversammlung findet am 19. Juni 2015 statt.


Mit einer knackigen Dividende von 1,65 Euro je Aktie für 2014 überrascht uns Washtec. Die Ausschüttung des Herstellers von Autowaschstraßen setzt sich aus einer Basisdividende von 0,70 Euro sowie einer Bonuszahlung von 0,95 Euro zusammen. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 17,50 Euro kommt der SmallCap damit auf eine Rendite von fast 9,5 Prozent. Ausgeschüttet wird nach der Hauptversammlung am 13. Mai 2015. Im Vorjahr zahlte Washtec 0,64 Euro je Aktie an Dividende (0,32 Euro Sockel plus 0,32 Euro Extra). Zudem weisen die Augsburger darauf hin, dass die Ausschüttung zu mehr als 60 Prozent aus dem steuerlichen Einlagekonto erfolgen wird. Etwas flapsig ist in diesem Zusammenhang oft von einer „steuerfreien Dividende” die Rede. Die Botschaft hören vor allem heimische Anleger gern. Allerdings: Wirklich „steuerfrei” ist die Dividende nur für Anleger, die den Titel noch aus Vor-Abgeltungsteuer-Zeiten (also mindestens 2008) im Depot haben. Bei allen anderen Investoren greift ein zeitlich verlagerter Zugriff des Finanzamts beim Verkauf der Aktie. Und selbstverständlich wird der volle Dividendenbetrag nach der Ausschüttung vom Kurs abgezogen. Um keine falschen Erwartungen zu wecken: In dem Sinne gibt es also keine risikolosen 9,5 Prozent zu kassieren. Dafür ist die Ausschüttung – sie summiert sich auf immerhin 23 Mio. Euro – ein Beleg für die Finanzkraft von Washtec. Momentan weist das Unternehmen eine Nettoliquidität von 12,7 Mio. Euro aus. Bereits Anfang Februar hatte Washtec zudem ansehnliche Vorabzahlen für 2014 gemeldet. Der komplette Geschäftsbericht steht für den 31. März an. Die Notiz befindet sich in einem starken Trend nach oben. Mit einem KGV von rund 16, auf Basis der Gewinnschätzungen von boersengefluester.de für 2016, ist das Papier aber nicht mehr ganz günstig. Möglicherweise sorgt die Dividendenkündigung aber trotzdem noch für zusätzlichen Rückenwind bis zur HV.




 

24. März, 2015

Bereits Ende Februar hatte uns Viscom mit den vorläufigen Zahlen für Umsatz und EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) positiv überrascht. Dabei hatte der Hersteller von Inspektionssystemen für die Prüfung elektronischer Baugruppen eigentlich nur seine Prognosen eingelöst. Die sahen lange Zeit allerdings sehr ambitioniert aus. Nun sorgen die Hannoveraner erneut für einen Paukenschlag – und zwar in Form des Dividendenvorschlags von 1,00 Euro pro Anteilschein. Damit kommt der Small Cap auf eine Rendite von weit überdurchschnittlichen 6,3 Prozent. Die Ausschüttung setzt sich aus einer von 0,42 auf 0,72 Euro erhöhten Basisdividende sowie einem Bonus von 0,28 Euro zusammen. Für 2013 lag die Extrazahlung zwar noch bei 1,28 Euro. Aber mit einer neuerlichen Ausschüttung 1,70 Euro war ohnehin nicht zu rechnen. Die nun gewählten 1,00 Euro pro Aktie toppen die Erwartungen von boersengefluester.de  jedenfalls sehr deutlich. Bilanziell sind die hohen Gewinnbeteiligungen kein Problem. Die Gesellschaft ist nahezu frei von Finanzverbindlichkeiten. Und auch nach Ausschüttung der Sonderdividende bleiben noch 0,97 Euro je Aktie in der freien Kapitalrücklage. Hintergrund: Viscom hatte im Sommer 2013 durch einen HV-Beschluss zur Umwandlung von Kapitalrücklagen den Weg für attraktive Dividendenzahlungen frei gemacht. Aber auch losgelöst davon, vermag die Gesellschaft zu überzeugen. Für 2015 strebt der Vorstand Erlöse in einer Bandbreite von 62 bis 67 Mio. Euro an. Das EBIT soll dabei zwischen 8,1 und 10,1 Mio. Euro liegen. Zum Vergleich: Im Vorjahr kam Viscom bei Umsätzen von 62,25 Mio. Euro auf ein Betriebsergebnis von 9,38 Mio. Euro. Die Marktkapitalisierung erreicht derweil knapp 144 Mio. Euro. Das läuft auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp 19 und einen Faktor von rund drei auf den Buchwert hinaus. Es gibt bestimmt günstigere Small Caps. Dafür erhalten Anleger allerdings auch eine Menge Gegenwert. Wir raten daher weiter zum Einstieg. Kritisch könnte es allerdings nach der Ausschüttung zur Hauptversammlung am 3. Juni 2015 werden. Im Vorjahr machten viele Investoren nach der hohen Dividendenzahlung Kasse und setzen die Notiz ordentlich unter Druck. Ganz so krass dürfte es diesmal zwar nicht werden, aber Vorsicht ist allemal angesagt. Möglicherweise ist es daher klug, diesmal bereits kurz vor der HV auszusteigen und die Dividendenzahlung sausen zu lassen. Schließlich wird sie ohnehin vom Kurs abgezogen. Einen Nachteil erleiden Anleger dadurch also nicht.


Nach dem schönen Kursaufschwung von 11,33 Euro auf 14,15 Euro seit Anfang Februar 2015 ist diese Nachricht ein herber Rückschlag: Euromicron muss einzelne Projekte aus den Jahren 2012 und 2013 neu bewerten. Das führt zu einer bilanziellen Reduzierung des Eigenkapitals von rund 15 Mio. Euro. Genauere Angaben sind derzeit noch nicht möglich. Fest steht jedoch: Der seit 1. April 2000 an der Spitze von Euromicron stehende Vorstand Willibald Späth tritt mit sofortiger Wirkung zurück. Geführt werden die Geschäfte vorerst vom neuen Alleinvorstand Thomas Hoffmann, der bereits seit 2006 dem Führungskreis des IT-Spezialisten angehört und bislang auch die Kapitalmarktkommunikation verantwortete. Angesichts der neuesten Entwicklung werden die Frankfurter die Dividende für 2014 erneut ausfallen lassen, was allerdings keine große Überraschung für boersengefluester.de ist. Zudem teilte der ehemalige TecDAX-Konzern mit, dass die Erlöse für 2014 voraussichtlich in der angekündigten Spanne zwischen 340 und 360 Mio. Euro liegen werden. Bei der EBITDA-Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Relation zum Umsatz) wird Euromicron vermutlich am „unteren Rand” der prognostizierten sechs bis acht Prozent liegen. Auch das wurde von den Investoren so in etwa erwartet. Der Buchwert je Aktie dürfte nach der anstehenden Korrektur des Eigenkapitals von rund 17,50 auf 15,40 Euro gesunken sein – demnach wird das Papier also mit einem spürbaren Abschlag zum Buchwert gehandelt. Doch dafür können sich Anleger kaum etwas kaufen. Angesichts der jüngsten Entwicklung schauen sich Investoren die Entwicklung besser von der Außenlinie an. Das komplette Zahlenwerk wird Euromicron nun erst Ende April vorlegen und nicht – wie eigentlich geplant – am 27. März 2015. Das knappe Timing zwischen der jetzigen Meldung und dem ursprünglichen Termin für die Bilanzvorlage zeigt bereits: Bei Euromicron muss es in den vergangenen Tagen ziemlich geknallt haben. Die Hauptversammlung wird auf Ende Juni verschoben.




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18. März, 2015

Herrlich unaufgeregt entwickelt sich der Aktienkurs von VIB Vermögen nach oben – und das schon seit vielen Jahren. Das hat seine Gründe: Der auf gewerbliche Flächen (Logistik, Einzelhandel, Industrie) in Süddeutschland fokussierte Bestandshalter und Entwickler von Immobilien liefert beständig gute Nachrichten. Seit 2010 haben sich die Erlöse von 51,8 auf zuletzt 69,9 Mio. Euro erhöht. Im gleichen Zeitraum kletterten die Funds from Operations (FFO) – eine Art Cashflow für Immobiliengesellschaften – von 17,1 auf 28,6 Mio. Euro. Kapitalisert ist die Gesellschaft aus Neuburg an der Donau derzeit mit rund 414 Mio. Euro. Wer hätte das gedacht? Damit bringt VIB Vermögen gerade einmal 15 Prozent weniger auf die Börsenwaage als der SDAX-Wert Hamborner REIT. Die mittlerweile mit einer ähnlichen Strategie wie VIB agierende DEMIRE Deutsche Mittelstand Real Estate ist mit einer Marktkapitalisierung von 77 Mio. Euro dagegen weit entfernt. Auf den einschlägigen Immobilienkonferenzen für Börsianer genießt VIB Vermögen einen tadellosen Ruf. Finanzvorstand Holger Pilgenröther gilt als sehr überzeugender Präsentator. Keine Frage: Boersengefluester.de mag Gesellschaften wie VIB Vermögen. Aber auch hier ist die Notiz den Fundamentaldaten schon ein beträchtliches Stück vorausgeeilt. Den Substanzwert (NAV) von 15,54 Euro übersteigt der gegenwärtige Aktienkurs von 16,71 Euro bereits um 7,5 Prozent. Dunkelgrün ist die Ampelschaltung also nicht mehr, selbst wenn der Abstand zum NAV bei Hamborner REIT sogar schon auf zwölf Prozent gewachsen ist. Die jüngsten Kursziele der Analysten für die VIB-Aktie bewegen sich im Bereich um 18 Euro. Zur Hauptversammlung am 1. Juli 2015 will der Vorstand eine um 3 Cent auf 0,48 Euro je Aktie erhöhte Dividende vorschlagen. Damit käme das Papier auf eine Rendite von 2,9 Prozent, was im Branchenvergleich einem soliden Mittelfeldplatz entspricht. Für Investoren mit langfristigem Anlagehorizont sollte der Titel daher noch genügend Potenzial bieten. „Für 2015 gehen wir von weiter steigenden Erträgen und einer höheren Profitabilität aus”, sagt Pilgenröther. Demnach rechnet er – vor Bewertungseffekten –  mit einem Gewinn vor Steuern zwischen  von 33 bis 35 Mio. Mio. Euro. Zum Vergleich: 2014 kam VIB Vermögen auf ein Bruttoergebnis von 31,2 Mio. Euro. Dem Streubesitz sind derzeit 78,5 Prozent der Anteile zuzurechnen. Größter Einzelaktionär mit 9,3 Prozent ist die Kreissparkasse Biberach, die auch bei dem SDAX-Konzern Biotest und dem Kunststoffproduzenten Simona maßgeblich engagiert ist. Fazit: Ein Qualitätswert aus dem Bereich Gewerbeimmobilien, der allerdings nicht mehr ganz günstig ist. Aber das ist bei hochwertigen Titeln ohnehin nur ganz selten der Fall.


Zugegeben: Zu einem Renditehit wird die Aktie von Secunet Security Networks auch nach der überraschend deutlichen Dividendenerhöhung von 0,15 auf 0,27 Euro pro Anteilschein nicht. Schließlich ergibt sich beim aktuellen Kurs von 20,99 Euro daraus gerade mal eine Rendite von knapp 1,3 Prozent. Dennoch ist der Schritt für den mehrheitlich im Besitz von Giesecke & Devrient (78,96 Prozent) befindlichen IT-Security-Experten bemerkenswert. Schließlich hat das bereits seit 1999 an der Börse gelistete Unternehmen die Dividendenzahlung für 2013 überhaupt erst aufgenommen. Die 2014er-Eckdaten zu Umsatz und EBIT haben die Essener bereits Ende Januar kommuniziert. So gesehen war das Überraschungspotenzial des nun vorgelegten Geschäftsberichts limitiert. Bei Erlösen von 82,21 Mio. Euro kamen die Essener auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 6,55 Mio. Euro. „Das sind die besten jemals in der  Unternehmensgeschichte erreichten Ergebnisse”, sagt der Vorstandsvorsitzende Rainer Baumgart. Das Ergebnis je Aktie kam unerwartet deutlich von 0,37 auf 0,68 Euro voran. Allerdings betont Baumgart, dass er mit der Entwicklung der Geschäfte mit Unternehmen aus der privaten Wirtschaft weniger zufrieden sei. Hier waren die Umsätze mit 13,3 Mio. Euro sogar leicht rückläufig. Kräftig zulegt hat Secunet dafür mit den  Kunden aus dem behördlichen Sektor. Das Konzern-EBIT wurde 2014 – auch aufgrund von Nachholeffekten – zu 93 Prozent aus diesem Bereich gespeist. Für das laufende Jahr rechnet Baumgart mit einer Normalisierung und stellt für Umsatz und EBIT Werte „etwa auf dem Niveau des Vorjahres” in Aussicht. Der langfristigen Attraktivität des Small Caps schadet diese Zurückhaltung aber kaum, zumal eine derartige Entwicklung bei Secunet in der Vergangenheit schon häufiger zu beobachten war – das zeigt der Blick auf die Umsatzentwicklung seit 1997 sehr deutlich. Bewertungsmäßig hat sich mit Vorlage des Geschäftsberichts wenig geändert. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von zurzeit 3,9 sieht auf den ersten Blick relativ hoch aus. Auch unter KGV-Aspekten kann Secunet nicht direkt punkten. Dafür hat das Unternehmen eine sehr solide Bilanz: Bankkredite gibt es nicht, alle Investitionen werden aus den liquiden Mitteln bestritten. Selbst unter Berücksichtigung der Pensionsverpflichtungen ergibt sich ein Netto-Cashbestand von 5,37 Euro pro Anteilschein. Knackpunkt bleibt der niedrige Streubesitz von 10,38 Prozent.



   DataSelect-Heatmaps – Visualisierung von Finanzinformationen
     
Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

 

17. März, 2015

Beteiligungsgesellschaften gibt es eine Menge auf dem heimischen Kurszettel. Die vermutlich ungewöhnlichste ist Porsche. Das Unternehmen hält 50,7 Prozent der Stammaktien des DAX-Konzerns Volkswagen. Dieser Anteil hat bei einem gegenwärtigen Kurs der VW-Stämme von  247,65 Euro einen Gegenwert von rund 37,051 Mrd. Euro. Heruntergerechnet auf die einzelne Porsche-Aktie entspricht das einem Betrag von knapp 121 Euro. Darüber hinaus verfügt die Gesellschaft über eine Nettoliquidität von 2,267 Mrd. Euro – entsprechend 7,40 Euro je Porsche-Aktie. On top kommt ein Anteil von etwa zehn Prozent an INRIX – einem Spezialisten für Echtzeitverkehrsinformationen aus den Vereinigten Staaten, den Porsche im September 2014 für umgerechnet rund 41 Mio. Euro erworben hat. Weitere Investments in den automobilnahen Bereich sollten eigentlich folgen. Bislang fährt der Anlageausschuss von Porsche aber eher Schritttempo. Dennoch ist der Titel ein interessantes Investment, immerhin kostet die Porsche-Aktie zurzeit „nur” 89,30 Euro. Gemessen am Wert der VW-Beteiligung und dem üppigen Cash gibt es das Papier also mit einem satten Discount.

Wo ist der Haken?  Ganz einfach: Noch immer sind etliche juristische Gefechte aus der Zeit der geplanten Übernahme von VW durch Porsche unter der Ägide von Wendelin Wiedeking anhängig. Bislang wurden die Schadensersatzklagen von Hedgefonds und anderen Investoren zwar regelmäßig von den Gerichten abgelehnt. Die Gefahr ist damit aber nicht vom Tisch.  Möglicherweise ist das Klagerisiko mit zurzeit rund 39 Euro pro Aktie aber zu hoch angesetzt. Seriös zu beantworten ist dieser Punkt allerdings kaum. Zudem wird sich die Nettoliquidität wegen noch zu leistender Steuernachzahlungen im laufenden Jahr zwischen 1,7 und 2,3 Mrd. Euro bewegen – in Summe vermutlich also rückläufig sein. Dennoch: Für Anleger, die an die Performance der VW-Aktie glauben und nach einer cleveren Alternative suchen, führt kaum ein Weg an der Porsche-Aktie vorbei. Zur Hauptversammlung (HV) am 13. Mai 2015 wird erneut eine Dividende von 2,01 Euro je Vorzugsaktie vorgeschlagen. Das entspricht einer Rendite von 2,25 Prozent. Für Porsche wiederum ist nach der HV von Volkswagen am 5. Mai 2015 Zahltag. Dann überweisen die Wolfsburger brutto 718,13 Mio. Euro an Dividenden für die VW-Stämme Richtung Porsche. Nach Abzug der Steuern bleiben 528,7 Mio. Euro übrig. Das entspricht knapp 1,73 Euro je Porsche-Aktie. Vor diesem Hintergrund ist auch die Dividende der Porsche-Aktie zu sehen, auch wenn sie manch Anleger wohl gern noch etwas höher hätte.






 

15. März, 2015

Mit einem Umsatz von 501,7 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 15,3 Mio. Euro hat der Online-Reifenhändler Delticom 2014 gerade einmal das untere Ende seiner Prognosen erreicht. Die sahen Erlöse zwischen 500 und 520 Mio. Euro sowie ein EBITDA in einer Bandbreite von 15 bis 20 Mio. Euro vor. Deutlich unter den Erwartungen der Analysten hat das SDAX-Unternehmen jedoch beim Nettoergebnis abgeschnitten. Lediglich 2,9 Mio. Euro blieben unterm Strich hängen – nach 11,6 Mio. Euro im Jahr 2013. Kalkuliert hatten die Finanzexperten mit einem Überschuss von mindestens 4,5 Mio. Euro. Keine Frage: Verglichen mit den Resultaten früherer Jahre ist das Zahlenwerk komplett zum Abhaken. Gegen das erneut ungünstige – weil zu warme – Winterwetter kann Delticom nichts machen. Auf die eigene Kappe muss der SDAX-Konzern jedoch die schlechte Performance des Zukaufs Tirendo nehmen. Hier steuern die Hannoveraner aber längst gegen. 2015 und 2016 kann also fast nur besser werden. Woran genau das lausige Nettoergebnis für 2014 gelegen hat, werden Anleger am 19. März erfahren. Dann legt Delticom den Geschäftsbericht mit allen Detailinfos vor. Interessant wird insbesondere der Blick auf den Firmenwert von Tirendo. Bereits jetzt geklärt ist die Höhe der Dividende: Delticom hat mitgeteilt, dass die Ausschüttung für 2014 von 0,50 auf 0,25 Euro pro Anteilschein halbiert wird. Immerhin: Boersengefluester.de hatte mit einer Nullrunde gerechnet. Dennoch gibt es nichts daran zu rütteln, dass die vorläufigen Daten von Delticom eine Enttäuschung sind. Umso wichtiger wird der Ausblick. Auf 52-Wochen-Sicht zählt die Delticom-Aktie zu den schwächsten SDAX-Werten und selbst der Turbostart der Börsen ins laufende Jahr ging an Delticom vorbei. Im historischen Vergleich ist der Titel relativ moderat bewertet. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis erreicht momentan gut fünf. 2010 und 2011 lag das KBV deutlich über zehn. Der Zehn-Jahres-Mittelwert ist bei 6,2 anzusiedeln. Kurzfristig spricht das Sentiment zwar gegen die Delticom-Aktie. Mittel- bis langfristig traut boersengefluester.de dem Papier aber weiterhin eine überdurchschnittliche Kursentwicklung zu. Daher unsere Einschätzung: Kaufen.


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12. März, 2015

Brillante Zahlen liefert Renk: Der Hersteller von Getrieben, Gleitlagern und Kupplungen – das Einsatzgebiet reicht vom Kettenfahrzeug bis zur Windkraftanlage – kam 2014 auf Erlöse von 480 Mio. Euro und ein operatives Ergebnis von 72 Mio. Euro. Zur Einordnung: Ins Jahr gestartet war das Unternehmen mit einer Gewinnprognose von rund 60 Mio. Euro. Zum Halbjahr senkte der Vorstand die Vorschau auf eine Spanne von 50 bis 60 Mio. Euro. Nach neun Monaten hieß es dann plötzlich, dass das operative Ergebnis die Marke von 60 Mio. Euro übersteigen wird. Für Renk-Verhältnisse eine kuriose Dramaturgie. Unterm Strich blieb 2014 ein von 49 auf 43 Mio. Euro verbesserter Überschuss stehen. Das Ergebnis je Aktie kam von 6,39 Euro auf 7,17 Euro voran. Zur Hauptversammlung am 18. Juni 2015 wird Renk eine um 20 Cent auf 2,20 Euro erhöhte Dividende vorschlagen. Selbst auf dem aktuellen Rekordniveau von 95 Euro bringt es der Titel damit auf eine passable Rendite von 2,3 Prozent. Für das laufende Jahr kündigt der Vorstand ein operatives Ergebnis von 60 Mio. Euro an. Als Gründe für den Rückgang nennen die Augsburger den verschärften Wettbewerb und einen geänderten Produktmix. Das klingt zunächst einmal enttäuschend. Boersengefluester.de geht jedoch davon aus, dass die Prognose erneut tief gestapelt ist. Bewertungstechnisch sehen wir noch immer deutliches Potenzial für die Aktie des zu 76 Prozent im Besitz von MAN befindlichen Unternehmens. Gemessen am aktuellen Eigenkapital von 327 Mio. Euro wird der Titel etwa mit dem 2,1fachen des Buchwerts gehandelt. Das ist komplett im grünen Bereich. Beim Ergebnis je Aktie je kalkulieren wir derzeit für 2015 und 2016 mit 6,10 bzw. 6,50 Euro. Demnach sollte das 2016er-KGV bei etwa 14,6 liegen. Zieht man die Nettoliquidität von fast 22,70 Euro (zum dritten Quartal 2014) vom Kurs ab, reduziert sich das KGV sogar auf gut elf. Vor der runden 100er-Marke müssen Anleger also nicht bange sein. Zudem ist die Langfristfantasie auf eine Abfindung im Zuge einer möglichen Umstrukturierung durch den MAN-Großaktionär Volkswagen noch immer intakt. Boersengefluester.de bleibt daher bei seiner Einschätzung: Renk ist eine prima Aktie für langfristig orientierte Investoren, die damit leben können, dass der Wert mitunter monatelange „Kunstpausen” einlegt – um dann allerdings loszulegen wie die Feuerwehr.


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09. März, 2015

Anleger, die sich für Nebenwerte interessieren, aber das Risiko von Einzelinvestments scheuen, sind bei der Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co. bestens aufgehoben. Im Depot der Kölner befinden sich Titel wie MAN (Stämme und Vorzüge), die Württembergische Lebensversicherung, Biotest ST, GK Software, Allerthal-Werke, InVision,
 Mobotix, Fair Value REIT, Highlight Communications, Data Modul oder auch Sky Deutschland. Die meisten dieser Titel werden regelmäßig von boersengefluester.de beschrieben. Nun gibt es einen weiteren Grund, um in den Anteilschein von Scherzer & Co. zu investieren. Für das abgelaufene Geschäftsjahr wollen die Kölner nämlich eine Dividende von 0,05 Euro pro Anteilschein auskehren. Das wäre die erste Ausschüttung in der Firmenhistorie als Beteiligungsunternehmen. Beim gegenwärtigen Kurs von 1,62 Euro ergibt sich eine Dividendenrendite von immerhin 3,1 Prozent. Per Ende Februar hatten die Portfoliopositionen einen Gegenwert von 1,90 Euro je Scherzer-Aktie. Auch unter diesem Blickwinkel ist der Titel also moderat bewertet. Die Analysten der Solventis Wertpapierhandelsbank haben den Titel daher auf ihrer Kaufliste. Dieser Einschätzung kann boersengefluester.de sich nur anschließen.


Mit seinen Zahlen für 2014 hat der Solar- und Windparkbetreiber Capital Stage die selbst genannte Prognose für Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und Ergebnis vor Steuern sicher getoppt. Lediglich beim Umsatz blieben die Hamburger mit 77,8 Mio. Euro leicht unter der Zielmarke von 80 Mio. Euro. Dafür lag das EBIT mit 46,4 Mio. Euro umso deutlicher über den in Aussicht gestellten 40 Mio. Euro. Nach der steilen Kursrally der vergangenen Monate – seit November 2014 preschte der SDAX-Titel um fast 45 Prozent gen Norden – sind die Bewertungsrelationen allerdings spürbar anspruchsvoller geworden. Auf Basis des Aktienkurses zur 2014er-Hauptversammlung brachte es die Aktie auf eine Dividendenrendite von immerhin 2,7 Prozent. Um im laufenden Jahr auf eine ähnliche Rendite zu kommen, müsste Capital Stage die Dividende schon von 0,10 auf 0,14 Euro je Aktie erhöhen. Derart zuversichtlich ist bislang aber kein Analyst. Das komplette Zahlenwerk und den Dividendenvorschlag wird Capital Stage allerdings erst Ende März veröffentlichen. Die Hauptversammlung findet am 23. Juni 2015 statt. Losgelöst von der Ausschüttung: Capital Stage befindet sich – vor allem dank der üppig ausgestatteten Kooperation mit der Gothaer Versicherung – auf einem strammen Expansionskurs. Innerhalb des Sektors bleibt der Titel für die meisten Investoren damit wohl erste Wahl. Nebenwertekenner haben darüber hinaus (zumindest in Teilbereichen) vergleichbare Unternehmen wie Energiekontor oder 7C Solarparken auf dem Schirm.






 

05. März, 2015

Mit den vorläufigen Zahlen für 2014 hat Vita 34 die bereits vor einiger Zeit reduzierten Erwartungen erfüllt – mehr aber auch nicht. Bei leicht höheren Erlösen von 13,8 Mio. Euro kletterte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 2,7 auf 2,8 Mio. Euro. Demnach ist dem Spezialisten für die Einlagerung von Nabelschnurblut und –gewebe die angekündigte Gewinnsteigerung gelungen. Das ursprüngliche EBITDA-Ziel von 3,3 Mio. Euro ist aber doch ein ganzes Stück entfernt. Nicht gerade forsch hört sich derweil der Ausblick an. So rechnet Vorstandschef André Gerth für 2015 gerade einmal mit einem EBITDA auf Vorjahresniveau. Erwartet hatten die Börsianer hier mindestens eine „3“ vor dem Komma. Dennoch betont Gerth: „Wir haben im Geschäftsjahr 2014 entscheidende Weichen gestellt und sehen uns auf einem guten Weg.“ Wachstumstreiber bleiben Übernahmen wie die zum Jahresbeginn 2015 wirksame Übernahme der Geschäfte des insolventen österreichischen Anbieters Vivocell sowie weitere Kooperationen – vorzugsweise im europäischen Raum. Nach einer ansehnlichen Kursrally in den vergangenen sechs Monaten sind die Erwartungen der Investoren an das Expansionstempo und die Ertragskraft allerdings anspruchsvoller geworden. Kurzfristig befürchten wir daher eher eine Kurskorrektur. Am 26. März legen die Leipziger legen die Leipziger den Geschäftsbericht mit allen Detailinformationen vor. Bis dahin raten wir nicht mehr zu Neuengagements.


Im Trubel der vielen Bilanzvorlagen sind die Zahlen von SQS Software Quality Systems wieder einmal fast vollständig untergegangen. Dabei hat das auch an der Londoner Alternativbörse AIM gelistete Unternehmen aus Köln eine starke Performance hingelegt. Bei einem Umsatzanstieg von knapp 19 Prozent auf 268,48 Mio. Euro kam der Nettogewinn um annähernd ein Drittel auf 6,86 Mio. Euro voran. Das Ergebnis je Aktie des Spezialisten für Softwaretests – Kernbranchen sind der Finanzsektor sowie der Handel – kletterte von 0,18 auf 0,25 Euro. Die Dividende soll von 0,09 auf 0,13 Euro erhöht werden. Auf dem aktuellen Niveau von rund 8 Euro bringt es die Gesellschaft damit auf eine Rendite von etwa 1,6 Prozent. Bemerkenswert ist, dass SQS mittlerweile auf eine Netto-Cashposition von 9,8 Mio. Euro kommt. Die gesamte Marktkapitalisierung beträgt 244,5 Mio. Euro. Für das laufende Jahr zeigt sich der Vorstand „vorsichtig optimistisch“, ohne jedoch konkrete Zahlen nennen. Für langjährige Kenner von SQS ist diese Zurückhaltung jedoch der Normalfall. Für eine Flut an Meldungen ist die Gesellschaft wahrlich nicht bekannt. SQS berichtet im Halbjahresrhythmus, dafür aber mit verlässlich guten Zahlen. Nachdem der Titel ein paar Monate zwischen 7 und 8 Euro konsolidiert hat, scheinen die Zeichen nun auf Ausbruch nach oben zu stehen. Boersengefluester.de bekräftigt die Kaufempfehlung für diesen unserer Meinung nach deutlich unterschätzten Nebenwert.


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03. März, 2015

Ende Januar hatten wir – bei Kursen um 3 Euro – auf die Turnaroundspekulation bei Realtech hingewiesen (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Außer Spesen nichts gewesen, lautet das bisherige Fazit. Sogar eine Enttäuschung sind die nun vorgelegten vorläufigen Zahlen für 2014. Bei Erlösen von 35,9 Mio. Euro kam der IT-und Softwarespezialist aus dem SAP-Umfeld auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 1,3 Mio. Euro. In Aussicht gestellt hatte Realtech ein EBIT zwischen minus 1 und 0,0 Mio. Euro. Hauptgrund für die roten Zahlen war die schlechte Entwicklung in Deutschland. Sämtliche ausländischen Gesellschaften schrieben dem Vernehmen nach dagegen Gewinne. Verglichen mit dem 2013er-Verlust von 6,5 Mio. Euro hat sich die Lage bei den Walldorfern zwar bereits merklich verbessert. Das Management selbst bezeichnet die bisherigen Ergebnisse aber immer noch als „völlig unzureichend”. Für das laufende Jahr kündigt Finanzvorstand Volker Hensel zwar ein positives EBIT an. Um in den kommenden Jahren mit Software und Consulting auf ein vorzeigbares Niveau zu kommen, braucht es allerdings Unterstützung von allen Seiten:  „Hierzu ist es zwingend erforderlich, den Umsatz in beiden Segmenten mittel- und langfristig signifikant zu steigern, die Kosten zu senken und weitere strukturelle Maßnahmen zu ergreifen.” Eindringlicher kann man es wohl kaum formulieren. Die Marktkapitalisierung von Realtech beträgt zurzeit 16,2 Mio. Euro. Auf der Habenseite steht zudem eine Nettoliquidität von 4,9 Mio. Euro. Unterm Strich bleibt das Investmentszenario intakt. Die Analysten von Dr. Kalliwoda Research rechnen für 2015 und 2016 mit einer Trendwende beim EBIT auf 0,8 Mio. Euro beziehungsweise 1,4 Mio. Euro. Hoch bewertet ist der Small Cap also nicht. Aber liefern muss Realtech nun endlich.


Nach der verkorksten Kommunikation um den Dividendenausfall im Vorjahr, setzt Eyemaxx die Prioritäten nun anders. Zentrale Aussage zur Veröffentlichung des Berichts für das Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende Oktober): Zur Hauptversammlung im Juni (ein konkreter Termin steht noch nicht fest) will der Entwickler von Fachmarktzentren – und neuerdings auch Pflegeheimen und Wohnimmobilien – eine Dividende von 0,20 Euro pro Aktie zahlen. Beim aktuellen Kurs von 5,72 Euro ergibt das eine Rendite von rund 3,5 Prozent. Rund 70 Prozent der Ausschüttungssumme von 0,638 Mio. Euro fließen an Vorstandschef und Großaktionär Michael Müller. Bereits Mitte Februar hatten die Österreicher die wesentlichen Eckdaten für 2013/14 vorgelegt. Großes Überraschungspotenzial bietet das nun komplettierte Zahlenwerk also nicht mehr. Allerdings zeigt sich einmal mehr, dass der wesentliche Ergebnistreiber von Eyemaxx Bewertungsänderungen von Immobilien sind. Zu dem ausgewiesenen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 7,40 Mio. Euro steuerte diese Position immerhin 3,68 Mio. Euro zu. Der operative Cashflow blieb mit minus 3 Mio. Euro deutlich negativ. Nicht von Pappe ist auch die Nettofinanzverschuldung von 53,5 Mio. Euro – bei liquiden Mitteln von gerade einmal noch 0,65 Mio. Euro zum Bilanzstichtag. Hintergrund: Eyemaxx hat vier Mittelstandsanleihen mit Kupons von 7,5 von 8,0 Prozent im Umlauf. Für das laufende Jahr kündigt die Gesellschaft eine leichte Steigerung des Gewinns nach Steuern an. „Die positive Geschäftsentwicklung sollte sich im darauffolgenden Jahr fortsetzen”, sagt Firmenlenker Müller. An der Börse will die Investmentstory von Eyemaxx indes nicht nachhaltig zünden. Ein zu geringer Streubesitz, die stattliche Verschuldung (aktuelles Creditreform-Rating: „BB–”) und die vielen Bewertungseffekte gelten als Hemmnis. Der übergeordnete Kurstrend der vergangenen zwei Jahre zeigt Richtung Süden. Immerhin: Bei knapp 5 Euro hat die Notiz des Small Caps bereits mehrfach wieder nach oben gedreht. Der Februar war sogar ein vergleichsweise guter Börsenmonat für Eyemaxx. Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt 18,3 Mio. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von gerade einmal sieben sieht zunächst wie eine Einladung zum Kauf aus. Genau von dieser Kennzahl sollten sich Anleger bei einem Entwickler wie Eyemaxx aber nicht beeindrucken lassen. Per saldo ist der Titel für uns nur eine Halten-Position


Verglichen mit anderen Halbleiterherstellern wie Infineon oder Elmos Semiconductor gab es für die Aktionäre von Micronas in den vergangenen Jahren wenig Grund zur Freude. Kein Wunder: Die Ertragskurve des in Zürich ansässigen Unternehmens mit Fertigung in Freiburg sieht alles andere als reizend aus. Neben den Aufwendungen für die Anläufe neuer Produktserien, schlugen zuletzt auch noch negative Währungseffekte aus der Umrechnung von Euro in Schweizer Franken ins Kontor. Ein Effekt, der sich auch im laufenden Jahr fortsetzen wird. Dennoch hat sich der Aktienkurs des überwiegend für die Automobilindustrie tätigen Sensorspezialisten zuletzt fester gezeigt und reibt sich zurzeit an der Hürde bei 6 Euro. Zum Jahreswechsel kostete der im Frankfurter Freiverkehr gehandelte Anteilschein noch etwa 4,75 Euro. Bewertungstechnisch kann der Titel durchaus überzeugen. Der Börsenwert von 177,5 Mio. Euro entspricht etwa dem Doppelten des zuletzt ausgewiesenen Eigenkapitals. Zudem verfügt Micronas über üppige Liquiditätsreserven. Wirkung zeigen könnte auch das nun gestartete Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 20 Mio. Schweizer Franken – umgerechnet etwa 18,7 Mio. Euro. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben.

 

INVESTOR-INFORMATIONEN
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WKN Kurs in € Einschätzung Börsenwert in Mio. €
0,000 0,00
KGV 2025e KGV 10Y-Ø BGFL-Ratio Shiller-KGV
0,00 0,00 0,00 0,00
KBV KCV KUV EV/EBITDA
0,00 0,00 0,00 0,00
Dividende '22 in € Dividende '23e in € Div.-Rendite '23e
in %
Hauptversammlung
0,00 0,00 0,00
Q1-Zahlen Q2-Zahlen Q3-Zahlen Bilanz-PK
Abstand 60Tage-Linie Abstand 200Tage-Linie Performance YtD Performance 52 Wochen
0,00% 0,00% 0,00% 0,00%
    

 




 

02. März, 2015

Was ist denn bloß mit der Aktie von Ludwig Beck los? Zwei Jahre verharrte der Anteilschein des Münchner Kaufhauses in einer engen Bandbreite zwischen rund 27 und 30 Euro – und plötzlich schießt die Notiz steil nach oben. Seit Jahresbeginn 2015 steht nun bereits ein Plus von rund 23 Prozent zu Buche. Die Umsatzzahlen für das abgelaufene Jahr waren mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 102,7 Mio. Euro ganz in Ordnung – aber eben auch keine Sensation. Angaben zum Ergebnis wird das Unternehmen vermutlich erst auf der Jahreskonferenz am 30. März machen. Analyst Peter Thilo Hasler von Sphene Capital geht davon aus, dass der Gewinn vor Steuern für 2014 mit 10,5 Mio. Euro leicht rückläufig sein wird. Ludwig Beck hatte zuletzt darauf hingewiesen, dass insbesondere die reiche Kundschaft aus Russland nicht mehr so zahlreich wie in früheren Jahren die Filiale am Marienplatz ansteuert. Dafür macht der Einzelhändler im Online-Geschäft Boden gut. Wichtigster Aktionär von Ludwig Beck ist Hans Rudolf Wöhrl, der über die INTRO Verwaltungs GmbH und die Hans Rudolf Wöhrl Verwaltungs GmbH 74,9 Prozent der Stimmen kontrolliert. Dem Streubesitz sind 20,1 Prozent zuzurechnen. Die Handelsumsätze in der Ludwig-Beck-Aktie sind – abgesehen von einzelnen Tagen – zwar nicht schwungvoll in die Höhe geschossen. Dennoch deutet der Kursverlauf darauf, dass hier was im Busch ist. Plausibelste Spekulation ist, dass Wöhrl seinen Anteil weiter aufstockt.

 

INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Ludwig Beck
WKN Kurs in € Einschätzung Börsenwert in Mio. €
519990 23,200 Halten 85,72
KGV 2025e KGV 10Y-Ø BGFL-Ratio Shiller-KGV
42,96 29,81 1,44 68,24
KBV KCV KUV EV/EBITDA
1,32 14,89 1,18 19,31
Dividende '22 in € Dividende '23e in € Div.-Rendite '23e
in %
Hauptversammlung
0,00 0,15 0,65 15.05.2024
Q1-Zahlen Q2-Zahlen Q3-Zahlen Bilanz-PK
18.04.2024 18.07.2024 17.10.2024 21.03.2024
Abstand 60Tage-Linie Abstand 200Tage-Linie Performance YtD Performance 52 Wochen
-3,09% -1,60% 18,97% -9,38%
    

 

Der Onlinewerbevermarkter ad pepper hat im wichtigen Schlussquartal das Ruder für 2014 nicht mehr entscheidend rumreißen können. Bei Erlösen von 47,28  Mio. Euro kam das Unternehmen auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 3,94 Mio. Euro. Verglichen mit dem um die Effekte von Beteiligungsverkäufen bereinigten Vorjahreswert von minus 3,96 Mio. Euro tritt ad pepper damit auf der Stelle. Immerhin: Im laufenden Jahr sollen die Kosten nochmals um 2 Mio. Euro gesenkt werden. Dennoch stoßen die Zahlen auf wenig Gegenliebe bei den Investoren. Auch boersengefluester.de hatte mit einem weit weniger verlustreichen Ergebnis gerechnet. Einmal mehr bleibt bei ad pepper nur der Blick auf die Bewertung. Die Marktkapitalisierung von 17,75 Mio. Euro wird im Wesentlichen vom Nettofinanzguthaben abgedeckt. Die liquiden Mittel beziffert die Gesellschaft zum Jahresende auf 19,63 Mio. Euro. Nach Endedes dritten Quartals standen zudem Finanzverbindlichkeiten von 2,27 Mio. Euro in der Bilanz. Das Eigenkapital ist mittlerweile auf knapp 16,3 Mio. Euro abgerutscht. Gemessen an der Bilanzsumme entspricht das einer Quote von annähernd 54 Prozent. Davon können viele Unternehmen aus dem Sektor zwar nur träumen. Allerdings kam ad pepper Ende September noch auf eine Eigenkapitalquote fast 68 Prozent. Ebenfalls alarmierend: In den vergangenen fünf Jahren ist das Eigenkapital nun um deutlich mehr als ein Drittel geschrumpft. Das sieht alles nicht sonderlich erbaulich aus. Andererseits: Eine Aktie, die komplett durch Cash abgedeckt ist, muss man wohl nicht unbedingt zum Verkauf stellen. Selbst wenn die aktuellen Zahlen keine Offenbarung sind.

 

Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
  2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023e
Umsatzerlöse1 18,72 20,27 21,79 25,62 27,65 24,87 21,75
EBITDA1,2 2,21 1,35 3,51 6,56 4,38 1,28 0,02
EBITDA-Marge3 11,81 6,66 16,11 25,60 15,84 5,15 0,09
EBIT1,4 1,82 1,03 2,52 5,45 3,19 0,19 -0,99
EBIT-Marge5 9,72 5,08 11,57 21,27 11,54 0,76 -4,55
Jahresüberschuss1 1,14 0,54 1,92 4,34 2,56 -0,25 -0,70
Netto-Marge6 6,09 2,66 8,81 16,94 9,26 -1,01 -3,22
Cashflow1,7 3,10 -1,52 6,48 3,38 2,21 1,93 1,24
Ergebnis je Aktie8 0,03 0,01 0,06 0,17 0,08 -0,04 -0,05
Dividende8 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben

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1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de
Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young

 

INVESTOR-INFORMATIONEN
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ad pepper media
WKN Kurs in € Einschätzung Börsenwert in Mio. €
940883 2,260 Halten 52,42
KGV 2025e KGV 10Y-Ø BGFL-Ratio Shiller-KGV
20,55 38,60 0,43 66,47
KBV KCV KUV EV/EBITDA
2,97 42,31 2,41 1.357,28
Dividende '22 in € Dividende '23e in € Div.-Rendite '23e
in %
Hauptversammlung
0,00 0,00 0,00 18.06.2024
Q1-Zahlen Q2-Zahlen Q3-Zahlen Bilanz-PK
24.05.2024 16.08.2024 19.11.2024 10.04.2024
Abstand 60Tage-Linie Abstand 200Tage-Linie Performance YtD Performance 52 Wochen
8,68% 1,82% -3,42% -8,13%