Als boersengefluester.de im November 2014 den Small Cap Datron („Eine total vernachlässigte Aktie“) vorstellte, war es noch sehr ruhig um den Hersteller von Spezialfräsmaschinen für Aluminiumteile und den Einsatz im Dentalbereich. Damals bot der Titel für uns eine 30-Prozent-Chance – mit Sicht auf zwölf Monate. Seit dem ist einiges passiert: Das avisierte Kursziel von 10 Euro hat der Anteilschein mittlerweile fast erreicht; nach gerade einmal drei Monaten. Zugegeben: An so eine rasante Performance hätten wir nicht im Traum gedacht, auch wenn das Management uns beim Besuch auf dem Messestand EuroMold in Frankfurt überzeugt hat. Wie geht es nun weiter? In der kommenden Woche wird Datron die vorläufigen Zahlen für 2014 vorlegen. Bislang hatte die Gesellschaft aus Mühltal in der Nähe von Darmstadt Erlöse zwischen 37 und 39 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge von mindestens sieben Prozent in Aussicht gestellt. Demnach sollte das 2014er-Ergebnis vor Zinsen und Steuern bei etwa 2,7 Mio. Euro angekommen sein. Für 2015 kalkuliert Datron mit einem weiteren Umsatzanstieg von rund zehn Prozent und einer EBIT-Marge von acht bis neun Prozent. Ein Highlight wird die vom 10. bis 14. März 2015 in Köln stattfindende IDS (Internatonale Dental-Schau), der Weltleitmesse für die Dentalbranche. Neben neuen Maschinen, sieht Datron insbesondere im Verkauf von Verbrauchsstoffen für die Zahnherstellung einen attraktiven Zusatzmarkt. Angesichts der guten Performance erhöhen wir unser Kursziel nun auf 12,50 Euro. Dieses Niveau entspricht dem Ausgabepreis beim Börsengang im April 2011. Damals erzielte Datron bei Erlösen von 32 Mio. Euro ein Betriebsergebnis von 4,1 Mio. Euro. Und auf annähernd solche EBIT-Regionen sollte Datron im laufenden Jahr ganz allmählich zusteuern.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 50,19 | 55,72 | 53,79 | 42,13 | 54,16 | 59,90 | 63,82 | |
EBITDA1,2 | 6,04 | 6,05 | 5,18 | 3,34 | 6,68 | 7,36 | 7,21 | |
EBITDA-Marge3 | 12,03 | 10,86 | 9,63 | 7,93 | 12,33 | 12,29 | 11,30 | |
EBIT1,4 | 5,22 | 5,13 | 3,90 | 2,15 | 5,45 | 6,11 | 6,03 | |
EBIT-Marge5 | 10,40 | 9,21 | 7,25 | 5,10 | 10,06 | 10,20 | 9,45 | |
Jahresüberschuss1 | 3,97 | 3,48 | 2,79 | 1,48 | 3,86 | 4,32 | 4,55 | |
Netto-Marge6 | 7,91 | 6,25 | 5,19 | 3,51 | 7,13 | 7,21 | 7,13 | |
Cashflow1,7 | 2,39 | 5,03 | 1,42 | 6,17 | 2,95 | 2,06 | 3,21 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,99 | 0,87 | 0,69 | 0,37 | 0,96 | 1,08 | 1,14 | |
Dividende8 | 0,20 | 0,20 | 0,10 | 0,05 | 0,20 | 0,20 | 0,20 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RWM |
Als richtig hat sich unsere Kaufen-Empfehlung von Anfang des Jahres für die Voxeljet-Aktie herausgestellt. Nach der Bodenbildungsphase von Dezember/Januar hat die Notiz des Herstellers von industriellen 3D-Druckmaschinen zuletzt mächtig aufgedreht und sogar die Marke von 9 Euro übersprungen. Am 26. März wird das an der Nasdaq gelistete Unternehmen seine Zahlen für 2014 vorlegen. Die Erlöse sollen in einer Spanne zwischen 15 und 16 Mio. Euro liegen. Für 2015 hat Finanzvorstand Rudi Franz Umsätze von 23 bis 24 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Gemessen daran sieht der Börsenwert von knapp 171 Mio. Euro mittlerweile schon wieder sehr ambitioniert aus. Allerdings: Voxeljet kommt nun endlich mit seinen Produktionsanlagen in den USA voran, ist durch den Börsengang und die jüngste Kapitalerhöhung finanziell gut aufgestellt und könnte das Expansionstempo durch weitere Zukäufe forcieren. Die liquiden Mittel und Finanzanlagen des Unternehmens aus dem bayerischen Friedberg beliefen sich zum Ende des dritten Quartals auf rund 55 Mio. Euro. Trotzdem: Mit einer höheren Akzeptanz der Börsianer für den 3D-Druckspezialisten könnte Voxeljet mittelfristig eine weitere Kapitalerhöhung in Angriff nehmen. Bemerkenswert ist die jüngste Performance von Voxeljet aber auch, weil die Papiere der US-Branchengröße Stratasys nach einer Gewinnwarnung zuletzt fürchterlich abgestürzt sind und auch die Anteilscheine von 3D Systems in den vergangenen Wochen nicht unbedingt die großen Überflieger waren. Mutige Investoren setzen auf einen anhaltenden Aufwärtstrend bei der Voxeljet-Aktie.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Bislang noch keine echte Kursdynamik hat im laufenden Jahr der Aktienkurs von B+S Banksysteme gezeigt. Dabei hatten wir uns nach dem Einstieg von Centralway aus der Schweiz – vor allem bekannt durch die Konto-App „Numbrs“ – eine Neubewertung des Micro Caps erhofft. Einen anständigen Schuss Fintech-Fantasie könnte der Anteilschein von B+S Banksysteme nämlich gut gebrauchen. Zunächst einmal heißt es für Anleger jedoch, den Halbjahresbericht des auf Standardsoftware für Banken spezialisierten Unternehmens zu durchleuchten. So kam B+S in der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2014/15 (30. Juni) bei leicht rückläufigen Erlösen von 3,86 Mio. Euro auf einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 0,66 Mio. Euro. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum lag das EBIT bei 0,60Mio. Euro. Der Nettogewinn lag mit 0,39 Mio. Euro hingegen hauchdünn unter dem Vergleichswert von 0,41 Mio. Euro. Damit bewegt sich das Unternehmen mit wirtschaftlichem Sitz in München auf Kurs. Immerhin hatte Vorstandschef Wilhelm Berger bislang Umsätze von rund 8,5 Mio. Euro und ein EBIT von 1,2 Mio. Euro für das Gesamtjahr in Aussicht gestellt. Im Zwischenbericht heißt es: „Der Auftragsbestand ist im Berichtszeitraum leicht gestiegen. Die eingegangenen Aufträge werden aber zum Teil erst im zweiten Halbjahr erlöswirksam.” Außerdem weist B+S auf eine „Vereinbarung von Neuentwicklungen” mit Centralway hin, aus der noch im laufenden Geschäftsjahr Erlöse fließen sollen. Super interessant sieht das auf den ersten Blick nicht unbedingt aus. Aber immerhin scheint alles nach Plan zu laufen. Zudem ist der Titel sehr moderat bewertet. Die Marktkapitalisierung von gegenwärtig 8,56 Mio. Euro bewegt sich nur unwesentlich über dem Buchwert von 8,20 Mio. Euro. Nach Abzug des Finanzergebnisses und der Steuerbelastung sollte B+S für 2014/15 auf einen Nettogewinn von gut 0,65 Mio. Euro kommen – was einem Ergebnis je Aktie von rund 0,10 Euro entspricht. Für das Folgejahr geht boersengefluester.de von einer weiteren Ergebnisverbesserung aus. Damit kommt der Small Cap auf ein KGV von weniger als elf. Ein echtes Hemmnis ist allerdings der geringe Streubesitz von lediglich 22,86 Prozent. Dementsprechend niedrig ist das Handelsvolumen. Damit eignet sich die Aktie nur für sehr erfahrene Nebenwerte-Investoren.
Seit rund vier Monaten hängt der Aktienkurs von Basler nun bereits in einer Seitwärtsspanne zwischen grob 38 und 42 Euro fest. Eigentlich verwunderlich, denn die Geschäfte des Entwicklers von Spezialkameras für industrielle und verkehrstechnische Anwendungen laufen so gut wie nie zuvor. Erst Mitte Oktober hatte die in Ahrensburg (Schlewsig-Holstein) sitzende Gesellschaft ihre Prognosen für 2014 erhöht – wie so oft in der Vergangenheit. Demnach sollte bei Erlösen zwischen 77 und 79 Mio. Euro eine Marge vor Steuern von 13 bis 14 Prozent in Aussicht gestellt werden. Tatsächlich erzielt hat Basler nun einen Umsatz von 79,2 Mio. Euro sowie einen Gewinn vor Steuern von 11,1 Mio. Euro. Das entspricht einer Marge von 14,0 Prozent. „Mit diesen Resultaten hat die Basler AG die Bestmarken aus dem vergangenen Geschäftsjahr geschlagen und ihr bisher mit Abstand bestes Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt”, betont der Vorstand. Zur Einordnung: Die Erwartungen der Analysten an Gewinn vor Steuern schwankten zischen 10,4 und 10,6 Mio. Euro. Auch die ersten Wochen des laufenden Jahres sollen aufgrund eines Großauftrags „sehr positiv angelaufen” sein. Am 24. März will Basler das komplette Zahlenwerk 2014 und eine Prognose für 2015 vorlegen. Die Analysten von Warburg Research kalkulieren für 2015 derzeit mit Erlösen von 87,5 Mio. Euro sowie einem Gewinn vor Steuern von 11,1 Mio. Euro. Demnach müssten die Banker ihre Schätzungen wohl ein wenig nach oben anpassen. Das aktuelle Kursziel von Warburg liegt bei 44 Euro – also ungefähr auf Höhe der aktuellen Notiz. Keine Frage: Super günstig ist die Basler-Aktie mit einem 2016er-KGV von 17,5 nicht mehr. Dafür ist das Unternehmen beinahe ein Garant für gute Nachrichten. Und genügend konsolidiert hat der Small Cap nun wirklich.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 150,20 | 150,00 | 161,96 | 170,46 | 214,73 | 272,20 | 203,10 | |
EBITDA1,2 | 39,65 | 35,97 | 29,96 | 34,57 | 44,53 | 45,77 | 1,70 | |
EBITDA-Marge3 | 26,40 | 23,98 | 18,50 | 20,28 | 20,74 | 16,81 | 0,84 | |
EBIT1,4 | 30,48 | 24,83 | 17,02 | 20,06 | 28,36 | 28,93 | -21,90 | |
EBIT-Marge5 | 20,29 | 16,55 | 10,51 | 11,77 | 13,21 | 10,63 | -10,78 | |
Jahresüberschuss1 | 21,63 | 17,01 | 12,87 | 15,11 | 20,76 | 21,36 | -13,81 | |
Netto-Marge6 | 14,40 | 11,34 | 7,95 | 8,86 | 9,67 | 7,85 | -6,80 | |
Cashflow1,7 | 28,39 | 27,00 | 24,75 | 37,32 | 25,33 | 12,40 | 4,23 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,75 | 0,59 | 0,43 | 0,50 | 0,69 | 0,71 | -0,45 | |
Dividende8 | 0,22 | 0,18 | 0,09 | 0,19 | 0,21 | 0,14 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
Komplett enttäuschend ist für uns die Kursentwicklung des Versicherungskonzerns Wüstenrot & Württembergische (W&W) in den vergangenen zwölf Monaten. Trotz wiederholt besser als gedachten Zahlen kommt der Titel einfach nicht nachhaltig in Schwung. Für 2014 steuern die Stuttgarter nun auf einen Überschuss von 242 Mio. Euro zu, nachdem bislang eine Spanne von 200 bis 230 Mio. Euro avisiert wurde. „Der Geschäftsverlauf im Gesamtjahr war vor allem geprägt von einem weiter konsequenten Kostenmanagement im Rahmen des Stärkungsprogramms ‚W&W 2015‘, einer positiven Schadensentwicklung sowie Veräußerungserlösen aus Beteiligungen. Kurzfristig hinzugekommen ist ein positiver Bewertungseffekt bei den Finanzanlagen”, heißt es offiziell. Auf Basis der vorgelegten Zahlen dürfte W&W die im Vorjahr gezahlte Dividende von 0,50 Euro pro Anteilschein stabil halten, was auf eine Rendite von 2,9 Prozent hinauslaufen würde. Für 2013 hatten Anleger zudem die Möglichkeit, die Dividende in eine Barkomponente von 0,15 Euro sowie einen Aktienbezug zu splitten. Demnach bestand die Möglichkeit, für je 45 Teildividendenansprüche zu 0,35 Euro eine neue W&W-Aktie zum Kurs von 15,75 Euro zu beziehen. Knackpunkt bei W&W bleibt der geringe Streubesitz von 7,8 Prozent. Institutionelle Investoren schrecken bei so einem niedrigen Free Float häufig zurück. Spekulationen um eine Änderung der Aktionärsstruktur gab es in den vergangenen Jahren regelmäßig – passiert ist bislang aber nichts. Einzige Änderung: Im Dezember 2014 hat W&W ein Delisting der Tochter Württembergische Lebensversicherung angekündigt. Immerhin erhalten die Streubesitzaktionäre ein Abfindungsangebot von 17,75 Euro. Trotz der mauen Performance: Boersengefluester.de bleibt vorerst bei der Kaufen-Empfehlung für die W&W-Aktie.