Das ist jetzt keine riesengroße Überraschung, aber die Aktionäre der comdirect bank sollen auch für das Geschäftsjahr 2015 eine Dividende von 0,40 Euro je Anteilschein bekommen. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 9,98 Euro bringt es der SDAX-Titel damit auf eine stattliche Rendite von 4,0 Prozent. Abgesehen von der Aareal Bank können restlichen Bankwerte auf dem heimischen Kurszettel da nicht mithalten, zumal Branchenprimus Deutsche Bank für 2015 sogar eine Nullrunde angekündigt hat. Und Spezialinstitute wie die Münchner Merkur Bank hier einmal ausgeklammert sind. Die Hauptversammlung (HV) des mit 81,27 Prozent mehrheitlich im Besitz der Commerzbank befindlichen Onlinebrokers findet am 12. Mai 2016 in Hamburg statt. Bis zur Auszahlung der Dividende wird es also noch eine Weile dauern, aber erfahrungsgemäß hat das Papier der comdirect bank in den ersten Monaten eines Jahres jeweils seine beste Zeit. Das hängt vermutlich auch damit zusammen, dass sich die Investoren rechtzeitig positionieren und nach der HV mitunter wieder Kasse machen. Ein Gesetz ist das aber nicht. Insbesondere 2015 drehte der SDAX-Wert in der zweiten Jahreshälfte erst so richtig auf und die Notiz überwand zeitweise sogar die Marke von 11 Euro. Auslöser der Rally waren die Neun-Monats-Zahlen mit einer nochmals optimistischer formulierten Prognose von mehr als 85 Mio. Euro Gewinn vor Steuern für 2015 (HIER). Zudem positionierte sich das Unternehmen aus Quickborn geschickt mit in den Kreis der angesagten FinTech-Companys.
Tatsächlich hat die comdirect bank 2015 ein Ergebnis vor Steuern von 90,61 Mio. Euro erzielt – nach 82,48 Mio. Euro im Vorjahr. Unterm Strich blieben mit 65,04 Mio. Euro zwar rund 1,15 Mio. Euro weniger als Überschuss hängen. Allerdings war das Vorjahr durch einen positiven Steuereffekt von 6 Mio. Euro aus einer Betriebsprüfung verzerrt. Demnach fällt das Fazit von Vorstandschef Arno Walter auch durchweg positiv aus: „comdirect hat ein richtig gutes Geschäftsjahr hinter sich. Unsere Kunden haben 2015 mehr gehandelt als jemals zuvor – und das nach dem Rekordjahr 2014.” Dabei verweist Walter auf Tools wie den AnlageAssisten, mit dem Kunden innerhalb von wenigen Klicks auf bestimmte Zertifikate und Fonds gelotst werden, und sich so ein passendes Depot zusammenstellen können – freilich auch incentiviert durch Startprämien, wie sie momentan etwa noch bis Ende Januar 2016 laufen. Vereinfachungen bietet das Institut zudem bei dem in der Vergangenheit sehr umständlichen Registrierungsprozessen. Das ist allerdings kein Alleinstellungsmerkmal mehr: Insbesondere die jungen Banken setzen konsequent auf die Möglichkeiten der digitalen Welt. Und (wohl auch) weil die Bankenszene spätestens seit der Finanzkrise fast durchweg mit negativen Schlagzeilen in Verbindung steht, geht Walter auch beim Selbstbild einen Schritt weiter und rückt die comdirect bank in den Status eines „smarten Finanzbegleiters“. Zumindest für die eigene Aktie trifft das schon mal zu, denn der Titel hat sich prima entwickelt und bietet eine smarte Kombination aus Dividenden und Kurssteigerungen. Da kann kein anderer Wert aus der Peer Group mithalten.
Für das laufende Jahr dürfen sich die Aktionäre auf ein kräftiges Ergebnisplus einstellen. Dafür sorgt allein schon der Sonderertrag von 37 Mio. Euro aus dem Rückkauf des vor geraumer Zeit abgespaltenen Europa-Geschäfts durch den amerikanischen Kreditkartenanbieter Visa. Neben einer Reihe anderer – überwiegend angelsächsischer Institute – profitiert auch die comdirect von dem Deal. Ob ein Teil des Ertrags nach der HV 2017 in Form einer Sonderdividende ausgekehrt wird, ist derzeit noch offen. Für ein Investment in der comdirect-Aktie spielt das gegenwärtig aber auch nur eine untergeordnete Rolle. Wichtiger ist, dass die immerhin nun auch schon seit fast 16 Jahren an der Börse gelistete Gesellschaft nicht den Draht zu den Kunden verloren hat und weiter profitabel wächst. Dabei ist der Gesamtmarkt im Wesentlichen verteilt, die Expansion also nicht gerade einfach. Für boersengefluester.de bleibt der Titel erste Wahl unter den Bankaktien aus dem Indexbereich. Die Wertschätzung der Börsianer drückt sich auch darin aus, dass die comdirect mit einem stattlichen Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 2,5 gehandelt wird, während die DAX-Titel Deutsche Bank und Commerzbank zu gerade einmal zu einem Drittel des Eigenkapitals über die Theke gehen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
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