Ordentlich Federn lassen musste zuletzt die Aktie von Verbio Vereinigte BioEnergie. Gemessen am Jahreshoch bei 4,85 Euro am 6. August büßte der Anteilschein des Produzenten von Biodiesel, Bioethanol und Biomethan um fast 30 Prozent auf 3,45 Euro ein. Trotzdem steht seit Jahresbeginn immer noch ein Kursplus von mehr als 200 Prozent zu Buche. Kein Wunder, dass viele Investoren in der gegenwärtigen Börsenphase auf Nummer sicher gehen. Die Jahreszahlen für das Geschäftsjahr 2014/15 (30. Juni) legt das Unternehmen mit Hauptsitz in Zörbig (Sachsen-Anhalt) erst in rund vier Wochen vor. Die Erwartungen sind groß: Nach Q3 hatte Verbio den Ausblick für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf eine Spanne von 26 bis 30 Mio. Euro heraufgeschraubt – nach zuvor 14 bis 22 Mio. Euro. Ins Jahr gestartet war das Unternehmen mit einer EBIT-Range von 3 bis 13 Mio. Euro. Dem steht gegenwärtig eine Marktkapitalisierung von etwas mehr als 217 Mio. Euro entgegen. Hinzu kommen Nettofinanzverbindlichkeiten von rund 10 Mio. Euro. Demnach wird der Small Cap im günstigen Fall mit dem Faktor 7,6 auf das EBIT für 2014/15 bewertet.
Zur Einordnung: CropEnergies, das aus heimischer Börsensicht am ehesten vergleichbare Unternehmen, käme für den Fall, dass die Südzucker-Tochter die oberen Marke des für 2015/16 (per Ende Februar) avisierten EBIT von 10 bis 40 Mio. Euro erreichen würde, auf ein entsprechendes Multiple von 11. Etwas teurer ist die Verbio-Aktie nur mit Blick auf das KBV von 1,1 – hier steht bei CropEnergies ein von boersengefluester.de ermitteltes KBV von 0,9. Allerdings bewegen sich beide Papiere noch immer in den „Discount”-Charts – eine Folge der politisch bedingten Ertragsunsicherheiten. Sollte Firmengründer und Vorstandschef Claus Sauter mit Vorlage der Jahreszahlen einen entsprechend positiven Ausblick wie zuletzt für 2014/15 formulieren, sollte die jetzige Kurskorrektur eine gute Kauf-Chance sein. Auch die in Aussicht gestellte Dividende für 2014/15 könnte ein neuer Treiber sein. Als mögliche Ausschüttung hatte Verbio Anfang Februar eine Dividende von 5 bis 10 Cent ins Spiel gebracht. Bei der neuerlichen Prognoseanhebung im Mai ging Verbio auf dieses Thema dann aber nicht mehr ein. Für Spannung ist also gesorgt. Zu üppige Dividendenhoffnungen sollten sich Investoren aber nicht machen, schließlich braucht Verbio ausreichend Kapital, um auch die internationale Expansion nicht aus den Augen zu verlieren.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 685,90 | 779,32 | 872,40 | 1.026,04 | 1.812,48 | 1.968,28 | 1.658,03 | |
EBITDA1,2 | 44,80 | 95,13 | 122,15 | 166,32 | 503,33 | 240,32 | 121,62 | |
EBITDA-Marge3 | 6,53 | 12,21 | 14,00 | 16,21 | 27,77 | 12,21 | 7,34 | |
EBIT1,4 | 22,41 | 73,69 | 91,93 | 136,63 | 462,02 | 198,75 | 69,59 | |
EBIT-Marge5 | 3,27 | 9,46 | 10,54 | 13,32 | 25,49 | 10,10 | 4,20 | |
Jahresüberschuss1 | 15,10 | 51,70 | 63,79 | 93,55 | 315,83 | 132,16 | 20,15 | |
Netto-Marge6 | 2,20 | 6,63 | 7,31 | 9,12 | 17,43 | 6,71 | 1,22 | |
Cashflow1,7 | 11,08 | 44,33 | 71,68 | 117,18 | 325,03 | 26,09 | 116,78 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,24 | 0,84 | 1,01 | 1,47 | 4,97 | 2,08 | 0,31 | |
Dividende8 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Grant Thornton |
Die Börsentage der Deutschen Postbank in ihrer jetzigen Form nähern sich dem Ende. Am 28. August 2015 findet im Bochumer RuhrCongress die ordentliche Hauptversammlung statt, wo auch die Übertragung der restlichen Aktien an die Deutsche Bank beschlossen werden soll. Als Squeeze-out-Preis wurden 35,05 Euro pro Anteilschein festgelegt. Aktuell kostet das Papier 36,65 Euro. Wie ist die Differenz zu erklären? In dem Beherrschungsvertrag zwischen Deutschen Bank und Postbank wurde eine Garantiedividende von 1,66 Euro je Postbank-Aktie festgelegt. Diese Ausschüttung wird es auch noch für 2014 – also im Anschluss an die HV in Bochum geben – geben. Nach der Auszahlung müsste der Aktienkurs der Postbank duch den Dividendenabschlag rechnerisch auf rund 35 Euro fallen. In dieser Preisklasse werden die Anleger dann anschließend auch aus dem Wert gequetscht. Offen ist noch immer, was nach dem Squeeze-out passieren wird: Am wahrscheinlichsten ist ein neuerlicher Börsengang, aber auch ein Verkauf scheint noch nicht aus der Welt. Viel hängt an der Entwicklung der Börsen in den kommenden Monaten. Gegenwärtig wird die Postbank-Aktie mit dem Faktor 1,2 auf den Buchwert zum Halbjahr 2015 gehandelt. Das ist nicht unbedingt wenig. Der Mittelwert für das KBV seit dem Börsenbeben durch die Finanzkrise 2008 liegt bei gut 1,0. Wer die Postbank-Aktie im Depot hat, sollte engagiert bleiben.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
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Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Klotzig verdient hat der Asset Manager C-Quadrat im vergangenen Jahr – und auch das Auftaktquartal 2015 hätte für die Wiener mit einem Betriebsergebnis von 14 Mio. Euro besser kaum laufen können. Und so sollten Anleger nicht sonderlich überrascht sein, dass die Zahlen zum zweiten Jahresviertel mit einem operativen Gewinn von 2,64 Mio. Euro deutlich geerdeter daherkommen. Gut die Hälfte der Gesamterträge von 57,56 Mio. Euro aus dem ersten Halbjahr erzielte das Unternehmen mit Hauptnotiz in Frankfurt dabei mit erfolgsabhängigen Verwaltungsgebühren. 45 Prozent waren Management Fees. Unterm Strich blieb in den ersten sechs Monaten 2015 ein Ergebnis je Aktie von 4,17 Euro stehen, wovon allerdings nur 69 Cent aus dem zweiten Quartal stammen. Dennoch: Insgesamt sollte im laufenden Jahr erneut ein Ergebnis je Aktie im Bereich um 5 Euro möglich sein und damit auch eine entsprechend attraktive Dividende. Für 2014 hatte C-Quadrat 3,00 Euro pro Anteilschein ausgekehrt, was zum Zeitpunkt der Hauptversammlung für eine Rendite von mehr als sechs Prozent stand. Aktien von Unternehmen wie C-Quadrat sind wie eine Wette auf die Entwicklung der Finanzmärkte. Das macht Prognosen extrem schwierig. Nicht sonderlich gut gefallen uns die jüngsten Insiderverkäufe. Andererseits hat die Hallmann Holding ihre Beteiligung an C-Quadrat auf 10,01 Prozent erhöht. Größter Aktionär der Wiener bleibt mit einem Anteil von 25,10 Prozent Talanx Asset Management. Das charttechnische Bild der C-Quadrat-Aktie hat sich in den vergangenen Wochen merklich eingetrübt und schreit nicht unbedingt nach neuen Investments. Haltenswert erscheint uns das Papier auf dem aktuellen Niveau aber schon. Die Analysten von SRC haben das Kursziel für C-Quadrat bei 52 Euro belassen. „Die Aktie hat in den vergangenen vier Wochen um rund 20 Proznet eingebüßt, was im Widerspruch zur guten operativen Verfassung steht. Daher stufen wir das Rating von Accumulate auf Buy herauf”, sagt Chefanalyst Stefan Scharff.