Beinahe schien es so, als würde sich die Stammaktie von Sixt vorerst nicht aus dem engen Seitwärtskanal der vergangenen Wochen zwischen 50 und 52 Euro befreien können. Mit den vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal sowie der Prognoseanhebung für 2016 hat der Automobilverleiher jetzt aber einmal mehr seine Extraklasse unter Beweis gestellt. Demnach rechnet Vorstandschef Erich Sixt für das Gesamtjahr nun mit einem Gewinn vor Steuern von mindestens 200 Mio. Euro, nachdem er zuvor von einem – verglichen mit dem 2015er-Nivau von 185,21 Mio. Euro – „stabilen bis leicht steigenden“ Ergebnis ausgegangen war. Dementsprechend hat boersengefluester.de seine Gewinnprognosen nochmal leicht erhöht, auch wenn wir ohnehin davon ausgegangen waren, dass die Pullacher ihren Ausblick bis zum Jahresende anheben würden. Mit dieser Zuversicht standen wir freilich nicht allein, die Experten der Berenberg Bank rechneten sogar damit, dass Sixt – trotz aller Investitionen – 2016 einen Gewinn vor Steuern von mehr als 213 Mio. Euro einfahren kann. Die psychologisch nächste wichtige Marke im Chart ist das bisherige All-Time-High bei 53,73 Euro von Ende Mai 2016. Wir bleiben dabei: Die Sixt-Aktie gehört zu den besten Titeln auf dem heimischen Kurszettel. Zwischenzeitliche Rücksetzer oder Seitwärtsphasen gilt es bei diesem Papier eigentlich nur auszusetzen. Zumindest war es in der Vergangenheit stets ein Fehler, hier die Reißleine zu ziehen. Der Börsenexperte Christian W. Röhl von dividendenadel.de würde wohl sagen: „Cool bleiben und Dividenden kassieren.“ Für Anleger, die in Sache Rendite noch ein wenig mehr herausholen wollen, sei die Sixt-Vorzugsaktie empfohlen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 2.602,73 | 2.929,53 | 3.306,50 | 1.532,09 | 2.282,45 | 3.066,18 | 3.620,51 | |
EBITDA1,2 | 834,79 | 956,79 | 1.088,86 | 82,50 | 572,60 | 699,40 | 649,70 | |
EBITDA-Marge3 | 32,07 | 32,66 | 32,93 | 5,38 | 25,09 | 22,81 | 17,95 | |
EBIT1,4 | 325,08 | 373,05 | 379,67 | -48,71 | 479,18 | 588,79 | 573,20 | |
EBIT-Marge5 | 12,49 | 12,73 | 11,48 | -3,18 | 20,99 | 19,20 | 15,83 | |
Jahresüberschuss1 | 204,42 | 438,85 | 246,81 | 1,97 | 313,15 | 385,71 | 335,14 | |
Netto-Marge6 | 7,85 | 14,98 | 7,46 | 0,13 | 13,72 | 12,58 | 9,26 | |
Cashflow1,7 | 9,65 | -346,40 | -40,74 | 669,28 | 79,11 | -201,58 | -90,07 | |
Ergebnis je Aktie8 | 4,09 | 9,07 | 4,97 | -0,73 | 6,66 | 8,21 | 7,17 | |
Dividende8 | 4,00 | 2,15 | 0,00 | 0,00 | 3,70 | 6,11 | 3,90 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Deloitte |
Auf der Prior-Konferenz Mitte September machte Ralph Konrad, Finanzvorstand der JDC Group, erste Andeutungen, dass sich der Finanzdienstleister in Verhandlungen mit einer Bank für eine Kooperation bei der Versicherungs-App allesmeins.de befinden würde. Namen nannte Konrad keine, doch er verdeutlichte, wie wichtig das Thema derzeit in der Branche sei. Immerhin hatten die Onlinetochter der Frankfurter Sparkasse, 1822direkt, und das Heidelberger Startup-Unternehmen Getsafe erst kurz zuvor eine ähnlich gelagerte Zusammenarbeit bekanntgegeben (siehe dazu der Bericht von boersengefluester.de HIER). Nun macht auch die JDC Group Nägel mit Köpfen. Ab Dezember 2016 wird der zur FinTech Group gehörende Online-Broker flatex seinen Kunden den digitalen Versicherungsordner allesmeins.de ans Herz legen. „Bei flatex gehen wir davon aus, dass die über 165.000 flatex-Kunden insgesamt mehr als 1 Million Versicherungsverträge abgeschlossen haben. Pro Vertrag werden durchschnittlich 30 Euro jährliche Courtage bezahlt. Gemeinsam mit flatex wollen wir dieses Kundenpotenzial bestmöglich erschließen“, sagt Konrad. Die Finanzexperten von GBC aus Augsburg rechnen vor: „Selbst wenn bei nur 10 Prozent der Kunden die „allesmeins“-App zum Einsatz kommt, könnten rund 100.000 Versicherungsverträge auf die JDC Group AG übertragen werden. Das jährliche wiederkehrende Umsatzpotenzial (jährliche Courtage pro Vertrag: 30 €) für beide Kooperationspartner würde sich in diesem Fall auf rund 3,0 Mio. Euro belaufen.“
Damit nicht genug: Dem Vernehmen nach befindet sich die JDC Group mit weiteren Unternehmen aus dem Bank- und Versicherungsbereich in Kooperationsgesprächen. Die kommenden Monaten versprechen also einiges an Newsflow. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser empfehlen den Small Cap mit einem sportlichen Kursziel von 11 Euro zum Kauf. Nicht ganz so ambitioniert, aber ebenfalls sehr attraktiv, ist das auf 8,40 Euro erhöhte Kursziel von Montega. In ihrer neuesten Studie zeigen sich die Experten aus Hamburg jedenfalls sehr zuversichtlich, was die weiteren Perspektiven angeht: „Durch die Zusammenarbeit mit flatex und mögliche weitere Kooperationen erschließt JDC neue Potenziale auf Basis einer bereits bestehenden Lösung. Dadurch wird die digitale Wachstumsstrategie des Unternehmens beschleunigt.“ Die Q3-Zahlen der JDC Group sind derweil für den 1. Dezember angesetzt. Bereits am 21. November wird CFO Ralph Konrad aber auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt über die neuesten Entwicklungen berichten.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 84,48 | 95,03 | 111,47 | 122,83 | 146,81 | 156,08 | 171,71 | |
EBITDA1,2 | 3,19 | 1,46 | 4,17 | 5,13 | 8,31 | 8,97 | 11,73 | |
EBITDA-Marge3 | 3,78 | 1,54 | 3,74 | 4,18 | 5,66 | 5,75 | 6,83 | |
EBIT1,4 | 0,20 | -1,70 | -0,15 | 0,50 | 2,91 | 2,91 | 5,84 | |
EBIT-Marge5 | 0,24 | -1,79 | -0,14 | 0,41 | 1,98 | 1,86 | 3,40 | |
Jahresüberschuss1 | -0,17 | -4,34 | -1,81 | -1,16 | 0,90 | 0,94 | 3,83 | |
Netto-Marge6 | -0,20 | -4,57 | -1,62 | -0,94 | 0,61 | 0,60 | 2,23 | |
Cashflow1,7 | 3,21 | 1,57 | 3,85 | 8,87 | 14,86 | 7,67 | 18,03 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,14 | -0,35 | -0,14 | -0,09 | 0,07 | 0,07 | 0,28 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Dr. Merschmeier + Partner |
Bestimmt steckten keine Absprachen dahinter, dass Metro und Zalando am selben Tag neue Geschäftsergebnisse präsentierten. Metro nannte leicht rückläufige Erlöse von 58,4 Mrd. Euro für das abgelaufene Geschäftsjahr, der Online-Händler Zalando präsentierte rasante Neun-Monats-Zahlen und legte die Messlatte für 2016 herauf. Demnach kalkulieren die Berliner mit einem Umsatzplus „am oberen Ende des Zielkorridors“ von 20 bis 20 bis 25 Prozent sowie einer bereinigten EBIT-Marge von fünf bis sechs Prozent. Demnach dürfte Zalando im laufenden Jahr auf Umsätze von rund 3,7 Mrd. Euro zusteuern – also gut Mal weniger als Metro erwirtschaftet. Dennoch hat Zalando den ehemaligen DAX-Konzern als wertvollstes deutsches Handelsunternehmen längst abgelöst. So kommt Zalando gegenwärtig auf eine Marktkapitalisierung von 9,79 Mrd. Euro, während Metro etwa 9,15 Mrd. Euro auf die Waagschale bringt. So gesehen würde es boersengefluester.de nicht wundern, wenn Zalando – dann allerdings mit einem höheren Streubesitzanteil als die derzeitigen 30,9 Prozent – perspektivisch in den DAX einzieht. Die Analysten sind überwiegend positiv für den Titel eingestimmt und trauen Zalando Kursziele zwischen 42 und 50 Euro zu. Bemerkenswert: Gegenüber dem Ausgabekurs von 21,50 Euro vor knapp zwei Jahren hat die Aktie nun um rund 80 Prozent an Wert gewinnen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 4.489,00 | 5.387,90 | 6.482,50 | 7.982,00 | 10.354,00 | 10.344,80 | 10.143,10 | |
EBITDA1,2 | 246,40 | 205,70 | 360,60 | 581,50 | 660,10 | 393,40 | 524,90 | |
EBITDA-Marge3 | 5,49 | 3,82 | 5,56 | 7,29 | 6,38 | 3,80 | 5,18 | |
EBIT1,4 | 187,60 | 119,20 | 165,80 | 367,00 | 424,70 | 81,00 | 190,90 | |
EBIT-Marge5 | 4,18 | 2,21 | 2,56 | 4,60 | 4,10 | 0,78 | 1,88 | |
Jahresüberschuss1 | 101,60 | 51,20 | 99,70 | 226,10 | 234,50 | 16,80 | 83,00 | |
Netto-Marge6 | 2,26 | 0,95 | 1,54 | 2,83 | 2,27 | 0,16 | 0,82 | |
Cashflow1,7 | 193,70 | 212,80 | 327,20 | 527,40 | 616,20 | 459,90 | 949,50 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,40 | 0,20 | 0,39 | 0,86 | 0,88 | 0,06 | 0,32 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |
Bereits auf der Small Cap Conference der DVFA Ende August in Frankfurt ließ Frank Niehage, Vorstandsvorsitzender der FinTech Group, durchblicken, dass zurzeit Gespräche mit den restlichen XCOM-Aktionären stattfinden, um die Beteiligung an dem IT-Anbieter von gegenwärtig knapp 80 Prozent in Richtung der seit jeher angestrebten 100 Prozent zu hieven. Nun ist Niehage einen großen Schritt weiter: Dem Vernehmen nach haben sich die Frankfurter nämlich mit „wesentlichen Minderheitsaktionären“ der XCOM geeinigt und Kaufoptionen mit einer Laufzeit von zwölf Monaten für weitere rund 18 Prozent an der Technologietochter – zu der auch die biw bank gehört – gesichert. Folgerichtig kontrolliert die FinTech Group nun etwas mehr als 98 Prozent der XCOM-Aktien. „Damit haben wir einen weiteren, wichtigen Schritt in Richtung der finalen Integration der XCOM AG in unseren Konzern getan und sind zufrieden, einen strategischen Meilenstein erreicht zu haben”, sagt Frank Niehage. Zum Kaufpreis macht die FinTech Group keine Angaben. Zur Einordnung: Ende 2015 gab es eine Kapitalerhöhung bei der XCOM (WKN: A169NU) im Verhältnis 3:1 zu einem Bezugskurs von 75 Euro. Nimmt man dieses Niveau als Referenzmarke, hätte das jetzt gemeldete 18-Prozent-Optionspaket ein Volumen von knapp 7,7 Mio. Euro und die gesamte Gesellschaft mit Sitz in Willich einen Wert von annähernd 43 Mio. Euro. Die gesamte FinTech Group bringt derweil 262 Mio. Euro auf die Waagschale. Im November 2014 gelang der FinTech Group der mehrheitliche Einstieg bei der XCOM AG, was quasi der Startschuss für die heutige Struktur der Frankfurter war (siehe dazu auch den umfassenden Beitrag von boersengefluester.de dazu HIER).
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 107,01 | 125,10 | 131,95 | 261,49 | 417,58 | 406,96 | 390,73 | |
EBITDA1,2 | 32,07 | 42,37 | 37,58 | 98,43 | 112,09 | 183,28 | 140,35 | |
EBITDA-Marge3 | 29,97 | 33,87 | 28,48 | 37,64 | 26,84 | 45,04 | 35,92 | |
EBIT1,4 | 26,48 | 30,62 | 24,75 | 73,79 | 80,26 | 151,28 | 104,35 | |
EBIT-Marge5 | 24,75 | 24,48 | 18,76 | 28,22 | 19,22 | 37,17 | 26,71 | |
Jahresüberschuss1 | 16,80 | 17,47 | 14,91 | 49,92 | 51,55 | 106,19 | 71,86 | |
Netto-Marge6 | 15,70 | 13,96 | 11,30 | 19,09 | 12,35 | 26,09 | 18,39 | |
Cashflow1,7 | 0,11 | 250,07 | -157,25 | 141,45 | 125,03 | 113,32 | 63,08 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,15 | 0,16 | 0,14 | 0,55 | 0,47 | 0,97 | 0,65 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,04 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |