Ihre Kurznachrichten – August

An dieser Stelle bieten wir Ihnen einen Überblick über die interessantesten Unternehmensnachrichten – vom Blue Chip bis zum Nebenwert. Boersengefluester.de fasst den Inhalt kompakt zusammen und gibt eine kurze Einschätzung. Damit sind Sie stets auf dem aktuellen Stand.

 

30. August, 2013

Etwas optimistischer als bislang präsentiert sich Orbis. Statt eines Umsatzes „auf oder leicht über Vorjahresniveau“ geht das IT-Beratungsunternehmen für 2013 nunmehr von einer Erlössteigerung aus. Die Gewinnprognose lassen die Saarbrücker hingegen unangetastet. Demnach soll das Ergebnis im einstelligen Prozentbereich zulegen. Die Halbjahreszahlen lagen durchweg im Rahmen der Erwartungen. Bei einem Erlösplus von 7,5 Prozent auf 18,24 Mio. Euro kam der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 13,1 Prozent auf 0,99 Mio. Euro voran. Das Ergebnis je Aktie stieg von 0,0987 auf 0,0993 Euro. Orbis verfügt über eine solide Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von 65,5 Prozent. Zudem weist das Unternehmen liquide Mittel von 9,9 Mio. Euro aus. Dem steht ein Börsenwert von 24,7 Mio. Euro entgegen. Die Aktie ist ein prima Small Cap für Langfristanleger.


Rascher Meinungswechsel: Nur gut vier Wochen nach den für 2013 in Aussicht gestellten Verbesserungen bei Umsatz und Ergebnis, rudert das Management von Travel24 bereits wieder zurück. So rechnen die Leipziger mittlerweile nur noch mit einer „leichten Umsatzsteigerung“ und einem „gegenüber 2012 konstanten Ergebnis“. Auslöser sind die nicht gerade berauschenden Halbjahreszahlen. Bei einem Umsatzplus von sieben Prozent auf 7,9 Mio. Euro sackte der Gewinn von 1,02 auf 0,105 Mio. Euro zusammen. Pro Aktie bleiben gerade einmal 0,05 Euro hängen – verglichen mit 0,59 Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Als Begründung für den verhalteneren Ausblick führt der Vorstand höhere Marketinginvestitionen an. Der Baubeginn für das erste Hotel soll im vierten Quartal 2013 erfolgen und bis Ende 2014 dauern. Verglichen mit der bisherigen Formulierung hinsichtlich der veranschlagten Bauphase („wird bis ins Jahr 2014 andauern“) klingt auch das ein wenig nüchterner. Investments in die Travel24-Aktie drängen sich da momentan nicht gerade auf.


Ziemlich trübe sehen die Halbjahreszahlen von YOC aus. Im fortgeführten Geschäftsbereich Media gingen die Erlöse um 8,6 Prozent auf 9,6 Mio. Euro zurück. Dabei verschlechterte sich das operative Ergebnis von minus 2,74 auf minus 3,96 Mio. Euro. Nach Steuern blieb ein um 43 Prozent vergrößerter Verlust von 4,0 Mio. Euro stehen. Inklusive des Geschäfts Mobile Technology – für das nach 1,5 Jahren Ende Juli endlich ein Käufer gefunden wurde – müssen die Berliner rote Zahlen von 6,68 Mio. Euro ausweisen. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von minus 2,53 Euro. Hir wirkten sich Firmenwertabschreibungen für den Mobile-Bereich von 3,1 Mio. Euro belastend aus. Das Ende 2012 noch mit plus 2,7 Mio. Euro ausgewiesene Eigenkapital drehte per Ende Juni 2013 auf minus 0,847 Mio. Euro. Vorstandschef Dirk Freytag  spricht von einem „Jahr der geschäftlichen Herausforderungen“. Immerhin: Der Verkauf der Tochter Sevenval (Mobile Technology) soll „nachhaltig zur Verbesserung der Finanzsituation des Unternehmens beitragen“. Dennoch betont Freytag: „Wir haben noch einen nicht zu unterschätzenden Weg vor uns.“ Dementsprechend vage bleibt er beim Ausblick: „Für das zweite Halbjahr 2013 rechnen wir für den Geschäftsbereich Media mit einer positiven Entwicklung beim Umsatz und einer weiteren Verbesserung der Ertragssituation.“ Angesichts der schwachen Bilanz dürfen sich Anleger vermutlich recht bald auf die nächste Kapitalrunde einstellen. Vom August-Tief bei 1,91 Euro hat sich die YOC-Aktie zuletzt deutlich erholt. Der Titel bleibt aber ein super heißes Eisen. Noch ist das Unternehmen nicht über den Berg.




 

29. August, 2013

Dezente Ergebniskorrektur nach unten: Der Modeschmuckfilialist Bijou Brigitte geht nach Vorlage der Halbjahreszahlen nur noch davon aus, 2013 am unteren Ende der bislang avisierten Spanne von 42 bis 54 Mio. Euro bezüglich des Gewinns vor Steuern zu landen. Die Erlöse sollen sich dabei weiterhin auf Vorjahresniveau bewegen. Per Ende Juni kamen die Hamburger auf ein leichtes Umsatzplus von 164,2 Mio. Euro. Beim Gewinn vor Steuern lag Bijou Brigitte mit knapp 14,1 Mio. Euro jedoch um annähernd 30 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück. Das Ergebnis je Aktie fiel von 1,70 auf 1,03 Euro. Erneut weist Bijou Brigitte auf die enormen Unsicherheiten in vielen europäischen Staaten hin. Das Unternehmen gilt als eine Art Wette auf eine Erholung in Südeuropa. Insbesondere in Spanien entwickeln sich die Geschäfte zurzeit aber stark rückläufig. Angesichts der soliden Bilanz hat Bijou auch für 2012 eine attraktive Dividende gezahlt. Bis zur nächsten Hauptversammlung dauert es aber noch eine ganze Weile. Momentan besteht wohl kaum ein Grund, für eine überdurchschnittliche Kursentwicklung.


Mit gut 9 Euro bewegt sich die Notiz von Datron in der Nähe ihrer historischen Tiefststände. Im Frühjahr 2012 kostete der Anteilschein des Spezialisten für CNC-Fräsmaschinen noch mehr als 12,50 Euro. Die nun vorgelegten Halbjahreszahlen bestätigen die skeptische Haltung der Börsianer. Bei einem leichten Umsatzplus auf 16,6 Mio. Euro knickte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 1,5 auf 0,84 Mio. Euro zusammen. Der Gewinn nach Steuern brach um 43 Prozent auf 0,59 Mio. Euro zusammen. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,15 Euro – nach 0,26 Euro in der  entsprechenden Periode 2012. Erfreulich entwickelte sich zwar das Geschäft mit Fräs- und Schleifmaschinen für den Dentalbereich. Insgesamt sind die beiden Segmente aber noch zu klein, um auch auf Konzernebene für den nötigen Wachstumsschub zu sorgen. Für das Gesamtjahr 2013 rechnet Vorstandschef Arne Brüsch nun mit einem „moderaten“ Umsatzwachstum und einem Ergebnis, das unterhalb des 2012er-Niveaus liegt. Einen deutlichen Erlösanstieg mit überproportionaler Ergebnisverbesserung können die Anleger also haken. Der Börsenwert von Datron beträgt gut 37 Mio. Euro. Das ist etwa das Doppelte des Buchwerts. Zwar ist die Gesellschaft aus Mühltal in der Nähe von Darmstadt nicht verschuldet. Angesichts eines KGVs von rund 17 besteht aber kein Investitionsbedarf. Datron kam im April 2011 zu einem Preis von 12,50 Euro an die Börse.


Blitz-Exit für bmp media investors: Nur gut ein Jahr nach der Finanzierungsbeteiligung an der Berliner mbr targeting, wechselt das auf die Erhöhung der Profitabilität von Werbeaussteuerungen spezialisierte Unternehmen den Besitzer. Käufer ist das SDAX-Unternehmen Ströer Media. Zum Preis machen die Beteiligten keine Angaben. Klassisches Geschäftsfeld von Ströer sind Außenwerbemöglichkeiten wie Plakatwände. Allerdings stärken die Kölner gerade via Zukäufe massiv den digitalen Bereich. Daher passt mbr targeting optimal ins Portfolio. Ströer übernimmt zunächst 79,1 Prozent an mbr von verschiedenen Gesellschaftergruppen. Nur ein kleiner Teil davon stammt allerdings von bmp: Im Bericht zum ersten Quartal 2013 geben die Berliner die Beteiligungsquote an mbr targeting mit sechs Prozent an. bmp hatte kürzlich für das erste Halbjahr 2013 einen Verlust von 0,47 Mio. Euro gemeldet, strebt für das Gesamtjahr aber weiterhin ein positives Jahresergebnis an. Die Erlöse von annähernd 0,4 Mio. Euro per Ende Juni stammten im Wesentlichen aus einem Teilausstieg bei Heliocentris Energy Solutions. Ende März hielt bmp noch rund 535.000 Anteilscheine an dem Spezialisten für Energieversorgungssysteme. Die Analysten von Montega Research empfehlen die bmp-Aktie mit Kursziel 1,10 Euro zum Kauf. Ströer Media bleibt für boersengefluester.de einer der interessantesten Werte aus dem SDAX.


Keine Abstriche macht Sto an seinen Prognosen für 2013: Bei einem Umsatzplus um rund zwei Prozent auf 1,165 Mrd. Euro rechnet der Dämmstoff- und Fassadenspezialist weiterhin mit einem Rückgang des Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT). Zur möglichen Höhe der Minus macht Sto aber noch immer keine Angaben. 2012 hatte das Unternehmen eine Erosion des operativen Gewinns vom Rekordwert 104,5 auf 95,3 Mio. Euro hinnehmen müssen. Der Fünf-Jahres-Durchschnitt beim EBIT beträgt 90,2 Mio. Euro. Im ersten Halbjahr 2013 kam Sto bei nahezu konstanten Erlösen von 520,1 Mio. Euro auf ein EBIT von 18,8 Mio. Euro. Das entspricht einem Minus von 18,6 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. Beim Nettoergebnis liegt Sto mit 12,6 Mio. Euro sogar um fast 22 Prozent hinter der Vergleichsmarke. Demnach hat Sto noch ein ganzes Stück Wegstrecke vor sich. Nach dem ersten Jahresviertel agierte das Unternehmen aus Stühlingen im Süden Baden-Württembergs branchentypisch noch in der Verlustzone. Trotzdem: Die Vorzugsaktie von Sto zählt zu den qualitativ hochwertigsten Titeln aus dem Bauzuliefererbereich. Anleger sollten engagiert bleiben.




 

28. August, 2013

Um fast 20 Prozent hat die Westgrund-Aktie in den vergangenen zehn Wochen an Wert eingebüßt. Nun hat das auf Wohnimmobilien spezialisierte Unternehmen seine Halbjahreszahlen vorgelegt. Bei um 50 Prozent erhöhten Mieterlösen machte das Ergebnis vor Steuern einen Satz von 0,6 auf knapp 8,5 Mio. Euro. „In diesem Betrag sind Bewertungseffekte der Wohnimmobilienportfolios in Höhe von 7,9 Millionen Euro enthalten“, erklärt Vorstandschef Arndt Krienen die große Veränderung. Der Gewinn je Aktie kletterte von 0,05 auf 0,35 Euro. Die Berliner fahren dank der Einnahmen aus den jüngsten Kapitalerhöhungen einen stammen Expansionskurs. Aktuell kommt Westgrund auf einen Bestand von rund 5.000 Wohneinheiten. Mittelfristig strebt das Unternehmen eine Verdopplung auf 10.000 an. Zurzeit notiert die Westgrund-Aktie nahezu exakt auf ihrem Net Asset Value (NAV) von 3,23 Euro – alles im grünen Bereich also. Für 2013 und 2014 rechnet Krienen mit „deutlich positiven Jahresergebnissen“. Der Börsenwert von Westgrund beträgt knapp 80 Mio. Euro. Damit ist das Unternehmen zwar ein relativ kleiner Player unter den notierten heimischen Immobilienfirmen. Für risikobereite Anleger können sich hier auf dem gegenwärtigen Niveau aber dennoch Chancen ergeben.


Unter Small-Cap-Kennern genießt F24 einen tadellosen Ruf. Seit dem Spezialisten für Alarmierungen und Kommunikationslösungen für Krisenfälle (etwa in Krankenhäusern oder Unternehmen) im Jahr 2009 der Turnaround gelang, haben die Münchner beständig höhere Umsatz- und Gewinnzahlen vorgelegt. Auch im laufenden Jahr sieht es bislang ganz anständig aus, allerdings wird das Erlösplus wohl geringer ausfallen als bislang gedacht. So rechnet Vorstandschef nun mit einem Wachstum von zehn bis 15 Prozent. Die bisherige Messlatte lag bei 15 bis 20 Prozent. Aufgrund höherer Investitionen in neue Produkte wird sich das Ergebnis vermutlich nur Vorjahresniveau bewegen. Zum Halbjahr erreichte F24 bei einem Umsatzplus von neun Prozent auf 2,63 Mio. Euro einen Gewinnzuwachs von 3,8 Prozent auf gut 0,35 Mio. Euro. Kurzfristig drängen sich keine Investments auf. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 25 ist auch für ein gutes Unternehmen wie F24 eine ziemliche Hausnummer.


Bereits Anfang Juli hatte getgoods.de einen ersten Überblick zum Halbjahr 2013 gegeben. Das nun gemeldete Erlösplus des Onlinehändlers von gut 29 Prozent auf 224,4 Mio. Euro liegt leicht über der ursprünglichen Umsatzindikation von 220 Mio. Euro. Der um 0,5 Mio. auf 4,5 Mio. Euro gesunkene Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) liegt laut Vorstandschef Markus Rockstädt-Mies „im Rahmen der Planungen“. Weniger erbaulich: Beim Nettogewinn hängt getgoods.de per Ende Juni mit 1,5 Mio. Euro um gut 46 Prozent hinter dem vergleichbaren Vorjahreswert zurück. Das Unternehmen aus Frankfurt (Oder) begründet dies mit dem „konsequenten Ausbau der Premium-Marke getgoods.de“. In Nuancen verändert hat sich der Ausblick auf das Gesamtjahr: So stellt Rockstädt-Mies nun einen Umsatz am oberen Ende der bislang avisierten Spanne von 480 bis 500 Mio. Euro in Aussicht. Die EBIT-Marge soll „mindestens 2,0 bis 2,5 Prozent“ betragen. Bislang lautete die offizielle Vorgabe für das operative Renditeziel „circa 2,5 Prozent“. Knackpunkt bei getgoods.de bleiben die extrem niedrigen Nettomargen – eine Folge der enormen Investitionen in die Infrastruktur für den Onlinehandel. Immerhin verspricht Finanzvorstand Sebastian Jarantowski: „Das EBIT wird  zukünftig durch eine zunehmende Fokussierung auf Produkte mit höheren Margen, eine konsequente Produktbereinigung sowie eine nachhaltige Kosten-Nutzen-Optimierung stärker steigen.“ An der Börse bleibt die getgoods.de-Aktie dennoch ein ungeliebtes Kind. Mittlerweile kostet der Anteilschein deutlich weniger als 2 Euro. Der Ende 2012 emittierte Mittelstands-Bond von getgoods.de (WKN: A1PGVS) notiert bei lediglich 82,5 Prozent.


Delisting naht: Der italienische Großaktionär Buzzi Unicem besitzt nun sämtliche Aktien des Zementherstellers Dyckerhoff. Für den 30. August ist die Auszahlung der Barabfindung von 47,16 Euro geplant. Die Börsennotiz soll „in Kürze“ eingestellt werden. Momentan werden nur noch Barabfindungsansprüchen gehandelt. Buzzi stieg 2003 bei den Wiesbadenern ein.  Mit Dyckerhoff verliert der deutsche Kurszettel ein echtes Urgestein. Stammaktien waren seit April 1935 an der Börse notiert. Die Vorzüge folgten im Juni 1955.


Von der Dynamik aus dem Frühjahr ist zuletzt nicht mehr viel zu sehen gewesen. Seit Mitte Juni tendiert der Aktienkurs von Francotyp-Postalia eher seitwärts. Nach den starken Zahlen zum ersten Quartal musste der Anbieter von Frankiermaschinen von April bis Ende Juni höhere Abschreibungen und eine steigende Steuerbelastung wegstecken, so dass der Nettogewinn im zweiten Jahresviertel mit rund 1 Mio. Euro auf Höhe des vergleichbaren Vorjahreswerts verharrte. Per saldo liegt das Unternehmen nach sechs Monaten beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) nun mit 5,9 Mio. Euro um 1,9 Mio. Euro besser als im Vorjahr. Für das Gesamtjahr bleibt Vorstandschef Hans Szymanski bei seiner bisherigen Prognose: Bei einem Umsatz von mindestens 168 Mio. Euro soll ein EBIT von mehr als 9 Mio. Euro herausspringen. Auch die mittelfristige Prognose bis 2015 tastet der Vorstand nicht an. „Sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis haben wir noch Potenzial“, betont Szymanski. Unterm Strich zeigen die Halbjahreszahlen, dass Francotyp-Postalia auf dem richtigen Weg ist. Die Bewertung des Small Cap ist weiterhin sehr moderat. Für boersengefluester.de bleibt der Titel ein Kauf. Einen ausführlichen Bericht zu Francotyp-Postalia finden Sie HIER.




 

27. August, 2013

Mit einem deutlichen Kurszuwachs haben die Anleger die vorläufigen Halbjahreszahlen von MPH Mittelständische Pharma Holding honoriert. Bei einem Umsatzanstieg von 13 Prozent auf 112,4 Mio. Euro erreichte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) 5,68 Mio. Euro. Bemerkenswert: Nach Ablauf des ersten Jahresviertels kamen die Berliner bereits auf ein EBIT von 4,15 Mio. Euro. Den Halbjahresüberschuss gibt MPH mit 4,23 Mio. Euro an. Bezogen auf die gesamte Aktienzahl von knapp 41 Millionen Stück ergibt sich daraus ein Ergebnis je Aktie von 0,103 Euro. Sollte MPH im zweiten Halbjahr ähnlich viel verdienen, käme der Small Cap – gemessen am Kurs der MPH-Vorzüge von gegenwärtig 3 Euro – auf ein nicht sonderlich attraktives KGV von rund 15. Zu beachten ist, dass das Unternehmen zuletzt seine Struktur komplett verändert hat und das Pharmageschäft in die mittlerweile in HAEMATO umfirmierte frühere Immobiliengesellschaft Windsor eingebracht hat. 2012 stammten mehr als 90 Prozent des MPH-Konzernumsatzes aus dem Pharmabereich. Der Rest entfiel auf das Healthcare-Segment. Hier bietet das Unternehmen Beratungsdienstleistungen für die Bereiche Augenheilkunde und Ernährung sowie Arzneimittel für den Veterinärbedarf plus Ergänzungsfuttermittel für Pferde und Kleintiere an. MPH ist mit rund 70 Prozent an HAEMATO beteiligt. Dieses Paket hatte zuletzt einen Wert von 43,6 Mio. Euro. Zum Schlusskurs 2012 waren es rund 19 Mio. Euro weniger. „Für die MPH als Mehrheitsaktionär wurden dadurch erhebliche stille Reserven gebildet“, heißt es in der knapp gefassten Mitteilung zum Halbjahr. Der gesamte Börsenwert von MPH beträgt zurzeit 123 Mio. Euro. HAEMATo bringt insgesamt 62 Mio. Euro auf die Waagschale. Das Unternehmen hatte kürzlich bereits gemeldet, dass zm Halbjahr bei Erlösen von 63,2 Mio. Euro ein Überschuss von 3,77 Mio. Euro erzielt worden sei. Für die zweiten sechs Monate rechnet der Vorstand bei Umsätzen von über 100 Mio. Euro mit einem Gewinn von mehr als 4 Mio. Euro. Beim Vergleich beider Titel sieht die HAEMATO-Aktie derzeit attraktiver aus. Die Analysten von First Berlin raten mit Kursziel 5,70 Euro zum Kauf. Das enstspricht immerhin 90 Prozent Kurspotenzial.


Abgesehen von gelegentlichen Kurshüpfern war in den vergangenen 15 Monaten kein Geld mit der Aktie von Nabaltec zu verdienen. Der 2010 von dem Hersteller von Füllstoffen für die Kunststoff- und Kabelindustrie sowie Keramikprodukten etwa für feuerfeste Anwendungen emittierte Mittelstandsbond (WKN: A1EWL9) scheint beinahe das lukrativere Investment gewesen zu sein. Auf die Beobachtungsliste sollten sich Anleger den Small Cap nun aber dennoch nehmen. In den vergangenen Jahren startete das Unternehmen aus Schwandorf in der Oberpfalz jeweils ganz anständig ins Jahr, musste im weiteren Verlauf dann aber Einbußen hinnehmen. Dem Vernehmen könnte Nabaltec diesmal davon verschont bleiben. Per Ende Juni liegt Nabaltec beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 5,8 Mio. Euro zwar noch um 13 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück. Unterm Strich blieb mit 2,58 Mio. Euro aber bereits annähernd viel hängen wie  zum Halbjahr 2012. „Die Ergebnisentwicklung im Berichtsquartal bestätigt, welches Potenzial wir haben, wenn der Markt sich stabil zeigt“, sagt Vorstandschef Johannes Heckmann. Demnach rechnet er für 2013 mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und einer EBIT-Marge auf Vorjahresniveau. 2012 kam Nabaltec auf eine operative Rendite von 7,7 Prozent. Die Erlöse erreichten 129,2 Mio. Euro. Momentan steht Nabaltec für einen Börsenwert von 56 Mio. Euro. Die Analysten der Baader Bank haben zuletzt ein Kursziel von 8 Euro ausgegeben. Nach dem Halbjahresbericht besteht kein Grund diese Marke, zu reduzieren.




 

26. August, 2013

Dramatische Wende im Kali-Streit: Vladislav Baumgertner, Vorstand des russischen Düngemittelproduzenten Uralkali, ist in Weißrussland verhaftet worden. Vorwurf der dortigen Behörden: Amtsmissbrauch und Verletzung der Interessen Weißrusslands. Dem Vernehmen nach planen die weißrussischen Behörden, Immobilien und anderen Wertgegenstände zu beschlagnahmen. Baumgertner hatte Ende Juli mit seiner Ankündigung, aus der Vertriebspartnerschaft Belarusian Potash Company (BPC) auszuscheren und dafür auch einen Preisrutsch beim Kali in Kauf zu nehmen, die Märkte in Unruhe versetzt. BPC ist ein Zusammenschluss aus der russischen Uralkali und der weißrussischen Belaruskali. Der Aktienkurs von K+S zog auf die Nachricht der Verhaftung um mehr als vier Prozent auf in der Spitze fast 20 Euro an. Das entspricht einem Zugewinn an Marktkapitalisierung von von rund 250 Mio. Euro. Die meisten Analysten sehen die neueste Entwicklung eher nüchtern und warnen vor unangebrachter Euphorie für den heftig abgestürzten DAX-Wert. Bei den Investoren macht sich dennoch die Hoffnung breit, dass die zuvor ausgerufene „Zeitenwende“ womöglich doch nicht so brutal ausfällt wie gedacht. Als Hochpreisanbieter würde K+S hiervon besonders profitieren. Völlig offen ist allerdings, ob Uralkali mit der Verhaftung Baumgertners den Weg zurück in die Vertriebsallianz mit Belaruskali suchen wird. Belaruskali gilt als eines der wichtigsten Unternehmen in dem von Präsident Alexander Lukaschenkko autoritär regierten Weißrussland. Mittlerweile nimmt die Angelegenheit politische Dimensionen an, die vorher für kaum möglich gehalten wurden.


Mitte Juli hatte Helma Eigenheimbau bereits die Vertriebsdaten für das erste Halbjahr 2013 vorgelegt. Nun präsentiert der Hausbauspezialist sein komplettes Zahlenwerk per Ende Juni 2013. Demnach kletterten die Erlöse um 6,8 Prozent auf 49,65 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg mit 2,18 Mio. Euro auf mehr als das Doppelte. Unterm Strich blieb ein von 0,06 auf 0,28 Euro verbesserter Gewinn je Aktie. „Vor dem Hintergrund der widrigen Witterungsbedingungen ist das erzielte Ergebnis als sehr erfreulich zu bezeichnen“, heißt es im Zwischenbericht. Für das Gesamtjahr bleibt Vorstandschef Karl-Heinz Maerzke bei seiner Prognose, wonach 2013 bei Erlösen von 140 Mio. Euro ein EBIT von rund 9 Mio. Euro stehen soll. Zum Vergleich: 2012 kam das Unternehmen aus Lehrte in der Nähe von Hannover auf ein operatives Ergebnis von 7,3 Mio. Euro. Ab dem zweiten Halbjahr soll zudem das Geschäft mit institutionellen Immobilieninvestoren „spürbare Beiträge“ zum Netto-Auftragseingang liefern. Dabei sitzt Helma bereits jetzt auf dem größten Orderbestand in der Firmengeschichte. Interessant: Im August 2013 hat Helma bereits ein Immobilienprojekt in Potsdam mit einem Volumen im „niedrigen zweistelligen“ Millionen-Euro-Bereich an einen Profiinvestor verkauft. Mitte 2015 wird der Deal umsatzwirksam. Die Analysten von Close Brothers Seydler haben das Kursziel von 22 auf 24 Euro angehoben und rät weiter zum Kauf. Auch boersengefluester.de bleibt zuversichtlich für die Helma-Aktie. Einen ausführlichen Artikel zu Helma finden Sie HIER.


Knapp zehn Monate nach ihrer Beförderung zum Alleinvorstand von Nemetschek hat Tanja Tamara Dreilich ihren Job gekündigt: „Ungeachtet der erfolgreichen Entwicklung der Gesellschaft sowie der sich abzeichnenden Erfolge im laufenden Geschäftsjahr gibt es unüberbrückbare Differenzen zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, die einer Fortsetzung meiner Tätigkeit entgegenstehen“, beton Dreilich, die früher beim Immobilienkonzern Gagfah tätig war. Das Kontrollgremium von Nemetschek besteht aus dem frühen Compaq-Deutschland-Chef Kurt Dobitsch (Vorsitzender), dem Firmengründer und Großaktionär Georg Nemetschek und dem Grünwalder Rechtsanwalt Rüdiger Herzog. Nemetschek ist ein Anbieter von Software für die Architektur- und Baubranche und galt zwischenzeitlich als heißer TecDAX-Aspirant. Noch gibt es keine Hintergrundinformationen zu dem überraschenden Wechsel an der Firmenspitze. Die Münchner wollen „zeitnah“ einen Nachfolger für Dreilich präsentieren.


Mit knapp 50 Euro bewegt sich die Notiz von Edding auf Rekordhöhen. Maßgeblichen Einfluss auf die Kurse des Anbieters von Stiften und Schreibutensilien hat momentan das Auslandsgeschäft. Angesichts der hohen politischen und wirtschaftlichen Risiken hatten die Ahrensburger 2012 eine Sonderabschreibung von 2 Mio. Euro auf die für Edding so wichtige Tochtergesellschaft in Argentinien vorgenommen. Diese Wertberichtigung ist nach wie vor aktuell, da der Vorstand die jüngste Belebung in Südamerika als nicht nachhaltig ansieht. Dennoch konnte Edding im ersten Halbjahr 2013 einen positiven Sondereffekt von 2,5 Mio. Euro verbuchen. Hintergrund: In den vergangenen Monaten wurde die Finanzierung der argentinischen Tochter durch eine Sachkapitalerhöhung in Form argentinischer Staatsanleihen neu geregelt. Mit den Mitteln aus dem Verkauf dieser Bonds wurde die bisherige Finanzierung dann abgelöst. Laut Edding führte der „Unterschiedsbetrag aus der Bewertung der Kapitalerhöhung an der Börse Buenos Aires einerseits und an der Börse New York andererseits zu unterschiedlichen Wertansätzen bei den Konzerngesellschaften und infolgedessen zu einem Ertrag im Rahmen der Kapitalkonsolidierung“. Unterm Strich bleibt  bei Edding zum Halbjahr ein von 2,5 auf 3,9 Mio. Euro gestiegener Gewinn vor Steuern hängen. Die Erlöse kamen im ersten Halbjahr 2013 um 4,6 Prozent auf 57,3 Mio. Euro voran. Das operative Ergebnis (EBIT) wiederum knickte von 2,9 auf 1,6 Mio. Euro ein. Wer den marktengen Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben.


Prima Sechs-Monats-Zahlen liefert MeVis Medical Solutions. Bei nahezu konstanten Erlösen von 6,68 Mio. Euro kletterte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 30 Prozent auf 1,64 Mio. Euro. Da der Anbieter von Softwarelösungen für die Analyse von Krebserkrankungen zum Halbjahr keine nennenswerte Steuerbelastung ausweist, zog das Nettoergebnis von 0,67 auf 1,55 Mio. Euro an. Der Gewinn je Aktie stieg von 0,39 auf 0,90 Euro. Angesichts der guten Entwicklung legen die Bremer die Messlatte für das Gesamtjahr nun etwas höher an. „Wir rechnen jetzt mit einer stabilen Umsatzentwicklung statt wie vorher mit einem leichten Umsatzrückgang“, sagt Finanzvorstand Robert Hannemann. Beim EBIT kalkuliert er nun mit einer Steigerung – statt des ursprünglich befürchteten leichten Rückgangs. Mit der Mevis-Kaufempfehlung von Mitte Juni liegt boersengefluester.de also genau richtig. Der Börsenwert beträgt momentan 26,5 Mio. Euro. Das ist nur etwas mehr als das zum 30. Juni ausgewiesene Eigenkapital von 24,3 Mio. Euro. Die ausführliche Empfehlung zu MeVis Medical Solutions finden Sie HIER.


Schwerer Rückschlag für Hansa Group. Das Spezialchemie-Unternehmen warnt, das laufende Jahr – bei rückläufigen Umsätzen – mit einem Verlust abschließen zu müssen. Hintergrund sind die schwache Nachfrage und der harte Preiswettbewerb. Bereits zum Ende des Quartals steckte die mittlerweile in Genthin  (Sachsen-Anhalt) sitzende Gesellschaft mit 3,9 Mio. Euro in der Verlustzone. Ende Juni musste der bisherige Technikvorstand Volker Bauer seinen Hut nehmen. Kurz zuvor hatte Hansa Group noch seine Eigenkapital durch die Ausgabe von 3,4 Millionen Aktien zum Stückpreis von 2,92 Euro gestärkt. Mittlerweile ist die Notiz auf weniger als 2 Euro abgerutscht. Das entspricht nahezu genau dem Stand von vor drei Jahren und einer Kapitalisierung von 100 Mio. Euro. Hansa Group galt lange Zeit als knackige Restrukturierungsstory. Nun ist viel Porzellan zerschlagen. Am 29. August wird der Halbjahresbericht 2013 veröffentlicht.




 

23. August, 2013

Solide Halbjahreszahlen kommen von Ströer Media. Der Anbieter von Außenwerbung und Online-Vermarktungsflächen liegt per Ende Juni mit 289 Mio. Euro beim Umsatz um gut acht Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Im Rahmen der Erwartungen bewegte sich auch der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 8,3 Mio. Euro. Das hohe negative Finanzergebnis und die Steuerlast führten jedoch dazu, dass die Kölner unterm Strich einen Fehlbetrag von 1,4 Mio. Euro ausweisen mussten. Für das dritte Quartal rechnet Ströer mit einem eher ruhigen Verlauf – was in der Werbebranche angesichts der Ferienzeit aber nicht ungewöhnlich ist. Ströer stärkt momentan den Digital-Bereich und orientiert sich verstärkt in Richtung Wachstumsregionen wie Türkei und Polen. Der SDAX-Titel hat sich zuletzt ganz ordentlich entwickelt. Auf lange Sicht muss das Papier aber noch viel Boden gut machen, um nicht dauerhaft als Neuemissionsflop zu gelten. Die Analysten trauen dem Papier nach dem jüngsten Conference Call Kurse von bis zu 14 Euro zu. Einen ausführlichen Beitrag zu Ströer Media finden Sie HIER.


Mit dem Halbjahresbericht hat Splendid Medien die Begründung für die schwache Performance der Aktie im Juni und Juli nachgeliefert. Statt Erlöse in einer Spannbreite von 58 bis 61 Mio. Euro rechnen die Kölner für 2013 nun nur noch mit Umsätzen von 53 bis 56 Mio. Euro. Demnach lässt sich auch der bislang angepeilte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 4,4 bis 4,9 Mio. Euro nicht mehr halten. Die neue Messlatte für das operative Ergebnis legt Vorstandschef Andreas R. Klein in einer Range von 3,8 bis 4,2 Mio. Euro an. Hintergrund der aktualisierten Planung sind der unerwartet schwache Kinoverleih im ersten Halbjahr 2013 sowie auf 2014 verschobenen Filmtitel. Splendid Medien ist ein Filmvermarkter und bietet gleichzeitig Dienstleistungen wie die Synchronisation oder tontechnische Nachbearbeitungen an. Die Analysten von Close Brothers Seydler bestätigen trotz der Gewinnwarnung ihre Kaufempfehlung für Splendid Medien und sehen den Small Cap erst bei einem Kurs von 3,50 Euro als fair bewertet an.


Zweigeteiltes Bild bei Geratherm Medical: Während die Erlöse des mit Abstand wichtigsten Geschäftsbereichs Healthcare Diagnostics (Fieberthermoter, Blutdruckmessgeräte) mit 6,5 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2013 auf der Stelle traten, gab es bei den kleineren Segmenten Respiratory (Lungenfunktionsdiagnostik), Wärmesysteme (Wärmedecken für Patienten) und Cardio/Stroke (Schlaganfalldiagnose) hohe zweistellige Umsatzzuwächse. Per saldo ergibt sich damit per Ende Juni ein Erlösplus von 10,7 Prozent auf 8,7 Mio. Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam von 0,17 auf 0,60 Mio. Euro voran. Der Überschuss verbesserte sich um 30 Prozent auf knapp 0,6 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie kletterte von 0,09 auf 0,12 Euro. Mit einer Belebung im bisherigen Stammgeschäft rechnet die Gesellschaft aus Geschwenda in Thüringen „frühestens im vierten Quartal 2013“. Dem Hoffnungsträger Cardio/Stroke sind mittlerweile 29 Schlaganfallzentren angeschlossen. Bis Ende des Jahres sollen es 50 Kliniken sein. Die Gewinnschwelle liegt laut Geratherm hier bei etwa 40 Kliniken. Vorstandschef Gert Frank betont im neuesten Zwischenbricht: „Geratherm befindet sich derzeit in einem Transformationsprozess. Die Gesamtstrategie ist es, mit hochinnovativen Produkten, die mit komplexen Zulassungshürden verbunden sind, zukünftig Alleinstellungsmerkmale zu erarbeiten.“ Für das zweite Halbjahr rechnet Frank „mit einer Fortsetzung der bisher positiven Geschäftsentwicklung.“ An der Börse arbeitet sich der Aktienkurs von Geratherm zaghaft nach oben und kämpft derzeit mit der Marke von 6 Euro. Sollte der Wandel vom Fieberthermometerhersteller zum Anbieter komplexerer medizintechnischer Produkte gelingen, dürfte die Notiz noch eine gute Zukunft vor sich haben. Wer den Titel im Depot hat, sollte also engagiert bleiben. Wichtig ist aber, dass Geratherm auch im Bereich Healthcare wieder Fahrt aufnimmt.


Bereits zum Halbjahr des Geschäftsjahrs 2012/13 (endet am 30. September) musste Dr. Hönle seine Prognose für das Gesamtjahr spürbar reduzieren. Statt eines Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Range von 10 bis 12 Mio. Euro, sollte das Betriebsergebnis nur noch bei 8 bis 9 Mio. Euro ankommen. Nun muss der Anbieter von UV-Technik, wie sie etwa in der Druckindustrie, dem Halbleitermarkt oder der Photovoltaik eingesetzt wird, erneut einen leichten Rückzieher machen. Nachdem zum Abschluss des dritten Quartals zwar die Umsätze zukaufsbedingt um 7,3 auf 55,5 Mio. Euro geklettert waren, aber das Betriebsergebnis mit 5,3 Mio. Euro auf der Stelle verharrte, sieht der Vorstand das EBIT für 2012/13 nun eher am unteren Rand der avisierten Spanne. Auch beim Umsatzziel von 75 bis 80 Mio. Euro rechnen die Gräfelfinger eher mit einem Wert im unteren Bereich der prognostizierten Bandbreite. Keine Abstriche macht Dr. Hönle hingegen an dem Ziel, in zwei Jahren die Umsatzmarke von 100 Mio. Euro zu überschreiten. Zurzeit kommt der Small Cap auf eine Kapitalisierung von 62,5 Mio. Euro. Gemessen an den einschlägigen Bilanzkennzahlen ist die Aktie von Dr. Hönle relativ moderat bewertet. Dennoch kommt die Notiz schon seit längerer Zeit nicht mehr vom Fleck und kostet heute annähernd gleich viel wie vor zwei Jahren. Kaum anzunehmen, dass die jüngste Meldung neue Käufer mobilisiert. Dividendenfans werden immerhin mit einer Rendite von 4,4 Prozent entlohnt.




 

22. August, 2013

Für den 2. Oktober 2013 hat Formycon (ex Nanohale) eine außerordentliche Hauptversammlung (HV) einberufen. Auf diesem Aktionärstreffen sollen auf der regulären HV getroffene Beschlüsse bestätigt werden, gegen die von vier Anteilseignern beim Landgericht München Klage erhoben worden ist. In den strittigen Punkten ging um die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat für 2012, die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals von bis zu 3.684.828 Euro mit der Möglichkeit das Bezugsrecht auszuschließen sowie die Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien. Formycon konzentriert sich mittlerweile auf die Entwicklung von Nachahmerwirkstoffen biotechnologisch hergestellter Medikamente (Biosimilars). „Um die notwendige Rechtssicherheit zu schaffen und zu gewährleisten, dass das Unternehmen die nächsten operativen Schritte wie geplant vollziehen kann, haben sich Vorstand und Aufsichtsrat zu diesem Schritt entschlossen”, sagt Finanzchef Nicolas Combé. Ein ausführliches Interview mit den beiden Formycon-Vorständen finden Sie HIER.


Nach der Kursrally von Oktober 2012 bis April des laufenden Jahres gönnt sich die Halloren-Aktie eine Verschnaufpause. Unternehmerisches Highlight war zuletzt die lange Zeit auf der Kippe gestandene Beteiligung an dem belgischen Pralinenhersteller Bouchard mit zunächst 50 Prozent. Nun hat der Schokoladenhersteller seinen Halbjahresbericht vorgelegt. Bei einem überraschend kräftigen Umsatzplus von fast 21 Prozent hinterlassen die höheren Rohstoffpreise für Butter, Mandeln und Nüsse sowie Öle allerdings ihre Spuren. So steht per Ende Juni beim Ergebnis vor Steuern ein unerwartet deutliches Minus von 1,74 Mio. Euro zu Buche. „Für das Gesamtjahr gehen wir davon aus, den Wachstumstrend der vergangenen Jahre fortzusetzen: Die Umsätze werden auf über 100 Mio. Euro steigen“, sagt Vorstandschef Klaus Lellé. Beim Jahresüberschuss rechnet er mit einem Wert „in Höhe des guten Gesamtergebnisses 2012“. Die Halloren-Aktie bleibt somit haltenswert. Zuletzt hatte Halloren-Großaktionär und Aufsichtsratschef Paul Morzynski für Schlagzeilen gesorgt, weil der das insolvente Grand Hotel in Heiligendamm an der Ostsee kaufte.




 

21. August, 2013

Nicht sonderlich einladend sehen die Halbjahreszahlen des Telematikspezialisten IVU Traffic aus. Der Umsatz lag mit 16,96 Mio. Euro um sieben Prozent unerwartet deutlich unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Die für das Berliner Unternehmen wesentliche Kenngröße – das Rohergebnis – bewegte sich mit 13,59 Mio. Euro hingegen leicht oberhalb des 2012er-Resultats. Im Gegensatz zum Umsatz spiegelt das Rohergebnis die Wertschöpfung aus der Programmierung der eigenen Software wider. Die im Prinzip nur zugekaufte Hardware (wie etwa Ticketautomaten) bleibt außen vor. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) liegt IVU Traffic mit einem Minus von 0,91 Mio. Euro allerdings noch deutlich tiefer in der Verlustzone als 2012. Damals gab es zum Halbjahr Miese von knapp 0,5 Mio. Euro. Dementsprechend ergibt sich für das erste Halbjahr 2013 ein Ergebnis je Aktie von minus 0,06 Euro (Vorjahr: minus 0,03 Euro). Dennoch betont der IVU-Vorstand im Zwischenbericht: „Das negative Betriebsergebnis im ersten Halbjahr entspricht dem aus den Vorjahren bekannten saisonalen Geschäftsverlauf. Das Jahresergebnis wird davon nicht beeinflusst und die für 2013 gesetzten Ziele werden erreicht. Dies belegt auch der hohe Auftragsbestand, der den geplanten Jahresumsatz bereits nahezu vollständig abdeckt.“ Auch der Konkurrent Init liegt zum Halbjahr beim Umsatz noch um zwölf Prozent hinten. Zudem hat Init per Ende Juni erst 23 Prozent des EBIT-Ziels für  das Gesamtjahr eingefahren. Aber: Das Vorzeigeunternehmen aus Karlsruhe bewegt sich eben deutlich in der Gewinnzone. Nachdem die IVU-Aktie zuletzt einen tollen Lauf hatte und sogar bis über die Marke von 2 Euro vorgeprescht war, kam der Titel mit dem Sechs-Monats-Bericht deutlich unter Druck. Der Börsenwert von IVU Traffic beträgt momentan gut 32 Mio. Euro. Das sind rund 13 Prozent mehr als die Berliner an Eigenkapital in der Bilanz ausweisen. Knapp 18 Prozent des Aktienkurses ist durch Netto-Cash-Mittel unterlegt. Zudem wird der Small Cap nur etwa mit dem knapp zehnfachen des für 2013 erwarteten EBIT gehandelt. Da kann man eigentlich nicht meckern. Nun kommt es drauf an, dass die erste charttechnische Unterstützung bei 1,80 Euro hält.


Ein solides zweites Quartal hat nach Auffassung von Hauck & Aufhäuser MS Industrie hingelegt. Zwar hängen die Erlöse zum Halbjahr mit 84,86 Mio. Euro noch um 2,3 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat die hauptsächlich in den Bereichen Motoren und Schweißtechnik aktive Beteiligungsholding den Vorjahreswert von 3,17 Mio. Euro aber bereits um 32 Prozent übertroffen. Hingegen liegen die Münchner mit Blick auf den Nettogewinn mit 1,38 Mio. Euro klar hinter der Vergleichszahl von 1,82 Mio. Euro zurück. Zur Erklärung: Im Vorjahr hatte ein latenter Steuerertrag das Nettoergebnis maßgeblich positiv beeinflusst. Das Ergebnis je Aktie beträgt per Ende Juni 0,05 Euro – nach 0,06 Euro für 2012. Der Vorstand bekräftigte seine Prognose, wonach MS Industrie ein „klar positives Nachsteuerergebnis sowie ein nochmals deutlich positiveres Ergebnis je Aktie als im Geschäftsjahr 2012“ erwirtschaften will. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben das Kursziel ganz leicht von 3,00 auf 3,10 Euro erhöht und ihre Kaufen-Empfehlung erneuert. Das entspräche einem erklecklichen Potenzial von rund zwei Dritteln. MS Industrie genießt in Nebenwertekreisen einen guten Ruf. Seit Mitte März kommt die Notiz allerdings nicht mehr wirklich von der Stelle. Wichtig wäre, dass der Small Cap die Marke von 2 Euro nachhaltig hinter sich lässt.


Nach dem Verlustjahr 2012 stehen die Zeichen bei InTiCa Systems weiterhin auf Turnaround. Bei einem Umsatzanstieg von 8,5 Prozent auf 19,5 Mio. Euro kamen die Passauer auf einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 0,7 Mio. Euro. Das entspricht beinahe einer Verdopplung. Das Ergebnis je Aktie kam von 0,02 auf 0,08 Euro voran. „Im ersten Halbjahr haben wir unsere Ziele erreicht“, sagt Vorstandschef Walter Brückl. InTiCa Systems bietet Bauteile wie Reifendruckkontrollsysteme oder schlüssellose Zutrittsberechtigungen für den Automobilsektor sowie Industrieelektronik an. Im Industriebereich zählten früher Kunden aus der Solarbranche zu den Hauptabnehmern. Positiv: Mittlerweile arbeitet die Industriesparte von InTiCa wieder profitabel. Für das Gesamtjahr hält Brückl an seinen bisherigen Prognosen fest: Aus Erlösen von knapp 40 Mio. Euro will er eine EBIT-Marge von rund drei Prozent ziehen. Das entspricht etwa dem Niveau von 2011. Die Kapitalisierung des Small Caps beträgt knapp 15 Mio. Euro, etwas weniger als die Hälfte davon befindet sich im Streubesitz. Per saldo ist die Intica-Aktie moderat bewertet. Dennoch dürften sich wohl nur wenige Nebenwertefans diesem Titel widmen. Wer ihn im Depot hat, sollte engagiert bleiben.


Börse verrückt: Als Cliq Digital Anfang Juli endlich seinen Geschäftsbericht für 2012 vorlegte und den Ausblick für das laufende Jahr formulierte, zeigten die Investoren dem Vermarkter von digitalen Inhalten (vorwiegend Spiele) die kalte Schulter. Offensichtlich hat die Stimmung gedreht, denn obwohl Cliq Digital die Prognose mit der Präsentation der Halbjahreszahlen nicht antastete, sprang der Aktienkurs  um elf Prozent auf 4,79 Euro n die Höhe. Dabei sieht die Erlösentwicklung mit einem Minus von 18 Prozent auf 30,5 Mio. Euro nicht wirklich prickelnd aus. „Der Umsatzrückgang ist zu mehr als 80 Prozent den früheren Bob-Mobile-Aktivitäten geschuldet“, lautet die Begründung. Umso positiver sieht die Ergebnisseite aus, denn per Ende Juni 2013 zeigte Gesellschaft mit Sitz in Düsseldorf einen Nettogewinn von 1,4 Mio. Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum  musste die frühere Bob Mobile hier noch Miese von 3,2 Mio. Euro ausweisen. Für das Gesamtjahr strebt Vorstandschef Luc Voncken rund 70 Mio. Euro Erlöse und einen Überschuss von etwa 3 Mio. Euro an. Trotz der Fortschritte warnt Vocken vor „allzu großer Euphorie“ und betont, das „Marktumfeld herausfordernd“ bleibt. Die betreuenden Analysten billigen dem Small Cap ein stattlichen Potenzial bis in den Bereich von mehr als 8 Euro zu.


Um rund 30 Prozent auf 26,2 Mio. Euro kletterte der Umsatz des Solar- und Windparkbetreibers Capital Stage im ersten Halbjahr 2013. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) überragte mit 28,8 Mio. Euro den entsprechenden Vorjahreswert um 25 Prozent. Das EBIT kletterte von 9,1 auf 20,1 Mio. Euro Nach Steuern blieb ein Ergebnis von 11,1 Mio. Euro hängen. Zur Prognose für das Gesamtjahr machten die Hamburger noch keine neuen Angaben. Zuletzt kalkuliert Capital Stage für 2013 bei Erlösen von mehr als 60 Mio. Euro mit einem EBITDA von über 44 Mio. Euro. Das EBIT sollte die Marke von  26 Mio. Euro übertreffen. Demnach ist das Unternehmen also gut unterwegs. Mittelfristig macht sich Capital Stage Hoffnung auf eine SDAX-Aufnahme. Auch wenn es mit einer Platzierung im September wohl noch nichts werden wird – der Small Cap ist ein solides Investment für Langfristanleger. Einen Branchenreport zu den wichtigsten deutschen Betreibern von Solar- und Windparks finden Sie HIER.


Mit einer Performance von rund 23 Prozent seit Jahresbeginn bewegt sich Stammaktie von Sixt im oberen Mittelfeld des SDAX. Ein wenig schwächer – mit einem Plus von 19 Prozent aber immer noch sehr anständig – kommt 2013 bislang die Sixt-Vorzugsaktie daher. Fast hat es den Anschein, dass nach der Ausschüttung der attraktiven Dividende die Luft ein wenig raus ist aus dem Titel. Nun hat der Autovermieter seinen Halbjahresbericht vorgelegt: Die Zahlen blieben allerdings ohne große Überraschungen. Das Ergebnis vor Steuern lag mit 57,8 Mio. Euro um knapp neun Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Damit befindet das Unternehmen „voll auf Kurs“, wie Vorstandschef Erich Sixt sagt. Zur Einordnung: Nach dem ersten Quartal lag die Gesellschaft aus Pullach noch um 14,4 Prozent hinten. Für das Gesamtjahr bleibt Sixt bei seiner Prognose, wonach der Gewinn vor Steuern leicht unter Vorjahresniveau bleiben dürfte. 2012 kam Sixt auf ein Ergebnis von 118,6 Mio. Euro. „Wir erwarten auch dieses Jahr – trotz der Rezession in Europa – ein zufriedenstellendes Ergebnis“, betont Erich Sixt. Für Langfristanleger bleibt die Aktie ein attraktives Investment. Kurzfristig versprechen die marktengeren Vorzüge etwas bessere Perspektiven, denn mit fast 19 Prozent ist der Kursabstand (Spread) zwischen beiden Aktiengattungen überdurchschnittlich hoch.




 

20. August, 2013

Der nochmals horrende Kursverlust nach dem jüngsten Sanierungsvorschlag der Gläubiger, ließ nichts Gutes erahnen. Nun geht das Drama um IVG Immobilien in die nächste Runde. „Nach intensiver Diskussion mit dem Aufsichtsrat ist der Vorstand zu dem Ergebnis gekommen, dass die positive Fortbestehensprognose für die IVG nicht aufrecht erhalten werden kann“, teilen die Bonner mit. Daher wird IVG Immobilien  einen Antrag auf Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens stellen. Diese Besonderheit des Insolvenzrechts soll IVG in erster Linie ein wenig Zeit verschaffen. Ziel ist die „nachhaltige Sanierung der Gesellschaft in Eigenverwaltung“, heißt es vermutlich etwas großspurig. Für die Aktionäre von IVG läuft es damit immer mehr auf einen Totalverlust hinaus. Schwacher Trost: Der zuletzt diskutierte Kapitalschnitt 200:1 wäre ebenfalls auf einer Enteignung gleichgekommen. Wer die IVG-Aktie schon länger im Depot hat, sitzt auf nie mehr aufzuholenden Verlusten. Allein seit Jahresbeginn hat der Kurs nun 96 Prozent an Wert verloren. Noch immer beträgt der Börsenwert allerdings gut 16 Mio. Euro. IVG hatte sich an verschiedenen Immobilienprojekten verhoben und ächzt unter Finanzschulden von mehr als 4 Mrd. Euro.


Mit einem Kursplus von fast 190 Prozent zählt KPS – neben dem TecDAX-Titel Nordex – zu den Aktien mit der besten Performance im laufenden Jahr. Das Beratungsunternehmen hat sich auf die Transformation von Geschäftsprozessen und IT an geänderte wirtschaftliche Umfelder spezialisiert. Vor knapp einem Monat hat der SAP-Spezialist für die Branchen Handel und Konsumgüter bereits angedeutet, dass die Zahlen für das laufende Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende September) besser ausfallen werden als bislang vermutet und bei Erlösen von 88 Mio. Euro ein „Jahresergebnis“ von 11,5 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Nun hat der KPS-Vorstand diese Prognose nochmals präzisiert. Demnach steht die Umsatzplanung nun bei 90 Mio. Euro. Das „Jahresergebnis“ wird nun „EBIT“ (Gewinn vor Zinsen und Steuern) genannt und soll voraussichtlich 12,5 Mio. Euro erreichen. Das Zinsergebnis spielt bei KPS nur eine untergeordnete Rolle. Allerdings dürfte das Thema Steuer für die Münchner im Geschäftsjahr 2012/13  anders aussehen, nachdem 2011/12 noch ein latenter Steuerertrag von 2,6 Mio. Euro das Bild verzerrte. Boersengefluester.de geht davon aus, dass der Gewinn nach Steuern im laufenden Jahr gut 9,3 Mio. betragen könnte. Das würde einem Ergebnis je Aktie von etwa 0,30 Euro entsprechen. In den vergangenen Wochen hat das Unternehmen beständig eigene Aktien gekauft – allein im August bislang rund 13.600 Stück. Trotz des überragenden Nachrichtenflusses ist die Notiz nun vielleicht doch ein wenig zu weit vorausgelaufen. Neuengagements daher besser zurückstellen.


Wenige Tage nach Veröffentlichung der vorläufigen Halbjahreszahlen nimmt First Sensor seine Planungen für das Gesamtjahr 2013 zurück. Statt eines Umsatzes von 110 bis 120 Mio. Euro rechnet der Anbieter von Sensorsystemen nur noch mit Erlösen in einer Spanne von 108 bis 112 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen Steuern, Abschreibungen und Integrationskosten soll sich zwischen 13,5 und 15 Mio. Euro bewegen. Ursprünglich gingen die Berliner von einem operativen Gewinn in einer Bandbreite von 15 bis 20 Mio. Euro aus. Zum Halbjahr erzielte First Sensor ein bereinigtes EBITDA von 6,7 Mio. Euro. Daraus ergibt sich ein korrespondierendes Ergebnis je Aktie von 0,24 Euro. Nach Abzug sämtlicher Sonderfaktoren blieb in den ersten sechs Monaten 2013 ein Gewinn je Anteilschein von 0,05 Euro hängen. Der Börsenwert des Small Caps beträgt rund 75 Mio. Euro. Gemessen am Umsatzziel klingt das nicht übertrieben hoch. Allerdings ist die Gewinnwarnung ein ziemlicher Dämpfer, zumal sie nach dem unerwartet deutlichen Umsatzanstieg im zweiten Quartal 2013 doch ein wenig überraschend kommt. Engagements bieten sich vorerst nicht an.




 

19. August, 2013

Eher enttäuschend fielen die Halbjahreszahlen von Turbon International aus. Bei einem Erlösrückgang um 14 Prozent auf 37,4 Mio. Euro sackte der Gewinn vor Steuern um gut 38 Prozent auf 2,2 Mio. Euro zusammen. Das Ergebnis je Aktie schmolz von 0,70 auf 0,40 Euro. Gut ein Drittel des Umsatzminus hängt mit der nicht mehr konsolidierten Kores Nordic Belgium zusammen. Für den restlichen Teil macht der Hersteller von Druckerpatronen die generell schwächere Nachfrage. Währungseffekte und den anhaltenden Preisdruck verantwortlich. Immerhin: Im Juli haben sich die Erlöse wieder deutlich verbessert. Zudem steht die Gesellschaft aus Hattingen an der Ruhr vor einem Zukauf in den USA. Daher bleibt Turbon beim bisherigen Ausblick für 2013, wonach mit Erlösen von mehr als 80 Mio. Euro und einem Gewinn vor Steuern von über 5 Mio. Euro zu rechnen sei. Zur Einordnung: 2012 erzielt das Unternehmen Umsätze von 84,9 Mio. Euro und kaum auf ein Ergebnis vor Steuern von knapp 6,3 Mio. Euro. Mittelfristig will Turbon International wieder Erlöse in dreistelliger Millionenhöhe erzielen. Für die Aktie spricht die überdurchschnittliche Dividendenrendite von 6,5 Prozent – sofern Turbon für 2013 erneut 0,60 Euro pro Anteilschein ausschüttet. Auch die anderen gängigen Bewertungskennzahlen kommen relativ moderat daher. Dem steht allerdings ein wenig überzeugendes Chartbild entgegen. Unterm Strich ist der Titel derzeit wohl nur eine Halten-Position. Die Kapitalisierung des Small Caps beträgt 30 Mio. Euro, wovon sich allerdings nur etwa ein Viertel im Streubesitz befindet.


Am 30. August 2013 findet die Hauptversammlung von 7Days Music Entertainment in München statt. Das Musiklabel arbeitet seit Jahren in der Verlustzone und will auf dem Aktionärstreffen die Vorkehrungen für umfangreiche Kapitalmaßnahmen treffen. So soll zunächst das in 4.541.660 Aktien unterteilte Grundkapital im Verhältnis 10:1 auf 454.166 Stücke herabgesetzt. Anschließend soll das Kapital um bis zu 3.633.328 Aktien erhöht werden. Der gesetzlich geforderte Mindestpreis für die jungen Anteilscheine beträgt 1 Euro. In einem Interview mit GBC betonte 7Days-Vorstand Klaus Munzert zuletzt: „Wir haben uns von unprofitablen Künstlern getrennt oder entsprechende Verträge nicht verlängert. Daher ist 2013 auch eher als Umbruchsjahr anzusehen. Wir haben uns gut aufgestellt, die Künstlereinkaufstrategien überdacht und wollen zudem auch die Vertriebs- und Marketingaktivitäten, vor allem im digitalen Bereich, ausbauen.“ Mit einer Kapitalisierung von nur noch knapp 1 Mio. Euro ist die zu Neuer-Markt-Zeiten noch als Jack White firmierende Gesellschaft mittlerweile allerdings fernab von einem vernünftigen Börsenwert, der ein Listing rechtfertigt.


Überraschend positive Halbjahreszahlen präsentiert Catalis. Bei einem Umsatzanstieg um gut fünf Prozent auf 14,2 Mio. Euro machte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) einen Satz von 0,21 auf 1,10 Mio. Euro. Netto blieben fast 0,76 Mio. Euro bei dem Testdienstleister für digitale Medien und die Unterhaltungsindustrie hängen. Das (verwässerte) Ergebnis je Aktie stieg von 0,003 auf 0,097 Euro. Für das Gesamtjahr rechnet die Gesellschaft unverändert bei einem Erlösplus auf 29 bis 32 Mio. Euro mit einem EBIT in einer Spanne zwischen 1,8 und 2,2 Mio. Euro. Die Analysten von Sphene Capital kalkulierten zuletzt mit einem Ergebnis je Aktie von 0,12 Euro für 2013 und 0,31 Euro für 2014 und empfahlen den Titel mit Kursziel 2,10 Euro zum Kauf. Catalis bringt es zurzeit nur auf einen Börsenwert von 7,7 Mio. Euro. Zwar macht die Gesellschaft spürbare operative Fortschritte. Das Risiko ist bei einem Micro Cap wie Catalis jedoch enorm hoch.


Für bis zu 1,6 Mrd. Dollar in bar will Atlas Copco das britische Unternehmen Edwards Group übernehmen. Der Deal soll im ersten Quartal 2014 abgeschlossen sein. Die seit Mai 2012 an der Nasdaq-Firma Edwards ist im Bereich der Vakuumtechnologie tätig und konkurriert unter anderem mit Pfeiffer Vacuum. Edward erzielte 2012 bei Umsätzen von umgerechnet rund 700 Mio. Euro einen Gewinn von circa 100 Mio. Euro. Zur Einordnung: Pfeiffer Vacuum zog 2012 aus Erlösen von 461 Mio. Euro ein Nettoergebnis von 45 Mio. Euro. Der Börsenwert des TecDAX-Unternehmens beträgt etwa 842 Mio. Euro. Bezogen auf die Schätzungen für 2013 gehen die Analysten davon aus, dass Atlas Copco für Edwards einen Aufschlag von etwa 20 Prozent gegenüber der Bewertung von Pfeiffer Vacuum zahlt. Die fundamentalen Rahmendaten würden so eine Prämie allerdings nicht rechtfertigen. Gemessen daran hätte die Pfeifer-Aktie also Aufholpotenzial und könnte sich zurück in den Bereich um 100 Euro bewegen.


Mit einem unerwartet deutlichen Umsatzzuwachs von 19,5 Prozent auf knapp 34,4 Mio. Euro hat Nexus das erste Halbjahr 2013 beendet. Das Betriebsergebnis kam um 18,2 Prozent auf 3,25 Mio. Euro voran. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich von 0,21 auf 0,23 Euro. Das liegt im Rahmen der Erwartungen. Nexus ist ein Anbieter von Gesundheitssoftware, etwa für die medizinische Dokumentation in Krankenhäusern oder Altersheimen. Erst vor wenigen Tagen hat das Unternehmen eine enge IT-Partnerschaft dem Gelsenkirchner Krankenhausbetreiber St. Augustinus vereinbart. Gut möglich, dass diese Vereinbarung Signalcharakter auch für andere Kliniken hat. Nexus ist ein grundsolider Small Cap mit überdurchschnittlich ausgestatteter Bilanz. Zum Halbjahr liegt die Eigenkapitalquote bei fast 70 Prozent. Auf einen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr 2013 müssen die Anleger allerdings weiter warten. Der Börsenwert beträgt rund 148 Mio. Euro. Momentan hat die Notiz damit zu kämpfen, die Chartmarke bei 10 Euro signifikant zu überwinden. Sobald diese Hürde genommen ist, sind zunächst keine Widerstände mehr in Sichtweite.


Auf diese Nachricht haben die Aktionäre von CytoTools lange gewartet. Mit einer Heilungsquote von 91 Prozent schloss das Biotechunternehmen seine Phase-III-Studie in Indien zur Behandlung des diabetischen Fußes (schlecht heilende Wunden bei Zuckerkranken an Unterschenkeln oder Füßen, die im schlimmsten Fall zur Amputation führen) ab. Den vollständigen Wundverschluss in einer Behandlungszeit von maximal sechs Wochen gab es mit Hilfe der Wirkstofflösung DermaPro bei 71 Prozent der Patienten. Zum Vergleich: In der zehn Wochen dauernden Standardtherapie liegt die Heilungsquote bei 56 Prozent. Als standardmäßiges Heilverfahren werden momentan feuchte Wundverbände aufgelegt. An der Börse erhöhte sich die Marktkapitalisierung von CytoTools nach dieser Meldung um knapp 9 Mio. Euro auf gut 61 Mio. Euro. „Nach der positiven Rückmeldung verschiedener Ärzte sind wir sehr zuversichtlich, dass sich die Behandlung mit DermaPro – nach der entsprechenden Zulassung – mittelfristig als neuer Standard etablieren kann“, sagt DermaTools Biotech-Geschäftsführer Dirk Kaiser. Wie bereits Ende Juni von CytoTools angekündigt, werden die gesamten Studienergebnisse vom indischen Partner Centaur Pharmaceuticals Anfang September auf der „Diabetic Foot Conference“ in der indischen Millionenstadt Jaipur vorgestellt. Anschließend soll die Zulassung bei den indischen Behörden eingereicht werden. Das Land gilt als der größte Diabetesmarkt der Welt. Noch im in diesem Jahr rechnen die Darmstädter für ihr Hauptprodukt mit ersten Lieferungen an Centaur. Am 22. August findet die Hauptversammlung von CytoTools statt. Vermutlich wird das Unternehmen dann auch detaillierter zu den möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen Stellung nehmen. Brennend interessieren dürfte die Anleger aber auch die Frage, ob mit den jüngsten Kapitalmaßnahmen nun endlich genügend Geld für eine erfolgreiche Markteinführung von DermaPro zur Verfügung steht. Noch ist CytoTools ein reiner Hoffnungswert. Doch die Hoffnung nimmt zunehmend konkrete Formen anzunehmen. Der Titel eignet sich aber nur für sehr erfahrene Anleger. Nach der Morphosys-Sause dürften aber zunehmend mehr Investoren auf CytoTools aufmerksam werden.


Bereits Ende Juli hatte Zooplus einen ersten Überblick zum Verlauf des zweiten Quartals gegeben. Nun präsentiert der Online-Tierbedarfshändler sein komplettes Zahlenwerk. Demnach kletterten die Erlöse von Januar bis Ende Juni 2013 um knapp 31 Prozent auf 190,2 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) erreichte minus 0,37 Mio. Euro – verglichen mit minus 0,86 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Vor Berücksichtigung von Abschreibungen (EBITDA) kam das SDAX-Unternehmen im ersten Halbjahr auf ein ausgeglichenes Resultat. Das Ergebnis je Aktie verharrte bei minus 0,11 Euro. Für das Gesamtjahr bleibt Zooplus bei seiner Prognose, wonach bei einer Steigerung der Gesamtleistung (Umsatz plus sonstige Erträge) auf mindestens 400 Mio. Euro ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im niedrigen einstelligen Millionen-Bereich zu erwarten sei. Seit Anfang Februar bewegt sich die Zooplus-Aktie in einer Spanne zwischen 40 und 45 Euro. Charttechnisch machte der Titel zuletzt Anstalten, den Kurskorridor nach oben zu verlassen. Das ist ein gutes Zeichen. Rein fundamental scheint das Aufwärtspotenzial allerdings begrenzt. Die Kursziele der Analysten liegen zwischen 45 und 50 Euro.




 

15. August, 2013

„Fotofinishing im Q1 ist wie Eisverkaufen im Winter“, betont CeWe Color im jüngsten Zwischenbericht. Daher ist bei dem Spezialisten für Fotoentwicklung und Online-Druckservice nicht nur das erste Quartal, und sondern auch das erste Halbjahr grundsätzlich negativ. Konkret: Per Ende Juni 2013 kam der SDAX-Konzern bei Erlösen von 218 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 10,9 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr halten die Oldenburger aber an ihrer Prognose fest, wonach bei Umsätzen zwischen 510 bis 530 Mio. Euro ein EBIT in einer Spanne von 27 bis 33 Mio. Euro herausspringen soll. Das Ergebnis je Aktie erwartet der Vorstand in einer Range von 2,44 bis 3,06 Euro. Mit seinen detaillierten Zielvorgaben für alle wesentlichen Kennzahlen liefert CeWe Color eine vorbildliche Informationspolitik. Die recht großen Bandbreiten sind dabei dem Umstand geschuldet, dass sich das Geschäft immer mehr in das vierte Quartal verschiebt – ähnlich wie bei Einzelhandelsunternehmen á la  Douglas oder dem Kaufhaus Ludwig Beck. Die auf der Hauptversammlung beschlossene Rechtsformumwandlung von CeWe in eine KGaA soll der Aktiengesellschaft kräftig Steuern sparen und in den kommenden Jahren für einen Zusatzgewinn von insgesamt 10 Mio. Euro sorgen – davon allein 3 Mio. Euro im Jahr der Eintragung. Vollzogen werden dürfte der Rechtsformwechsel zu Beginn des vierten Quartals 2013. CeWe ist eine solide Aktie mit einer überdurchschnittlichen Dividendenrendite von vier Prozent. Das KGV beträgt allerdings bereits knapp 14.


Mindestens auf die Watchlist nehmen, sollten sich Anleger die Aktie von Eckert & Ziegler. Nach einem verkorksten Jahresauftakt haben die Berliner im zweiten Quartal mächtig aufgeholt und liegen damit zum Halbjahr nicht mehr ganz so stark zurück wie zunächst befürchtet. Bei einem Umsatzminus von 4,5 Prozent auf 55,3 Mio. Euro beträgt der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) nun 6,5 Mio. Euro. Im ersten Halbjahr 2012 kam das Unternehmen noch auf ein EBIT von 9,0 Mio. Euro. Eckertt & Ziegler ist in den Bereichen Strahlentherapie, Radiopharma und Entsorgungsdienstleistungen für schwach radioaktive Stoffe tätig. Mutig: Trotz des noch immer vorhandenen Rückstands hat der Vorstand sein Ziel bestätigt, wonach er im laufenden Jahr ein Ergebnis je Aktie von 2,15 Euro präsentieren will. 2012 stand unterm Strich ein Gewinn pro Anteilschein von 1,95 Euro. Die Analysten haben ihre Kaufeinschätzungen nach dem neusten Zahlenwerk bestätigt. Die DZ Bank sieht ein Kursziel von 33 Euro, Hauck & Aufhäuser veranschlagt den fairen Wert gar auf 37 Euro. Demnach hätte das Papier ein stattliches Potenzial zwischen 27 und 42 Prozent. Der Börsenwert des Small Caps beträgt gut 137 Mio. Euro. Davon befinden sich 67,7 Prozent im Streubesitz.


Nach einer schönen Aufwärtsbewegung zu Jahresbeginn ist die Notiz von Asknet zuletzt zurück in den Seitwärtsmodus übergegangen. Dabei hat der Anbieter von E-Commerce-Lösungen (Umsatzanteil ca. 69 Prozent) für kleinere Softwarehersteller und  Anbieter eines Beschaffungsportals für universitäre Einrichtungen ansehnliche Halbjahreszahlen vorgelegt. So kamen die Roherträge um gut sechs Prozent auf 5 Mio. Euro voran. Das Ergebnis vor Zinsen bewegt sich 0,017 Mio. Euro leicht im positiven Terrain, was angesichts des Vorjahresverlusts von 0,073 Mio. Euro ein guter Fortschritt ist.  Positiv ist aus, dass sich das bislang eher schleppend verlaufende Uni-Geschäft wieder stabilisiert hat. „In Anbetracht der guten Rahmenbedingungen in der Branche bleiben wir zuversichtlich, die für das Gesamtjahr 2013 prognostizierten Ergebnisverbesserungen im operativen Geschäft zu erreichen“, sagt Vorstandschef Michael Konrad. Damit bestätigte Konrad seine Aussagen von Mitte Mai zur Vorlage der Quartalszahlen. Mit einer Kapitalisierung von weniger als 8 Mio. Euro ist Asknet ein Micro Cap. Solche Titel haben es an der Börse normalerweise sehr schwer. Aber es kann ja nicht schaden, wenn man weiß, welche Firmen sich abseits der bekannten Player im Bereich E-Commerce tummeln. Weitere Infos zu dem Unternehmen finden Sie HIER.


Als nicht nachhaltig hat sich der Frühjahrs-Kursaufschwung von Funkwerk erwiesen. Noch immer kämpft das in den Bereichen Anzeigesysteme (etwa für Abfahrtzeiten an Bahnhöfen) und Überwachungsanlagen tätige Unternehmen gegen den anhalten Preisdruck und die Sparmaßnahmen der öffentlichen Haushalte. Nach einem schwachen zweiten Quartal kommt Funkwerk zum Halbjahr auf Erlöse von 49,7 Mio. Euro, was einem Rückgang von knapp 21 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Das Betriebsergebnis vor Restrukturierungsaufwendungen fiel mit minus 2,75 Mio. Euro nicht wesentlich besser aus als die 3,26 Mio. Euro Miesen zum Halbjahr 2012. Unterm Strich steht ein satter Verlust von 5 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr zeigt sich der Vorstand ebenfalls zurückhaltender und kündigt nun beim operativen Betriebsergebnis eine „signifikante Steigerung“ an. Das lässt Raum für Interpretationen. Bislang avisierte Firmenlenker Manfred Lerch hier ein Plus von „rund 50 Prozent“. Nicht wirklich erbaulich liest sich auch die Passage im neuesten Zwischenbericht hinsichtlich eines Konsortialkredits mit drei deutschen Geschäftsbanken. Wie allgemein üblich, war auch dieses Darlehen an die Einhaltung bestimmter Kennzahlen (Convenants) gebunden. Es zeigte sich aber, dass die Kriterien für 2013 unterjährig nicht einzuhalten waren. Demnach hätten die Banken ein Sonderkündigungsrecht gehabt – haben davon aber keinen Gebrauch gemacht. Auf Basis der aktuellen Prognosen geht Lerch davon aus, dass die neu vereinbarten Finanzkennzahlen zu den Stichtagen eingehalten werden. Gleichwohl räumt Funkwerk ein: „Sollten die Planzahlen nicht realisiert werden, können sich erhebliche Risiken für die Liquidität der Gesellschaft und der Gruppe ergeben.“ Ein sehr deutlicher Risikohinweis! Demnach sollten nur sehr erfahrene Anleger in dem Titel engagiert bleiben. Funkwerk ist trotz des noch vergleichsweise üppig vorhandenen Eigenkapitals ein reinrassiger Hot Stock. Weitere Infos zu dem Unternehmen finden Sie HIER.


Nur einen Tag nach der VBH Holding hat auch Nordwest Handel den Zwischenbericht vorgelegt. Nachdem Hagener die Erwartungen frühzeitig gedämpft hatten, kam zum Halbjahr – bei um 10,5 Prozent auf knapp 210 Mio. Euro gesunkenen Erlösen – ein Ergebnis von Zinsen und Steuern (EBIT) von annähernd 2,6 Mio. Euro heraus. Gemessen am entsprechenden Vorjahreswert von 2,7 Mio. Euro fällt der Rückstand damit geringer aus als gedacht. Beim Ergebnis je Aktie ergibt sich allerdings ein Minus von 0,59 auf 0,47 Euro. Problemfall bleibt das Geschäftsfeld Stahl, während der Vorstand für „Bau-Handwerk-Industrie“ Nachholeffekte im zweiten Halbjahr erwartet. Für eine „tragfähige Prognose“ gibt es aber noch zu viele Unsicherheiten. Immerhin ist Nordwest Handel zuversichtlich, im zweiten Halbjahr 2013 ein operatives Ergebnis wie in der Vergleichsperiode 2012 erzielen zu können. Demnach liegt die Messlatte für das EBIT von Juli bis Ende Dezember bei rund 2,7 Mio. Euro. Verglichen mit VBH agiert Nordwest Handel komfortabel in der Gewinnzone. Der Börsenwert von 41 Mio. Euro wird durch das Eigenkapital von zuletzt 48,4 Mio. Euro mehr als abgedeckt. Der Small Cap ist eine gute Depotbeimischung für Value Anleger. Dabei bietet das Papier eine ansehnliche Dividendenrendite von etwa fünf Prozent. Die VBH-Aktie ist dagegen als wesentlich spekulativer einzuordnen.


Prima Zahlen liefert unsere Empfehlung LS Telcom. Nach neun Monaten des Geschäftsjahrs 2012/13 (per Ende September) erzielte der Spezialist für die effiziente Nutzung von Funkfrequenzen ein Umsatzplus von 24 Prozent auf knapp 25 Mio. Euro. Unterm Strich legte der Gewinn weit überproportional um 80 Prozent auf 3,3 Mio. Euro zu. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,62 Euro. Damit hat LS Telcom ein klasse drittes Quartal hingelegt, denn zur Halbzeit kam das Unternehmen bei Erlösen von 14,8 Mio. Euro erst auf einen Gewinn 1,7 Mio. Euro. Für das Abschlussquartal rechnet die Gesellschaft aus Lichtenau allein aus dem Auftragsbestand mit Erlösen von 6,5 Mio. Euro. Insgesamt sollte das Unternehmen damit im Geschäftsjahr 2012/13 einen Umsatz von mindestens 33,5 Mio. Euro erzielen. Der Vorstand hält sich noch in gewohnter Manier zurück und spricht lediglich von einem „ordentlichen Zuwachs“ bei Umsatz und Ergebnis. Der Small Cap bietet alle Zutaten für eine knackige Investmentstory: Hier bekommen Anleger solides Wachstum zu einem sehr vernünftigen Preis. Weitere Informationen zu der Gesellschaft: HIER klicken!


Nach dem vielen Wirbel – inklusive in letzter Minute abgesagter Hauptversammlung – ist die dringend benötigte Kapitalerhöhung bei HanseYachts nun platziert. Die knapp 2,6 Millionen neuen Anteilscheine sorgten bei einem Stückpreis von 1,92 Euro für einen Mittelzufluss von brutto annähernd 5 Mio. Euro. Die Anzahl der Aktien des Segelbootherstellers hat sich dadurch auf 9.592.590 erhöht – der momentane Börsenwert beträgt also rund 24 Mio. Euro. Garantiert wurde die Maßnahme von Großaktionär Aurelius. Interessant: Die Münchner Beteiligungsgesellschaft hatte zuletzt klammheimlich den britischen Motorboothersteller Sealine gekauft. Interesse an den Produktionskapazitäten hat Aurelius aber scheinbar nicht. Dem Vernehmen nach sollen die Motorboote künftig in Greifswald bei HanseYachts gebaut werden, um dort die Kapazitäten besser auszulasten. Wie zu hören ist, zeigen sich die Engländer nicht gerade „amused“ über diese Art der Betriebsübernahme. Von rechtlichen Schritten einzelner Mitarbeiter ist die Rede. Um die Liquiditätslage weiter zu verbessern, hat HanseYachts zuletzt zudem die eigene Marina im Zentrum von Greifswald an einen Investor verkauft. Aufhorchen lässt auch die folgende Aussage im Bezug auf die weitere Verbesserung der Eigenkapitalausstattung: „Im Rahmen der laufenden Optimierung der Kapitalstruktur prüft das Unternehmen weitere Finanzierungsmöglichkeiten, die unter anderem auch die Begebung einer Schuldverschreibung beinhalten können.“ Offenbar hat an der Ostsee ein Sinneswandel stattgefunden. Hinsichtlich möglicher Alternativen zu der nun durchgeführten Barkapitalerhöhung hieß es nämlich zuletzt: „Der Vorstand hat sich intensiv mit Alternativen zum vorgeschlagenen Sanierungskonzept beschäftigt. Zu den geprüften Möglichkeiten gehörte unter anderem die Platzierung einer Unternehmensanleihe. Die Verwaltung ist jedoch zu dem Schluss gekommen, dass keine dieser Maßnahmen tatsächlich realisierbar wäre. Mehrere Emissionsbanken haben der HanseYachts AG mitgeteilt, dass die Platzierung einer Anleihe erst möglich sei, wenn die Gesellschaft wieder nachhaltig positive Ergebnisse ausweise.“ Soweit ist es zwar vermutlich noch nicht. Haltenswert bleibt die Hanse-Aktie trotzdem..




 

14. August, 2013

Sehr starke Performance: Um mittlerweile 50 Prozent kletterte der Kurs von Allgeier im laufenden Jahr. Damit hat sich Empfehlung von boersengefluester.de als goldrichtig herausgestellt  (zum Beitrag kommen Sie HIER). Auch mit den Halbjahreszahlen brauchen sich Münchner nicht zu verstecken: Bei einem Erlösplus um 19,6 Prozent auf 227,3 Mio. Euro zog der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,3 auf 6,2 Mio. Euro an. Das Ergebnis je Aktie dreht von minus 0,03 Euro auf plus 0,24 Euro. An der Börse ist Allgeier wohl am ehesten mit den Systemhäusern Bechtle und Cancom vergleichbar. Ähnlich wie die Marktbegleiter setzt aber auch Allgeier verstärkt auf Mehrwertdienste wie Softwarelösungen aus den Bereichen ERP, Dokumentenmanagement und Sicherheitssoftware. Außerdem bietet Allgeier individuelle Softwarelösungen an und agiert als Personaldienstleister für IT-Fachkräfte. Angesichts der noch immer moderaten Bewertung sollte der Titel seinen Aufwärtstrend fortsetzen – vermutlich aber in deutlich gemäßigterem Tempo. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihre Kaufen-Empfehlung ebenfalls bestätigt, das Kursziel aber von 19 auf immerhin 26 Euro nach oben gesetzt.


Hoffnungsschimmer für die Aktionäre der VBH Holding. Nach dem witterungs- und auch feiertagsbedingt schwachen ersten Quartal hat das Handelshaus rund um Produkte für Fenster und Türen ein respektables Halbjahresergebnis vorgelegt. Zwar sanken die Erlöse um knapp acht Prozent auf 311,5 Mio. Euro. Dafür reduzierte sich jedoch der Verlust von 8,7 auf 3,2 Mio. Euro. Somit steht per Ende Juni 2013 nur noch ein Ergebnis je Aktie von minus 0,07 Euro. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand damit, dass die aus  Korntal-Münchingen in der Nähe von Stuttgart stammende Gesellschaft trotz bestenfalls stagnierender Erlöse zu „nachhaltiger Profitabilität zurückkehren“ wird. Demnach soll sich das Ergebnis vor Steuern „im Rahmen des um Sondereffekte bereinigten operativen Ergebnisses des Vorjahres“ bewegen. Die Messlatte für 2013 liegt also bei rund 10,5 Mio. Euro. Wer den Titel im Depot hat, kann engagiert bleiben. Neue Investments drängen sich aber nicht unbedingt auf. An der Börse ist VBH am ehesten mit Nordwest Handel aus Hagen vergleichbar.


Spätestens nach der Hauptversammlung am 23. Juli war klar, dass auch die Halbjahreszahlen von H&R nicht wirklich schön anzusehen sein werden. Und so ist es auch: Bei einem Erlösminus von acht Prozent auf 587,5 Mio. Euro kam der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Spezialchemie- und Raffineriekonzerns auf lediglich 1,2 Mio. Euro. In der entsprechenden Vorjahresperiode lag das operative Ergebnis noch bei 14,3 Mio. Euro. Unterm Strich stand bei dem SDAX-Konzern per Ende Juni 2013 gar ein Verlust von 3,3 Mio. Euro. Kleiner Lichtblick: Nach Ablauf des ersten Quartals 2013 dümpelte das EBIT noch bei minus 0,3 Mio. Euro. Doch H&R steuert mit einem großen Maßnahmenpaket gegen die Misere an. „Mit der Umstellung der Raffinerie in Salzbergen auf die Auftragsfertigung ist zum 1. Juli 2013 auch der ganz wesentliche Baustein unserer Maßnahmen implementiert worden“, sagt Vorstandschef Niels H. Hansen. Mit dem Mitte November anstehenden Bericht für das dritte Quartal 2013 sollen sich die Effekte aus der Übernahme der Rohstoffvorräte durch die Kunden von H&R erstmals positiv auf die Zahlen auswirken. Dennoch: „Der Weg für die Gesellschaft bleibt anspruchsvoll und steil“, betont Hansen. In den vergangenen zwei Jahren hat sich der Aktienkurs von H&R mehr als halbiert. Zuletzt versuchte das Papier im Bereich um 9 Euro ganz zaghaft einen Boden auszubilden. Die Chancen auf eine erfolgreiche Stabilisierung stehen ganz passabel. Analytisch ist der Titel nicht wirklich teuer. Nach den vielen Enttäuschungen dürften die meisten Investoren mit einem Einstieg aber noch so lange warten, bis sich der Turnaround konkret in den Zahlen bestätigt.


In erster Linie die nahezu komplett wegbrechenden Erlöse au dem Solarbereich sorgten dafür, dass Schweizer Electronic zum Halbjahr mit 48,87 Mio. Euro um neun Prozent weniger Umsatz erzielte als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Angesichts dessen ist der damit einhergehende Rückgang des Gewinns vor Steuern um nur vier Prozent auf knapp 3,44Mio. Euro ein gutes Resultat. Da die Steuerlast aber zunahm, musste der Leiterplattenhersteller unterm Strich beim Ergebnis je Aktie ein Minus von 0,79 auf 0,63 Euro ausweisen. Bemerkenswert: Der Auftragseingang bewegt sich mit 58,6 Mio. Euro  auf einem doppelt so hohen Niveau wie im ersten Halbjahr 2012. Zusätzliches Wachstumspotenzial will das Unternehmen aus Schramberg im Schwarzwald künftig verstärkt in Asien sichern. Zudem richtet das überwiegend im Familienbesitz befindliche Unternehmen ihre Produkte stärker auf die Bereiche Energieeffizienz und E-Mobilität aus. Für das Gesamtjahr 2013 rechnet Vorstandschef Marc Schweizer mit einem Umsatz für das Leiterplattengeschäft von mehr als 90 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge von über fünf Prozent. Zum Vergleich: 2012 kam die Gesellschaft bei Erlösen von 100,2 Mio. Euro auf einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 5,2 Mio. Euro. Angesichts der soliden Bilanzausstattung und des guten Orderbestands bleibt die Aktie eine gute Halten-Position.


Wie eine Rakete schoss der Aktienkurs von Sygnis Pharma Anfang Juli von 2,50 bis auf 4,87 Euro in die Höhe. Seit dem hat die Notiz wieder deutlich an Höhe eingebüßt, steht mit 3,45 Euro aber immer noch recht ansehnlich dar. Auslöser der Kursparty waren zwei Studien, die dem Papier des lange Zeit dahindümpelnden Biotechunternehmens enormes Potenzial zubilligten. Das Kursziel von GBC aus Augsburg lag bei 4,55 Euro, Edison sah die Sygnis-Aktie bei 4 Euro als fair bewertet an. Die Investmentstory in Kurzform: Sygnis hatte sich ursprünglich auf die Behandlung von Schlaganfällen spezialisiert, scheiterte jedoch grandios mit dem Projekt. Durch den vor rund einem Jahr in die Wege geleiteten Zusammenschluss mit X-Pol Biotech, einem Spezialisten für DNA-Amplifikation (Vervielfältigung), will sich das Unternehmen als Technologieanbieter Bereich DNA-Tools etablieren. Wichtiger Partner für die deutsch-spanische Gesellschaft ist der TecDAX-Konzern Qiagen. Im laufenden Jahr rechnet der Sygnis-Vorstand noch mit einem Verlustabschluss. Für 2014 ist jedoch der Break Even avisiert. Hauptaktionäre sind die frühere X-Pol-Mutter Genetrix Life Sciences sowie die dievini Hopp BioTech Holding, die unter anderem auch bei Wilex engagiert ist. Der Streubesitz beträgt nur etwa zehn Prozent. Nur die Finanzkraft der Großinvestoren hält Sygnis zurzeit am Leben. Mit den derzeitigen Mittel ist die Finanzierung lediglich bis Ende September 2013 gesichert. Zum Halbjahr kam Sygnis Pharma bei Erlösen von 0,3 Mio. Euro auf einen Verlust von 2 Mio. Euro. Eine ganz heiße Nummer, auf die sich nur erfahrene Biotech-Anleger einlassen sollten. Neuer-Markt-Kennern ist Sygnis vermutlich noch unter dem Vorgängernamen Lion Bioscience ein Begriff.


Sehr dynamisch verlief bei Friwo das erste Halbjahr 2013. Bei einem Erlösplus von ansehnlichen 36 Prozent auf 57,62 Mio. Euro drehte das Ergebnis von minus 0,76 auf plus 0,98 Mio. Euro. Das entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,13 Euro. Für das Gesamtjahr zeigt sich der Hersteller von Ladegeräten ebenfalls sehr positiv. Erstmals in der Firmengeschichte dürfte der Umsatz die Marke von 100 Mio. Euro überschreiten. Die Ertragslage soll sich gegenüber 2012 „erheblich verbessern“. Zumindest für das Erlösziel stapelt Friwo relativ tief, denn an anderer Stelle betont das Unternehmen, dass im zweiten Halbjahr ein ähnlich hohes Umsatzniveau wie in der ersten Jahreshälfte „grundsätzlich möglich“ sei. Angesichts des deutlichen Turnarounds wird klar, dass die bisherigen Ergebnisprognosen von boersengefluester.de wohl zu niedrig angesetzt waren. Das ändert aber nichts daran, dass der Small Cap mit normalen Bewertungsmaßstäben – abgesehen vom moderaten Kurs-Umsatz-Verhältnis – kaum zu greifen ist. 82,91 Prozent der Friwo-Aktien befinden sich im Besitz der VTC Industrieholding. Friwo gilt unter anderem als Profiteur des Wachstumsbereichs Elektromobilität. Kerngeschäft sind aber Netz- und Ladegeräte für die Bereiche Haushalt, Werkzeuge, IT und Kommunikation, sowie Mess-, Wäge-, Gebäude-, Licht- und Medizintechnik. Seit Jahresbeginn hat das Papier bereits um 65 Prozent an Wert gewonnen. Mutige Anleger bleiben investiert. Der Börsenwert beträgt rund 112 Mio. Euro.


Angesichts der laufenden Verhandlungen um den Erwerb der AIM-Gruppe von der Günther Holding, geraten die Halbjahreszahlen von M.A.X. Automation beinahe ein wenig in den Hintergrund. Kein Wunder: Der um knapp drei Prozent auf 3,6 Mio. Euro gesunkene Halbjahresgewinn sieht wenig inspirierend aus. Immerhin bestätigte Vorstandschef Bernd Priske die bisherigen Vorgaben für 2013, wonach für Umsatz und Ergebnis mit Verbesserungen gegenüber 2012 zu rechnen sei. Bei den Erlösen liegen die Düsseldorfer schon mal im Plan. Zum Halbjahr kam der Umsatz um fünf Prozent auf gut 118 Mio. Euro voran. Zu möglichen Fortschritten beim Kauf der überwiegend für den Auto- und Medizinsektor tätigen AIM-Gruppe gibt es noch keine entscheidenden Neuigkeiten. Seit Mitte Juli befindet sich M.A.X. Automation in einer „vertieften Due Dilligence“. Wann diese Prüfphase abgeschlossen ist, ist noch offen. Laut früheren Verlautbarungen hofft Priske aber, bis Ende September zu einem Ergebnis zu kommen. Alle Hintergründe zu dem für M.A.X. so wichtigen Deal finden Sie HIER. Bei M.A.X. entwickelt sich eine sexy Investmentstory, die vom breiten Markt noch nicht richtig wahrgenommen wird. Ohne Risiko ist die Spekulation jedoch nicht. Ein Scheitern der Verhandlungen mit der Günther Holding hätte vermutlich bittere Folgen für den Kurs des Small Caps.


Beim Küchenhersteller Alno gibt sich weiter ein zweigeteiltes Bild: Während der Umsatz zum Halbjahr mit 196,5 Mio. Euro um knapp 15 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurückliegt, drehte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 1,4 Mio. auf plus 4,7 Mio. Euro. Per Ende März 2013 lag der Küchenhersteller operativ noch mit 0,1 Mio. Euro in den roten Zahlen. Zurzeit verliert das Unternehmen in Deutschland signifikant an Umsatz, dafür halten sich die Auslandsmärkte stabil. „Damit haben wir gerechnet, als wir in 2012 unsere Vertriebsstrategie neu formuliert haben“, sagt Vorstandschef Max Müller. Gleichzeitig betont der Schweizer: „Aber uns ist auch klar, dass das Geschäftsjahr 2013 für Alno kein leichtes sein wird. Wir müssen weiterhin um jeden Euro Umsatz hart kämpfen.“ Immerhin: Für das Gesamtjahr bestätigt das Unternehmen die bisherigen Ziele, wonach bei Erlösen auf Vorjahresniveau ein gegenüber 2012 verbessertes EBIT herausspringen soll. Zumindest die Umsatzprognose scheint aus heutiger Sicht allerdings ziemlich ambitioniert. Das Vertrauen in Alno hat Müller aber nicht verloren. Anfang August hat er seinen Aktienbestand um 150.000 Stück aufgestockt. Der Deal wurde zu 0,94 Euro pro Anteilschein abgerechnet. Die Restrukturierung von Alno befindet sich in einer entscheidenden Phase. Sollte die Internationalisierungsstrategie nicht aufgehen, hat das Unternehmen ein echtes Problem. Positiv: Zuletzt gab es einen Großauftrag aus Großbritannien in Höhe von rund 4,8 Mio. Euro. Nach der anfänglichen Begeisterung über die Turnaroundstory Alno sehen die Börsianer die Entwicklung seit einigen Monaten aber deutlich reservierter. Immerhin hat die Notiz mittlerweile das Penny-Stock-Terrain verlassen. Risikobereite Anleger bleiben also investiert. Das komplette Zahlenwerk für die ersten sechs Monate will Alno am 30. August präsentieren. Einen ausführlichen Bericht zu Alno finden Sie HIER.


„Entscheidend in unserem Geschäftsmodell ist seit jeher das zweite Halbjahr’“ sagt MLP-Finanzvorstand Reinhard Loose. Und so muss sich der Finanzdienstleister auch noch mächtig strecken, um das avisierte EBIT-Ziel von 65 bis 78 Mio. Euro für 2013 zu erreichen. Zum Halbjahr lag der Gewinn vor Zinsen und Steuern nämlich erst bei 4,9 Mio. Euro. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum 2012 waren es noch 15,4 Mio. Euro. Als Grund für den scharfen Rückgang gibt das SDAX-Unternehmen einen veränderten Umsatzmix durch Feri in Luxemburg sowie höhere Investitionen an. „In der Altersvorsorge und insbesondere der Krankenversicherung agieren viele Kunden derzeit abwartend – obwohl die Zahl der Beratungsgespräche hoch ist“, sagt Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg. Abwartend zeigen sich angesichts der Zahlen auch die Börsianer. Als attraktiver Dividendentitel hat sich MLP etabliert. Positive Gewinnüberraschungen hat man von dem Unternehmen aus Wiesloch aber schon länger nicht mehr gesehen. Kurzfristig drängt sich kein Investment auf.


Ein Blick in die Bilanz von BDI – BioEnergy International lohnt auf jeden Fall: So weist der Hersteller für Biodiesel- und Biogasanlagen bei einer Eigenkapitalquote von 69 Prozent zum Halbjahr einen Bestand von liquiden Mitteln und Wertpapieren von 39,2 Mio. Euro aus. Dem stehen Finanzverbindlichkeiten (in diesem Fall Pensionsrückstellungen) von 2,0 Mio. Euro entgegen – und das bei einer Marktkapitalisierung von 26,3 Mio. Euro. Eine Relation, die auch der Vorstand dem Österreichischen Grambach kaum nachvollziehen kann. „Sowohl aus Unternehmenssicht als auch aus Sicht der Finanzanalysten steht der Kurs nicht in Relation zur Unternehmenssubstanz“, heißt es im neuesten Zwischenbericht. Hintergrund der Skepsis ist das schwierige Stammgeschäft. Doch auch hier ist BDI momentan auf Kurs und hat das Ziel eines positiven Jahresergebnisses fest im Blick: „Nach dem Übergangsjahr 2012 ist die Trendwende geschafft.“ Zum Halbjahr steht bei einem Umsatzplus von 9,6 Prozent auf 16,6 Mio. Euro eine Verbesserung des EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) von 66 Prozent auf 0,68 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie kam von 0,23 auf 0,27 Euro voran. Weniger positiv ist allerdings der mit 11,6 Mio. Euro um 59 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert liegende Auftragsbestand. BDI will sich zu einem „Green-Tech-Konzern“ weiterentwickeln. Die Aktie ist angesichts des hohen Cashbestands eine interessante Spezialsituation.


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13. August, 2013

Kurz nach dem enttäuschend aufgenommenen Halbjahresbericht von Koenig & Bauer belohnen die Investoren die Zahlen von Heidelberger Druck zum ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2013/14 (endet am 31. März) mit einem dicken Kursplus. Dabei agierten die ebenfalls im SDAX notierten Heidelberger bei um drei Prozent auf 504 Mio. Euro gesunkenen Umsatzerlösen mit einem Verlust von knapp 38,5 Mio. Euro tief in der Verlustzone. Immerhin: Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum betrug der Fehlbetrag noch 76,4 Mio. Euro, zudem war das Minus einkalkuliert. Zwar wird das Effizienzprogramm „Focus 2012“ auch im laufenden Jahr nochmals zu Sonderaufwendungen führen. Dennoch hält Vorstandschef Gerold Linzbach am großen Ziel fest: „Die deutliche Steigerung unseres operativen Ergebnisses macht uns zuversichtlich, im Gesamtjahr profitabel zu sein und wieder einen Gewinn auszuweisen. Vordergründig bietet Heideldruck eine knackige Turnaroundstory. Daher könnte die Aktie durchaus noch eine Weile laufen. Mehr Gegenwert bekommen Investoren allerdings bei Koenig & Bauer. Die Würzburger gibt es mit einem Discount von 43 Prozent auf den Buchwert – und das bei einer Eigenkapitalquote von rund 40 Prozent. Heidelberger Druck wird hingegen mit einem Aufschlag von fast einem Viertel auf das Eigenkapital gehandelt.


Der anhaltende Preisdruck im Projektgeschäft führte dazu, dass der Pumpen und- Armaturenhersteller KSB im ersten Halbjahr bei leicht rückläufigen Erlösen von 1,09 Mrd. Euro einen um 6,7 Prozent auf 48,8 Mio. Euro reduzierten Gewinn vor Steuern hinnehmen musste. Das Ergebnis je Vorzugsaktie sank von 16,88 auf 15,30 Euro. Für das Gesamtjahr geht der  Vorstand davon aus, den Rückstand beim Umsatz wieder aufzuholen. Das Ergebnis dürfte jedoch nur „annähernd“ das Vorjahresniveau erreichen. Bislang kalkulierte die Gesellschaft aus Frankenthal in Rheinland-Pfalz mit einem weiteren Zuwachs beim Ergebnis vor Steuern. KSB gehört zwar in die Kategorien „Value“ und „Hidden Champions“. Der Aktienkurs bewegt sich seit zwei Jahren trotzdem nur seitwärts. Da werden die neuesten Zahlen kaum eine Richtungsänderung nach oben bewirken. Angesichts der moderaten Bewertung sollten Langfristanleger den Titel aber im Depot belassen.


Den Blick auf die Halbjahreszahlen von Aleo Solar möchte man sich am liebsten ersparen. Bei einem Umsatzminus von 59 (!) Prozent auf 68 Mio. Euro fiel ein Verlust vor Zinsen und Steuern von 29,3 Mio. Euro an. „Verschlechterte Einspeiseregelungen, schrumpfende Märkte und der Preisverfall führen zu einer nach wie vor sehr angespannten Situation“, sagt York zu Putlitz, Vorstandschef von Aleo Solar. Der Solarmodulhersteller gehörte lange Zeit zur Robert Bosch GmbH. Ende März hat der Mischkonzern jedoch die Notbremse gezogen. Seit dem wird ein Käufer für das Paket von knapp 91 Prozent gesucht. Bis Ende März 2014 hat Bosch die Finanzierung gesichert. Danach würden die Lichter bei Aleo Solar wohl ausgehen. Dem Vernehmen nach laufen derzeit Gespräche mit möglichen Investoren. Bis spätestens Ende des Jahres soll eine Lösung gefunden sein. Der gegenwärtige Börsenwert von fast 55 Mio. Euro spiegelt auf jeden Fall eine positive Fortführungsperspektive wider. Wirklich gesichert ist die Zukunft aber längst nicht. Und welche Rolle der Streubesitz bei Aleo Solar künftig spielen wird, steht ebenfalls noch in den Sternen. Das Eigenkapital ist 27,2 Mio. Euro geschrumpft. Die Aktie gehört zu den heißesten Zocks aus dem Solarsektor. Besser meiden!


Auch wenn das Ergebnis je Aktie von UMS United Medical Systems zum Halbjahr mit 0,24 Euro noch um knapp 23 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurückliegt, zeigt sich der Vorstand des Anbieters von Medizinsystemen für Kliniken und Fachärzte mit den jüngsten Fortschritten zufrieden. „Insbesondere im zweiten Quartal 2013 konnten wir einige größere Projekte weiter vorantreiben, wovon wir im zweiten Halbjahr profitieren werden“, sagt UMS-Vorstandschef Jorgen Madsen. Für das Gesamtjahr peilt der Manager weiterhin einen Gewinn pro Anteilschein von 0,60 bis 0,65 Euro an. Den Umsatz erwartet Madsen in einer Range von 43 bis 45 Mio. Euro. Da UMS ihre „aktionärsfreundliche Dividendenpolitik“ beibehalten will, steht einer erneuten Ausschüttung von 0,55 Euro für 2013 wohl nichts im Wege. Damit käme das Papier auf eine Dividendenrendite von gegenwärtig gut fünf Prozent. Der Börsenwert von knapp 50 Mio. Euro bewegt sich relativ nahe am Umsatzziel. Da lässt sich ein KGV von gut 15 schon mal verschmerzen.


Gemessen am Kurssprung von 30 Prozent am Tag vor Veröffentlichung der Halbjahresdaten, fielen die Zahlen von Deufol recht unspektakulär aus, auch wenn sie sich im Vergleich zum Auftaktquartal 2013 deutlich gebessert haben. Bei Umsätzen von knapp 78 Mio. Euro erzielte der Verpackungsspezialist im zweiten Jahresviertel 2013 einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,67 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie der früheren D. Logistics kam auf 0,026 Euro voran. Zum Halbjahr weist Deufol nun bei Umsätzen von 154,4 Mio. Euro ein EBIT von 2,74 Mio. Euro aus. Das Ergebnis je Aktie bewegt sich mit minus 0,003 Euro aber immer noch im roten Bereich. Für das Gesamtjahr bestätigt der Vorstand die bisherigen Ziele, wonach bei Erlösen von 310 bis 325 Mio. Euro ein operativer Gewinn zwischen 18 und 20 Mio. Euro zu erwarten ist. Zum Halbjahr lag das EBITDA bei 6,56 Mio. Euro. Noch muss sich das Unternehmen also gehörig strecken, um die Vorgaben zu erreichen. Derweil tastet sich die im Februar 2013 ins Penny-Stock-Terrain abgetauchte Notiz wieder an die Marke von 1 Euro heran. Psychologisch wäre der Ausbruch darüber ein wichtiges Signal. Nachdem sich bei Deufol im Frühjahr 2012 noch viel um die mögliche Veruntreuung von Gesellschaftsvermögen durch ehemalige Geschäftsführer von Tochterfirmen gedreht hat, kehrt nun offenbar Ruhe ein. Die Aktie wird bei der gegenwärtigen Kapitalisierung von 43,8 Mio. Euro mit einem ungewöhnlich großen Abschlag von gut 50 Prozent auf den Buchwert gehandelt. Knackpunkt ist jedoch, dass bei Deufol unterm Strich zu wenig an Gewinn hängen bleibt. Haltenswert ist der Small Cap aber schon.


Die aus Blutplasma hergestellten Medikamente von Biotest bescheren dem SDAX-Konzern weiterhin starke Zahlen. Im ersten Halbjahr kletterten die Erlöse um 10,5 Prozent auf gut 243 Mio. Euro. Bereinigt um die unerwartet niedrige Steuerquote blieb ein um 55 Prozent auf 15,3 Mio. Euro gestiegener Überschuss in den Büchern stehen. Das Ergebnis je Aktie kam von 0,84 auf 1,31 Euro voran. Ende Juni hat Biotest rund 76 Mio. Euro über eine Kapitalerhöhung eingenommen. Der Emissionserlös soll in das größte Investitionsprojekt der Firmengeschichte, die Verdopplung der Kapazitäten am Standort Dreieich, gesteckt werden. Insgesamt sind hierfür 200 bis 250 Mio. Euro vorgesehen. Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 einen Umsatz von 1 Mrd. Euro zu erzielen. Für das laufende Jahr peilt der Vorstand ein Erlösplus von zehn bis 15 Prozent auf dann gut 500 Mio. Euro an. Da die Barkapitalerhöhung so gut angenommen wurde, plant das Unternehmen im zweiten Halbjahr die Emission einer Anleihe. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment  aus dem SDAX.


Zwölf Jahre nach dem Einstieg der österreichischen ELK Fertighaus AG deutet sich bei Bien-Zenker ein Aktionärswechsel an. Die unweit des Münchner Marienplatzes registrierte Adcuram Fertigbautechnik Holding AG bietet 14,09 Euro je Aktie von Bien-Zenker. Mit den 88 Prozent der von ELK gehaltenen Anteilscheine haben die Münchner bereits einen Kaufvertrag abgeschlossen. Der Streubesitz beträgt elf Prozent. Adcuram ist eine langfristig agierende Beteiligungsholding, die in Unternehmen mit „signifikantem Entwicklungspotenzial“ und Erlösen zwischen 50 und 500 Mio. Euro investiert. Bien-Zenker hat sich zuletzt prima entwickelt um kam 2012 bei Umsätzen von 141,5 Mio. Euro auf eine operative Marge von 4,2 Prozent. So gesehen passt Bien-Zenker also gut ins Raster. Ob beim derzeit gebotenen Preis auch Privatanleger mitziehen, ist indes fraglich. Schließlich liegt die aktuelle Notiz mit 14,28 Euro oberhalb der Offerte. Ob Adcuram Bien-Zenker an der Börse lassen will, ist derzeit offen. Noch sind die kompletten Angebotsunterlagen unter der Webadresse www.adcuram.de nicht abrufbar. Allein seit Jahresbeginn 2013 hat die Aktie des Herstellers von Ein- und Zweifamilienhäuser um 120 Prozent an Wert gewonnen. Die Bewertung ist mit einem 15er-KGV mittlerweile schon recht ambitioniert. Ob Adcuram das Angebot möglichweise nachbessert, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt kaum abschätzen.


 

12. August, 2013

Als übertrieben bezeichnen die Analysten von Hauck & Aufhäuser den Kurssturz um 15 Prozent von Compugroup Medical nach der jüngsten Gewinnwarnung.  Abgesehen vom schwachen US-Markt laufen die Geschäfte des Anbieters von Arztsoftware vergleichsweise stabil.  Auf Basis der 2015er-Gewinnprognosen von Hauck & Aufhäuser von 0,98 Euro pro Anteilschein kommt das Papier auf ein KGV von 16,6. Das klingt zunächst einmal nicht sonderlich günstig. Dennoch haben die Experten ihr Kursziel von 14,50 auf  20,00 Euro deutlich erhöht. Gemessen an der aktuellen Notiz von 16,30 Euro ergibt sich somit ein Potenzial von annähern 23 Prozent. Nur sehr mutige Anleger spekulieren darauf, dass die jüngste Gegenbewegung nach dem Kursabsacker noch ein wenig anhält.


Bereits einen Tag vor Veröffentlichung des Halbjahresberichts schießt der Aktienkurs von Deufol um knapp 30 Prozent in die Höhe und streift damit die Marke von 1 Euro. Der Verpackungsdienstleister aus Hofheim (Wallau) war mit einem Verlust von 1,24 Mio. Euro schwach in das Jahr gestartet, hatte zuletzt aber die Prognosen bestätigt. Demnach will das Unternehmen bei Erlösen zwischen 310 und 325 Mio. Euro ein operatives Ergebnis in einer Bandbreite von 18 bis 20 Mio. Euro erzielen. Die Kapitalisierung von Deufol beträgt auf dem aktuellen Niveau 42 Mio. Euro. Das Eigenkapital erreicht knapp 96 Mio. Euro. Die Finanzschulden betragen zum ersten Quartal 2013 knapp 80 Mio. Euro. Wird spannend, wie die Zahlen tatsächlich ausfallen – und, ob jemand vielleicht frühzeitig Bescheid gewusst hat.


„Es geht doch!“, macht Masterflex-Vorstandschef Andreas Bastin im neuen Zwischenbericht Mut. Nach dem schwachen Jahresauftakt kamen die Erlöse im zweiten Jahresviertel um knapp 6,4 Prozent auf 14,63 Mio. Euro voran. Demnach weist der Anbieter von Spezialschläuchen und Verbindungssystemen zum Halbjahr Erlöse von knapp 29 Mio. Euro aus. Der Gewinn vor Steuern hing dabei allerdings mit 2,44 Mio. Euro noch um fast 27 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück. Als Gründe nennen die Gelsenkirchener die Vorlaufkosten der Internationalisierung sowie den gestiegenen Personalaufwand. Für das Gesamtjahr rechnet Masterflex mit einer „deutlichen Umsatzsteigerung. Das operatives Ergebnis soll dem Erlösplus dabei in einem „moderateren Tempo folgen“. Ziel ist es, dass die Relation von Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) zu den Umsätzen klar zweistellig bleibt. Zur Einordnung: 2012 kam Masterflex auf eine EBIT-Marge von 13,7 Prozent. Nach dem gelungenen Turnaround tritt die Notiz nun bereits seit rund zwei Jahren auf der Stelle und schafft es nicht, die Marke von 5 Euro nachhaltig in Richtung Norden zu verlassen. Wirklich teuer ist der Anteilschein zwar nicht. Es fehlt zurzeit einfach an neuen Impulsen, auch wenn der Halbjahresbericht in die gewünschte Richtung zeigt. Sobald die Belastungen aus der Expansion in Länder wie Brasilien, Russland, China oder Singapur komplett verdaut sind, dürfte Masterflex jedoch deutlich höhere Erträge zeigen. Per saldo ist der Titel damit eine gute Halten-Position.


In einem Jahr ohne sportliche Großereignisse hat bet-at-home.com den Werbeeinsatz massiv heruntergefahren und zeigt so einen unerwartet hohen Gewinn von 7,39 Mio. Euro vor Steuern zum Halbjahr. In der vergleichbaren Vorjahresperiode agierte der Wettanbieter noch mit 3,34 Mio. Euro in der Verlustzone. Die Marketingausgaben betrugen dabei 16,62 Mio. Euro, nach 29,74 Mio. im Vorjahr. Die liquiden Mittel und kurzfristige Darlehen an den Großaktionär decken den Börsenwert von 91 Mio. Euro zu beinahe der Hälfte ab. Die Aktie von bet-at-home.com tritt seit geraumer Zeit auf der Stelle, hält sich letztlich aber besser als beispielsweise der Anteilschein von Mybet. Anleger sollten das Papier von bet-at-home.com im Depot lassen.


Schlechte Nachrichten für die Investoren von Ceotronics: Nur ein Jahr nach der ansehnlichen Dividendenzahlung von 12 Cent pro Anteilschein, hat der Anbieter von speziellen Kommunikationslösungen (Kopfhörer, Funkgeräte etc.) schon wieder eine Nullrunde  für das Geschäftsjahr 2012/13 (per 31.Mai) angekündigt. Grund sind außerplanmäßige Abschreibungen auf das US-Geschäfts in Höhe von 1,7 Mio. Euro. Dadurch rutscht das Unternehmen aus Rödermark in der Nähe von Frankfurt in die Verlustzone. Zuletzt hatte Ceotronics bereits einen unerwartet niedrigen Umsatz von 19,45 Mio. Euro für 2012/13 gemeldet und dies mit Projektverschiebungen begründet. Ein Investment drängt sich wahrlich nicht auf. Die Hauptversammlung findet am 8. November 2013 statt.


Für die Aktionäre von Bilfinger gab es 2013 – abgesehen von den 3 Euro Dividende – noch nichts zu verdienen. Das spiegelt sich auch in den Halbjahreszahlen des Baukonzerns wider. So gab das bereinigte Konzernergebnis aus fortgeführten Aktivitäten um 21 Prozent auf 81 Mio. Euro nach. Das Ergebnis je Aktie lag mit 1,84 Euro um 49 Cent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Im zweiten Halbjahr will der MDAX-Konzern den Rückstand jedoch aufholen und rechnet mit einem Anstieg des bereinigte Konzernergebnisses. Noch begleiten die Mannheimer aber eine zurückhaltende Investitionsbereitschaft ein harter Preiswettbewerb. Unterm Strich stehen die Chancen aber gut, dass die Bilfinger-Aktie in der zweiten Jahreshälfte besser performen sollte. Die Bewertung des Papiers ist vergleichsweise moderat. Anleger sollten also engagiert bleiben.


Knapp einen Monat nach der Präsentation der vorläufigen Halbjahreszahlen hat Invision Software nun auch den kompletten Sechs-Monats-Bericht vorgelegt und erstmals einen konkreten Ausblick für 2013 genannt. Demnach rechnet der Anbieter von Personalsoftware für das laufende Jahr mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 1,6 Mio. Euro. Dies liegt ziemlich genau im Rahmen der Erwartungen. Der Wandel zu einem reinrassigen Anbieter cloudbasierter Lösungen kommt also gut voran. Mit einem Börsenwert von knapp 40 Mio. Euro ist der Small Cap – gemessen am KGV und am Buchwert – kein wirkliches Schnäppchen. Die Investmentstory der Ratinger ist jedoch voll intakt. Mit Sicht auf sechs Monate sollte das Papier in den Kursbereich von mindestens 20 Euro vorstoßen.


Bewegte Zeiten für den Windkraftprojektierer PNE Wind. „Wir haben nicht nur die bisher größte Kapitalmaßnahme in der Unternehmensgeschichte umgesetzt, sondern mit der Übernahme der Mehrheitsanteile der WKN AG auch die Weichen für erhebliche Wachstumsmöglichkeiten in der Zukunft gestellt“, sagt Vorstandschef Martin Billhardt. Aus dem Verkauf der Offshore-Windparks Gode Wind I, II und III an Dong Energy Dänemark erhielten die Cuxhavener 2013 weitere Zahlungen von 27 Mio. Euro. Aus dem Deal erwartet PNE Wind nun noch bis zu 73 Mio. Euro aus weiteren Geldeingängen. Klingt alles ganz gut, doch zum Halbjahr musste das Unternehmen bei Erlösen von 21,7 Mio. Euro einen operativen Verlust von 5,6 Mio. Euro hinnehmen. Dennoch bekräftigt Billardt die bisherige EBIT-Prognose von kumuliert 60 bis 72 Mio. Euro für die Jahre 2011 bis 2013. Gleiches gilt für den Ausblick für die kommenden Geschäftsjahre 2014 und 2015. Hier geht PNE von einem gesamten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) 60 bis 72 Mio. Euro aus. Der Börsenwert beträgt zurzeit rund 152 Mio. Euro. Die Analysten sehen den Small noch längst nicht ausgereizt.


Rückschlag für Seven Principles: Da die erhoffte Belebung im Geschäft mit den Telekomkonzernen und Stromversorgern ausgeblieben ist, hat das Unternehmen alle Projekte auf den Prüfstand gestellt und die Kosten sowie Forderungen analysiert. Dies führte zu Sonderaufwendungen von 1,5 Mio. Euro, die das Ergebnis zum Halbjahr auf 3,7 Mio. Euro in den roten Bereich drückten. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum lag das Minus noch bei 1,4 Mio. Euro. Zwar rechnet Vorstandschef Jens Harig für das zweite Halbjahr mit positiven Zahlen, dennoch müssen die Kölner ihre Prognosen für 2013 nach unten anpassen. Die neue Messlatte sieht bei Erlösen von 98 Mio. Euro ein operatives Ergebnis von minus 0,8 Mio. Euro vor. Bislang war Seven Principles von einem Erlösanstieg auf 100 Mio. Euro ausgegangen. Dabei sollte ein EBITDA von „mehr als 3 Mio. Euro“ herausspringen. Mit der neuerlichen Zielverfehlung hat der Small Cap frisch aufgebautes Vertrauen schon wieder verspielt. Anleger sollten den Titel des IT-Spezialisten aus dem Depot nehmen.


Die Weiterentwicklung des TecDAX-Konzern QSC zu einem Anbieter von Informationstechnologie und Telekommunikation (ITK) schreitet weiter voran – auch wenn das Tempo teilweise etwas höher sein könnte. Bei insgesamt leicht rückläufigen Konzernerlösen von 226,5 Mio. Euro kam der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Halbjahr um 42 Prozent auf 12,8 Mio. Euro voran. Das Ergebnis je Aktie kletterte von 0,04 auf 0,08 Euro. Damit bewegen sich die Kölner insgesamt im Rahmen der Erwartungen, zumal sie ihre Prognosen für das Gesamtjahr 2013 bestätigt haben. QSC-Chef Jürgen Hermann betont: „Noch zögern viele Mittelständler bei der Auslagerung ihrer IT an professionelle Anbieter sowie der Nutzung von Cloud-Diensten. Doch die Heterogenität bestehender IT-Systeme, die daraus folgenden Sicherheitsrisiken und der wachsende Trend zum mobilen Arbeiten erhöhen den Handlungsdruck.“ Die meisten Analysten stehen der QSC-Aktie mittlerweile positiv gegenüber. Nach der Kursrally von Juni/Juli gilt es nun, die psychologisch wichtige Hürde von 3 Euro signifikant zu überspringen. Die Halbjahreszahlen bieten genügend Anlass dafür. Weitere Inormationen zur QSC-Aktien finden Sie HIER.


 

9. August, 2013

Das ging nun doch sehr schnell: Am 11. März 2013 legt CineMedia Film die Zahlen für 2012 vor, wonach bei Umsätzen von 33,5 Mio. Euro (Vorjahr: 41,1 Mio. Euro) ein Fehlbetrag von 6,8 Mio. Euro (Vorjahr: – 5,5 Mio. Euro) angefallen sei. Grund für das schlechte Abschneiden ist die zunehmende Digitalisierung von Kinofilmen, wodurch dem Münchner Filmbearbeiter Aufträge in der analogen Bearbeitung von Vorführkopien wegbrechen. Für 2013 und 2014 stellt das Unternehmen zu dem Zeitpunkt „leicht sinkende Umsätze“ und eine „nachhaltige Reduzierung des Verlusts” im Vergleich zu 2012 in Aussicht. Am 30. Juli 2013 schockt CineMedia dann mit einer Gewinnwarnung. Die bisherige Prognose „eines lediglich leicht sinkenden Konzernumsatzes gegenüber dem Geschäftsjahr 2012“ ist nicht mehr erreichbar. Nur sieben Tage später, am 6. August, folgt dann der nächste Hammer: Vorstandschef Christian Sommer kündigt Wertberichtigungen auf die Tochter CinePostproduction an, die zu einem Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals führen werden. Aufgrund der sich zuspitzenden Situation (Verlustanzeige) werden Restrukturierungsmaßnahmen geprüft, zudem soll die fällige Hauptversammlung einberufen werden. Am Freitag, 9. August um 20:17 Uhr, schickt CineMedia dann die Ad-hoc-Mitteilung raus, wonach die Gesellschaft rechnerisch überschuldet sei und die Finanzierungsgespräche mit den Großaktionären erfolglos verlaufen seien. Daher rechnet der Vorstand zu Beginn des Jahres 2014 mit der Zahlungsunfähigkeit. Zurzeit prüft das Management noch die Möglichkeit einer außergerichtlichen Sanierung. Am 12. August folgt dann die Steigerung: Cinemedia teilt mit, dass eine der beiden finanzierenden Banken hat eine Kreditlinie außerordentlich fristlos gekündigt, womit Cinemedia zahlungsunfähig ist. Großaktionäre der früheren Neuer-Markt-Gesellschaft CineMedia sind Tele München (60,76 Prozent) und die Bavaria Film GmbH (28,06 Prozent). Der Streubesitz liegt bei 11,18 Prozent. Die Aktie wurde Anfang 1999 zu 25 Euro an der Börse platziert. Zuletzt betrug die Kapitalisierung nur noch gut 4 Mio. Euro.


Von dem scharfen Mai-Einbruch hat sich der Aktienkurs von Drillisch in den vergangenen Wochen wieder spürbar erholt und kratzt nun an der Marke von 14 Euro. Nach Auffassung der Analysten könnte der Anstieg des Mobilfunkspezialisten durchaus noch eine Weile weiter gehen – und zwar bis in den Bereich um 16 Euro. Im internationalen Vergleich ist die Drillisch-Aktie günstig, und die zunächst befürchteten Nachteile aus dem geplanten Zusammengehen von Telefónica Deutschland und E-Plus scheinen sich als haltlos herauszustellen. Zudem steht der Deal nach der Übernahmeofferte des mexikanischen Milliardärs Carlos Slim für die niederländische E-Plus-Mutter KPN ohnehin auf der Kippe. Die kürzlich von Drillisch vorgelegten Halbjahreszahlen entsprechen voll den Erwartungen. Für das Gesamtjahr 2013 rechnet der TecDAX-Konzern nun mit einem operativen Ergebnis (EBITDA) am oberen Ende der bisherigen Prognose von 67 bis 70 Mio. Euro. 2012 kam die Gesellschaft aus Maintal bei Frankfurt auf ein EBITDA von knapp 62 Mio. Euro. Der Anteil von Drillisch an Freenet beträgt mittlerweile weniger als fünf Prozent.


Um 55 Prozent ist der Aktienkurs von Solutronic seit dem 23. Juli 2013 nach oben geschossen. Einige Anleger spekuieren darauf, dass der auf den 16. August verschobene Geschäftsbericht nicht so dramatische Wertberichtigungen offenbart wie befürchtet. Der Hersteller von Wechselrichtern aus der Nähe von Stuttgart räumte Anfang Juni ein, dass einzelne Bilanzpositionen neu bewertet werden müssen und sich der ursprüngliche Veröffentlichungstermin 10. Juni nicht mehr halten ließe. Die Hauptversammlung wurde auf den 30. September 2013 nach hinten gerückt. Der im November 2010 zu 11 Euro an die Börse gekommene Solarzulieferer gehört zu den größten Emissionsflops der vergangenen Jahre. Zurzeit beträgt der Börsenwert nur noch knapp 5 Mio. Euro – bei einem Streubesitz von 26,87 Prozent. Zum Halbjahr 2012 summierte sich das Eigenkapital noch auf 3,1 Mio. Euro. Dieser Wert dürfte deutlich abschmelzen. Wer hier mitzockt, spielt mit dem Feuer. Wenn schon Wechselrichter, dann bitte SMA Solar. Der TecDAX-Konzern ist als Wette auf eine Branchenerholung heiß genug.


Für die Aktionäre von W&W hörte nach einem verheißungsvollen Jahresauftakt der Spaß an dem eigenen Papier schnell auf. Um knapp 15 Prozent ging es seit dem Januar-Hoch nach unten. Nun hat der Stuttgarter Versicherungskonzern überraschend gute Halbjahreszahlen vorgelegt. Mit einem Gewinn von 126 Mio. Euro hat das Unternehmen sogar den bislang für das Gesamtjahr angepeilten Überschuss von 125 Mio. Euro schon mehr als eingefahren. Allerdings sind in dem Ergebnis mehrere Sonderfaktoren wie Verkäufe festverzinslicher Wertpapiere und Aktien sowie Bewertungseffekte enthalten. Zudem werden im zweiten Halbjahr Restrukturierungsaufwendungen sowie die Schäden aus der Hochwasserkatastrophe ins Kontor schlagen. Trotzdem wird Vorstandschef Alexander Erdland einen Tick optimistischer und erhöht das Gewinnziel für 2013 auf „mehr als 135 Mio. Euro“. Demnach könnte für 2013 ein Ergebnis je Aktie von über 1,50 Euro herausspringen – was allerdings immer noch klar unter dem Vorjahreswert liegt. Dennoch hat die W&W-Aktie ihren Charme. Allein der ausgewiesene Substanzwert von 32,20 Euro liegt massiv über der aktuellen Notiz von 14,20 Euro. Der eigentliche Trigger liegt aber in einer Veränderung der Aktionärsstruktur. Bislang befinden sich nämlich nur 6,66 Prozent der Anteilscheine im freien Umlauf.


Trotz einer Belebung im zweiten Quartal blieb Koenig & Bauer zum Halbjahr mit 10,9 Mio. Euro deutlich in den roten Zahlen. An der Börse sorgte das für eine ziemliche Enttäuschung – der Kurs sackte um 8,5 Prozent auf 14,20 Euro ab. Das entspricht etwas dem Niveau vor einem halben Jahr. Nun richten sich die Blicke auf die zweite Jahreshälfte. „Die in den nächsten drei Monaten eingehenden Bestellungen sind mit entscheidend dafür, wie nahe der Konzernumsatz 2013 an die Vorjahreszahl von knapp 1,3 Mrd. Euro herankommt“, betont die SDAX-Gesellschaft. Grundsätzlich sei ein prozentual einstelliges Erlösminus gegenüber 2012 nicht ausschließen. Immerhin hat das erst zur Hauptversammlung Mitte Juni nach unten revidierte Gewinnziel weiter Bestand. Demnach strebt der Druckmaschinenhersteller für 2013 ein positives Konzernergebnis vor Steuern in Höhe des Vorjahrs an. Die Messlatte liegt also bei 6,1 Mio. Euro. Für ein Unternehmen von der Größenordnung wie Koenig & Bauer ist das freilich eine bescheidene Ausbeute. Unterm Strich sehen die Perspektiven für den Kurs dennoch gar nicht schlecht aus. Koenig & Bauer hat noch immer eine starke Bilanz und positioniert sich in attraktiven Nischenmärkten wie dem Verpackungsdruck. Zudem wird das Papier der Würzburger mit einem Abschlag von 45 Prozent auf den Buchwert gehandelt.


Besser als gedacht kommen die Halbjahreszahlen von ElringKlinger daher. Bei einem Umsatzplus von 3,5 Prozent auf 590,1 Mio. Euro kam der Gewinn nach Steuern um 5,2 Prozent auf 53,2 Mio. Euro voran. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel hingegen durch Währungsverschiebungen um 2,6 Prozent auf 74,5 Mio. Euro zurück. Das Unternehmen stellt unter anderem Komponenten für Turbolader- und Abgasdichtungen, Hitzeschilde und Getriebesteuerplatten her. Profitiert hat der MDAX-Konzern zudem vom besseren Ergebnis des Abgasspezialisten Hug. Für das Gesamtjahr kalkuliert der Vorstand mit einem bereinigten EBIT von 150 bis 155 Mio. Euro. Im Vorjahr kam das aus Dettingen am Fuße der Schwäbischen Alb stammende Unternehmen auf ein EBIT von 136 Mio. Euro. Dem steht derzeit ein Börsenwert von 1,84 Mrd. Euro entgegen. Demnach kommt Elring Klinger beim Verhältnis von Marktkapitalisierung zu EBIT auf einen nicht mehr ganz so günstigen Faktor von 13,5. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis von rund drei ist eher überdurchschnittlich hoch. Fundamental scheint der Spielraum für weitere Kurszuwächse also eingeengt. Dafür präsentiert sich der Chart ist top Verfassung. Zukäufe könnten sich also immer noch lohnen.


Die von Gildemeister angekündigten Kapitalmaßnahmen im Zuge des stärkeren Zusammengehens mit der japanischen Mori Seiki gehen in die erste Runde. Zunächst wird unter Ausschluss des Bezugsrechts das Kapital um 3.247.162 auf 63.415.405 Aktien erhöht. Gezeichnet werden die zum Stückpreis von 17,5063 Euro emittierten neuen Anteilscheine ausschließlich von Mori Seiki. Im Gegenzug bringen die Japaner Anteile an zwei Tochtergesellschaften in den USA und Japan ein, wodurch der Werkzeugmaschinenbauer Zugang zu deren Produktionsanlagen erhält. Zu einem späteren Zeitpunkt soll eine weitere Kapitalerhöhung im Verhältnis 13:3 folgen. Diese Maßnahme richtet sich dann an alle Anteilseigner des MDAX-Konzerns. Nach Abschluss der Transaktionen ist eine Umfirmierung in „DMG Mori Seiki AG“ geplant. Ein entsprechender Vorschlag wurde auf der jüngsten Hauptversammlung im Mai 2013 mit 94,09 Prozent der Stimmen angenommen. Die Gildemeister-Aktie befindet sich unterm Strich im Seitwärtsmodus. Offenbar warten die Investoren auf die Konditionen der noch anstehenden Kapitalerhöhung.


Vom Mai-Hoch bei 17,25 Euro hat sich der Aktienkurs von Pulsion bis Juni im Tief auf 11,12 Euro ermäßigt. Allein mit dem Dividendenabschlag von 1,65 Euro lässt sich dieser Absacker nicht erklären. Offenbar war die Bewertung des Anbieters von Therapie- und Diagnosesystemen einfach zu anspruchsvoll geworden. Nun hat das Unternehmen seine Halbjahreszahlen vorgelegt. Den enormen Erlösschwung mit einem Plus von 13 Prozent aus dem ersten Quartal 2013 konnte Pulsion erwartungsgemäß nicht halten. Der per Ende Juni erreichte Umsatzanstieg von 7,3 Prozent liegt aber immer noch oberhalb der für das Gesamtjahr avisierten Steigerung. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) bewegt sich mit 4,8 Mio. Euro allerdings nur ganz leicht oberhalb des entsprechenden Vorjahresniveaus. Hier wirkten sich Wertberichtigungen auf Forderungen in Spanien und Währungseffekte belastend aus. Immerhin: Für das Gesamtjahr zeigt sich der Vorstand „zunehmend zuversichtlich“, die ausgegebenen Ziele zu erreichen. Demnach soll bei einem Erlösplus von mindestens sechs Prozent eine EBIT-Marge zwischen 24 bis 28 Prozent herausspringen. Das Ergebnis je Aktie dürfte zwischen 0,95 und 1,05 Euro liegen. Per saldo sieht die Pulsion-Aktie auf dem gegenwärtigen Niveau von gut 12 Euro einladend aus.


 

8. August, 2013

Kurz vor dem Start der neuen Bundesliga-Saison haben sich Analysten von Close Brothers Seydler (CBS) die Aktie von Borussia Dortmund noch einmal genau angeschaut und bestätigen ihre Kaufen-Empfehlung mit Kursziel 5 Euro. Es sei bemerkenswert, dass die BVB-Aktie auch nach der Niederlage im Champions-League-Finale Ende Mai nicht signifikant unter die Tradingmarke im Bereich um 3 Euro gefallen sei. Das war in früheren „Sommerpausen“ meist nicht der Fall. CBS schließt daraus, dass die Investoren weiterhin optimistisch für Schwarz-Gelb sind. Auf Basis der Gewinnschätzungen der Frankfurter Wertpapierexperten wird der Titel mit einem einstelligen KGV gehandelt.


Zu einem Befreiungsschlag setzte Baywa-Aktie mit der Vorlage des Halbjahresberichts an. Bei um 61 Prozent auf 8,3 Mrd. Euro gestiegenen Erlösen machte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) zum Halbjahr einen Satz um 72,5 Prozent auf 157,1 Mio. Euro. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass in diesen Zahlen unter anderem ein stattlicher Sondereffekt enthalten ist. So hat der MDAX-Konzern Immobilien mit einem Restbuchwert von 200 Mio. Euro veräußert und anschließend zurückgemietet. Der Veräußerungsgewinn betrug rund 95 Mio. Euro. Aber auch nach Abzug aller Sonderpunkte kam Baywa auf ein EBIT von rund 101 Mio. Euro, was noch immer um knapp 10 Mio. Euro über dem vergleichbaren Vorjahreswert liegt. Die Erwartungen für die zweite Jahreshälfte bezeichnet der Vorstand „mehr als zuversichtlich“. So sollen beim Umsatz und Ergebnis „neue Höchstmarken“ erreicht werden. Der positive Ausblick kommt genau zur rechten Zeit, denn der MDAX-Platz von Baywa ist bedroht. Im September steht die Entscheidung der Indexhüter an. Von Analystenseite gab es für den Halbjahresbericht Applaus in Form von Kaufempfehlungen. Dem schließt sich boersengefluester.de an, wenngleich die Münchner mittlerweile eine imposante Verschuldung aufgetürmt haben.


Auf 28,85 Mio. Euro ist der Umsatz von Solar-Fabrik im ersten Halbjahr 2013 geschrumpft. Zum Vergleich: Im entsprechenden Vergleichszeitraum 2010 kamen die Breisgauer  noch auf Erlöse von 96,47 Mio. Euro. Der Verlust des Spezialisten für Solarmodule und mittlerweile auch Betreibers von Photovoltaikanlagen erreichte per Ende Juni 3,12 Mio. Euro. Positiv zu verzeichnen ist allerdings, dass sich die Zahlen im Vergleich zum ersten Quartal 2013 gebessert haben. Vergleichsweise gut ist noch immer die Bilanzqualität des Unternehmens. Die Eigenkapitalquote beträgt zum Halbjahr rund 80 Prozent. Der Nettocashbestand deckt den Aktienkurs zu fast 60 Prozent ab. Zudem wird der Small Cap bei der gegenwärtigen Kapitalisierung von 24 Mio. Euro unterhalb des Buchwerts gehandelt. Was fehlt, ist allerdings ein positive Ertragsprognose. Daher drängt sich der Titel kurzfristig nicht unbedingt auf.


Kein Tag ohne neue Wendung im Kali-Drama. Nun hat sich der Vorstand des kanadischen Branchenriesen Potash Corp, Bill Doyle, zu Wort gemeldet. Er geht davon aus, dass die Verwerfungen im Markt bald ein Ende finden. Die in den Analystenstudien und Presseartikeln gewählten Schlagzeilen wie „Game Changing“ hält er für übertrieben. Ohnehin hatte sich die Entwicklung seiner Meinung nach bereits angedeutet. Den Einfluss des russischen Preiskartells, aus dem Uralkali ausscheren will, auf dem US-Markt hält er für untergeordnet. Dennoch ist der Vorstoß von Uralkali-Chef Vladislav Baumgartner für ihn kaum nachvollziehbar: “Ich kenne nicht viele Leute, die sich selbst zerstören“, sagte Doyle. Die zuvor abgestürzte Notiz der Aktie von K+S setzt derweil ihre Erholung fort und klettert über die Marke von 18 Euro. Für das ganze Interview (auf englisch) mit Potash-Vorstand Bill Doyle, diesen LINK anklicken.


Auf GFT Technologies bleibt Verlass. Nach dem Ende Mai erfolgten Einstig bei der italienischen IT-Service-Gesellschaft Sempla haben die Stuttgarter ihre Umsatzprognose für 2013 bereits von 238 auf „rund 260 Mio. Euro“ erhöht. Nun legt der IT-Spezialist für die Finanzbranche nochmal nach. Bei einem Umsatz von „mindestens 260 Mio. Euro soll ein Gewinn vor Steuern von „mindestens 15 Mio. Euro“ herausspringen. Die ursprüngliche Prognose sah einen Anstieg in einer Range zwischen 12 und 13 Mio. Euro vor.  Die GFT-Aktie hat in den vergangenen zwölf Monaten um rund zwei Drittel an Wert zugelegt und nähert sich nun erneut der Marke von 5 Euro. Zu teuer ist der Titel aber noch lange nicht. Nahezu alle gängigen Kennzahlen bewegen sich voll im grünen Bereich. Die Experten von Hauck & Aufhäuser geben mittlerweile ein Kursziel von 7,80 Euro aus und empfehlen den Titel zum Kauf.


Der Kursverlust von mehr als einem Viertel seit Ende Januar 2013 hatte es bereits signalisiert: Die Geschäfte bei Mühlbauer laufen nicht wirklich rund. Zwar befindet sich der Auftragseingang noch immer auf einem relativ hohen Niveau. Verschiebungen bei einigen Projekten führen jedoch dazu, dass der Hersteller von Hard- und Softwaresystmen zur Erfassung biometrischer Daten seine Prognosen für 2013 nach unten revidieren muss und nun von einem Gewinnrückgang ausgeht. Bislang rechneten die Niederbayern damit, trotz schmelzender Erlöse eine Ergebnissteigerung hinzubekommen. Die Umsätze im zweiten Quartal lagen mit knapp 49 Mio. Euro um annähernd 21 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sackte mit 0,1 Mio. Euro signifikant unter den Vorjahreswert von 1,3 Mio. Euro. Nach Steuern blieb ein um 50 Prozent rückläufiger Gewinn von 1 Mio. Euro hängen. Mühlbauer ist grundsätzlich ein sehr solides Unternehmen mit prima Bilanzqualität. Seit Anfang 2011 geht es mit dem Kurs allerdings tendenziell bergab. Gemessen am Top hat die Notiz nun um rund zwei Drittel an Wert eingebüßt. Spätestens bei 15 Euro sollte sich ein Boden bilden.


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7. August, 2013

Nach einem etwas holprigen Start geht die Aktie des Gabelstaplerhersteller Kion nun richtig gut ab. Im Vergleich zum Emissionskurs (28,00 Euro) von Ende Juni ergibt sich bereits ein Plus von 20 Prozent. Wer den Titel nach dem IPO womöglich aus  dem Blick verloren hat, sollte ihn nun mindestens auf die Watchlist nehmen. Am 14. August stehen die Halbjahreszahlen an. Im September dürfte das Unternehmen zudem mindestens in den SDAX aufrücken.


Wichtiger Fortschritt für ItN Nanovation. Der Spezialist für Wasserfilter hat zwei verbindliche Großaufträge für Tiefenwasserbrunnenprojekte in Saudi-Arabien gewonnen. Die Umsetzung soll noch im laufenden Jahr erfolgen. Zudem rechnet der Vorstand damit, dass nun „voraussichtlich kurzfristig“ auch die Finalisierung des bereits Mitte Juni avisierten Humaima-Projekt im Volumen von rund 4 Mio. Euro ansteht. Zur Hauptversammlung am 21. August 2013 hat die in Saarbrücken beheimatete Gesellschaft eine Kapitalerhöhung von bis zu 1,687 Millionen neuen Aktien vorgeschlagen. Für ItN-beginnt nun also die entscheidend Phase. Weitere Informationen finden Sie in unserem Vorstandsinterview.


Um beinahe ein Viertel ist die Notiz von Epigenomics in die Höhe geschossen. Damit bringt es das Krebsdiagnostik-Unternehmen nun auf einen Börsenwert von 22,4 Mio. Euro. Auslöser der Kurssprungs sind zum einen die erfreulichen Verkaufszahlen des blutbasierten Darmkrebstests Epi proColon in Europa und Asien. So kletterten die Erlöse im ersten Halbjahr 2013 um 75 Prozent auf 0,7 Mio. Euro. Klar im Fokus der Anleger steht jedoch die erhoffte Zulassung von Epi proColon in den Vereinigten Staaten. „Wir erwarten zeitnah Feedback der FDA über das Prüfverfahren und rechnen im Verlauf der zweiten Jahreshälfte mit dem Zulassungsbeschluss für unser Hauptprodukt”, sagt Thomas Taapken, Vorstandsvorsitzender von Epigenomics. Auch börsenmäßig wird der US-Markt für die Berliner immer wichtiger. Aus diesem Grund hat das Unternehmen im Juli ein ADR-Programm (ADR = Hinterlegungsscheine auf Aktien) aufgelegt. Zudem betont die Gesellschaft, dass sich immer mehr Analysten mit dem Papier von Epigenomics beschäftigen. So haben Kempen & Co., Nomura und First Berlin die Coverage mit Kauf-Einschätzungen aufgenommen. Die Kursziele liegen zwischen 2,80 und 4,30 Euro. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand bei steigenden Erlösen mit einem Fehlbetrag zwischen 6,5 und 7,5 Mio. Euro. Den Cashverbrauch für 2013 veranschlagt das Unternehmen auf rund 7 Mio. Euro. Im Jahr zuvor verbrannte Epigenomics knapp 11 Mio. Euro. Das gegenwärtige Finanzpolster reicht aus, um die Geschäftstätigkeit bis Anfang 2014 zu gewährleisten. Anleger sollten sich also darauf einstellen, dass schon bald eine Kapitalerhöhung ansteht. Zuletzt hatte das Unternehmen Anfang des Jahres knapp 5 Mio. Euro eingesammelt. „Es ist eine spannende und wegweisende Zeit für Epigenomics“, betont der Vorstand. Sollte die US-Zulassung kommen, wird die Notiz nochmals durch die Decke gehen. Eine negative Entscheidung dürfte hingegen sehr hohe zweistellige Kurseinbußen zur Folge haben.


Nach den schwachen Vorgaben von Salzgitter war es keine große Überraschung mehr, dass auch der Stahlhändler Klöckner & Co nicht an seinen bisherigen Prognosen für 2013 festhalten kann. So kalkulieren die Duisburger nun mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 140 Mio. Euro. Restrukturierungsaufwendungen von vermutlich 18 Mio. Euro sind hierin noch nicht enthalten. Ursprünglich war der MDAX-Konzern von einem EBITDA im Bereich um 200 Mio. Euro ausgegangen, hatte diese Größenordnung zuletzt aber selbst als „zunehmend unrealistisch“ eingestuft. Immerhin zeigte das zweite Quartal mit einem EBITDA von 43 Mio. Euro leichte Besserungstendenzen. Zu berücksichtigen ist aber, dass hier ein Sonderertrag aus der Auflösung von Pensionsrückstellungen von 7 Mio. Euro enthalten ist. Bereinigt um diesen Effekt ergibt sich ein EBITDA von 36 Mio. Euro. Avisiert hatte der Vorstand für das zweite Jahresviertel ein operatives Ergebnis in einer Range von 35 bis 45Mio. Euro.  Das Klassenziel wurde somit nur knapp erreicht. „Auch wenn wir mit der Ergebnissituation alles andere als zufrieden sind, zeigen die Zahlen eindeutig, dass es uns durch die Restrukturierungsmaßnahmen zunehmend gelingt, den Ergebnisbelastungen aus der erneut negativen Marktentwicklung aus eigener Kraft entgegenzuwirken“, sagt Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender von Klöckner & Co. Einer engeren Zusammenarbeit mit dem Großaktionär Knauf Interfer erteilt der Manager eine Absage – strategisch nicht sinnvoll. Mutige Anleger spekulieren schon jetzt auf den Turnaround und legen sich ein paar Stücke ins Depot. Ein positives Signal wäre es, wenn die Notiz die Marke von 10 Euro signifikant überspringt.


Besser als gedacht fällt die Halbjahresbilanz von Symrise aus. Bei einem Umsatzplus von 7,2 Prozent auf knapp 935 Mio. Euro zog das operative Ergebnis (EBITDA) um fast zehn Prozent auf 191,2 Mio. Euro an. Unterm Strich blieb ein Gewinnzuwachs von zwölf Prozent  auf 93,4 Mio. Euro stehen. Das Ergebnis je kletterte von 0,71 auf 0,79 Euro. „Nach dem kräftigen Schub des ersten Halbjahrs gehen wir gestärkt in die zweite Hälfte unseres Jubiläumsjahres“, sagt Vorstandschef Heinz-Jürgen Bertram. Demnach will der MDAX-Konzern das Wachstum des globalen Markts für Duftstoffe und Aromen von voraussichtlich zwei bis drei Prozent erneut deutlich übertreffen. Die EBITDA-Marge soll erneut bei rund 20 Prozent liegen. Deutlich zugelegt hat bei dem Unternehmen aus Holzminden im Weserbergland allerdings die Nettoverschuldung. Gegenüber Ende 2012 zog sie um 110 Mio. auf 552 Mio. Euro an. Die Relation von Nettoverschuldung zu EBITDA beträgt zurzeit 2,5. Dies liegt im oberen Bereich der angestrebten Spanne von 2,0 bis 2,5. Die Symrise-Aktie befindet sich in einem starken Aufwärtstrend. Abzüge gibt es aber für die hohe Bewertung in Form eines 20er-KGVs. Zudem wird das MDAX-Unternehmen mittlerweile mit 4,7fachen des Buchwerts gehandelt.


Wenig erbaulich kommen die Halbjahreszahlen von Intershop daher. Bei einem Umsatzrückgang um vier Prozent auf 25,4 Mio. Euro drehte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf minus 2,87 Mio. Euro. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum stand noch ein positives EBIT von knapp 0,34 Mio. Euro zu Buche. Das Ergebnis je Aktie lag zum Halbjahr 2013 bei minus 0,10 Euro. Als Grund für das schlechte Abschneiden führt der Vorstand den intensiven Wettbewerb um große Mandate und damit einhergehende Projektverzögerungen. Die liquiden Mittel verringerten sich per Ende Juni auf 10,8 Mio. Euro – nachdem Ende Dezember 2012 hier noch 14,3 Mio. Euro auf der Aktivseite der Bilanz standen. Zwar verfügt Intershop über keine Bankverbindlichkeiten, doch der Mittelabfluss stimmt bedenklich. Trotz des schwierigen Marktumfelds bestätigt der Vorstand seine Prognose für das Gesamtjahr. Demnach soll bei einem Anstieg der Nettoerlöse im einstelligen Prozentbereich ein annähernd ausgeglichenes Ergebnis herausspringen. Angesichts der Halbjahresresultate hält boersengefluester.de diesen Ausblick für ambitioniert. „Intershop ist inzwischen der einzige konzernunabhängige Anbieter in diesem Markt. Das birgt trotz der hohen Finanzkraft der Konkurrenz Wettbewerbsvorteile, da die Kunden die Abhängigkeit ihrer IT von einem einzelnen Hersteller vermeiden und langfristig flexibel agieren wollen. Diesen Vorteil gilt es in Zukunft stärker auszuspielen“, sagt Vorstandschef Jochen Moll. Klar: Verglichen mit der einschlägigen Peer Group wirkt die Aktie sehr günstig. Es hat aber den Anschein, dass Intershop allmählich den Anschluss verliert. Weitere Infos zu dem Titel finden Sie HIER.


Kursrakete: Um 35 Prozent ist die Notiz von Secunet Security Networks seit Mitte Mai nach oben geschossen. Neben Gerüchten um eine mögliche Aufstockung des Großaktionärs Giesecke & Devrient (G&D) profitieren die Essener von der aktuellen Debatte um Datensicherheit. Secunet gehört zu den führenden IT-Sicherheitspartnern und ist im Behördensegment fest verankert, bedient aber auch Unternehmen. Zum Halbjahr steigerte Secunet den Konzernumsatz um acht Prozent auf 27,3 Mio. Euro. Besonders dynamisch entwickelte sich dabei das Geschäft mit Firmen aus der privaten Wirtschaft. Hier zogen die Erlöse um 21 Prozent auf 7,2 Mio. Euro an. Nach Steuern blieb zum Halbjahr eine Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 0,3 Mio. Euro stehen. Im den vergleichbaren Vorjahresperiode waren es noch minus 0,7 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr bleibt der Vorstand bei seiner Prognose, wonach bei einem moderaten Umsatzanstieg mit einem EBIT auf Vorjahresniveau zu rechnen ist. Zur Einordnung: 2012 kam Secunet auf ein operatives Ergebnis von 5,7 Mio. Euro. Die zweite Geschäftsjahreshälfte ist also wesentlich wichtiger. Der Small Cap ist nicht gerade günstig. Langfristig orientierte Anleger können aber nicht viel verkehrt machen.


Um 0,6 Prozent auf 407,7 Mio. Euro kletterte der Gewinn von Hannover Rück im ersten Halbjahr 2013. Damit liegt der MDAX-Konzern etwa im Rahmen der Erwartungen. „Die leichte Steigerung des Konzernergebnisses ist im Wesentlichen durch ein um 85 Prozent gestiegenes versicherungstechnisches Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung getragen“, sagt der Vorstandschef Ulrich Wallin. „Dies hat den Ergebnisrückgang in der Personen-Rückversicherung sowie die etwas reduzierten Kapitalanlageerträge mehr als ausgeglichen.“ Unter der Bedingung, dass die Großschadenbelastung 2013 nicht wesentlich den Erwartungswert von 625 Mio. Euro übersteigt und die Kapitalmärkte nicht verrückt spielen, rechnet die Gesellschaft weiterhin mit einem Gewinn nach Steuern von 800 Mio. Euro. Das entspräche einem Ergebnis je Aktie von gut 6,60 Euro. 35 bis 40 Prozent davon sollen als Dividende an die Aktionäre fließen. Demnach könnte es für 2013 auf eine Ausschüttung von 2,50 Euro pro Anteilschein hinauslaufen. Zur Einordnung: Für 2012 gab es insgesamt 3,00 Euro pro Aktie, davon waren allerdings 0,40 Euro Bonus für die gute Geschäftsentwicklung. Die Hannover Rück-Aktie ist günstig bewertet und bietet eine attraktive Verzinsung von etwa 4,4 Prozent. Die Experten von SRC haben den Titel von „Accumulate” auf „Kaufen” heraufgestuft, das Kursziel aber bei 67 Euro belassen. Dennoch: Zurzeit kommt das Papier nicht recht vom Fleck.


 

 

6. August, 2013

Als Profiteure des vermutlich bald deutlich rückläufigen Kalipreises gelten die Aktien der börsennotierten Agrarunternehmen. Hierzulande sind KTG Agrar und Tonkens Agrar vermeintliche Nutznießer des K+S-Debakels. Beide Unternehmen haben zuletzt über die Ergebnisse der Erntesaison 2013 berichtet. Im Zuge der Hochwasserkatastrophe im Juni hatten sich viele Anleger berechtigte Sorgen über die Folgen der Flutwelle gemacht. Die ausschließlich in Rumänien tätige Agrarius plant über eine größere Kapitalerhöhung weiteren Ackerboden in Rumänien zu kaufen. Rechtlicher Sitz von Agrarius ist aber Bad Homburg. Alle Titel gehören zumindest auf die Watchlist.


Mit CineMedia Film hat nun bereits das elfte Unternehmen im laufenden Jahr eine Verlustanzeige bekannt geben müssen. So eine Meldung wird fällig, wenn der Fehlbetrag mehr als die Hälfte des Grundkapitals übersteigt. Häufig wird sie als eine Vorstufe zur Insolvenz gesehen. Grundsätzlich steht die Ampel aber noch nicht auf Rot, sondern auf Gelb. Das heißt: Der Vorstand informiert seine Anleger auf einer außerordentlichen Hauptversammlung darüber, dass es um die Firma nicht zum Besten steht und schlägt regelmäßig einen Rettungsplan in Form von Kapitalmaßnahmen vor. Bei der Filmbearbeitungsfirma aus Grünwald drückt eine Wertberichtigung für die Tochter CinePostproduction GmbH auf die Bilanz. Erst Ende Juli hatte die frühere Neuer-Markt-Gesellschaft eine Gewinnwarnung für 2013 herausgegeben. Großaktionäre von CineMedia sind Tele München und Bavaria Film. Der Streubesitz des Micro Caps beträgt nur 11,18 Prozent.


Zurück auf das Niveau vom Jahresanfang hat sich in den vergangenen vier Wochen die Aktie von Hypoport gekämpft. Zwar berichtet Vorstandschef Ronald Slabke noch immer über ein „herausforderndes Marktumfeld“. Doch immerhin zeigen die Zahlen des Online-Finanzdienstleisters wieder in die richtige Richtung. Bei einem Erlösplus von 16 Prozent auf knapp 49 Mio. Euro präsentierte sich das operative Ergebnis (EBITDA) mit 2,8 Mio. Euro gegenüber dem Auftaktquartal 2013 bereits um 1,7 Mio. Euro verbessert. Gegenüber dem Halbjahreswert von 2012 ergibt sich allerdings immer noch ein Rückstand von annähernd 50 Prozent. Die Analysten von Montega aus Hamburg haben ihre Gewinnschätzungen für Hypoport leicht nach unten genommen, bleiben aber bei ihrem Rat „Kaufen“ mit Kursziel 10,50 Euro. Aktuelle Notiz: 8,25 Euro.


Rolle rückwärts bei Ming Le Sports: Lediglich sechs Wochen nachdem die Sportbekleidungsfirma auf der Hauptversammlung ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 6 Mio. Euro in die Wege geleitet hat, gehen die Chinesen bereits wieder auf Distanz zu dem Plan. „Nach Prüfung der erforderlichen Investitionen für die geplante neue Schuhsohlenfabrik einschließlich des Landerwerbs hat der Vorstand entschieden, sich zunächst auf die Umsetzung der Wachstumsstrategie zu konzentrieren“, lautet die offizielle Begründung. An der Börse kommt der Gesinnungswechsel gar nicht gut an. Der Titel verlor rund 14 Prozent an Wert und ist auf ein neues Rekordtief gesackt. Großaktionär von Ming Le Sports ist die Heidelberger Beteiligungsgesellschaft Deutsche Balaton.


Kurz nach der super bullishen Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank mit Kursziel 73 Euro (zuvor 50 Euro) hat Xing sehenswerte Halbjahreszahlen vorgelegt. Bei einem Umsatzplus von 15 Prozent auf 21 Mio. Euro legte der Gewinn im zweiten Jahresviertel um 30 Prozent auf 2,7 Mio. Euro zu. Per Ende Juni 2013 lag das Ergebnis je Aktie damit bei 0,84 Euro. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum verdiente die Plattform für berufliche Kontakte noch 0,74. Euro. „Auch für die kommenden Quartale stehen die Zeichen für uns auf Wachstum“, sagt Vorstandschef Thomas Vollmoeller. Die Analysten von Close Brothers Seydler haben nach den überraschend guten Daten ebenfalls ihre positiven Einschätzung bestätigt. Gleichzeitig haben sie den nach ihrer Auffassung fairen Wert für das TecDAX-Papier von 60 auf 65 Euro heraufgesetzt. Dieses Niveau hat die Aktie nach ihrer jüngsten Rally allerdings schon beinahe wieder erreicht.


Gut aufgenommen haben die Börsianer die Halbjahreszahlen von Lotto24. Mit dem Start der Werbeoffensive ist die Zahl der Kunden im zweiten Quartal von 44.000 auf rund 97.000 gestiegen. Parallel dazu hat sich allerdings auch die Höhe des Verlusts deutlich vergrößert. Zum Halbjahr steht ein Minus von knapp drei Mio. Euro. Zum Halbjahr wurden etwa 2 Mio. Euro für Werbung ausgegeben  seit kurzem läuft auch eine TV-Kampagne. Die Hamburger haben für 2013 und 2014 rote Zahlen angekündigt, sehen sich aktuell aber voll im Plan. Auf der Telefonkonferenz bestätigte die Vorstandsvorsitzende Petra von Strombeck zudem, dass der erhoffte positive Effekt aus dem neuen Gebührensystem beim Lotto eingetreten sei. Lotto24 verfügt momentan über Cashreserven von insgesamt rund 6,5 Mio. Euro. Zur Hauptversammlung will die Gesellschaft den Verfügungsrahmen für eine mögliche Kapitalerhöhung auf knapp 7 Mio. Euro deutlich ausweiten. Das entspricht dem gesetzlichen Maximalbetrag von der Hälfte des Grundkapitals. „Wir haben aber noch keine Entscheidung hinsichtlich eine Kapitalerhöhung getroffen. Es handelt sich um einen reinen Vorratsbeschluss“, sagt Firmenlenkerin von Strombeck. Die Aktie bleibt eine attraktive Wette auf die laufenden Veränderungen im Glücksspielbereich. Weitere Informationen zur Aktie von Lotto24 gibt es HIER.


Endlich reagiert der Vorstand von K+S auf die jüngsten Ankündigungen von Uralkali. „Vor diesem Hintergrund wollen wir als vorsichtige Kaufleute an unserer Prognose für das Jahr 2013, das operative Ergebnis EBIT I im Vergleich zum Jahr 2012 leicht steigern zu können, nicht festhalten.“ Möglicherweise steht auch das Ziel für 2014, einer weiteren leichten Steigerung auf der Kippe. 2012 kam der DAX-Konzern auf ein EBIT von 804 Mio. Euro. Im Vergleich zu den teils dramatisch gekürzen EBIT-Prognosen für 2014 wirkt diese Ankündigung allerdings noch sehr halbherzig. So haben die Banker ihre EBIT-Prognosen für 2014 zum Teil auf weniger als 300 Mio. Euro gekappt. Kein Wunder dass die Meldung von K+S nicht gerade für Beruhigung an den Märkten sorgt.


Schlechter als gedacht fielen die Zahlen zum zweiten Quartal 2013 von Pfeiffer Vacuum aus. Bei Erlösen von 100 Mio. Euro erreichte das TecDAX-Unternehmen einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 10,19 Mio. Euro. Analysten hatten mit um knapp fünf Prozent höheren Umsätzen gerechnet. Bei EBIT lag die Erwartungshaltung eher im Bereich um 12 Mio. Euro. Immerhin: An der Prognose für das Gesamtjahr rüttel der Spezialmaschinenbauer nicht: Demnach sollen die Erlöse weiter in einer Spanne von 420 bis 450 Mio. Euro liegen. Die operative Marge sieht der Vorstand unverändert bei zwölf Prozent. Pfeiffer Vacuum ist ein qualitativ sehr hochwertiges Unternehmen mit einer immer noch prima Bilanz. Allerdings scheint die Aktie auf dem aktuellen Niveau bereits weitgehend ausgereizt zu sein.


An dem IT-Dienstleister S&T ist jüngste Kursrally von Vergleichsunternehmen wie Bechtle, Cancom oder Allgeier komplett vorbeigegangen. Nicht wirklich dynamisch kommen auch die Halbjahreszahlen daher. Bei ganz leicht rückläufigen Erlösen von 157,6 Mio. Euro kletterte der Gewinn um 20,6 Prozent auf 4,1 Mio. Euro. Das sieht zunächst einmal ganz anständig aus. Hier wirkt sich aber noch immer die niedrige Vergleichsbasis aus dem ersten Jahresviertel 2012 positiv aus. Das Nettoergebnis aus dem zweiten Quartal 2013 lag mit 2,15 Mio. Euro hingegen nur leicht über dem des ersten Quartals 2013 von 1,99 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr kalkuliert Vorstandschef Hannes Niederhauser weiterhin mit einem Ergebnisplus um rund 25 Prozent auf 12 Mio. Euro. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,31 Euro. Für 2014 kündigt der Manager dann ein deutlicheres Umsatzwachstum mit einer überproportionalen Ergebnisentwicklung an. Nach der jüngsten Anleihenemission haben sich die Bilanzrelationen der Linzer spürbar verschoben. So hat sich der Anteil der kurzfristig fälligen Verbindlichkeiten deutlich Richtung langfristiger Schulden verschoben. Die S&T-Aktie sieht analytisch günstig aus. Die Akzeptanz des Small Caps am Kapitalmarkt lässt aber weiter zu wünschen übrig. Daher ist der Titel nur eine Haltenposition.


Nach einem vergleichsweise schwachen Jahresauftakt haben sich die Geschäfte bei dem Automobilzulieferer SHW im zweiten Quartal deutlich belebt. So,legten die Erlöse um 7,3 Prozent auf 91,8 Mio. Euro zu, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam um 8,2 Prozent auf 6,9 Mio. Euro voran. Für das Gesamtjahr zeigt sich der Experte für Motorpumpen und Bremsscheiben nun optimistischer als zuvor. So soll der Umsatz jetzt in einer Range zwischen 330 und 345 Mio. Euro liegen. Ursprünglich gingen die Aalener von Erlösen zwischen325 bis 340 Mio. Euro aus. Beim bereinigten operativen Ergebnis (EBITDA) rechnet Vorstandschef Thomas Buchholz weiterhin mit einer Verbesserung. Nach der Auszahlung der Sonderdividende durch den Verkauf des Anteils an dem kanadischen Ölpumpenhersteller STT Technologies kam die SHW –Notiz deutlich zurück. Zudem belasteten die Unsicherheiten um die Neubesetzung des Vorstandsteams. Mittlerweile ist die Gesellschaft aber wieder auf Kurs. Vor diesem Hintergrund ist der Small Cap moderat bewertet. Die Kapitalisierung von SHW erreicht 185 Mio. Euro. Gemessen am Umsatz ist das recht wenig. Das Eigenkapital beträgt zum Halbjahr rund 75 Mio. Euro.


 

 

5. August, 2013

Der Börsenrückzug naht. Am 13. August findet die außerordentlichen Hauptversammlung zur Vorbereitung des Squeeze-outs statt. Zuvor hat der Ingenieurdienstleiter Rücker nun noch seinen Halbjahresbericht vorgelegt. Bei einem Umsatzplus von 4,5 Prozent auf 99,8 Mio. Euro fiel der Gewinn um 18 Prozent auf knapp 2,4 Mio. Euro zurück. Vor Abzug von Zinsen und Steuern betrug das Minus 9,4 Prozent. Für das Gesamtjahr 2013 rechnet der Vorstand jedoch damit, bei EBIT den Vorjahreswert von 9 Mio. Euro leicht übertreffen zu können. Großaktionär ist die Aton Engineering aus Hallbergmoos. Die Gesellschaft bietet eine Barabfindung von 16,23 Euro pro Rücker-Aktie. Das entspricht etwa dem aktuellen Kurs. Die Analysten von Montega aus Hamburg geben angesichts des nahenden Börsenrückzugs die Empfehlung “Halten” aus.


Der MDAX-Konzern Salzgitter muss seine Anleger schon wieder auf schlechtere Zahlen einstellen. Mittlerweile spricht das Unternehmen gar von einer Strukturkrise und kündigt eine Sonderabschreibung auf die Tochter Peiner Träger GmbH an. Um 185 Mio. Euro soll der Spezialist für Profilstahlprodukte in der Salzgitter-Bilanz niedriger angesetzt werden. Zudem belasten die gesunkenen Metallpreise die Bewertung des Vorratsvermögens bei Aurubis. Salzgitter hält ein Viertel der Anteile an der ebenfalls im MDAX gelisteten Gesellschaft. Der Salzgitter-Vorstand befürchtet, dass auch auf Gesamtjahressicht ein niedrigerer als ursprünglich gedachter Ergebnisbeitrag von Ausrubis ankommen wird. Nachdem sich bei Salzgitter zum Halbjahr Verluste von annähernd 300 Mio. Euro aufgetürmt haben, rechnet das Unternehmen nun für 2013 mit einem Verlust von 400 Mio. Euro. Möglicherweise kommen sogar noch weitere negative Effekte aus dem Restrukturierungsprojekt „Salzgitter 2015“ hinzu. Bislang war Salzgitter von einem Minus im „mittleren zweistelligen Millionenbereich ausgegangen“. Nach der jüngsten Kurserholung sind diese Zahlen eine ziemliche Enttäuschung, zumal sich Kennzahlen wie das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei Salzgitter als Bewertungsfalle entpuppen.


Einen Tag vor der Hauptversammlung am 6. August präsentiert Delignit einen ersten Überblick zu den Halbjahreszahlen. Demnach bewegten sich die Erlöse des Holzverarbeiters mit 17,4 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau von 17,7 Mio. Euro. Zwar ist bekannt, dass Delignit unter der schwieriger werdenden Branchenkonjunktur leidet. Das Erlösminus ist aber dennoch eine kleine Enttäuschung. Im laufenden Jahr investiert die Gesellschaft rund 1,5 Mio. Euro in die Modernisierung des Blomberger Werks. Positiv: Die Verträge des Managements um Vorstandschef Markus Büscher wurden um fünf Jahre verlängert. Büscher genießt in der Small-Cap-Szene einen prima Ruf. Momentan hängt das Papier an der Marke von 2 Euro fest. Offenbar stellen sich die Anleger darauf ein, dass es 2013 wohl einen Durchhänger beim Ergebnis geben wird. Dafür sollte Delignit im kommenden Jahr umso kräftiger wachsen. Zuletzt hatte Büscher für 2014 einen Umsatz oberhalb von 40 Mio. Euro avisiert. 2012 kam die zum Portfolio von MBB Industries gehörende Gruppe auf Erlöse von 34,1 Mio. Euro. Investoren mit langfristiger Ausrichtung machen mit dem Papier nicht viel verkehrt. Eine Dividende gibt es allerdings nicht. Der Börsenwert von Delignit beträgt gut 16,5 Mio. Euro.


Enttäuschend verlief das erste Halbjahr bei A.S. Création. Insbesondere die Umsätze in Deutschland und Osteuropa entwickelten sich wesentlich verhaltener als gedacht. Das ist bitter, denn die Ertragshoffnungen der Börsianer ruhen zu einem Großteil auf den Effekten des neuen Tapetenwerks in Russland. Nun mussten die Gummersbacher eingestehen. „Für das zweite Quartal 2013 hatte der Vorstand einen deutlichen Anstieg der Absatzmengen der neu in Russland produzierten Tapeten erwartet, der zu entsprechenden Umsatzbeiträgen führen sollte. Diese Planung konnte nicht umgesetzt werden, da die Platzierung der neuen Sortimente im Handel langsamer voranschreitet als prognostiziert.“ Insgesamt kamen die Erlöse im ersten Halbjahr 2013 nur um 1,2 Prozent auf 104,8 Mio. Euro voran. Währen der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 9,5 Mio. Euro ebenfalls noch leicht über dem entsprechenden Vorjahresniveau lag, knickte das Ergebnis nach Steuern um 23,4 Prozent auf 7,15 Mio. Euro ein. Dennoch hält der Vorstand an seinen bisherigen Zielen für das Gesamtjahr 2013 fest – bezeichnet sie jedoch als „ambitioniert”. Bei Umsätzen zwischen 210 und 220 Mio. Euro soll ein Überschuss in einer Range von 9 bis 11 Mio. Euro herausspringen. Entscheidend wird die Entwicklung in Russland sein. Aber auch die Insolvenz des wichtigen Kunden Max Bahr im Zuge der Praktiker-Schieflage trifft A.S. Création. Daher stellt der Vorstand seine Anleger darauf ein, dass sich Umsatz und Ergebnis wohl eher am unteren Ende der avisierten Spannen bewegen werden. Kurzfristig sieht boersengefluester.de daher keinen Grund für Neuinvestments. Angesichts der ansonsten soliden Bewertungskennzahlen bleibt der Small Cap aber haltenswert.


Bereits seit einigen Monaten versucht die Logwin-Aktie, sich nachhaltig aus dem Penny-Stock-Terrain zu verabschieden. Noch immer befindet sich der Anteilschein des Logistikkonzerns aber im gefährdeten Bereich. Zum Halbjahr musste die mehrheitlich zur Delton AG von Stefan Quandt gehörende Gesellschaft einen Umsatzrückgang von  4,6 Prozent auf 623 Mio. Euro hinnehmen. Hier wirkten sich gesunkene Frachtraten und verkaufte Geschäftsaktivitäten negativ aus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) drehte dennoch von minus 45,8 Mio. auf plus 6,7 Mio. Euro. Netto blieben 3,5 Mio. Euro hängen. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum verzerrten einige Sondereffekte das Bild. „Unser Ziel ist und bleibt eine angemessene, marktübliche Rentabilität – und zwar für alle Logwin-Aktivitäten. Im ersten Halbjahr 2013 sind wir weitere Schritte gegangen, um diesem Ziel näher zu kommen“, sagt Logwin-Chef Berndt-Michael Winter. Einen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr nennt er noch nicht. Risiken könnten sich dadurch ergeben, dass der Springer-Verlag kürzlich Teile seines Zeitungs- und Zeitschriftenportfolios an die Funke-Gruppe verkauft hat. Welche Effekte der Deal auf Logwin haben wird, ist noch offen. Ein Risiko stellt die Entscheidung des MDAX-Konzerns für Logwin aber offenbar schon dar. Punkten können die Luxemburger dafür mit einer relativ soliden Bewertung. Unterm Strich ist das Papier zurzeit nur eine Halten-Position.


Um 24 Prozent auf 135,7 Mio. Euro Umsatz kletterte der Umsatz von All for One Steeb in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2012/13 (endet am 30. September). Ohne Berücksichtigung der jüngsten Zukäufe ergibt sich ein Plus von 17 Prozent. Deutlich kräftiger zog der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) an. Das EBIT stieg von 4,0 auf 7,3 Mio. Euro. Unterm Strich blieb bei dem auf SAP-Lösungen für den Mittelstand spezialisierten Unternehmen ein Ergebnisplus von 5,7 Prozent auf 3,7 Mio. Euro stehen. Für das Gesamtjahr bleibt Vorstandssprecher Lars Landwehrkamp bei dem Umsatzziel von 180 Mio. Euro und einem EBIT von 9 Mio. Euro. Die Analysten gehen davon aus, dass die Gesellschaft aus Filderstadt-Bernhausen ihre Vorhersagen leicht toppen wird. Das komplette Zahlenwerk steht für den 6. August an. Super günstig ist das Papier nicht mehr. Ein Investment sollte sich aber immer noch lohnen.


Auf eine größere Kapitalerhöhung müssen sich die Aktionäre von Agrarius einstellen. Laut Einladung zur Hauptversammlung am 30. August in Bad Homburg soll das derzeit in 8.051.601 Aktien eingeteilte Kapital auf bis zu 18.116.102 Stücke erhöht werden. Demnach soll jeder Anleger für je vier alte Aktien fünf neue beziehen können. Der Ausgabepreis liegt mit dem Mindestwert von 1,00 Euro oberhalb der aktuellen Notiz von 0,84 Euro. Mit dem Geld will das ausschließlich in Rumänien tätige Agrarunternehmen weiteres Ackerland kaufen. „Damit würden wir ein neues Kapitel in der Historie der Agrarius AG aufschlagen“, sagt Vorstandschef Ottmar Lotz. Am 26. August wird Lotz sein Unternehmen auf der Small Cap Conference der DVFA in Frankfurt vorstellen und für die Kapitalerhöhung werben. Das Konzept von Agrarius hat durchaus Charme. Nach dem witterungsbedingt schlechten Erntejahr 2012 mit einem Verlustabschluss, rechnet Lotz für 2013 mit einer deutlich positiveren Geschäftsentwicklung. Knackpunkt ist die extrem niedrige Kapitalisierung von nur knapp 7 Mio. Euro. Fraglich bleibt, wie viele Investoren bei der Kapitalerhöhung mitziehen werden.


 

1. August, 2013

Gute Nachrichten von LPKF Laser: Bei einem Umsatzplus von 39 Prozent auf 70 Mio. Euro machte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Halbjahr 2013 einen Satz von 7,4 auf 15 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr rechnet der TecDAX-Konzern nun mit Erlösen von 119 bis123 Mio. EUR. Zuvor lag die Messlatte in einer Range von115 bis 120 Mio. EUR. Die EBIT-Marge soll 2013 zwischen 16 und 17 Prozent (vorher: 15 bis 16 Prozent) liegen. An der Börse kommt die leichte Prognoseanhebung gut an. Dennoch ist der Titel auf dem aktuellen Niveau schon ambitioniert bewertet. Neukäufe sind trotz des starken Aufwärtstrends nicht mehr unbedingt ratsam. Die Analysten von Hauck udn Aufhäuser befürchten gar, dass der Peak nun erreicht sei udn die Nachrichten eigentlich nur noch schlechter werden könnten. Ihr Urteil daher: Verkaufen.


Gut drei Monate nach der Notizaufnahme muss der Spezialchemiekonzern Evonik Industries seine Anleger bereits mit einer Gewinnwarnung konfrontieren. Im ersten Halbjahr 2013 zog sich der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei einem um fünf Prozent auf 6,5 Mrd. Euro verringerten Umsatz um 21 Prozent auf 787 Mio. Euro zurück. Nach Steuern blieb ein Überschuss von 481 Mio. Euro hängen. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum kamen die Essener noch auf 533 Mio. Euro. Vor allem die Preise machen Evonik derzeit zu schaffen. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand nun mit einem etwa auf Vorjahresniveau liegenden Umsatz von rund 13 Mrd. Euro und einem bereinigten EBITDA von 2 Mrd. Euro. Bislang ging der Vorstand von einer Erlössteigerung und einem operativen Ergebnis in Höhe des Vorjahreswerts von 2,4 Mrd. Euro aus. Die Evonik-Aktie drängt sich nicht auf. Nur gut, dass der Titel nicht im Wege eines breiten Angebots den Zugang an die Börse gefunden hat.


Nachdem TAG Immobilien durch den teilweisen Rückkauf von drei Wandelanleihen und die Ausgabe eines neuen 200-Millionen-Euro-Bonds die Finanzierungskosten vergünstigt hat, gibt es mal wieder Spekulationen, dass der MDAX-Konzern auch bei der Tochter Colonia Real Estate (CRE) aktiv werden könnte und die Vorbereitungen für einen Börsenrückzug (Squeeze-out) trifft. TAG Immobilien hält nach letzten Informationen gut 79 Prozent an dem Bestandsimmobilienverwalter CRE.


Seit beinahe einem halben Jahr tänzelt die Notiz der Drägerwerk-Vorzüge um die Marke von 100 Euro und versucht auf diese Weise den vorangegangenen starken Anstieg zu konsolidieren. Einen Rückschlag stellen vor diesem Hintergrund die Halbjahreszahlen des Medizintechnikkonzerns dar. Bei einem leichten Umsatzzuwachs von 1,8 Prozent auf 1,16 Mrd. Euro gab der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 15 Prozent auf 79 Mio. Euro nach. Für Vorstandschef Stefan Dräger gilt es eine Balance zwischen notwendigen Investitionen in das Vertriebsnetz für die Schwellenländer und IT-Systemen sowie der Rentabilität des TecDAX-Unternehmens zu finden. Die ursprünglichen Erwartungen an den Cashflow für 2013 müssen die Lübecker jedenfalls kassieren. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser raten, sich von Dräger-Aktien zu trennen. Den fairen Wert siedeln sie bei 73 Euro an.


Kräftig nach untern gegangen ist es zuletzt mit dem Aktienkurs von Rofin-Sinar. Dabei lieferte der Hersteller von Laserstrahlquellen mit seinen Zahlen dritten Quartal des Geschäftsjahres 2012/13 (endet am 30. September) durchaus beachtliche Zahlen. Bei einem Umsatzplus um sechs Prozent auf 139 Mio. Dollar kam der Gewinn leicht unterproportional um vier Prozent auf 8,7 Mio. Dollar voran. Nach neun Monaten steht damit ein Gewinn von 0,88 Euro in den Büchern. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es 0,85 Euro. „Es freut uns, solide Finanzergebnisse präsentieren zu können, die über unserer Prognose liegen“ sagt Vorstandschef Günther Braun. Probleme hat der deutsch-amerikanische Konzern weiterhin in Europa, während die Auftragseingänge in Nordamerika und Asien besser als erwartet ausfallen. Für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen einen Gesamtumsatz in der Größenordnung von 135 bis 140 Mio. Dollar und einen Gewinn pro Aktie von 0,28 bis 0,31 Dollar. Damit dürfte das Gesamtjahresergebnis pro Aktie zwischen 1,16 und 1,19 Euro erreichen. Verglichen mit dem TecDAX-Wert LPKF Laser ist die Rofin-Aktie mittlerweile relativ preiswert – trotz des nicht gerade attraktiven KGV von 17. Dafür punktet die Gesellschaft mit einem deutlich niedrigerem Kurs-Buchwert-Verhältnis und einer günstigeren Relation von Börsenwert zu den Umsatzerlösen.


Nach dem deutlichen Dividendenabschlag befindet sich der Aktienkurs von ProSiebenSat.1 wieder auf Erholungskurs. Anlass für neue Käufe bieten die guten Halbjahreszahlen. So steigerte die Sendergruppe die Erlöse um 11,4 Prozent auf 625 Mio. Euro. Der (bereinigte) Konzerngewinn kam um 4,5 Prozent auf 104 Mio. Euro voran. Um fast 1,5 Mrd. Euro zurückgegangen ist die Nettofinanzverschuldung. Sie beträgt nun etwa 3,90 Euro pro Aktie. Optimistischer als bislang schätzt der Vorstand mittlerweile die Erlösperspektiven ein. Statt eines Umsatzzuwachses im mittleren einstelligen Prozentbereich, scheint jetzt  ein Plus im hohen einstelligen Prozentbereich nicht ausgeschlossen. Bei Gewinn planen die Münchner weiter recht unkonkret mit einem Ergebnis über Vorjahr. Nächstes wichtiges Ereignis für Aktionäre ist die Umwandlung der Vorzüge in Stammaktien. Die Eintragung der Maßnahme ist für den laufenden Monat avisiert. Damit wäre der Weg Richtung DAX theoretisch frei, zumal mit K+S ein echter Wackelkandidat besteht. Klingt alles ganz anständig. Als Malus bleibt jedoch die recht hohe Bewertung und drohende Ausstieg der Finanzinvestoren über die Börse.


Eine Abschreibung auf die Mitte Juni in Insolvenz gegangene vorbörsliche Beteiligung an der e:lumix Technologie AG drückt die KST Beteiligungs AG  zum Halbjahr mit 0,55 Mio. Euro tief in die Verlustzone. Reduziert haben die Stuttgarter ihr Engagement bei Kofler Energies. Mit einer einer super Performance glänzt hingegen das Investment bei Softing. Zuletzt wieder erholt sich die Aktie der Biotechfirma Mologen. Für das Gesamtjahr 2013 hofft der KST-Vorstand, ein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren zu können. Der Micro Cap wird deutlich unter Buchwert gehandelt. Zumindest einen Teil des Abstands sollte der Titel in den kommenden Monaten aufholen.


 

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