Eine interessante Konstellation gibt es derzeit bei der Aktie der PharmaSGP Holding. So liefert das auf nicht verschreibungspflichtige Medikamente ausgerichtete Unternehmen zum Halbjahr solide Zahlen – mit einem Plus beim bereinigten EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 10,5 Prozent auf 16,9 Mio. Euro. „Wir sind auf Kurs, unsere Wachstumsziele für das Gesamtjahr 2024 zu erreichen“, sagt CFO Michael Rudolf. Demnach peilt PharmaSGP weiterhin ein bereinigtes EBITDA zwischen 35 und 38 Mio. Euro an. Bezogen auf den Mittelwert und unter Berücksichtigung der Netto-Finanzverschuldung von zuletzt knapp 24 Mio. Euro wäre das Unternehmen damit aktuell mit einem Faktor von 7,4 (EV/EBITDA) an der Börse bewertet, was sicher nicht übermäßig hoch ist.
Super interessant ist darüber hinaus, dass PharmaSGP in Kürze ein Rückkaufprogramm für bis zu 594.405 Aktien zu einem Kurs von jeweils 21,45 Euro startet. Die beiden Ankeraktionäre Futrue (Anteil: 73,6 Prozent) sowie MVH (7,8 Prozent) werden ihre Stücke nicht andienen. Das heißt umgekehrt: Sollten die dem Freefloat zurechenbaren Investoren die Offerte in voller Höhe ausnutzen, würde sich der Anteil an Eigenen Aktien bei der Gesellschaft auf rund 5,03 Prozent erhöhen. Sofern dieser Treasury Stock – so den Fachbegriff für Eigene Aktien – in einem zweiten Schritt dann auch noch eingezogen werden, würden sich die Pakete von Futrue und MVH entsprechend auf 77,5 Prozent bzw. 8,2 Prozent erhöhen.
Den immer wieder aufkommenden Spekulationen um ein Delisting aus dem Prime Standard oder gar einem kompletten Börsenrückzug (Squeeze-out) würde das zusätzliche Aktualität verleihen. Schließlich könnte der Streubesitz auf weniger als 8,5 Prozent sinken. Den kompletten Halbjahresbericht 2024 wird PharmaSGP am 26. September 2024 veröffentlichen. Der Börsenwert beträgt gegenwärtig etwas mehr als 242 Mio. Euro – ist also gar nicht mal so klein für heimische Smallcap-Verhältnisse.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 53,06 | 60,59 | 62,57 | 63,25 | 65,34 | 85,82 | 101,10 | |
EBITDA1,2 | 15,74 | 19,93 | 22,82 | 14,73 | 18,49 | 26,93 | 34,10 | |
EBITDA-Marge3 | 29,66 | 32,89 | 36,47 | 23,29 | 28,30 | 31,38 | 33,73 | |
EBIT1,4 | 15,33 | 19,55 | 22,42 | 14,25 | 14,92 | 17,68 | 24,64 | |
EBIT-Marge5 | 28,89 | 32,27 | 35,83 | 22,53 | 22,83 | 20,60 | 24,37 | |
Jahresüberschuss1 | 11,78 | 14,73 | 16,71 | 10,64 | 10,69 | 11,95 | 16,40 | |
Netto-Marge6 | 22,20 | 24,31 | 26,71 | 16,82 | 16,36 | 13,92 | 16,22 | |
Cashflow1,7 | 14,25 | 8,43 | 17,63 | 15,46 | 12,24 | 24,71 | 26,64 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,98 | 1,23 | 1,39 | 0,89 | 0,89 | 1,00 | 1,37 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,45 | 0,49 | 1,36 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
Was für eine Entwicklung: Nachdem es über Jahre keinen wirklichen Grund gab, auf boersengefluster.de öfter über die Aktie von Albis Leasing zu schreiben, geht es gerade Schlag auf Schlag: Erst berichtet das auf eher kleinteiliges Leasinggeschäft spezialisierte Unternehmen Anfang Juli über ein starkes Neugeschäftsvolumen zum Halbjahr und kommuniziert dies dem Kapitalmarkt auch auf Investorenkonferenzen – was für sich genommen ja bereits ein wichtiger IR-Schritt nach vorn ist. Wenig später ist Vorstand Sascha Lerchl dann sogar so sicher bezogen auf die operative Entwicklung, dass er die Prognose für den zu erwartenden Gewinn vor Steuern auf 4,5 bis 5,5 Mio. Euro für das Jahr 2024 heraufsetzt – nach bislang 3,0 bis 4,5 Mio. Euro. Jetzt legen die Hamburger den damit korrespondierenden Halbjahresbericht vor. Demnach kommt Albis in den ersten sechs Monaten auf einen Gewinn vor Steuern von 2,79 Mio. Euro. Das entspricht zwar einem Rückgang von 4,6 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert, allerdings gab es 2023 positive Sondereffekte aus Umfinanzierungen.
Operativ steht Albis also prima da. „Neben der Steigerung des Neugeschäftsvolumens und der Erhöhung der Neugeschäftsmarge wirkten sich insbesondere die strukturell reduzierte Kostenbasis, die operativen Effizienzsteigerungen, die attraktiven Refinanzierungskonditionen und die weiterhin gute Risikolage positiv auf das Ergebnis aus“, sagt Lerchl. Grundsätzlich stehen die Ampeln also auf Grün hinsichtlich einer auch für die Hauptversammlung (HV) im kommenden Jahr sehr aktionärsfreundlichen Dividendenpolitik. Im Hinterkopf sollten Investoren jedoch behalten, dass Lerchl einmal mehr betont, dass die Gesellschaft zurzeit Optionen für anorganisches Wachstum prüft.
Je nach Umfang der Investition, könnte dies auch zu Lasten der Bonus-Dividende gehen. Das muss jedoch nicht zwingend schädlich sein für den Aktienkurs. Letztlich kommt es darauf an, profitabel zu wachsen – und da sind Akquisitionen legitime Vehikel für eine überzeugende Equity Story. Für boersengefluester.de bleibt die Aktie jedenfalls eine interessante Depotbeimischung, die von den Investoren gerade erst entdeckt wird.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 17,11 | 18,49 | 21,24 | 18,33 | 19,44 | 20,53 | 22,48 | |
EBITDA1,2 | 3,73 | 3,87 | 5,00 | 3,40 | 3,51 | 3,42 | 6,35 | |
EBITDA-Marge3 | 21,80 | 20,93 | 23,54 | 18,55 | 18,06 | 16,66 | 28,25 | |
EBIT1,4 | 3,63 | 3,80 | 3,48 | 1,56 | 1,38 | 1,59 | 4,58 | |
EBIT-Marge5 | 21,22 | 20,55 | 16,38 | 8,51 | 7,10 | 7,75 | 20,37 | |
Jahresüberschuss1 | 4,15 | 3,25 | 1,75 | 0,66 | 1,29 | 1,23 | 4,52 | |
Netto-Marge6 | 24,25 | 17,58 | 8,24 | 3,60 | 6,64 | 5,99 | 20,11 | |
Cashflow1,7 | 7,06 | -11,98 | -36,95 | 1,06 | -6,95 | -0,36 | 17,31 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,22 | 0,21 | 0,09 | 0,05 | 0,06 | 0,06 | 0,21 | |
Dividende8 | 0,06 | 0,06 | 0,04 | 0,04 | 0,00 | 0,00 | 0,08 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |