Vermutlich aus Furcht vor einem übergroßen Dividendenabschlag, wie er häufig bei renditestarken Small Caps zu beobachten ist, haben etliche Anleger schon vor der Hauptversammlung (HV) von Turbon Kasse gemacht und so für einen kleinen Kursrutsch gesorgt. Grund: Für 2014 zahlt der Spezialist für Tonerkartuschen eine Dividende von insgesamt 2,00 Euro je Anteilschein, was beim Kurs zur HV von 20,49 Euro für eine Rendite von weit überdurchschnittlichen 9,8 Prozent steht. Ausgezahlt wird der Betrag am 26. Juni 2015 an diejenigen Investoren, die den Titel am 25. Juni zum Börsenschluss im Depot haben. Operativ läuft derweil alles nach Plan. So haben die Hattinger ihr Umsatzziel von 110 Mio. Euro für 2015 bestätigt. Beim avisierten Ergebnis vor Steuern von 6,5 Mio. Euro hat Turbon nun sogar den Zusatz „mindestens” aufgenommen. Bei einem Unternehmen aus dem DAX oder MDAX hätte so ein Feintuning bei der Wortwahl mit Sicherheit für entsprechende Heraufstufungen gesorgt. Bei Turbon hingegen sieht die Sache etwas diffuser aus, denn im gleichen Satz der Pressemitteilung heißt es, dass das bisherige Ergebnisziel bestätigt wird. Neu ist dagegen auf jeden Fall, dass die Gesellschaft mittelfristig einen Umsatz von 150 Mio. Euro anstrebt – bei einer Steigerung der Ergebniszahlen. Gemessen daran sieht der momentane Börsenwert von 67,5 Mio. Euro sehr moderat aus. Wer den Titel im Depot hat, sollte unserer Meinung nach auf jeden Fall investiert bleiben. Wer bislang mit dem Einstieg gezögert hat, kann das in den kommenden Tagen nachholen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 89,23 | 65,19 | 55,04 | 41,90 | 48,24 | 55,40 | 57,55 | |
EBITDA1,2 | 3,60 | 0,32 | -8,90 | 1,90 | 6,66 | 12,22 | 4,99 | |
EBITDA-Marge3 | 4,03 | 0,49 | -16,17 | 4,53 | 13,81 | 22,06 | 8,67 | |
EBIT1,4 | -1,07 | -6,10 | -11,32 | -0,46 | 3,82 | 9,60 | 2,03 | |
EBIT-Marge5 | -1,20 | -9,36 | -20,57 | -1,10 | 7,92 | 17,33 | 3,53 | |
Jahresüberschuss1 | -2,18 | -7,65 | -12,18 | -1,74 | 2,36 | 9,19 | 0,80 | |
Netto-Marge6 | -2,44 | -11,73 | -22,13 | -4,15 | 4,89 | 16,59 | 1,39 | |
Cashflow1,7 | 4,95 | 0,42 | 0,38 | 1,35 | 1,62 | -0,27 | 4,41 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,66 | -1,76 | -3,69 | -0,61 | 0,38 | 2,35 | -0,07 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,20 | 0,20 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Märkische Revision |
Neuen Schwung hat der Aktienkurs von Koenig & Bauer durch die Rückkehr in den SDAX bekommen – nach einjähriger Abstinenz von dem Small-Cap-Index. Die kleine Konsolidierungsphase von Mai/Juni scheint jedenfalls schon wieder vorbei. Den Halbjahresbricht legt der Druckmaschinenhersteller am 11. August vor. Bislang hat das Management für 2015 einen Umsatz von rund 1 Mrd. Euro und eine Marge (vor Steuern) von bis zu zwei Prozent in Aussicht gestellt. Das wäre ein Bruttogewinn von gut 20 Mio. Euro. Nach dem Auftaktquartal stand noch ein Verlust vor Steuern von 17,7 Mio. Euro zu Buche. Mit Abschluss des umfassenden Restrukturierungsprogramms wollen die Würzburger sogar auf Renditen von vier bis sechs Prozent zusteuern. Auf Basis der aktuellen Ergebnisschätzungen von boersengefluester.de für 2016 wird der Anteilschein gerade einmal mit einem KGV von gut zehn gehandelt. Dividenden werden vorerst ein Fremdwort bleiben, was angesichts der erstarkten Performance des SDAX-Werts aber kein Problem sein sollte. Der von uns ermittelte Buchwert je Aktie beträgt zurzeit 11,17 Euro. Unter KBV-Aspekten hat der Titel damit zwar bereits viel vom Charme vergangener Quartale eingebüßt. Es wird aber ohnehin höchste Zeit, dass die Investoren bei Koenig & Bauer wieder die Ertragskraft ins Zentrum der Bewertung rücken. Das nächste größere Kursziel lautet 25 Euro.
Wie geschnitten Brot liefen in den vergangenen zwölf Monaten die Aktienkurse der großen heimischen Beteiligungsgesellschaften Indus Holding, Deutsche Beteiligungs AG oder auch Aurelius. Ein Ausreißer nach unten war dagegen der Anteilschein von Gesco, der per saldo kaum vom Fleck kam. Die nun vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende März) liefern die Erklärung für die unterdurchschnittliche Entwicklung. Vor allem zwei Restrukturierungsfälle im Portfolio der Wuppertaler sorgten dafür, dass das Ergebnis je Aktie von 5,45 auf 3,72 Euro zurückfiel. Dementsprechend wird die Dividende von 2,20 auf 1,75 Euro je Anteilschein gekürzt. Bezogen auf den aktuellen Kurs ergibt sich daraus eine Rendite von 2,4 Prozent. Das ist in Ordnung, aber längst kein Spitzenwert. Ausgeschüttet wird nach der Hauptversammlung am 18. August 2015. Für das laufende Jahr stellt Gesco Erlöse zwischen 480 und 490 Mio. Euro (Vorjahr: 451,43 Mio. Euro) sowie einen Überschuss in einer Bandbreite von 12,5 bis 14,0 Mio. Euro (Vorjahr: 12,35 Mio. Euro). „Die Margen sind weiterhin belastet und deutlich zu niedrig”, betont Vorstand Robert Spartmann auf der Bilanzpressekonferenz. Positiv stimmen die hohen Ordereingänge. „Das erste Quartal ist mit einem Auftragsfeuerwerk gestartet”, verrät Spartmann. Allerdings weist er darauf hin, dass viele Aufträge davon erst 2016 umsatzwirksam werden. Die Marktkapitalisierung von Gesco beträgt momentan rund 240 Mio. Euro. Im günstigsten Fall würde das auf ein 2015er-KGV von gut 17 hinauslaufen. Übermäßig interessant ist das nicht. Sehr wahrscheinlich also, dass die Seitwärtsrichtung zwischen 70 und 80 Euro noch eine Weile anhält. Momentan ist der Titel höchstens eine Halten-Position für uns – auch wenn Gesco grundsätzlich zu einem qualitativ eher hochwertigen Vertreter aus der Beteiligungsecke zählt. „Wir arbeiten intensiv an den gegenwärtigen Herausforderungen, aber ganz über den Berg sind wir noch nicht”, sagt Vorstand Hans-Gert Mayrose.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 547,19 | 580,25 | 439,62 | 397,23 | 488,05 | 582,27 | 560,72 | |
EBITDA1,2 | 57,40 | 68,38 | 44,04 | 33,36 | 62,19 | 67,74 | 59,04 | |
EBITDA-Marge3 | 10,49 | 11,78 | 10,02 | 8,40 | 12,74 | 11,63 | 10,53 | |
EBIT1,4 | 33,79 | 42,10 | 23,47 | 16,69 | 44,57 | 49,43 | 35,84 | |
EBIT-Marge5 | 6,18 | 7,26 | 5,34 | 4,20 | 9,13 | 8,49 | 6,39 | |
Jahresüberschuss1 | 18,17 | 25,77 | 13,73 | -15,98 | 29,46 | 36,26 | 22,14 | |
Netto-Marge6 | 3,32 | 4,44 | 3,12 | -4,02 | 6,04 | 6,23 | 3,95 | |
Cashflow1,7 | 38,51 | 13,75 | 38,55 | 59,65 | 51,70 | 10,69 | 31,18 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,49 | 2,46 | 1,14 | -1,53 | 2,48 | 3,12 | 1,93 | |
Dividende8 | 0,60 | 0,90 | 0,23 | 0,00 | 0,98 | 1,00 | 0,40 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Forvis Mazars |
Die Webseite wallstreet:online (w:o) kennt wohl jeder Privatanleger in Deutschland – zumindest wenn er sich etwas intensiver mit dem Thema Börse beschäftigt. Deutlich weniger Leute dürften allerdings wissen, dass wallstreet:online auch selbst börsennotiert ist. Die Marktkapitalisierung des „Börsenseitendinos” beträgt allerdings gerade einmal 4,7 Mio. Euro, wovon 72,5 Prozent dem Firmengründer und Vorstand André Kolbinger zuzurechnen sind. Der Rest befindet sich im Streubesitz. Entsprechend niedrig sind die Handelsumsätze in dem Papier. Der vergleichsweise erratische Kursverlauf der vergangenen Jahre hängt aber auch damit zusammen, dass die Berliner auch mit ihren Zahlen nicht immer zu überzeugen wussten. Insbesondere was das Thema Wachstum angeht, dürfte die Münchner Gesellschaft BörseGo mit ihrer Plattform Guidants und dem Portal GodemodeTrader deutlich mehr PS auf die Straße gebracht haben. Längst gilt BörseGo als heißer FinTech-Player. Hier muss w:o erst noch hinkommen. Doch die Berliner drücken nun ebenfalls auf die Tube. Die Gesellschaft investiert in redaktionelle Inhalte und positioniert sich stärker als Dienstleister für Webauftritte. Neuer Kunde ist etwa die ebenfalls börsennotierte Lang & Schwarz – vor allem bekannt durch ihre Wikifolios. Auch zur Börsennotiz gibt es jetzt ein Bekenntnis: „Ein Delisting der Gesellschaft ist nicht geplant”, heißt es klipp und klar. Für 2015 kalkuliert Kolbinger mit einem „leicht positiven” Ergebnis. Nach dem Auftaktviertel stand ein Nettogewinn von 35.000 Euro zu Buche – sehr überschaubar also. Im kommenden Jahr soll dann ein „deutlich positives” Ergebnis stehen. Auf der für August angesetzten Hauptversammlung soll zudem ein Kapitalschnitt im Verhältnis 3:1 beschlossen werden. Ziel der Maßnahme ist es, den Aktienkurs des Small Caps signifikant über die 1-Euro-Marke zu hieven. Damit ebnet wallstreet:online unter anderem den Weg für Kapitalerhöhungen, für die es eine gesetzliche von 1 Euro beim Ausgabepreis gibt. Zurzeit kostet der Anteilschein 0,61 Euro. Nach der Zusammenlegung wären es entsprechend 1,83 Euro. Allerdings hätte jeder Aktionär dann auch nur noch ein Drittel seiner vorherigen Aktien. Unterm Strich hätte sich also nichts verändert. Die Pläne sind dennoch bemerkenswert. Die Aktie gehört zumindest auf die Beobachtungsliste. Der Minibörsenwert von w:o ist sicher nicht jedermanns Sache. Doch mit einer Prise „FinTech-Fantasie” und der Aussicht auf deutlich höhere Gewinnregionen für 2016 könnte auch die Aktie von wallstreet:online in andere Kursregionen vordringen.
Trotz ansprechender operativer Entwicklung hat die Aktie von m4e in den vergangenen Wochen um 25 Prozent an Wert eingebüßt. Auslöser der Verluste dürfte in erster Linie sein, dass Hauck & Aufhäuser zwei Fonds, in denen der Anteilschein des Medienunternehmens enthalten war, liquidiert hat. Wie boersengefluester.de hört, sollen nun aber sämtliche Stücke abverkauft sein. Damit könnte der Small Cap zu einer deutlichen Gegenbewegung nach oben ansetzen. Die Marktkapitalisierung von m4e beträgt gerade einmal 13,5 Mio. Euro. Das entspricht dem 6,3-fachen des 2014er-EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern). Zudem wird der Titel lediglich zum Buchwert gehandelt. Wir bleiben daher bei unserer Einschätzung von Mitte Mai: Kaufen mit Kursziel 4 Euro. Aktuell hätte der Titel damit ein Potenzial von einem Drittel.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |