Ungewohntes Bild bei creditshelf: Im ersten Quartal 2022 zeigt die digitale Kreditplattform für mittelständisch geprägte Unternehmen nämlich erstmals nicht nur ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 555.000 Euro, sondern bleibt auch unterm Strich mit knapp 515.000 Euro Überschuss deutlich in den schwarzen Zahlen. Neben den kräftig erhöhten Erlösen von 2,37 Mio. Euro zeigen insbesondere die weiter reduzierten operativen Aufwendungen Wirkung. Mit zu dem unerwartet guten Ergebnis beigetragen, hat aber auch die Auflösung von Rückstellungen für Mitarbeiterbeteiligungen. „Das erste Quartal 2022 zeigt deutlich, welches Skalierungspotenzial in unserem Geschäftsmodell steckt“, sagt CFO Daniel Bartsch und bestätigt die Prognose für das Gesamtjahr, wonach mit einem EBIT von minus 0,5 bis plus 0,5 Mio. Euro zu rechnen ist. Mit anderen Worten: Die Resultate aus dem Auftaktviertel lassen sich so auf keinen Fall fortschreiben.
Trotzdem ist der Q1-Bericht auf jeden Fall ein schönes Polster – und darüber hinaus ein nicht zu unterschätzendes Signal Richtung Börse: creditshelf kann auch Gewinne! Zudem hat sich das ohnehin knappe Eigenkapital von jetzt 2,56 Mio. Euro endlich einmal Richtung Norden entwickelt. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, den Pfad in Richtung Profitabilität weiter fortzuführen, ohne das Unternehmenswachstum und opportune Investitionen zu vernachlässigen“, sagt CEO Tim Thabe. An der Börse ist creditshelf zurzeit rund 45 Mio. Euro wert. Sofern die Frankfurter ihren Turnaroundkurs verstetigen, ist das sicher nicht zu viel. Nächster Termin ist die Hauptversammlung am 17. Mai 2022. Eine Dividende ist naturgemäß nicht vorgesehen, in erster Linie geht es auf der virtuellen Veranstaltung um die üblichen Standards. Großer Newsflow ist hier also eher nicht zu erwarten.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Nach vielen Quartalen mit zum Teil spektakulären Ergebnissen, kommt der Bericht von secunet Security Networks zum Auftaktquartal 2022 ziemlich bodenständig daher: Die Konzernerlöse fielen um rund acht Prozent auf 65,4 Mio. Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuer (EBIT) sank dazu überproportional um etwas mehr als 30 Prozent auf 8,5 Mio. Euro. Prozentual gesehen sind die Rückgänge im Geschäft mit privaten Unternehmen – insbesondere wegen der abflauenden Nachfrage nach Softwarelizenzen für den Einsatz im Gesundheitssektor – zwar spürbar höher als im klassischen Behördenbereich. Der Löwenanteil des Gewinnrückgangs bei dem Spezialisten für hochwertiges IT-Sicherheitsequipment geht aber trotzdem auf das Konto des sehr viel größeren Sektors mit Auftraggebern aus dem öffentlichen Sektor (Behörden, Bundeswehr etc.).
An der Prognose für das Gesamtjahr mit Erlösen von rund 320 Mio. Euro sowie einem EBIT im Bereich um 50 Mio. Euro rüttelt der Vorstand aber nicht. Dazu gibt es auch keinen Grund: Die Auftragsbücher sind voll und Q1 ist traditionell nicht unbedingt ausschlaggebend für den Gesamtjahreserfolg. Mit Blick auf den Aktienkurs schüttelt es zurzeit diejenigen Investoren raus, die auf schnelle Extraauftrage durch die Bundeswehr im Zuge der von der Politik avisierten massiven Etataufstockung gesetzt haben. Diese Themen brauchen jedoch Zeit. Zudem leidet der SDAX-Wert – wie viele andere Qualitätsaktien auch – unter der grundsätzlich sehr sportlichen fundamentalen Bewertung. Verglichen mit dem Rekordhoch bei 608 Euro vom November 2021 hat der Anteilschein nun aber um annähernd 50 Prozent an Wert eingebüßt. Irgendwann ist auch mal gut. Boersengefluester.de bleibt dabei: Für langfristig ausgerichtete Anleger gibt es zurzeit schöne Kaufkurse.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 158,32 | 163,29 | 226,90 | 285,59 | 337,62 | 347,22 | 393,69 | |
EBITDA1,2 | 25,28 | 29,11 | 39,91 | 59,70 | 73,81 | 61,88 | 60,44 | |
EBITDA-Marge3 | 15,97 | 17,83 | 17,59 | 20,90 | 21,86 | 17,82 | 15,35 | |
EBIT1,4 | 23,45 | 26,91 | 33,18 | 51,64 | 63,88 | 47,01 | 42,98 | |
EBIT-Marge5 | 14,81 | 16,48 | 14,62 | 18,08 | 18,92 | 13,54 | 10,92 | |
Jahresüberschuss1 | 15,87 | 17,82 | 22,18 | 34,98 | 42,90 | 31,29 | 29,00 | |
Netto-Marge6 | 10,02 | 10,91 | 9,78 | 12,25 | 12,71 | 9,01 | 7,37 | |
Cashflow1,7 | 20,35 | 7,67 | 31,25 | 56,38 | 53,74 | -3,96 | 51,88 | |
Ergebnis je Aktie8 | 2,45 | 2,77 | 3,44 | 5,43 | 6,66 | 4,84 | 4,51 | |
Dividende8 | 1,20 | 2,04 | 1,56 | 2,54 | 5,38 | 2,86 | 2,36 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
Heftiger Kursrutsch beim einstigen Börsenliebling Verbio Vereinigte Bioenergie: Was die Investoren umtreibt ist dabei insbesondere, die Angst vor einem Stopp der russischen Öllieferungen an die PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt an der Oder. Auf dem Gelände der mehrheitlich dem russischen Rosneft-Konzern gehörenden Raffinerie hat Verbio bereits 2005 eine eigene Bioethanolanlage aufgebaut und betreibt darüber hinaus in direkter Nachbarschaft noch eine Biodieselanlage. Sollte dem Raffineriestandort in Schwedt der Nachschub aus der russischen Pipeline ausgehen, hätte das ernsthafte Konsequenzen – nicht nur für Verbio. On top bekommt das SDAX-Unternehmen noch Gegenwind von politischer Seite durch die geforderte Begrenzung von Nahrungsmittelrohstoffen für die Biokraftstoffproduktion. Insgesamt keine günstige Gemengelage für die Verbio-Aktie. Allerdings kostet der Titel nun auch keine knapp 90 Euro mehr, sondern ist für weniger als 50 Euro zu haben. Ein stattlicher Teil des Risikos könnte demnach bereits eingepreist sein. Doch einmal mehr zeigt sich, wie heftig die Politik den Aktienkursen und Geschäftsmodellen einzelner Unternehmen zusetzen kann.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 685,90 | 779,32 | 872,40 | 1.026,04 | 1.812,48 | 1.968,28 | 1.658,03 | |
EBITDA1,2 | 44,80 | 95,13 | 122,15 | 166,32 | 503,33 | 240,32 | 121,62 | |
EBITDA-Marge3 | 6,53 | 12,21 | 14,00 | 16,21 | 27,77 | 12,21 | 7,34 | |
EBIT1,4 | 22,41 | 73,69 | 91,93 | 136,63 | 462,02 | 198,75 | 69,59 | |
EBIT-Marge5 | 3,27 | 9,46 | 10,54 | 13,32 | 25,49 | 10,10 | 4,20 | |
Jahresüberschuss1 | 15,10 | 51,70 | 63,79 | 93,55 | 315,83 | 132,16 | 20,15 | |
Netto-Marge6 | 2,20 | 6,63 | 7,31 | 9,12 | 17,43 | 6,71 | 1,21 | |
Cashflow1,7 | 11,08 | 44,33 | 71,68 | 117,18 | 325,03 | 26,09 | 116,78 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,24 | 0,84 | 1,01 | 1,47 | 4,97 | 2,08 | 0,31 | |
Dividende8 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Grant Thornton |