Der erste Quartalsbericht von Snowbird brachte gleich zwei Überraschungen: Der chinesische Daunenhersteller hat verstanden, was deutsche Anleger für Transparenzanforderungen haben. Hier ist der Neun-Monats-Bericht vorbildlich. Da können sich so manche deutsche Mittelständler eine Scheibe abschneiden. Wenn die Chinesen noch schreiben würden, in welchem Land sie ihre Barmittel deponiert haben und welcher Gesellschaft sie zuzuordnen sind, dann wäre er perfekt. Die wirtschaftliche Entwicklung dagegen versetzt den Investoren einen kleinen Schreck. Als dynamischer Wachstumswert wurde die Aktie Ende September angepriesen. In der Tat, im ersten Halbjahr wurde der Umsatz um mehr als 70 Prozent in die Höhe katapultiert. Der Netto-Gewinn legte immerhin noch um satte 63 Prozent zu. Im dritten Quartal ist davon nichts mehr übrig. Um mickrige vier Prozent ging es mit dem Umsatz auf 48 Mio. Euro nach oben. Der Netto-Gewinn schrumpfte gar um zehn Prozent auf 8,5 Mio. Euro.
Die Hintergründe werden detailliert erläutert. Das Exportgeschäft wurde durch zusätzliche langwierige Zollformalitäten behindert. Damit nahm der Umsatzanteil der Ausfuhren an den Gesamterlösen von 52 Prozent auf 20 Prozent ab. In absoluten Zahlen wurden statt 19 Mio. nur noch Waren im Wert von 8 Mio. Euro im Ausland abgesetzt. Entsprechend stiegen auch die Lagerbestände. Das Wachstum in den ersten sechs Monaten stammte hauptsächlich aus dem Verkauf von Daunen. Hier wurden die Verarbeitungskapazitäten bereits deutlich erhöht. Die Herstellung von Daunenbekleidung, die eine wesentlich höhere Marge erzielt, ist an die Kapazitätsgrenze gestoßen. Hier wird gerade in eine zusätzliche Schneiderei investiert. Das Ergebnis ist durch 1,2 Mio. Euro Emissionskosten belastet. Die Erläuterungen des Managements zu den mauen Quartalszahlen sind überzeugend. Dennoch waren die Faktoren bereits beim Börsengang Ende September bekannt. Es wäre fair gewesen, die Investoren darauf vorzubereiten. Doch allzu viel Fairness kann man wohl von einer Neuemission – egal ob aus China oder Deutschland – nicht erwarten. Insgesamt macht Snowbird einen sehr ordentlichen Eindruck. Vor einem größeren Engagement sollten aber noch der Jahresabschluss 2014 und der Bericht über das erste Quartal abgewartet werden.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Firstextile setzt seine Desinformationspolitik fort. Zwar hat sich – wie von boersengefluester.de erwartet – das Geschäft im dritten Quartal gefangen, doch beim Börsengang wurde auch Firstextile als Wachstumswert gepriesen. Im Mittelpunkt der Expansionsversprechen standen die Erweiterungsinvestitionen. Nach der Meldung von Juni 2014 sollten Firstextile im ganzen Jahr 2015 die doppelten Fertigungskapazitäten zur Verfügung stehen. Wie wir nun wissen, wird daraus nichts. Nicht vor Mitte 2015 wird die neue Fabrik einsatzbereit sein. Dennoch sagt der Finanzvorstand Richard Cao: “Mit dem Rückenwind im operativen Geschäft und unserem planmäßig verlaufenden Expansionsprojekt sehen wir optimistisch in die Zukunft von Firstextile.” Das ist eine klare Falschinformation. Das Expansionsprojekt entwickelt sich nicht planmäßig. Ständig gibt es Verzögerungen.
Planmäßig entwickelt sich einzig der Verkauf von Uniformen. Dieses Geschäft ist von hohen Schwankungen geprägt. Im vergangenen Jahr war es weggebrochen. Nun kommen wieder Order rein. In den neun Monaten bis Ende September 2014 legte Firstextile hier um rund die Hälfte auf 48 Mio. Euro zu. Das Bruttoergebnis verdoppelte sich auf knapp 14 Mio. Euro. Dem Stoffgeschäft fehlten wesentliche Wachstumsimpulse. Mit knapp 100 Mio. Umsatz lag es um gut drei Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das Bruttoergebnis gab überproportional um fast acht Prozent auf 27 Mio. Euro nach. Desaströs entwickelte sich das Geschäft mit hochpreisiger Herrenmode. Die Umsätze halbierten sich auf gut 5 Mio. Euro. Das Bruttoergebnis verlor ein Drittel auf etwa 9 Mio. Euro. Unterm Strich blieb insgesamt nach neun Monaten ein Überschuss, der mit 24 Mio. um 2 Mio. Euro unter dem entsprechendeb Vorjahreswert liegt. Wie bleiben bei unserer Einschätzung, die Firstextile-Aktie zu meiden.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
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EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
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Ming Le Sports hat seine Investor-Relations-Internetseite vom Netz genommen. Sowohl bei der chinesischen Adresse: www.mingle.cn ist der IR-Bereich gesperrt als auch bei der, die in den Ad-Hoc-Mitteilungen erscheint: www.mingle-sportswear.de. Die Kommunikationsagentur von Ming Le, Kirchhoff Consult, kann auch nicht weiterhelfen. Böse Vorahnungen kommen da hoch. Exakt so begann der Niedergang von Fast Casualwer. Dabei hatten wir gehofft, dass in wenigen Tagen endlich der verspätete 2013er Jahresabschluss vorgelegt und eine Hauptversammlung einberufen wird. Rette sich wer kann.
Bild: Firstextile