Archiv Januar 2016 – Kursbewegende Meldungen in kompakter Form

29. Januar, 2016

Mit klasse Zahlen sorgt ad pepper media international für eine faustdicke Überraschung in der Small-Cap-Szene. So kam der Online-Marketingspezialist 2015 bei Erlösen von 56,01 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 539.000 Euro. Hiervon stammen zwar 386.000 Euro aus dem Verkauf von zwei dänischen Tochtergesellschaften. Doch bereinigt um diesen Effekt wäre ein EBITDA von 153.000 Euro stehen geblieben – was wesentlich mehr ist als der ursprünglich angekündigte Break-even. Mitte November 2015 – unmittelbar nach der Trennung von Globase International und ad pepper media Denmark – hatte die Gesellschaft dann ihre Prognose für den Umsatz auf  52 Mio. Euro sowie für das EBITDA auf rund 400.000 Euro heraufgesetzt. Interessant ist die Aktie von ad pepper insbesondere unter Cash-Aspekten. Immerhin verfügt die Gesellschaft über liquide Mittel von knapp 22,44 Mio. Euro und ist frei von Bankverbindlichkeiten. Dem steht eine Marktkapitalisierung von zurzeit 31 Mio. Euro gegenüber. Letztlich gibt es das gesamte operative Geschäft also für weniger als 9 Mio. Euro. Angesichts des gelungenen Turnarounds ist das doch eine sehr überschaubare Größenordnung. Die Experten von Equinet hatten das Kursziel für ad pepper im November auf 1,60 Euro erhöht. Diese Größenordnung scheint aus heutiger Sicht eher die Untergrenze zu sein. Den kompletten Bericht für 2015 legt das Unternehmen am 24. März 2016 vor. Da die Eckdaten bekannt sind, wird sich das Interesse der Börsianer auf den Ausblick fokussieren. Erfahrungsgemäß lehnt sich ad pepper hier aber nicht all zu weit aus dem Fenster, schon allein weil die beiden ersten Quartale im Normalfall rote Zahlen produzieren. Wesentlicher Erlöstreiber bei ad pepper ist das Performance-Marketingnetzwerk Webgains. Hier stammten im Vorjahr 73 Prozent der Erlöse her. Für zusätzlichen Rückenwind sollte das Aktienrückkaufprogramm sorgen. Immerhin will das Unternehmen bis zum 21. November 2016 bis zu 690.000 Aktien zurückkaufen. Das entspricht drei Prozent des gesamten ausstehenden Kapitals. Für boersengefluester.de bietet der Small Cap damit eine gute Chance-Risiko-Kombination.



28. Januar, 2016

Zurück in den übergeordneten Seitwärtstrend ist der Aktienkurs von InVision gefallen. Weder die Warburg-Studie mit Kursziel 100 Euro noch die kolportierten Aktienkäufe eines größeren Investors haben damit eine nachhaltige Wirkung entfaltet. Dabei sah das Chartbild zum Ende des Jahres so vielversprechend aus. Immerhin: Mit dem ersten Zahlenüberblick für 2015 hat der Anbieter von cloudbasierter Software für die Personalplanung in Call-Centern seine zuvor genannten Ziele übertroffen und die Erwartungen der Analysten damit gleichzeitig erfüllt. Insgesamt kam InVision bei Erlösen von 12,7 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,7 Mio. Euro. Bemerkenswert ist die stattliche EBIT-Marge von 28,6 Prozent im Abschlussviertel. Auf Gesamtjahressicht blieben bei den Düsseldorfern von jedem Euro Umsatz rund 21 Cent als Betriebsgewinn hängen. Diese Marge gilt es nach dem Übergangsjahr 2015 nun konsequent zu erhöhen. Bereits für 2017 kalkuliert Warburg Research mit einem Umsatz von 16,4 Mio. Euro und 7,2 Mio. Euro Gewinn vor Abzug von Zinsen und Steuern. Das entspricht einer operativen Rendite von annähernd 44 Prozent. Dieses enorme Potenzial und der hohe Anteil wiederkehrender – und damit gut planbarer – Erlöse ist auch der Grund dafür, dass InVision schon jetzt mit einer Marktkapitalisierung von gut 98 Mio. Euro aufwarten kann. Das komplette Zahlenwerk für 2015 sowie den obligatorischen Ausblick präsentiert das Unternehmen am 17. März 2016. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben. In den kommenden Quartalen dürfte der Nachrichtenfluss kontinuierlich besser werden. Und langfristig hat die InVision-Aktie ohnehin enormes Kurspotenzial.


Super Zahlen nach neun Monaten 2015 – und trotzdem stand der Kurs unter Druck. Keine Frage: Bei dem Spezialchemie-Unternehmen H&R hatten sich die Investoren auf ein schwaches Schlussgeschäft eingestellt. Auslöser war die rasante Talfahrt des Ölpreises. Grundsätzlich ist es so, dass die von H&R eingekauften Rohstoffe einen mehrere Wochen dauernden Raffinerieprozess durchlaufen. Das hat zur Folge, dass noch nicht verbrauchte Materialien zu überhöhten Preisen – zumindest gemessen am aktuellen Tagespreis – in der Kalkulation stehen und die Produkte nur mit entsprechenden Abschlägen verkauft werden können. Offenbar waren die Befürchtungen der Investoren aber übertrieben, denn die ehemalige SDAX-Gesellschaft hat 2015 besser abgeschnitten als zuletzt kommuniziert. Bei einem Erlösrückgang von sieben Prozent auf 982,9 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 31,5 Mio. auf immerhin 86,0 Mio. Euro voran. Darin enthalten sind zwar Sonderträge von 4,9 Mio. Euro aus einem Grundstücksverkauf und Versicherungsleistungen. Gemessen am Ausblick, der ein EBITDA im Bereich um 65 Mio. Euro vorsah, können sich die Resultate jedoch sehen lassen. Dabei hatte der Vorstand bereits angedeutet, dass die Prognose im günstigen Fall womöglich sogar um 15 Prozent übertroffen werden könnte. „Anders als im Vorjahr, in dem die Kunden unserer Raffineriestandorte bereits ab Oktober bzw. November nur noch verhalten Produkte orderten, blieb das Schlussquartal über alle drei Monate stark“, heißt es in der offiziellen Mitteilung. Fakt ist allerdings auch, dass H&R im Abschlussviertel unterm Strich Verluste von 1,7 Mio. Euro zu verkraften hatte. Demnach blieb im Gesamtjahr ein Überschuss von 27,4 Mio. Euro stehen, was einem Ergebnis je Aktie von 0,76 Euro entspricht. Sollte die in Salzbergen (Emsland) sitzende Gesellschaft dieses Niveau in den kommenden Jahren ausbauen können, ist der Titel aber allein schon unter KGV-Aspekten einen Blick wert. Nach drei schwierigen Jahren mit Verlusten bzw. einer „Null“ im Jahr 2012 ist das eine bemerkenswerte Botschaft. Für risikobereite Investoren bleibt der Titel unserer Meinung nach aussichtsreich, zumal auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,2 sehr moderat daherkommt. Eine Dividende sollten Anleger vorerst jedoch nicht einkalkulieren.






27. Januar, 2016

Turbo-Neuigkeiten für die Aktie von GK Software: Dem Vernehmen nach setzt der Discounter ALDI Nord auf die Kassen- und Filialsoftware von GK Software. Türöffner für das Unternehmen aus Schöneck in Sachsen ist dabei die enge Partnerschaft mit SAP. Bereits vor einigen Monaten hatte der DAX-Konzern das Warenwirtschaftssystem von ALDI Nord auf die Branchenlösung SAP Retail umgestellt. Jetzt kommt offenbar GK Software zum Zuge – und zwar europaweit. Das berichtet jedenfalls die für gewöhnlich gut informierte Lebensmittel Zeitung. Eine offizielle Meldung von GK Software findet sich noch nicht auf deren Homepage, obwohl die Gesellschaft sonst sehr regelmäßig über neue Kundenabschlüsse berichtet. Zuletzt gab es wichtige Aufträge aus Kanada und Mexiko. Auch wenn sich die Effekte des ALDI-Auftrags derzeit schwer quantifizieren lassen, so geht von dem Auftrag doch eine wichtige Signalwirkung aus. Immerhin gilt ALDI Nord verglichen mit ALDI Süd oder gar Lidl stets als besonders konservativ. Und wenn dann die Wahl auf ein hochentwickeltes System wie das von GK Software fällt, besteht zumindest die begründete Hoffnung, dass weitere Kunden aus dem Sektor aufrüsten. Wir stufen den Small Cap daher auf Kaufen herauf. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens beträgt gut 80 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem Dreifachen des Buchwerts. Das 2017er-KGV auf Basis der Schätzungen von boersengefluester.de liegt bei etwa 16. Trotz der optisch hohen Bewertung: Die Aktie von GK Software gehört zu den größten Positionen von grundsätzlich eher value-orientierten Investmentgesellschaften wie Scherzer & Co. Auch das werten wir als positives Zeichen.


Mächtig Dampf unterm Kessel hat zurzeit der Aktienkurs von MPC Capital. Innerhalb weniger Tage schoss die Notiz des Hamburger Asset Managers von 4,50 Euro auf 6,30 Euro in die Höhe und beförderte die Marktkapitalisierung damit auf knapp 139,5 Mio. Euro. Indirekter Auslöser des Kursanstiegs könnte ein Immobilienverkauf des Industriedienstleisters Ferrostaal in Essen mit einem Volumen im mittleren zweistelligen Millionen-Bereich an einen englischen Investor sein. Hintergrund: Die in den Bereichen Anlagen- und Maschinenbau tätige Ferrostaal ist im Frühjahr 2012 an die Hamburger MPC Industries GmbH übergegangen. Verkäufer war der frühere MDAX-Konzern MAN. MPC Industries wiederum ist Teil der Firmengruppe MPC Münchmeyer Petersen & Co. GmbH – oder kurz MPC Holding. Die Hamburger gliedern ihre Aktivitäten in die Bereiche Schiffbau und Schiffhart sowie Kapitalanlagen. Letztgenannter ist in der seit 2000 börsennotierten MPC Capital zusammengefasst. Wichtigster Anteilseigner von MPC Capital ist wiederum mit mittlerweile mehr als 58 Prozent die MPC Holding (über die MPC Participia GmbH). Letztlich hat die börsennotierte MPC Capital also keinen unmittelbaren Zufluss aus dem Immobiliendeal, sondern nur der Großaktionär. Ohnehin ist der Titel relativ markteng, nur 12,6 Prozent der 22.129.394 Aktien sind dem Streubesitz zuzurechnen. Von Bedeutung für die stramme Kursentwicklung der MPC dürfte darüber hinaus die Verpflichtung von Peter Ganz, dem ehemaligen CFO von Hapag-Lloyd, sein. Ganz soll als Mitglied des „erweiterten Vorstands“ von MPC Capital die maritimen Aktivitäten der Hamburger verantworten. Boersengefluester.de hatte die MPC-Aktie Mitte Oktober 2015 zum Kauf empfohlen (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Seit dem hat das Papier um rund 50 Prozent an Wert gewonnen. Auch wenn die Hintergründe der aktuellen Kursrally noch etwas nebulös sind: Wir bleiben bei unserer positiven Einschätzung. Irgendjemand, womöglich sogar der Großaktionär, baut bei dem Entry-Standard-Titel momentan seine Position aus. An ein allgemeines Revival des Schifffahrtsegments glauben wir momentan dagegen nicht. Dafür entwickelt sich die Notiz von Hapag-Lloyd einfach zu schlecht.


Auf der Hauptversammlung am 25. Januar 2016 in Paderborn nutzte Wincor Nixdorf-Vorstand Eckard Heidloff jede Gelegenheit, um für die Vorzüge des geplanten Zusammenschlusses mit Diebold zu werben. Einen konkreten Zeitplan gibt es zwar noch nicht, doch bereits in wenigen Wochen die die offizielle Angebotsphase starten. Die Amerikaner bieten pro Wincor-Aktie eine Barprämie von 38,98 Euro plus je 0,434 Aktien von Diebold. Summa summarum würde das gegenwärtig auf einen Preis von etwa 49,70 Euro je Wincor-Aktien hinauslaufen. Aktueller Kurs des MDAX-Titels: 45,90 Euro. Auch auf dem aktuellen Niveau könnten Investoren damit noch eine kleine Prämie einstreichen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Deal zustande kommt. Dafür müsste Diebold – unter Ausklammerung der eigenen Aktien von Wincor – mindestens auf eine Quote von etwa 67,6 Prozent kommen. Lange Zeit gab es daran kaum Zweifel, doch nach den guten Zahlen der Paderborner zum Jahresauftakt – inklusive erhöhter Prognose für das Gesamtjahr –, könnte sich die Stimmung womöglich drehen und manch Investor auf einen Nachschlag hoffen. Zudem hat sich die Diebold-Aktie seit Bekanntgabe der Transaktion ziemlich schwach entwickelt. Für heimische Aktionäre könnte die Transaktion aber auch einen steuerlichen Haken haben, denn dem Vernehmen nach wird die Barkomponente mit Kapitalertragsteuer und Soli belegt – das ergäbe einen Abschlagsatz von 26,375 Prozent. Mit anderen Worten: Von den 38,98 Euro Cash blieben am Ende nur 28,70 Euro übrig. „Insofern kann es nach Ansicht von Experten für deutsche Aktionäre günstiger sein, die Aktien bestmöglich in der Angebotsphase zu verkaufen statt das Angebot anzunehmen“, räumte Heidloff auf der HV ein.


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26. Januar, 2016

Um mehr als 25 Prozent hatte der Aktienkurs von SMA Solar während der ersten Wochen des Jahrs im Tief korrigiert. Damit gehörte der TecDAX-Überflieger von 2015 zwischenzeitlich zu den schwächsten Werten aus dem Techbarometer. Mittlerweile hat sich das Minus aber bereits wieder deutlich verkleinert und die Chancen stehen gut, dass die SMA-Aktie zurück über die Marke von 50 Euro springt und den Aufwärtstrend fortsetzt. Die vorläufigen Zahlen für 2015 signalisieren jedenfalls, dass das Unternehmen aus Niestetal bei Kassel noch deutlicher als gedacht den Turnaround gemeistert hat. Bei Erlösen von etwa 1 Mrd. Euro kam der Hersteller von Wechselrichtern für den Einsatz im Solarbereich auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 30 bis 33 Mio. Euro. Avisiert hatte Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon Erlöse zwischen 925 und 975 Mio. Euro sowie ein EBIT in einem Korridor von 10 bis 30 Mio. Euro. „Wir haben unsere Marktführerschaft weiter ausgebaut und vereinen rund 20 Prozent der weltweiten Nachfrage auf uns“, sagt Urbon. Die Nettoliquidität beziffert die Gesellschaft momentan auf mehr als 280 Mio. Euro – nach gut 250 Mio. Euro zum Ende des dritten Quartals 2015. Spannung verspricht der Capital Markets Day am 29. Januar 2016: Dann wird SMA Solar – neben Informationen zur strategischen Ausrichtung – auch einen ersten Ausblick für 2016 präsentieren. Die Erwartungen der Analysten sind sportlich. Im Schnitt rechnen sie mit einem EBIT von mehr als 120 Mio. Euro. Dem steht eine Marktkapitalisierung von zurzeit rund 1,7 Mrd. Euro entgegen. Auch abzüglich der Nettoliquidität ist der Titel also nicht gerade niedrig bewertet. Andererseits hat das Unternehmen gezeigt, welcher Hebel im Geschäft steckt – wenn es erst einmal läuft. Risikobereite Investoren geben vorerst also kein Stück aus der Hand. Das nächste große Kursziel lautet 60 Euro. Dafür muss Urbon auf dem Capital Markets Day allerdings auch eine entsprechend knackige Prognose liefern.


Vom Investorendarling zum Hoffnungswert: Für die Aktionäre von Gerry Weber hätten die vergangenen zwei Jahren brutaler kaum sein können. Um rund drei Viertel verlor der SDAX-Titel in diesem Zeitraum an Wert. Angesichts dieses Ausmaßes liegt die Spekulation nahe, dass der Modekonzern die Talsohle womöglich schon durchschritten hat – zumindest was den Aktienkurs angeht. Operativ wird sich bei der Gesellschaft aus Halle/Westfalen nämlich noch eine Menge verändern (müssen). Details zur Neuausrichtung will der Vorstand auf der Bilanzpressekonferenz am 26. Februar 2016 präsentieren. Man muss kein Hellseher sein, um zu sagen, dass es sich dabei um einen sehr langwierigen Prozess mit tiefen Einschnitten handeln wird. Dementsprechend dürfte es auch zu weiteren Belastungen auf der Ergebnisseite kommen. Das muss an der Börse nicht zwangsläufig negativ aufgenommen werden. Wichtig ist, dass es sich um eine konsequente Neuausrichtung handelt. Boersengefluester.de schließt in diesem Zusammenhang sogar nicht aus, dass das Unternehmen eine Nullrunde bei der Dividende in Kauf nehmen wird. Immerhin: Die vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr fielen etwas besser aus als zu befürchten war. Bei Erlösen von 920 Mio. Euro kam Gerry Weber auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 79 Mio. Euro – was einem Rückgang von knapp 27,5 Prozent entspricht. Experten hatten beim EBIT mit einem Einbruch auf weniger als 72 Mio. Euro kalkuliert. Derweil kommt die Bewertung des Anteilscheins – zumindest verglichen mit den von boersengefluester.de ermittelten langjährigen Durchschnittswerten – eher einladend daher. Schließlich beträgt der Aufschlag auf den Buchwert zurzeit rgerade einmal 25 Prozent. Im Mittel der vergangenen zehn Jahre wurde das Papier mit dem Faktor drei auf das Eigenkapital gehandelt. Risikobereite Investoren legen sich ein paar Stücke ins Depot, setzen auf eine grundlegende Neuausrichtung – und bringen im Idealfall zwei bis drei Jahre als Anlagehorizont mit.


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25. Januar, 2016

Kaum eine Aktie war in den vergangenen Monaten derart beweglich wie NorCom. Erst schoss die Notiz des IT-Spezialisten für die Messung von großen Datenmengen – wie sie etwa in der Automobilindustrie bei der Entwicklung von Systemen für das führerlose Fahren anfallen – von 2,50 auf 9,50 Euro in die Höhe. Dann korrigierte der Titel bis auf rund 5 Euro, ehe es zurück Richtung Norden auf etwa 7,50 Euro ging. Nun hat die Münchner Gesellschaft einen ersten Zahlenüberblick für 2015 vorgelegt – und der deckt sich ziemlich genau mit den Erwartungen von boersengefluester.de aus unserer Berichterstattung vom November 2015 (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Demnach kam NorCom bei einer Gesamtleistung (Umsatz plus/minus Veränderung unfertiger Leistungen sowie sonstiger betrieblicher Erträge) zwischen 16,0 und 16,2 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,0 bis 1,1 Mio. Euro. Beim Betriebsergebnis hatten wir damals auf das obere Ende des Korridors getippt. Da Zinsen und Steuern bei NorCom zurzeit keinen übermäßig wichtigen Einfluss haben, dürfte der Überschuss ebenfalls im Bereich um 1 Mio. Euro liegen. „Das vorläufige Jahresergebnis bestätigt, dass wir mit unserer neuen strategischen Positionierung im Big Data Umfeld auf dem richtigen Weg sind”, sagt Vorstandschef Viggo Nordbakk. Für das laufende Jahr stellte der Manager ein weiteres Gewinnwachstum in Aussicht. Dabei will die Gesellschaft ihre Big-Data-Lösungen nicht nur an Bestandskunden adressieren, sondern auch „einen breiteren Markt erreichen“, wie Nordbakk betont. Für boersengefluester.de ist das aktuelle Kursniveau eine passable Einstiegsmöglichkeit. Die Marktkapitalisierung des Micro Caps beträgt knapp 16 Mio. Euro. Auf Basis unserer Ergebnisschätzungen für 2017 hat der Titel ein KGV von gerade einmal 12,5. Allerdings: Die enorme Volatilität zeigt, dass sich das Papier nur für sehr risikobereite Anleger eignet – und auch diese Gruppe sollte den Kapitaleinsatz gut dosieren.


Mit seinen vorläufigen Zahlen für 2015 hat der Gewerbeimmobilien Investor publity die hochgesteckten Erwartungen übertroffen. Demnach kamen die Leipziger auf ein bei Erlösen von 22,9 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 20,7 Mio. Euro. Zum Halbjahr hatte der Börsenneuling noch ein EBIT von rund 17 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Unterm Strich blieb ein Überschuss von etwa 13 Mio. Euro hängen. Heruntergerechnet entspricht das einem Ergebnis je Aktie von 2,36 Euro. Den kompletten Bericht legt die Gesellschaft am 4. Februar 2016 vor. Interessant wird insbesondere, mit welchem Dividendenvorschlag publity zur Hauptversammlung am 14. März antreten wird. Bislang hieß es, dass „mindestens 80 bis 90 Prozent“ des Gewinns ausgekehrt werden sollen. Zudem nannte Vorstandschef Thomas Olek vor wenigen Monaten auf einer mitreißenden Präsentation bei der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior eine Dividende von 2 Euro je Aktie als Ziel. Mit den jetzt vorgelegten Ergebnissen wäre diese damals noch recht ambitioniert klingende Ausschüttung auf jeden Fall darstellbar und würde den Small Cap insbesondere auch unter Renditeaspekten in ein gutes Licht stellen. Beim gegenwärtigen Kurs von 36,50 Euro und 2 Euro Dividende käme der Titel nämlich auf eine Rendite von fast 5,5 Prozent. Ebenfalls positiv: Für 2016 kündigt publity erneut eine deutliche Steigerung von Umsatz und Ergebnis an. Kapitalisiert ist die im nur schwach regulierten Entry Standard gelistete Aktie mit annähernd 201 Mio. Euro. Allerdings befinden sich nur etwa 30 Prozent der Anteile im Streubesitz. Für boersengefluester.de liegt das nächste Kursziel beim 52-Wochen-Hoch von 40 Euro. Perspektivisch sind auch höheren Regionen realistisch. Wir stufen den Titel daher mit “Kaufen” ein.




20. Januar, 2016

Wenn Unternehmen von „Transformationsprozessen“ oder „Übergangsjahren“ sprechen, bedeutet das für Aktionäre normalerweise nichts Gutes – so auch bei Beta Systems. Nachdem die Berliner bereits vor ein paar Wochen ihre vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende September) vorgelegt hatten, steht nun der komplette Bericht zum Download bereit. Demnach kam der Softwareanbieter für das sichere Management von komplexen Datenmengen bei Erlösen von 41,55 Mio. Euro auf einen Betriebsverlust von knapp 500.000 Euro. Dank eines Steuerertrags steht unterm Strich jedoch ein Gewinn von 2,82 Mio. Euro – entsprechend 0,14 Euro je Aktie. Enttäuschend fällt derweil der Ausblick aus: So ist für das laufende Jahr mit einem Erlösplus von rund vier Prozent und einem nur „ausgeglichenem Betriebsergebnis“ zu rechnen. Hier hatte sich boersengefluester.de deutlich mehr ausgerechnet. Grund für neuerliche Ergebnisflaute sind in erster Linie Investitionen von 2,4 Mio. Euro in den Vertrieb. Ab dem kommenden Jahr sollen sich diese Personalausgaben zwar in entsprechend höheren Umsätzen niederschlagen. Vorerst heißt es jedoch, dass 2014/15 aufgrund der Integration und Schulung der neuen Mitarbeiter zu einem „Übergangsjahr“ wird. Einen zusätzlichen Dämpfer bekommen Investoren, wenn sie den Bericht des Aufsichtsrats im Geschäftsbericht lesen, denn nach Auffassung des Vorsitzenden Thomas Zours, wird es „sicherlich noch einige Jahre bis zur Herstellung befriedigender Ertragsverhältnisse andauern“. Zours ist der Beteiligungsgesellschaft Deutsche Balaton zuzurechnen, die gut 50 Prozent der Aktien an dem früheren Neuer-Markt-Pionier hält. Ein glückliches Händchen hatten die Heidelberger mit ihrem Investment in Beta Systems bislang bislang nicht, auch wenn die Gesellschaft angesichts der üppigen Ausstattung mit liquiden Mitteln – zuletzt gab es sogar noch eine Kapitalerhöhung mit einem Zufluss von brutto 6,6 Mio. Euro – eigentlich perfekt ins Beuteschema der Balatons passt. Andererseits führen exakt solche Maßnahmen wie die jüngste Finanzierungsrunde dazu, dass in der Spezialwerteszene mit stets dem selben Tenor über Beta Systems getuschelt wird: Hier versucht der Großaktionär über unnötige Kapitalerhöhungen seinen Einfluss zu vergrößern und die restlichen Anteilseigner mürbe zu machen. Aus der Perspektive des Aufsichtsrats heißt es freilich: „Durch die durchgeführte Kapitalerhöhung besteht die Möglichkeit, zukünftig weitere sinnvolle Akquisitionen durchzuführen.“ Der Börsenwert von Beta Sytems beträgt zurzeit 42,5 Mio. Euro. Zum Vergleich: Inklusive der Einzahlung in den Cash-Pool der Deutschen Balaton verfügt Beta System über kurzfristige Finanzmittel von immerhin 31,5 Mio. Euro. Wer über das nötige Durchhaltevermögen verfügt, sollte bei Beta Systems also engagiert bleiben. Unter Value-Aspekten gibt es nicht so viele Papiere auf dem heimischen Kurszettel, die Ähnliches zu bieten haben.


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19. Januar, 2016

Was geht denn bei i:FAO ab? Seit Jahresbeginn hat die Notiz des Anbieters von Software für die Buchung von Geschäftsreisen um fast 13 Prozent auf mehr als 21 Euro zugelegt – sich vom allgemeinen Börsentrend also völlig abgekoppelt. Größter Aktionär der Frankfurter ist die Amadeus IT Group mit einem Anteil von offiziell 70,26 Prozent. Die Spanier kamen vor knapp zwei Jahren durch eine Übernahmeofferte über 15 Euro je i:FAO-Aktie an die Mehrheit. Außerdem hält die Investmentgesellschaft Shareholder Value Beteiligungen AG ein nennenswertes Paket von gegenwärtig wohl mehr als den im März 2015 gemeldeten 5,8 Prozent. Zumindest machten die Spezialwerteprofis Mitte Oktober in ihrem Aktionärsbrief zum dritten Quartal 2015 darauf aufmerksam, dass die ihre Beteiligung weiter aufgestockt haben. Inklusive der Stücke von Shareholder Value Beteiligungen kämen die Spanier also bereits jetzt auf einen Anteil von mehr als 75 Prozent an der im General Standard gelisteten Unternehmen. Gut möglich ist aber auch, dass Amadeus momentan selbst als Käufer im Markt aktiv ist und die Vorbereitungen für einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BuG) trifft. Neuigkeiten zur aktuellen Geschäftsentwicklung gibt es am 15. Februar 2016 – dann steht die Veröffentlichung der Zahlen für 2015 an. Seriöse Prognosen lassen sich kaum treffen, der Vorstand sprach zuletzt nur von einer „weiter positiven operativen Geschäftsentwicklung“. Dabei gilt i:FAO als eine Schatzkiste: Die liquiden Mittel und Finanzanlagen der schuldenfreien Gesellschaft türmten sich zum Halbjahr auf mehr als 34 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote beträgt annähernd 86 Prozent. Dennoch setzte die Gesellschaft für 2014 die Dividendenzahlung aus – offiziell, um die „erheblichen Investitionen“ in die Internationalisierung des Geschäfts zu stemmen. Bleibt abzuwarten, ob diese Entscheidung ein einmaliger Schritt war. Für 2013 gab es 0,75 Euro je Aktie Dividende, was bezogen auf den heutigen Kurs einer Rendite von etwa 3,5 Prozent entsprechen würde. Vorsichtige Investoren kalkulieren aber besser mit weiteren Nullrunden bei der Dividende. Dafür könnte der Aufwärtstrend beim Aktienkurs anhalten. Zurzeit ist die Gesellschaft mit 113 Mio. Euro kapitalisiert. Das entspricht zwar einem stattlichen Faktor von 6,4 auf das Eigenkapital. Gemessen an den erhofften Ergebnissteigerungen in den kommenden Jahren könnte es aber noch etwas aufwärts gehen – zumal die Aktie in gewisser Weise zu Knappheitspreisen gehandelt wird.


Seit mehr als zwei Jahren bewegt sich der Aktienkurs der Schaltbau Holding in einer Spannweite von grob bis 40 bis 55 Euro per saldo seitwärts. Um einen Aufwärtstrend zu erkennen, müssen Anleger bei dem SDAX-Titel schon auf den Langfristchart der Münchner blicken. Dennoch: Die Chancen stehen passabel, dass das im Bereich Verkehrstechnik tätige Unternehmen 2016 wieder zu einem rentablen Investment wird. Mit einem Umsatzplus von über 15 Prozent auf mehr als 495 Mio. Euro hat Schaltbau die Erwartungen jedenfalls spürbar übertroffen. Avisiert hatte Vorstandssprecher Jürgen Cammann zuletzt Erlöse von rund 485 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 37 Mio. Euro – nach 27,3 Mio. Euro im Jahr 2014. Kaum Beachtung schenkte die Börse der kurz vor Weihnachten gemeldeten Anteilsaufstockung von 40 auf 92 Prozent bei dem spanischen Schienenfahrzeugzulieferer Albatros, der 2015 auf Erlöse von etwa 30 Mio. Euro kam. In den 2015er-Konzernerlösen von Schaltbau ist Albatros jedoch noch nicht enthalten. Trotzdem: Immerhin knapp 31 Mio. Euro vom Gesamtumsatz entfielen auf Akquisitionen. Allerdings zeigt die forsche Expansionsstrategie der Münchner auch woanders Wirkung.  Kehrseite der Medaille ist nämlich der signifikanten Anstieg der Finanzverbindlichkeiten, die sich zum Ende des dritten Quartals 2015 bereits auf 142,5 Mio. Euro türmten. Analyst Heinz Steffen von fairresearch hatte das Kursziel für den Titel Ende November auf 65 Euro taxiert. Die LBBW nannte 58 Euro als faires Niveau. Auch das wäre noch eine gute 20-Prozent-Chance. Boersengefluester.de stuft den Titel von Halten auf Kaufen herauf.



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18. Januar, 2016

Mit Siemens, Metro, TUI und Deutsche Beteiligungs AG stehen in den kommenden Wochen die Hauptversammlungen von bekannten Unternehmen an, die vor allen Dingen unter Dividendenaspekten einen Blick wert sind. Small-Cap-Investoren markieren sich dagegen bereits jetzt den 18. Februar 2016 in ihrem Kalender: An diesem Tag findet das Aktionärstreffen von Fortec Elektronik statt. Der Anbieter von Displays und elektronischen Baugruppen zahlt für das Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende Juni) eine unveränderte Dividende von 0,50 Euro pro Anteilschein. Damit kommt das Papier auf eine ordentliche Rendite von fast 3,5 Prozent. Die Gesellschaft arbeitet weitgehend frei von Bankschulden und ist seit vielen Jahren ein Garant für schwarze Zahlen. Für das laufende Geschäftsjahr hat Vorstandschef Dieter Fischer zuletzt eine Verbesserung des Ergebnisses avisiert, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen. Den Halbjahresbericht legt das Unternehmen aus Landsberg am Lech am 25. Februar – also wenige Tage nach der Hauptversammlung – vor. Boersengefluester.de hatte der Titel bereits mehrfach empfohlen. An unserer zuversichtlichen Einschätzung hat sich seit dem nicht geändert. Die jüngsten Börsenturbulenzen hat der Aktienkurs weitgehend unbeschadet überstanden – auch das ein gutes Zeichen.




15. Januar, 2016

Traditionell gibt die Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co. bereits Mitte Januar einen ersten Überblick zu den Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahrs. So auch diesmal: Demnach kam das Unternehmen 2015 auf ein Ergebnis vor Steuern von 6,5 Mio. Euro – nach 3,9 Mio. Euro im Jahr zuvor. Zur weiteren Einordnung: Zum Halbjahr 2015 stand bei Scherzer & Co. ein Gewinn vor Steuern von knapp 3,5 Mio. Euro zu Buche. Letztlich sorgten beide Jahreshälften also für einen ähnlich großen Ertrag. Die Steuerbelastung lässt sich bei den Kölnern nur schwer schätzen, sie ist in der Regel jedoch überschaubar. Die Analysten der Solventis Wertpapierhandelsbank gingen zuletzt von einem Überschuss für 2015 von gut 4,3 Mio. Euro – bzw. 0,15 Euro je Aktie – aus. Es ist davon auszugehen, dass Scherzer diese Prognose übertreffen wird. Bei insgesamt 29,94 Millionen ausstehenden Anteilscheinen dürfte das Ergebnis je Aktie vermutlich eher im Bereich um 0,18 bis 0,20 Euro anzusiedeln sein. Daher ist davon auszugehen, dass die im Vorjahr aufgenommene Dividendenzahlung von 0,05 Euro je Aktie (mindestens) auch für 2015 ausgekehrt wird. Das würde auf eine ansehnliche Dividendenrendite von knapp über drei Prozent hinauslaufen. Den Tageswert der Portfoliopositionen gibt Vorstand Dr. Georg Issels mit 1,91 Euro je Scherzer-Aktie an. Zum Jahresende 2015 lag dieser Wert noch bei 1,98 Euro. Die scharfe Börsenkorrektur macht also auch um Scherzer & Co. keinen Bogen. Bislang halten sich die Abschläge aber in Grenzen, auch eine Folge des gut strukturierten Spezialwertedepots. Boersengefluester.de hatte den Titel erst kürzlich besprochen und die wichtigsten Positionen vorgestellt (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Wir bleiben bei unserer positiven Einschätzung für die Aktie von Scherzer, auch wenn der Chart nach einem eher langweiligen Seitwärtstrend aussieht.


Gut vier Monate hatte sich der Aktienkurs von United Labels eine Auszeit genommen und pendelte meist zwischen 3,40 und 3,80 Euro herum. Diese Phase scheint nun vorbei: Seit einigen Tagen zieht die Notiz des Vermarkters von Comic-Lizenzthemen (Textilien, Schreibwaren, Geschenke, Accessoires und Dekoartikel) aber kräftig an und hat nun die Marke von 4 Euro signifikant überschritten. Offensichtlich bringt sich hier ein neuer Investor in Stellung. Nach neun Monaten 2015 lagen die Münsteraner beim Ergebnis zwar noch mit 1,2 Mio. Euro in den Miesen. Doch bei United Labels spielt das vierte Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft traditionell eine ganz wichtige Rolle. Hinzu kommt, dass es Ende 2015 mit dem Peanuts-Kinofilm einen zusätzlichen Treiber für Produkte mit Motiven von Snoopy oder Charlie Brown gab. Außerdem sind – neben Klassikern wie die Simpsons – auch die Animationsfiguren Minions und die Kinderserie Mia & Me wichtige Themen für United Labels. Und so sollte die Gesellschaft das vergangene Geschäftsjahr mit einem deutlich positiven Ergebnis abgeschlossenen haben.  Der Vorstand hatte zuletzt eine Spannbreite von 0,7 bis 1,6 Mio. Euro für den Gewinn in Aussicht gestellt. Konkrete Ergebnisse wird das Unternehmen aber wohl erst im März vorlegen. Der jüngste Kursanstieg und die stattlichen Handelsumsätze sind jedoch ein Indiz dafür, dass sich eine positive Überraschung anbahnen könnte. In Small-Cap-Kreisen wird der Titel jedenfalls wieder als attraktives Investment mit erklecklichem Kurspotenzial gehandelt. Aktuelle Marktkapitalisierung: 25,8 Mio. Euro. Davon sind gut 55 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen. Den Rest hält Vorstandschef und Firmengründer Peter Boder.


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14. Januar, 2016

Pünktlich hat die DOCOMO Digital GmbH, eine Tochter des Telekomkonzerns NTT DOCOMO, die offiziellen Angebotsunterlagen für die Kaufofferte an die Aktionäre von Net Mobile vorgelegt. Demnach bieten die Japaner – wie bereits vor wenigen Tagen angekündigt (HIER) – 6,50 Euro pro Anteilschein von Net Mobile. Ebenfalls bekannt war die Mindestschwelle von 90 Prozent, wobei NTT DOCOMO bereits rund 87,36 Prozent der Net-Mobile-Aktien hält. Demnach bräuchte die Gesellschaft noch 328.718 Papiere, um auf die erforderliche Quote zu kommen. Das scheint eine Formalie zu sein, denn vorab hatte sich DOCOMO bereits „bei verschiedenen Aktionären“, die insgesamt 350.000 Stücke halten, eine verbindliche Zusage geholt. Für die restlichen Anteilseigner gilt nun eine zunächst bis zum 11. Februar 2016 laufende Annahmefrist, die von DOCOMO allerdings zwei Mal verlängert werden kann. Spätestens am 15. März 2016 (24.00 Uhr) wäre jedoch Schluss. Theoretisch könnte DOCOMO die Mindestschwelle sogar herabsetzen, praktisch hat dieses Szenario aber wohl keine Relevanz. Interessant: Die Japaner behalten sich das Recht vor, von der Offerte zurückzutreten, sofern der DAX im Angebotszeitraum an wenigstens zwei Handelstagen unter 8.000 Punkten notiert – das entspricht einem Puffer von gegenwärtig gut 17 Prozent. Keine Angaben finden sich in den Unterlagen hinsichtlich der künftigen Börsennotiz von Net Mobile. Letztlich ist aber davon auszugehen, dass DOCOMO auf einen Squeeze-out für die im nur schwach regulierten Entry Standard gelistete Net-Mobile-Aktie zielt. Das kann im Prinzip recht schnell gehen –  für den Fall einer Verschmelzung beider Gesellschaften wäre sogar nur eine Quote von 90 Prozent nötig. Bei einem „normalen“ Squeeze-out sind 95 Prozent erforderlich. Um diese Hürde zu überspringen, müssten gut 600.000 Aktien – über die 350.000 bereits zugesagten hinaus – angedient werden. Bestimmt wird es einige Anleger geben, die mit der Offerte einen Schlussstrich unter ihr Investment ziehen wollen. Schließlich verliefen die vergangenen Jahre nicht gerade prickelnd. Andererseits hat sich bei dem Anbieter von mobilen Bezahllösungen zuletzt vieles positiv verändert, was sich auch in den zuletzt vorgelegten Zahlen ablesen lässt. Noch nicht abgeschlossen ist dabei der – schon vor geraumer Zeit – eingeleitete Verkauf der net-m privatbank 1891. Finanztransaktionen spielen im Konzept der Düsseldorfer keine Rolle mehr. Auf Basis der gebotenen 6,50 Euro wird Net Mobile mit 80,9 Mio. Euro bewertet. Für boersengefluester.de ist das angesichts der operativen Fortschritte kein besonders attraktives Angebot. Was also tun? Anleger, die sich nicht länger mit Net Mobile beschäftigen wollen, wird es vermutlich am besten sein, auf die Offerte einzugehen. Erfahrene Investoren, die ausreichend Zeit mitbringen, sollten jedoch darauf setzen, dass im Rahmen eines Spruchstellenverfahrens später eine höhere Abfindung herausspringt. Eine Garantie dafür gibt es aber nicht.



13. Januar, 2016

Da schau an: Gut zwölf Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand, kehrt Daniele Di Croce, Mitgründer, Großaktionär und zuletzt auch Aufsichtsratsvorsitzender von RealTech, zurück in den Vorstand des seit vielen Jahren glücklosen IT- und Software-Unternehmens aus dem SAP-Umfeld. Offiziell heißt es, Di Croce werde „die Neuausrichtung des Unternehmens operativ begleiten“. Der seit dem Abgang von Thomas Mayerbacher im Oktober als Alleinvorstand agierende Volker Hensel wird derweil seinen am 30. September 2016 endenden Vertrag nicht verlängern. Interessant ist die Personalrochade insbesondere vor der Hintergrund einer Stimmrechtsmitteilung vom November 2015. Damals wurde bekannt, dass Hans-Hermann Schaber, Vorstand des IT-Dienstleisters Datagroup mit 3,009 Prozent bei RealTech eingestiegen war. Zur Einordnung: Das frühere Neuer-Markt-Unternehmen RealTech kommt derzeit auf eine Bonsai-Kapitalisierung von nur rund 9 Mio. Euro. Bei der Datagroup aus Pliezhausen in der Nähe von Reutlingen türmt sich der Börsenwert zurzeit auf 107,7 Mio. Euro. Davon sind Schaber über die HHS Beteiligungsgesellschaft immerhin fast 60 Prozent zuzurechnen. Allein diese Größenordnungen zeigen, dass die Datagroup für RealTech ein interessanter Partner sein sollte. Noch hat sich Schaber aber nicht zu den Hintergründen des Investments geäußert. RealTech rechnet für 2015 auf EBIT-Basis mit einem Verlust zwischen 2 und 3 Mio. Euro. Der Buchwert je Aktie lag zum Halbjahr bei immerhin 2,48 Euro. Selbst wenn man vom Eigenkapital per Ende Juni 2015 gedanklich 2,5 Mio. Euro abzieht, bleibt noch immer ein Buchwert von etwa 2 Euro stehen – verglichen mit einem Aktienkurs von 1,68 Euro. Wirklich teuer sind die Anteilscheine von RealTech also nicht und womöglich erkennt ein Experte wie Schaber das Potenzial der Gesellschaft. Vor fünf Jahren kostete die RealTech-Aktie noch 9 Euro. An welchen Stellschrauben Firmengründer Di Croce künftig besonders intensiv drehen will, ist derzeit noch offen. Möglicherweise benötigt das Unternehmen sogar eine Kapitalerhöhung, um sich im Konzert der Großen besser zu positionieren. Fest steht für boersengefluester.de jedenfalls, dass die nach dem Einstieg von Schaber bereits einmal losgelöste Spekulation nun wieder neu eröffnet ist.


So richtig doll hörte sich der Prognoseteil von InTiCa Systems im Neun-Monats-Bericht 2015 irgendwie nicht an. So hatte ein wichtiger Kunde aus dem Automobilsektor seine Abrufzahlen reduziert. Außerdem war die Rede von einer Kundenreklamation, die für einen „deutlichen Anstieg der Qualitätskosten“ sorgen dürfte. Zudem steckt der Elektronikspezialist mitten in der Umsetzung seines Rentabilitätsprojekts – unvorhergesehene Aufwendungen sind da nie ausgeschlossen. Das Umsatzziel von 44 Mio. Euro für 2015 hatte Vorstand Gregor Wasle zwar bestätigt. Die zuvor explizit genannte EBIT-Zielrendite von rund 2,5 Prozent wurde jedoch durch die wachsweiche Formulierung „positives operatives Ergebnis“ ersetzt. Kein Wunder, dass die Investoren den Small Cap erst einmal in den Keller schickten. Doch seit Anfang Dezember 2015 – bei Kursen um 4,10 Euro – scheint sich das Blatt zu wenden. Mittlerweile hat es die Notiz der Gesellschaft aus Passau zurück bis auf knapp unter 5 Euro geschafft. Mit einem Börsenwert von 20,8 Mio. Euro sieht der Titel relativ moderat bewertet aus. On top sollten Investoren zwar die nicht gerade niedrigen Nettofinanzschulden von gut 17 Mio. Euro einkalkulieren. Aber selbst dann wäre jeder Euro Umsatz von InTiCa mit gerade einmal 87 Cent bewertet. Diese Relation kommt allerdings nicht von ungefähr, denn die Rentabilität gehört zu den größten Schwachpunkten der Gesellschaft. Interessant: Größter Anteilseigner mit mehr als 25 Prozent der Stimmen ist Thorsten Wagner. Weniger als 42 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. Zumindest laut der Datenbank der BaFin ist Wagner noch maßgeblich bei dem Biotechtitel Mologen, bei Easy Software und Travel24 investiert. Zudem gab es einige Engagements bei China-Aktien wie VanCamel oder Ultrasonic. Boersengefluester.de nimmt das Papier von InTiCa auf die Beobachtungsliste. Vorläufige Zahlen für 2015 wird es vermutlich nicht vor Ende März geben. Wer den Titel im Depot hat, sollte investiert bleiben.


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12. Januar, 2016

Bereits mehrfach hatte boersengefluester.de in den vergangenen Monaten auf die guten Perspektiven von secunet Security Networks hingewiesen. Mittlerweile hat die Notiz des Small Caps kräftig Fahrt aufgenommen und den seit rund zwei Jahren bestehenden Kurskorridor zwischen 18 und 22 Euro nach oben verlassen. Die Story: Das Unternehmen hat sich auf IT-Security-Produkte für Behörden, die Bundeswehr oder auch Flughäfen spezialisiert. Und momentan vergeht kaum ein Tag, in dem nicht über das Thema Sicherheit sowie die damit einhergehende kräftige Ausweitung der Stellen im öffentlichen Dienst in den Schlagzeilen berichtet wird. Insbesondere für sicherheitsrelevante Behörden heißt das: Die Mitarbeiter müssen mit zusätzlicher IT ausgestattet werden – und davon sollte secunet deutlich profitieren. Einen Vorgeschmack gab es bereits Mitte November, als die Gesellschaft – wenige Tage dem zuvor veröffentlichten Ausblick im Rahmen der Q3-Zahlen – nun doch ein Erlösplus für 2015 in Aussicht stellte. Die Spekulation war damit eröffnet. Bereits am 22. Januar legt secunet die vorläufigen Zahlen für 2015 vor. Demnach dürfte das Unternehmen auf Erlöse von mindestens 90 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von etwa 7,3 Mio. Euro gekommen sein. Annähernd 79 Prozent der Aktien befinden sich im Besitz von Giesecke & Devrient aus München. Der Streubesitz beträgt nur knapp 10,4 Prozent, für Privatanleger sind die Handelsumsätze im Regelfall aber ausreichend groß. Wir bleiben bei unserer Kaufen-Einschätzung für den Titel. Die Marktkapitalisierung beträgt beim aktuellen Kurs von 23 Euro exakt 149,5 Mio. Euro.


Auf dem von der Commerzbank veranstalteten German Investment Seminar in New York präsentieren noch bis 13. Januar eine ganze Reihe von MDAX- und DAX-Gesellschaften. Der auf Spezialmaschinen für die nahrungsmittelverarbeitende Industrie fokussierte GEA-Konzern nutzte die Gelegenheit, um zumindest auf die Auftragseingänge des vierten Quartals 2015 aufmerksam zu machen. Mit „mindestens“ 1,24 Mrd. Euro übertrafen sie nämlich den bisherigen Rekordwert von 1,22 Mrd. Euro vom zweiten Jahresviertel 2013. „2015 war ein ganz besonderes Geschäftsjahr für GEA, da die Gruppe einen fundamentalen Wandel von einer Ansammlung vieler kleinerer Unternehmen hin zu einem komplett integrierten Konzern umgesetzt hat“, sagt Vorstandschef Jürg Oleas. Am 4. Februar legen die Düsseldorfer weitere Eckdaten zum angelaufenen Geschäftsjahr vor. Am 10. März steht die Veröffentlichung des Geschäftsberichts an. Die Börsianer zeigten sich entzückt von den Neuigkeiten und schickten die GEA-Aktie um fast acht Prozent auf 6,30 Euro Richtung Norden. Kein Wunder: Zum Ende des dritten Quartals musste der MDAX-Konzern noch von einem Rückgang der Auftragseingänge um 8,5 Prozent auf 1,068 Mio. Euro berichten. Offensichtlich hat sich nun aber die gute Tendenz, die sich schon zum Ende von Q3 angedeutet hatte, fortgesetzt. Verglichen mit dem All-Time-High von knapp 47,40 Euro von Mitte April hatte die GEA-Aktie im Tief bis auf 31,34 Euro korrigiert, sich zum Jahresende 2015 hin aber ein wenig erholt. Mit dem allgemein schwachen Jahresauftakt 2016 drohte aber auch dieser Kursaufschwung wieder abgewürgt zu werden. Viel besser hätte der Zeitpunkt für die Neuigkeiten aus New York also kaum gewählt werden können. Die Analysten sehen den Titel überwiegend positiv und geben momentan Kursziele von bis zu 45 Euro aus. Demnach hätte die Aktie also noch ein Potenzial von rund einem Viertel. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp 17 bewegt sich das Papier zwar bereits in ambitionierteren Regionen. Doch auch der von boersengefluester.de ermittelte Zehn-Jahres-Mittelwert von annähernd 20 zeigt, dass noch Luft vorhanden ist. Wer den Titel im Depot hat, sollte daher engagiert bleiben.




11. Januar, 2016

Unter dem Aspekt der Saisonalität wird es allmählich Zeit, sich mal wieder mit der Aktie von Turbon zu beschäftigen. Rein kursmäßig hat der Spezialist für Druckerpatronen seine beste Zeit nämlich meist in den ersten beiden Quartalen des Kalenderjahrs. Kein Wunder, gilt der Small Cap doch als attraktiver Dividendenzahler. Mit der Vorlage des Neun-Monats-Berichts 2015 sorgten die Hattinger allerdings für ein wenig Verunsicherung bei den Investoren. Im Zuge der Übernahme der Embatex AG aus Feldkirchen in Kärnten reduzierte Turbon – bereinigt um die positiven Effekte der Akquisition – den Ausblick für 2015 geringfügig. „Die Umsatzzahlen im dritten Quartal 2015 blieben hinter unseren Erwartungen zurück“, musste die Gesellschaft einräumen (lesen Sie dazu auch unseren Beitrag HIER). Hinsichtlich der Dividende kalkuliert boersengefluester.de derzeit eher konservativ und geht davon aus, dass der Sockelbetrag von 0,80 Euro je Anteilschein beibehalten wird – es jedoch womöglich keinen Bonus geben wird. Für 2014 sattelte Turbon immerhin noch 1,20 Euro auf die reguläre Gewinnbeteiligung oben drauf. Aber selbst bei 0,80 Euro käme der Small Cap noch immer auf eine weit überdurchschnittliche Rendite von gut vier Prozent. Letztlich kommt es für die weitere Performance aber drauf an, wie der Vorstand den Ausblick für 2016 formulieren wird. Zuletzt hieß es, dass bei einem Umsatz von mehr als 120 Mio. Euro von „einer Steigerung der operativen Ergebniszahlen“ auszugehen sei. Zur Einordnung: Für 2015 stellte das Unternehmen bei Erlösen von 110 Mio. Euro einen Gewinn vor Steuern von etwa 8 Mio. Euro in Aussicht – davon 1,6 Mio. Sonderertrag aus dem Embatex-Deal. Vorläufige Zahlen für 2015 wird es vermutlich im März geben. Am 21. April steht die Veröffentlichung des Geschäftsberichts an. Die Hauptversammlung findet am 16. Juni 2016 statt. Risikobereite Investoren legen sich schon jetzt ein paar Stücke ins Depot und spekulieren darauf, dass die Umsatzschwäche von Turbon sich nicht fortgesetzt hat. Hoffnung macht, dass sich der Small Cap in den vergangenen Wochen recht wacker geschlagen hat. Zudem naht von unten die 200-Tage-Durchschnittslinie zur Unterstützung.


Angekündigt hatte es der Vorstand des Versicherungskonzerns Wüstenrot & Württembergische (W&W) bereits im November 2015. Jetzt folgt die offizielle Bestätigung mit ein paar Zusatzdetails: Zwischen dem 12. Januar 2016 bis spätestens 30. März 2016 wollen die Stuttgarter bis 358.000 eigene Aktien kaufen und diese für Mitarbeiterprogramme verwenden. Dafür hat der SDAX-Aspirant ein maximales Budget von 6.802.000 Euro reserviert. Bei voller Umsetzung entspräche das einem Durchschnittskurs von 19 Euro. Zum Vergleich: Aktuell kostet der Anteilschein 19,70 Euro. Zumindest bei den gegenwärtigen Notierungen ließe sich das Aktienrückkaufprogramm also nicht zu 100 Prozent umsetzen. Dennoch sollte sich das Vorhaben positiv oder zumindest stabilisierend auf den Aktienkurs auswirken. Klammert man die ungewöhnlich starken Handelsumsätze zum Jahresende 2016 einmal aus (hier gab es bereits Spekulationen, dass das Programm schon angelaufen sei), so gingen im Schnitt der vergangenen vier Wochen täglich etwa 40.000 W&W-Aktien durch die Bücher. Bei einer Gleichverteilung des Rückkaufs über die gesamte Laufzeit, ergibt sich ein ungefähres Zusatzvolumen von rund 6.500 Stück pro Tag. Für boersengefluester.de bleibt die Investmentstory von W&W vollkommen intakt (siehe auch unser Beitrag HIER). Es scheint nur eine Frage der zeit, bis der Titel die Marke von 20 Euro signifikant nach oben überspringt. Fundamental gibt es jedenfalls keinen günstigeren Finanzwert auf dem heimischen Kurszettel.


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08. Januar, 2016

Allmählich kommt der Modeschmuckflilialist Bijou Brigitte zurück in die Spur. Zumindest häufen sich nach vielen, von enttäuschenden Zahlen geprägten Jahren, nun die positiven Meldungen. Nachdem die Hamburger bereits im November 2015 ihre Prognosen für 2015 überraschend optimistischer formulierten, bestätigt sich nun der Aufwärtstrend. Mit Erlösen von 330 Mio. Euro hat Bijou Brigitte jedenfalls das obere Ende der avisierten Spanne von 320 bis 330 Mio. Euro für 2015 erreicht. Die Gesellschaft spricht von einem „guten Weihnachtsgeschäft“. Noch keine Angaben macht der Vorstand zur Entwicklung der Ertragszahlen. Viel spricht jedoch dafür, dass Bijou Brigitte auch hier eher das obere Ende des in Aussicht gestellten Korridors von 35 bis 40 Mio. Euro erreicht hat, selbst wenn sich die Euro-Dollar-Relation nicht unbedingt zum Vorteil der Hamburger entwickelt hat. Erste Informationen zum Gewinn und zur Dividende will das Unternehmen – wie zuletzt auch – in der zweiten Märzhälfte vorlegen. Boersengefluester.de geht davon aus, dass die Gesellschaft die Vorjahresdividende von 3,00 Euro je Aktie auch für 2015 auskehren wird. Damit käme der Small Cap auf eine attraktive Rendite von 5,4 Prozent. Gepaart mit einem KGV von rund 15 und einem Kurs-Buchert-Verhältnis von gut zwei sieht das mittlerweile nach einer eher ansprechenden Bewertung aus. Die Hauptversammlung findet am 7. Juli 2016 statt. Allerdings steht auch Bijou Brigitte vor enormen Herausforderungen: Die jüngsten Gewinnwarnungen von Unternehmen wie Gerry Weber oder Tom Tailor haben gezeigt, wie tückisch der stationäre Einzelhandel ist. Und der große – allerdings nicht börsennotierte – US-Wettbewerber Claire’s liefert beständig rote Zahlen. Ob Bijou Brigitte mit seinem Onlineshop ausreichend gerüstet ist für die digitalen Umwälzungen, muss sich erst noch zeigen. Per saldo überwiegen für boersengefluester.de derzeit aber weiterhin die Chancen bei Bijou Brigitte. Die Insiderkäufe von Vorstandschef Roland Werner Ende September 2015 haben sich jedenfalls als treffsicheres Einstiegssignal erwiesen.




07. Januar, 2016

Anfang November war es eine der großen Meldungen in der Finanzpresse: Der amerikanische Kreditkartenanbieter Visa kauft für bis zu 21,2 Mrd. Euro das vor etlichen Jahren abgespaltene Europa-Geschäft zurück. Mehr als drei Viertel davon wollte Visa sofort – der Großteil davon Cash – an die  an die Banken überweisen, denen die europäische Schwestergesellschaft Visa Europe derzeit gehört. Als die größten Profiteure dieser Transaktion galten britische Institute wie Barclays, HSBC, Lloyds, HSBC oder auch die Royal Bank of Scotland. An die comdirect bank dachte damals wohl kaum ein Investor unmittelbar. Umso größer ist die Überraschung nun, dass das SDAX-Unternehmen im zweiten Quartal 2016 mit einer Zuwendung von vermutlich rund 37 Mio. Euro von Visa rechnet. Abgewickelt werden soll die Transaktion zu 75 Prozent in bar, der Rest erfolgt über Vorzugsaktien von Visa Inc. Bezogen auf die einzelnen comdirect-Aktie entspricht die Summe einem Betrag von brutto etwa 0,26 Euro. Offen ist, ob die comdirect den Betrag (oder zumindest einen Teil davon) in Form einer Sonderdividende an die Anteilseigner weiterreichen wird. Die Hauptversammlung findet am 12. Mai 2016 statt. Mehr als 81 Prozent der Anteilscheine befinden sich im Eigentum des DAX-Konzerns Commerzbank. Boersengefluester.de hatte die Aktie der comdirect bank bislang sehr positiv gesehen und den Titel regelmäßig zum Kauf empfohlen. Die Meldung über den Visa-Ertrag bekräftigt uns in dieser Auffassung. Bei 10 Euro scheint uns der Titel eine solide Unterstützung zu haben. Nach oben sehen wir ein Potenzial bis mindestens 12 Euro. Der Titel eignet sich auch für konservative Anleger, die Wert auf eine schöne Dividenden legen und gleichzeitig das angesagte Thema FinTech spielen wollen.



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Dividendenrendite 52-Wochen-Performance Marktkapitalisierung

06. Januar, 2016

Nach wie vor einen robusten Eindruck macht der Chart von PEH Wertpapier – einer in Frankfurt ansässigen Vermögensverwaltungsgesellschaft. Vermutlich Anfang Februar wird das Unternehmen seine vorläufigen Zahlen für 2015 vorlegen. Spätestens dann könnten neue Investoren auf den Titel aufmerksam werden, denn bereits zum Ende des dritten Quartals hatte PEH-Vorstandschef Martin Stürner für 2015 eine knackige Dividendenerhöhung von mehr als 50 Prozent auf den Vorjahreswert von 0,70 Euro pro Anteilschein versprochen. Demnach sollte PEH mindestens 1,10 Euro je Aktie auskehren, was – bezogen auf den aktuellen Kurs von 24 Euro – einer Rendite von 4,6 Prozent entsprächen würde. So viele Papiere gibt es derzeit nicht, die da mithalten können. Aber auch anderen Bewertungs- und Bilanzkennzahlen weiß die PEH-Aktie momentan zu überzeugen. Immerhin zählt der Small Cap zu den Titeln, die sämtliche Hürden in dem Permanent Aktien-Screening von boersengefluester.de meistern. Wir bekräftigen daher unsere Kaufen-Einschätzung. Verglichen mit ähnlichen Unternehmen wie C-Quadrat oder Ökoworld hat PEH unserer Meinung nach momentan das attraktivste Chance-Risiko-Verhältnis.


Verglichen mit den allgemein eher hektischen Kursbewegungen der meisten Aktien, hält sich der Anteilschein von Borussia Dortmund (BVB) nun seit Anfang August 2015 in einer sehr engen Bandbreite zwischen 3,85 und 4,20 Euro. Das bedeutete allerdings auch, dass sich – nach der Berg- und Talfahrt in der ersten Jahreshälfte – lediglich eine 2015er-Performance von 4,91 Prozent für die BVB-Aktie ergibt. Zum Vergleich: Der SDAX kam als im gleichen Zeitraum auf ein Plus von 26,61 Prozent. Doch das ist ohnehin Schnee von gestern. Jetzt gilt es die Chancen und Risiken für 2016 auszuloten. Sportlich braucht man sich um den BVB momentan wohl keine großen Sorgen machen – trotz der Spekulationen um das Mega-Angebot von Arsenal für Dortmund-Knipser Pierre-Emrick Aubameyang sowie der Verlängerung des bis Mitte 2017 laufenden Vertrags von Ilkay Gündogan. In der Meisterschaft überwintern die Borussen auf Platz 2 hinter den Bayern. Anfang Februar geht zum VFB Stuttgart ins Pokal-Viertelfinale. Wenig später steht die Europa-League mit dem Hinspiel gegen den FC Porto an. Trotz der momentan übermächtigen Bayern in der Liga: Chancen auf einen Titelgewinn 2016 hat der BVB durchaus. Angesichts der insgesamt erfreulichen Entwicklung, vor zwölf Monaten sah die Lage noch ganz anders aus, könnte die BVB-Aktie also durchaus vor einer neuen Aufwärtsbewegung stehen. Ausreichend konsolidiert hat das Papier jedenfalls. Verglichen mit den von boersengefluester.de ermittelten langjährigen Durchschnittswerten für KGV, Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) und Dividendenrendite bewegen sich alle Kennzahlen im grünen Bereich und lassen noch Raum nach oben. Wir glauben daher, dass es vermutlich keine schlechte Idee ist, sich derzeit noch ein BVB-Aktien zusätzlich ins Depot zu legen. Zudem könnten dien momentan neu ausgeschriebenen Fernsehverträge ab der Saison 2017/18 für einen Kick sorgen. Summa summarum scheint uns ein Investment in der BVB-Aktie jedenfalls mit deutlich weniger Risiken als als bei vielen Industrietiteln verbunden zu sein.



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05. Januar, 2016

Alles richtig gemacht haben Anleger, die im November bei der Kapitalerhöhung (HIER) von co.don zu 2 Euro je Aktie mitgezogen haben. Zwar ging es Anfang Dezember mit der Notiz des auf die Zellzüchtung zur Behandlung von Gelenkknorpel- und Bandscheibendefekten spezialisierten Unternehmens nochmals leicht bergab, doch zurzeit strotzt der Small Cap nur so vor Kraft. Scheinbar hat Vorstandschef Dirk Hessel während der vielen Termine auf dem Eigenkapitalforum Frankfurt die Investoren überzeugt. Mittlerweile hat die Notiz von co.don sogar die Marke von 3 Euro vorsichtig übersprungen. Nun kommt es drauf an: 2014 und 2015 knickte der Aktienkurs in eben dieser Region mehrfach wieder ein. Mit den Mitteln aus der Kapitalerhöhung  – brutto immerhin fast 5 Mio. Euro – will Hessel den Vertrieb des Knorpelpräparats „co.don chondrosphere” in Deutschland (hier besteht bereits eine Genehmigung) forcieren. Aber auch die Studien für die das große Ziel, die europaweite Zulassung von  co.don chondrosphere, werden weiteres Geld verschlingen. Ende 2017/Anfang 2018 ist dann der Roll-out geplant. Die Vorbereitungen dafür haben längst begonnen. Im Prinzip biegt das bereits seit fast 15 Jahren an der Börse notierte Unternehmen – nach den für Neuer-Markt-Firmen typischen Irrungen und Wirrungen – allmählich auf die Zielgerade ein. Das honorieren die Börsianer. Ein hoch riskantes Investment ist der Titel allerdings noch immer. Mit einer Marktkapitalisierung von nun fast 50 Mio. Euro hat co.don außerdem nun eine vorzeigbare Größe. Wir gehen daher davon aus, dass das Interesse der institutionellen Investoren eher noch zunehmen wird. Die Kursziele der Analysten rechtfertigen ohnehin noch deutlich höhere Notierungen – sogar nördlich von 4 Euro. Pluspunkt für co.don ist, dass die Biotechfirma aus dem brandenburgischen Teltow bereits ein funktionierendes Produkt auf dem Heimatmarkt hat. Das können nicht viele Gesellschaften von sich behaupten. Nun gilt es das Potenzial hierzulande besser auszuschöpfen und dann – sofern die Studiendaten grünes Licht geben – in Europa auf die Tube zu drücken. Boersengefluester.de bleibt bei der Einschätzung „Kaufen“.






04. Januar, 2016

Einer der großen Gewinner der vergangenen Handelstage ist die Elumeo-Aktie. Nachdem die Notiz TV-Schmuckverkäufers (Juwelo) im Zuge der überraschenden Prognosesenkung („negatives Konzerngesamtergebnis nicht auszuschließen“) im November bis auf ein Tief von 14,40 einknickte, hat sich der Anteilschein zuletzt bis in den Bereich um 24 Euro zurückgekämpft. Der wenig charmante Titel „IPO-Zitrone des Jahres“ bleibt Elumeo – die Gesellschaft kam am 3. Juli 2015 zu 25 Euro auf den Markt – somit wohl erspart. Für 2016 stellte das Management zuletzt ein Erlöswachstum zwischen 15 und 20 Prozent in Aussicht. Das würde auf Umsätze von bis zu 85 Mio. Euro hinauslaufen. Unterm Strich rechnen wir dabei mit einem signifikanten Turnaround auf rund 4 Mio. Euro Gewinn. Immerhin haben die Berliner an verschiedenen Stellen erheblich optimiert – vom Einkauf, über die Warenlager bis hin zur Ausweitung der Vertriebsplattformen. Das korrespondiert mit einer Marktkapitalisierung von gegenwärtig knapp 130 Mio. Euro. So „günstig“ wie die Schmuckstücke von Elumeo im Fernsehen, ist der Small Cap also nicht bewertet – auch auf 2017er-Basis ergibt sich noch immer ein KGV von etwa 27. Dennoch bleiben wir bei unserer Halten-Einschätzung. Grund: Mit den Mitteln aus dem Börsengang ist das Unternehmen gut gerüstet und kann in dem stark fragmentierten Markt des Online-Schmuckverkaufs eine konsequente Expansionsstrategie fahren. Wer den Titel im Depot hat, sollte daher engagiert bleiben.


In den Schlagzeilen der Finanzpresse ist die Aktie von Rhön-Klinikum schon länger nicht mehr aufgetaucht. Dabei können die Anteilseigner des Krankenhausbetreibers mit der Performance des MDAX-Papiers in den vergangenen Monaten sehr zufrieden sein: Mit gut 27 Euro notiert das Papier in unmittelbarer Nähe des Rekordhochs (27,79 Euro am 30. Dezember 2015). Mehr oder weniger abgekoppelt vom Gesamtmarkt geht es auf leisen Sohlen Richtung Norden. Die renommierten Analysten von Jefferies haben das Kursziel zuletzt von 25,80 auf 31,40 Euro heraufgesetzt und empfehlen das Papier weiter zu kaufen. Bemerkenswert ist auch, dass Großaktionär Asklepios seinen Anteil an der Gesellschaft aus Bad Neustadt an der Saale zum Jahresende 2015 von 15,25 Prozent auf 17,57 Prozent aufgestockt hat. Die Transaktion hat einen Wert von immerhin rund 42 Mio. Euro und befördert den Anteil von Asklepios nun beinahe an die 18,01 Prozent, die der Medizintechniker B. Braun Melsungen an Rhön-Klinikum hält. Hintergründe des Deals sind allerdings nicht bekannt. Bereits Ende November gab Rhön-Klinikum bekannt, dass nun sämtliche Anfechtungsklagen gegen die Beschlüsse der jüngsten Hauptversammlung zurückgenommen wurden und daher „zeitnah“ mit der Abschaffung der 90 Prozent-Hürde für die Umsetzung wichtiger unternehmerischer Entscheidungen zu rechnen sei. Darüber hinaus betonte die Gesellschaft zuletzt, dass das Thema Übernahmen ein wichtiger strategischer Baustein bleiben. Nach dem Verkauf des Großteils ihrer Kliniken an den DAX-Konzern Fresenius im Jahr 2013 sitzt Rhön-Klinikum noch immer auf erheblichen liquiden Mitteln – trotz der beiden groß angelegten anschließenden Aktienrückkaufprogramme. Für 2015 stellte die Gesellschaft zuletzt eine Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 145 und 155 Mio. Euro in Aussicht. Die Analysten gehen im Schnitt davon aus, dass dieser Wert bis 2017 auf gut 170 Mio. Euro steigen könnte. Dem steht eine Marktkapitalisierung von gegenwärtig 1.817 Mio. Euro entgegen. Angesichts der soliden Wachstumsperspektiven, der komfortablen Bilanz und den weiter zu erwartenden attraktiven Dividenden ist das ein akzeptabler Wert. Boersengefluester.de bleibt daher bei der positiven Einschätzung für den MDAX-Titel.



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