Wenn Unternehmen am Freitag nach Börsenschluss eine Meldung zur aktuellen Geschäftsentwicklung veröffentlichen, hat das meist nichts Gutes zu bedeuten – so auch bei 2G Energy. Immerhin musste der Hersteller von Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen einräumen, dass er mit Erlösen von mehr als 170 Mio. Euro sein Umsatzziel für 2016 gut erreicht hat, bei der EBIT-Marge aber nur leicht über dem Vorjahresniveau von 3,1 Prozent landen wird. Dabei hatte die im neuen Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft noch Ende November 2016 mitgeteilt, dass die operative Rendite wohl im oberen Bereich des avisierten Korridors von drei bis fünf Prozent liegen wird. Das heißt: Statt eines erhofften Gewinns vor Zinsen und Steuern von rund 8,5 Mio. Euro, wird 2G Energy für 2016 wohl nur auf ein EBIT von gut 5,5 Mio. Euro kommen. Als Gründe für die Zielverfehlung führt das Unternehmen aus Heek im Münsterland „die Neubewertung verschiedener größerer Projekte und die unerwartete Verschiebung von Aufträgen in das laufende Geschäftsjahr“ an. Zudem soll die britische Tochter 2G Energy Ltd. Verluste eingefahren haben. Das ist insofern überraschend, weil insbesondere die Niederlassung in Großbritannien, ebenso wie die in den USA, zuletzt noch für ihre veritable Entwicklung hervorgehoben wurden. Weitere Hintergründe dürfte das Unternehmen mit der Vorlage des vorläufigen Zahlenwerks am 27. April präsentieren. Der Geschäftsbericht ist für Ende Mai angesetzt. Nun kommen Gewinnwarnungen für Anleger immer ungelegen, bei 2G Energy schmerzt es jedoch besonders, weil sich die Aktie in den vergangenen Monaten sehr ordentlich entwickelt hatte. Kursentwicklung und die operativen Fortschritte bildeten in diesem Fall ein schönes Pärchen. Nun kommt es darauf an, wie der Vorstand die Prognosen für 2017 formulieren wird. Bislang war von einem „moderaten Umsatz- und Ergebniswachstum“ die Rede. Vorerst ist die Aktie eine Halten-Position, wenngleich der Kursabschlag von gut zehn Prozent im nachbörslichen Handel kein gutes Omen ist.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 189,40 | 209,78 | 236,40 | 246,73 | 266,35 | 312,63 | 365,07 | |
EBITDA1,2 | 11,12 | 15,37 | 19,17 | 20,11 | 21,87 | 26,63 | 34,30 | |
EBITDA-Marge3 | 5,87 | 7,33 | 8,11 | 8,15 | 8,21 | 8,52 | 9,40 | |
EBIT1,4 | 7,33 | 11,45 | 15,45 | 16,45 | 17,93 | 21,96 | 27,64 | |
EBIT-Marge5 | 3,87 | 5,46 | 6,54 | 6,67 | 6,73 | 7,02 | 7,57 | |
Jahresüberschuss1 | 4,92 | 7,61 | 10,30 | 11,96 | 12,64 | 16,37 | 17,99 | |
Netto-Marge6 | 2,60 | 3,63 | 4,36 | 4,85 | 4,75 | 5,24 | 4,93 | |
Cashflow1,7 | 12,85 | 4,88 | 1,92 | 9,79 | 8,86 | 4,98 | 11,72 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,28 | 0,43 | 0,58 | 0,68 | 0,71 | 0,91 | 1,00 | |
Dividende8 | 0,11 | 0,11 | 0,11 | 0,11 | 0,12 | 0,14 | 0,17 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
Vectron Systems liefert die erhofft starken Zuwächse im Auftaktquartal 2017: Bei einem Umsatzplus von 7,57 auf 10,62 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) deutlich überproportional um 188 Prozent auf 1,84 Mio. Euro voran. Damit haben die Münsteraner die ohnehin schon hohe EBIT-Marge von 16,8 Prozent aus dem Abschlussviertel 2016 nochmals leicht getoppt. Und der Ausblick bleibt positiv. „Die Gesellschaft geht davon aus, dass der erfreuliche Trend sich in den nächsten Monaten fortsetzt, da die Kassenrichtlinie im Inland weiterhin Umsatztreiber bleiben dürfte“ heißt es offiziell. Gleichwohl wird sich das Hauptinteresse der Investoren bei der Präsentation von Vorstand Thomas Stümmler am 26. April 2017 auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz um die Perspektiven der mit Coca-Cola gestarteten Weiterentwicklung der Gastro-App GetHappy. Die Notiz der im Scale gelisteten Vectron-Aktie bewegt sich mit gut 96 Euro in unmittelbarer Nähe zum All-Time-High. Keine Frage: Die Umsetzung der neuen Kassenrichtlinie beschert Vectron eine erhebliche Sonderkonjunktur. Umso schwerer lässt sich das tatsächliche Potenzial von GetHappy abschätzen. Letztlich ist hier alles möglich: Von Game-Changer bis Flop – aber gerade das macht den Reiz der Vectron-Aktie aus. Den Geschäftsbericht mit allen Daten für 2016 legt das Unternehmen am 28. April vor.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 32,38 | 24,83 | 25,17 | 27,77 | 38,23 | 25,22 | 37,02 | |
EBITDA1,2 | 2,25 | -0,45 | -1,37 | -2,19 | 4,71 | -3,86 | 3,72 | |
EBITDA-Marge3 | 6,95 | -1,81 | -5,44 | -7,89 | 12,32 | -15,31 | 10,05 | |
EBIT1,4 | 1,74 | -2,13 | -1,76 | -2,58 | 3,12 | -5,36 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 5,37 | -8,58 | -6,99 | -9,29 | 8,16 | -21,25 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 1,08 | -3,88 | -1,39 | -2,07 | 2,44 | -5,27 | -0,78 | |
Netto-Marge6 | 3,34 | -15,63 | -5,52 | -7,45 | 6,38 | -20,90 | -2,11 | |
Cashflow1,7 | -1,46 | -2,32 | -2,51 | -3,77 | 10,18 | -2,05 | 7,20 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,16 | -0,58 | -0,17 | -0,26 | 0,30 | -0,65 | -0,10 | |
Dividende8 | 0,05 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Nexia |