Federn lassen musste im laufenden Jahr auch die Aktie der Audius SE. Verglichen mit den meisten anderen Titeln aus dem IT-Sektor hält sich das Kursminus mit weniger als 15 Prozent aber in engen Grenzen. Die Begründung dafür liefert Audius nun in Form von starken vorläufigen Halbjahreszahlen sowie einer heraufgesetzten Prognose für das Gesamtjahr 2022. So kletterte die Gesamtleistung – freilich auch bedingt durch Zukäufe – im ersten Halbjahr um knapp ein Viertel auf 35,5 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kam noch etwas stärker von 3,2 auf 4,1 Mio. Euro voran. Für das Gesamtjahr peilt CEO und Großaktionär Rainer Francisi nun Umsatzerlöse von mehr als 71 Mio. Euro sowie ein EBITDA von über 7,5 Mio. Euro an. Mit anderen Worten: Bei der Umsatzplanung legt Audius nochmals rund 3 Mio. Euro drauf, beim EBITDA wird die Gesellschaft um etwa 500.000 Euro zuversichtlicher. Nicht schlecht, zumal auch das in Weinstadt ansässige Unternehmen von „allgemein steigenden Kosten“ berichtet. Ende August steht der komplette Halbjahresbericht an, dann wird sich die fundamentale Situation noch besser einschätzen lassen. Der gegenüber Ende 2021 um 45 Prozent auf 44,3 Mio. Euro gestiegene Auftragsbestand ist aber schon mal eine komfortable Basis für die kommenden Monate. Ein Vorteil ist auch, dass sich der Umsatz recht unterschiedlich auf die Bereiche IT-Services, Software sowie Netze/Mobilfunk 5G verteilt – es gibt also kein ausgeprägtes Klumpenrisiko. Die Analysten von Solventis haben sich die Audius-Aktie erst vor gut vier Wochen angesehen und veranschlagen das Kursziel auf 19,60 Euro. Das entspricht einem Potenzial von noch immer annähernd 30 Prozent. Insgesamt bleibt der Spezialwert eine attraktive Depotbeimischung, zudem überzeugt die Dividendenrendite von rund zwei Prozent für eine Aktie aus dem IT-Bereich. Der Börsenwert beträgt zurzeit etwa 75 Mio. Euro, was den Titel auch für institutionelle Anleger allmählich noch interessanter macht.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Seit dem Börsengang im Frühjahr 2006 schreibt Bio-Gate unterm Strich rote Zahlen. Eine lange Zeit mit etlichen Rückschlägen, umso runder wirkte zuletzt die Investmentstory des Anbieters für antimikrobielle Beschichtungen sowie Hygiene- und Pflegeprodukte für Mensch und Tier. Operativ machten die Nürnberger eine Reihe von Fortschritten und kündigten für 2022 gar das Erreichen der Gewinnschwelle an. Nun die Kehrtwende: Der Mix aus Lieferengpässen sowie die kräftig gestiegenen Preise für Rohstoffe treffen auch Bio-Gate und machen eine Neueinschätzung der Prognose notwendig. Demnach rechnet CEO Marc Lloret-Grau für das laufende Jahr jetzt mit Erlösen zwischen 6,7 und 7,2 Mio. Euro sowie einem Verlust in einer Bandbreite von 0,7 bis 0,9 Mio. Euro. Die bisherige Umsatzvorschau bewegte sich in einer Spanne von 7,6 bis 7,8 Mio. Euro. Dabei muss sich Bio-Gate auch für den aktualisierten Ausblick noch strecken, denn zum Halbjahr kommt das Unternehmen erst auf Erlöse von 2,6 Mio. Euro und muss dabei einen Fehlbetrag von 1,1 Mio. Euro verkraften.
Entsprechend sieht die neue Planung für das zweite Halbjahr Umsatzerlöse in einem Korridor von 4,1 bis 4,6 Mio. Euro vor – bei einem Überschuss zwischen 0,2 und 0,4 Mio. Euro. Nicht anders ist wohl zu erklären, dass Bio-Gate die an sich enttäuschende Meldung zu den vorläufigen Q2-Zahlen mit der Überschrift „Bio-Gate erwartet trotz geopolitischer Unsicherheiten starke zweite Jahreshälfte 2022“ versieht. Was tun mit der Aktie? Normalerweise ist es in der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Gesamtsituation nicht überraschend, wenn Unternehmen ihre Prognosen revidieren müssen. In der Regel nimmt der Aktienmarkt dies momentan sogar vorweg. Bei Bio-Gate ist es jedoch so, dass der Aktienkurs mit Blick auf die vielen neuen Produkte und Kooperationen zuletzt kräftig Richtung Norden geklettert war. Zumindest diesen Höhenflug dürfte die Notiz nun zu einem Teil korrigieren. Gleichwohl hält boersengefluester.de der Aktie die Stange, denn trotz der Gewinnwarnung bleibt der grundsätzliche Aufwärtstrend noch intakt.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 3,83 | 3,69 | 3,49 | 5,13 | 6,24 | 5,90 | 7,25 | |
EBITDA1,2 | 0,05 | -0,64 | -0,75 | -0,52 | -0,35 | -1,55 | -1,33 | |
EBITDA-Marge3 | 1,31 | -17,34 | -21,49 | -10,14 | -5,61 | -26,27 | -18,35 | |
EBIT1,4 | -0,19 | -0,89 | -1,05 | -0,82 | -0,54 | -1,79 | -1,59 | |
EBIT-Marge5 | -4,96 | -24,12 | -30,09 | -15,98 | -8,65 | -30,34 | -21,93 | |
Jahresüberschuss1 | -0,18 | -0,87 | -1,03 | -0,80 | -0,56 | -1,81 | -1,62 | |
Netto-Marge6 | -4,70 | -23,58 | -29,51 | -15,59 | -8,97 | -30,68 | -22,35 | |
Cashflow1,7 | -0,11 | -0,57 | -1,01 | -0,60 | -0,63 | -2,16 | -0,98 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,03 | -0,14 | -0,16 | -0,11 | -0,07 | -0,22 | -0,19 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Rödl & Partner |