Zugegeben: Ein Umsatz von 507.000 Euro ist jetzt noch nicht die Welt. Doch es ist durchaus bemerkenswert, welche Entwicklung die Geratherm-Beteiligung Apoplex Medical Technologies (58,76 Prozent) in den vergangenen sechs Monaten genommen hat. Und mit einer EBIT-Marge von zuletzt 17,9 Prozent arbeitet die Tochter aus Pirmensens mittlerweile sogar sehr profitabel. Zusätzlicher Antreiber – neben der Kooperation mit Pfizer Deutschland – ist für Apoplex momentan die Zusammenarbeit mit dem DAX-Konzern Bayer (boersengefluester.de hatte frühzeitig darüber berichtet HIER). So stattet Apoplex für eine umfassende Phase III-Studie weltweit etwa 160 Zentren den SRA-Systemen (SRA = Schlaganfall-Risiko-Analyse) aus.
Hintergrund: Apoplex hat ein digitales Messverfahren entwickelt, mit dem sich Vorhofflimmern treffsicher erkennen lässt. Diese Herz-Rhythmus-Störung kann möglicherweise der Vorbote eines Schlaganfalls sein. Für die großen Pharmakonzerne mit ihren Medikamenten gegen die Entstehung von Blutgerinseln, könnte das Apoplex-System also ein veritabler Umsatzlieferant sein. Mangels einer schlagkräftigen Vertriebstruppe trat Apoplex lange Zeit mehr oder weniger auf der Stelle, doch nun scheint die Phase der Ernte zu beginnen. Das zuletzt von Geratherm kommunizierte Apoplex-Erlösziel von deutlich mehr als 1 Mio. Euro für 2016 scheint jedenfalls in greifbarer Nähe. Aber auch sonst hat das Medizintechnikunternehmen aus Geschwenda in Thüringen mit den Zahlen zum zweiten Quartal die schlappen Resultate vom Auftaktviertel wettgemacht. Die EBITDA-Marge lag mit 23,5 Prozent das erste Mal seit 16 Quartalen wieder oberhalb der Marke von 20 Prozent. Insgesamt kam der Geratherm-Konzern zum Halbjahr auf Erlöse von 11,33 Mio. Euro (plus 6,3 Prozent) sowie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 2,11 Mio. Euro (plus 11,0 Prozent).
Zurück hängt zurzeit nur der Bereich Medizinische Wärmesysteme. Doch auch für die hier angesiedelte Tochter LMT Medical – das Unternehmen stellt spezielle Brutkästen, in denen MRT-Untersuchungen von Früh- und Neugeborenen durchgeführt werden können – , rechnet das Management für die nächsten Quartale wieder mit einer positiven Entwicklung. Summa summarum ist die Investmentstory von Geratherm also vollkommen intakt. Daher bleibt boersengefluester.de auch bei der Kaufen-Einschätzung. Der Titel bietet erkleckliches Wachstumspotenzial, ist relativ moderat bewertet und verfügt on top über eine überdurchschnittlich hohe Dividendenrendite.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 21,03 | 21,52 | 19,85 | 27,47 | 23,94 | 25,85 | 20,96 | |
EBITDA1,2 | 1,77 | 2,80 | 2,35 | 4,35 | 2,31 | 3,55 | 4,27 | |
EBITDA-Marge3 | 8,42 | 13,01 | 11,84 | 15,84 | 9,65 | 13,73 | 20,37 | |
EBIT1,4 | 0,63 | 1,99 | 1,05 | 3,04 | 0,59 | 2,07 | 2,55 | |
EBIT-Marge5 | 3,00 | 9,25 | 5,29 | 11,07 | 2,46 | 8,01 | 12,17 | |
Jahresüberschuss1 | 0,22 | 0,83 | 0,29 | 1,90 | 0,33 | 1,08 | 1,67 | |
Netto-Marge6 | 1,05 | 3,86 | 1,46 | 6,92 | 1,38 | 4,18 | 7,97 | |
Cashflow1,7 | 2,47 | 1,35 | 1,54 | 3,92 | 0,92 | 2,79 | 1,47 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,14 | 0,23 | 0,11 | 0,41 | 0,02 | 0,19 | 0,21 | |
Dividende8 | 0,47 | 0,40 | 0,25 | 0,40 | 0,12 | 0,15 | 0,10 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Baker Tilly |
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