Kaum eine Präsentation auf Kapitalmarktkonferenzen, in der Muhamad Chahrour, CFO der flatex AG, nicht darauf hinweist, dass eine höhere Volatilität an den Märkten die stille Reserve für den Discountbroker ist. Nun: Beweglich waren die Börsen in den vergangenen Wochen nun wahrlich, und es gab jede Menge spektakuläre Kursbewegungen bei Einzelwerten, die zum Traden animieren. Und so wundert es auch kaum, dass sowohl flatex als auch der – so alle regulatorischen Hürden genommen werden – künftig neu zum Konzernverbund gehörende niederländische Broker DeGiro im Januar einen Raketenstart ins Jahr hingelegt haben. Jedenfalls wickelten beide Anbieter mehr als vier Millionen Trades ab, was einem Zuwachs von rund 56 Prozent im Vergleich zum Januar 2019 bedeutet. „Das Januar-Ergebnis ist ein erster, aber wesentlicher Schritt gewesen, unsere Zielvorgabe von 1 Million Kunden und 35 Millionen Transaktionen in 2020 zu erreichen“, sagt Chahrour. Die zwischenzeitlich in den Medien heiß vermeldeten Preisanpassungen bei flatex wirken sich im Tagesgeschäft offenbar nicht negativ aus – so die wichtige Kernbotschaft für Aktionäre von flatex.
Volatil bleibt freilich auch der Aktienkurs des Unternehmens. Allerdings ist unverkennbar, dass der generelle Trend mittlerweile wieder Richtung Norden zeigt. Bis zu dem von Hauck & Aufhäuser ausgegebenem Kursziel von 43 Euro besteht jedoch noch reichlich Potenzial. Soweit sind derzeit also alles gut aus für die flatex-Aktie. Natürlich werden die Börsen nicht ewig die aktuelle Dynamik zeigen und der Wettbewerb nimmt eher zu als ab. Eine gewisse Unsicherheit erzeugen zudem die noch offenen Zustimmungen der Aufsichtsbehörden für den DeGiro-Deal. Und dann stehen auch noch die Kapitalerhöhung im Umfang von bis zu 7,5 Millionen neuen flatex-Aktien sowie die Bezahlung des Cash-Anteils von Obergrenze 60 Mio. Euro für die Einbringung von DeGiro aus. Last but not least soll der europäische Roll-out von flatex weiter vorangetrieben werden. All das bündelt viele Managementkapazitäten, was ebenfalls ein Risiko bergen kann. Summa summarum überwiegen für boersengefluester.de derzeit aber die Chancen. Zudem ist der Titel auch auf dem aktuellen Niveau noch immer einigermaßen moderat bewertet.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 107,01 | 125,10 | 131,95 | 261,49 | 417,58 | 406,96 | 390,73 | |
EBITDA1,2 | 32,07 | 42,37 | 37,58 | 98,43 | 112,09 | 183,28 | 140,35 | |
EBITDA-Marge3 | 29,97 | 33,87 | 28,48 | 37,64 | 26,84 | 45,04 | 35,92 | |
EBIT1,4 | 26,48 | 30,62 | 24,75 | 73,79 | 80,26 | 151,28 | 104,35 | |
EBIT-Marge5 | 24,75 | 24,48 | 18,76 | 28,22 | 19,22 | 37,17 | 26,71 | |
Jahresüberschuss1 | 16,80 | 17,47 | 14,91 | 49,92 | 51,55 | 106,19 | 71,86 | |
Netto-Marge6 | 15,70 | 13,96 | 11,30 | 19,09 | 12,35 | 26,09 | 18,39 | |
Cashflow1,7 | 0,11 | 250,07 | -157,25 | 141,45 | 125,03 | 113,32 | 63,08 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,15 | 0,16 | 0,14 | 0,55 | 0,47 | 0,97 | 0,65 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,04 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
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