Ihre Kurznachrichten – September

 

30. September, 2013

Böse reingefallen sind Anleger, die den Empfehlungen für die Twintec-Aktie gefolgt sind. Um fast 18 Prozent knickte die Notiz des Small Caps mit der Vorlage des Halbjahresberichts ein. Grund: Bei um 11,5 Prozent unerwartet deutlich rückläufigen Erlösen von knapp 14 Mio. Euro bewegte sich die Gesellschaft aus Königswinter bei Bonn mit gut 1 Mio. Euro in der Verlustzone. 60 Prozent der Erlöse von Twintec entfallen auf Produkte zur Emissionsminderung wie Katalysatoren oder Rußpartikelfilter. Den Rest erzielt das Unternehmen mit Beschichtungsdienstleistungen. Da das Geschäft mit Austausch- und Aufrüstkatalysatoren für Pkw- und Nutzfahrzeugfilter immer weiter zurückgeht, muss sich Twintec komplett neu orientieren. Hoffnungsträger sind beispielsweise Dieselrußfilter für Baufahrzeuge wie Bagger oder Walzen. Doch die Zeit drängt: „2013 muss die Verlagerung des Hauptgeschäfts von den Nachrüstprodukten für den freien Markt (IAM) zu den Erstausrüstungsprodukten und in die internationalen Märkte gelingen. Der Zusammenbruch des (hiesigen) Nachrüstmarktes führt sonst dazu, dass das Unternehmen ohne diese Verlagerung nicht mehr zukunftsfähig ist“, heißt es im Zwischenbericht – eine deutliche Warnung. Beim Thema Internationalität setzt Twintec auf die China-Karte. An den harten Zahlen lässt sich hier allerdings noch nichts ablesen. Im ersten Halbjahr 2013 entfielen fast 90 Prozent der Umsätze auf Deutschland. Nur 4,1 Prozent stammten aus Gebieten außerhalb der EU. Die Kapitalisierung von Twintec beträgt zurzeit 15,2 Mio. Euro. Immerhin: Dem steht ein Eigenkapital von fast 9,9 Mio. Euro entgegen. Eine Nuance skeptischer als bislang klingt allerdings der Ausblick: „Für 2013 wird mit einer nochmaligen leichten Ergebnisverbesserung gerechnet.“ Im Geschäftsbericht war bislang von einer „nochmaligen Reduzierung des Jahresfehlbetrages“ die Rede. Der Einschub „leicht“ ist also neu. Zur Einordnung: Im Vorjahr steckte Twintec mit 4,26 Mio. Euro in den roten Zahlen. Für 2014 rechnet die Gesellschaft dann mit einem positiven Ergebnis. Boersengefluester.de rät, die Twintec-Aktie zu meiden. Noch gibt es einfach zu viele Unsicherheitsfaktoren.


Auf ihrer außerordentlichen Hauptversammlung am 30. September 2013  in Frankfurt haben die Aktionäre der Deutschen Wohnen den Weg für den geplanten Zusammenschluss mit dem Berliner Unternehmen GSW Immobilien geebnet. Rund 99,5 Prozent der anwesenden Stimmen votierten für das Vorhaben. „Nun sind die Aktionäre der GSW an der Reihe. Mit den gemeinsamen Portfolios und einem starken Fokus auf den Wachstumsmarkt Berlin können wir unsere Stärken und Potenziale optimal nutzen“, sagt Michael Zahn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Wohnen. Alle Hintergründe und Zusatzinfos zu dem Deal der beiden MDAX-Konzerne finden Sie HIER.


Wesentlicher Profiteur des Kursanstiegs bei Deag – allein seit Ende Juni 2013 gewann die Aktie des Konzertveranstalters um knapp 22 Prozent an Wert – ist Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA. Heliad hält 29,95 Prozent an dem Berliner Entertainment-Konzern. Zudem befinden sich Pakete an der Investmentbank Varengold (13,3 Prozent), an dem IT-Dienstleister Seven Principles (6,5 Prozent) sowie als Neuinvestment auch die Direktbank Flatex (14,3 Prozent) in den Depots der Beteiligungsgesellschaft. Insgesamt stehen allein diese Engagements für einen Börsenwert von gut 25 Mio. Euro. Zum Vergleich: Heliad bringt derzeit nur knapp 20 Mio. Euro auf die Waagschale. Hinzu kommen finanzielle Mittel von rund 25 Mio. Euro. Andererseits sorgen die wenig transparenten Strukturen von Heliad immer wieder für Diskussionsstoff in Börsenkreisen. Ein Viertel der Heliad-Anteile gehören der Asset-Management-Gesellschaft Altira, die wiederum von Bernd Förtsch kontrolliert wird. Zumindest in den vergangenen Tagen störten sich die Investoren an dieser Konstellation jedoch weniger. Die Heliad-Aktie bewegt sich stramm auf die Marke von 2 Euro zu. Für boersengefluester.de ist der Titel zumindest haltenswert.


Ausbruch erfolgt: Nach mehr als drei Monaten Seitwärtsphase ist der Aktienkurs von Francotyp-Postalia mit 3,80 Euro auf das Spitzenniveau des Jahres 2011 zurückgekehrt. Bereits Ende August hatte der Spezialist für Frankiermaschinen und elektronische Briefkommunikation ansprechende Halbjahreszahlen vorgelegt und seine Ziele für 2013 bestätigt. Demnach soll bei Erlösen von mindestens 168 Mio. Euro ein Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von mehr als 9 Mio. Euro herausspringen. Zum Vergleich: Der Börsenwert beträgt zurzeit 61,4 Mio. Euro. Die Experten von Hauck & Aufhäuser billigen dem Papier zurzeit ein Potenzial bis 4,70 Euro – das entspricht einer Wertsteigerung von knapp 24 Prozent. Boersengefluester.de hatte den Titel frühzeitig zum Kauf empfohlen. Weitere Infos finden Sie HIER.


Gaga-Medien: „Der Kölner Motorenbauer Deutz AG will in ein bis zwei Jahren wieder eine Dividende ausschütten. Das äußerte der Vorstandsvorsitzende Helmut Leube gegenüber der „Welt am Sonntag“ vom 29. September 2013. Die letzte Dividendenzahlung erfolgte für das Geschäftsjahr 2007.” Diese erstaunliche Meldung fand sich heute in zahlreichen Publikationen, und selbst etablierte etablierte Anlegerzeitschriften twitterten die vermeintlich brisante Botschaft der “Welt am Sonntag” an ihre Leserschaft. Dabei ist die Ankündigung von Deutz-Chef Leube so fürchterlich neu nicht. Bereits auf der Hauptversammlung am 30. April 2013 in Köln rief Leube seinen Aktionären zu: „Sobald die Voraussetzungen in der Zukunft erfüllt sind, möchten wir Sie auch in Form einer Dividende regelmäßig am Erfolg unseres Unternehmens beteiligen. Abhängig vom weiteren Geschäftsverlauf gehen wir derzeit davon aus, dass wir mit der Wiederaufnahme einer Dividendenzahlung in ein bis spätestens zwei Jahren beginnen können.“ Manchmal lohnt sich eben doch ein Blick auf die Investor-Relations-Seiten der Unternehmen.


Mit der Vorlage des Geschäftsberichts für 2012/13 (per 30. Juni) lässt sich B+S Banksysteme tiefer in die Karten blicken. So rechnet der Spezialist für Banksoftware für das laufende Geschäftsjahr mit Erlösen von 8 bis 8,5 Mio. Euro. Die operative Gewinnmarge setzt Vorstandschef Wilhelm Berger zwischen zehn und 15 Prozent an. Für 2014/15 haben sich die Münchner dann ein Umsatzziel von 9 bis 9,5 Mio. Euro auf die Fahnen geschrieben – bei vergleichbarer Rendite wie im laufenden Jahr. Zur Einordnung: Im jüngsten Geschäftsjahr kam B+S Banksysteme bei Erlösen von 7,99 Mio. Euro auf einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 0,898 Mio. Euro. Das entspricht einer operativen Marge von 11,2 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 8. Januar 2014 statt. Eine Dividende wird dort erneut nicht vorgeschlagen. Wer den Titel im Depot hat, kann engagiert bleiben. Der Börsenwert beträgt allerdings nur 8,9 Mio. Euro, wovon 28,48 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen sind. Dementsprechend illiquide ist das Papier.


Heißer Micro Cap. Seit Anfang August hat die Aktie von OTRS um 95 Prozent an Wert gewonnen und zählte damit zu den Top-Performern auf dem heimischen Kurszettel. Nun hat der Spezialist für frei downloadbare Helpdesk-Software (zuletzt etwa 800 Downloads pro Tag) seine Halbjahreszahlen vorgelegt. Bei einem Umsatzanstieg von 21 Prozent auf 2,39 Mio. Euro drehte das Ergebnis von minus 0,13 Mio. auf plus 0,02 Mio. Euro. Für das zweite Halbjahr zeigt sich Vorstandschef André Mindermann sehr zuversichtlich und rechnet mit einer „merklichen Steigerung der Umsatzerlöse in den Bereichen Consulting und Managed Services“. Das Ergebnis der Bad Homburger soll „deutlich positiv“ sein. Noch ist das Geschäft sehr stark auf Deutschland beschränkt, doch der Mindermann will Richtung Amerika und Europa expandieren. Die im schwach regulierten Entry Standard notierte Gesellschaft bringt es auf einen Börsenwert von knapp 9 Mio. Euro. Nur 22 Prozent davon befinden sich im Streubesitz. Das Papier eignet sich daher lediglich für extrem risikobereite Investoren. Von Analysten wird der Titel nicht beobachtet. Nach der Kursrally scheint eine Konsolidierungsphase angemessen.


Ein Drittel hat die Notiz des Blockheizkraftwerkherstellers 2G Energy seit dem Jahreshoch von Ende Mai 2013 bereits an Wert eingebüßt. Auslöser waren zunächst schlechte Nachrichten aus der Biogasbranche und von anderen Unternehmen aus dem Heizkraftsektor. Nun hat aber auch 2G Energy mit seinen Halbjahreszahlen massiv enttäuscht und selbst die zuletzt reduzierten Erwartungen der Analysten verfehlt. So kam die Gesellschaft per Ende Juni 2013 bei Erlösen von knapp 41,9 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 2,08 Mio. Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum standen noch fast 2,8 Mio. Euro operativer Gewinn in den Büchern. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser hatten mit einem EBIT von plus 1,6 Mio. Euro für das erste Halbjahr 2013 gerechnet. Zwar kalkuliert der 2G-Vorstand für das traditionell wichtigere zweite Halbjahr mit einer Belebung der Geschäfte. Gleichwohl passt Vorstandschef Christian Grotholt die Prognose für 2013 signifikant nach unten an. So soll bei Umsätzen zwischen 120 und 140 Mio. Euro ein EBIT von nur noch 3 bis 5 Mio. Euro herauskommen. Ursprünglich rechnete die Gesellschaft aus Heek nahe der holländischen Grenze mit Erlösen von 160 Mio. Euro und einer operativen Marge im „niedrigen zweistelligen Bereich“. Boersengefluester.de senkt die Gewinnschätzungen für 2G ebenfalls spürbar nach unten. Technologisch ist das Unternehmen vorn anzusiedeln und auch die Fokussierung auf erdgasbetriebene Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen sowie die Stärkung des Auslandsgeschäfts sind sinnvoll. Dennoch bleibt es dabei, dass die Entwicklung momentan klar hinter den Erwartungen zurück hinkt. Nur ein schwacher Trost ist dabei die vom Management für 2014 avisierte Steigerung von Umsatz und Ergebnis. Langfristig orientierte Anleger finden in 2G Energy ein prima Unternehmen. Kurzfristig dürfte die Notiz aber unter Druck bleiben. Der Börsenwert beträgt 124 Mio. Euro und entspricht somit etwa dem unteren Umsatzziel für 2013.


Auf dem heimischen Kurszettel zählt Adinotec zu den skurrilsten Werten. Die früher unter dem Namen Neosino für Nahrungsergänzungsmittel bekannte Firma setzt seine Produkte mittlerweile im Straßenbau ein, wo sie bodenstabilisierend wirken sollen. Mit einer russischen Firma wurde ein Joint Venture gegründet. Zudem ist Adinotec in Libyen aktiv. Inwiefern das dortige Straßensanierungsprojekt durch den gegenwärtigen Kriegszustand behindert ist oder gar brach liegt, ist schwer zu sagen. Zudem hat sich Adinotec in der Türkei und in Abu Dhabi positioniert. Im ersten Halbjahr kam die von dem früheren Teleplan-Chef Edmund Krix geführte Gesellschaft auf Erlöse von knapp 0,52 Mio. Euro und erzielte dabei einen Überschuss und fast 0,49 Mio. Euro. Klingt nach einer sensationellen Umsatzrendite, doch die Realität sieht nicht ganz so rosig aus. So weist das Unternehmen sonstige betriebliche Erträge von 1,00 Mio. Euro aus, die aus einem Forderungsverzicht der amola GmbH rühren. Hinter der Mehrheitsgesellschafterin steckt Firmenlenker Krix. Und so heißt es im Zwischenbericht: „Die Unternehmung ist bis zum Aufbau einer Innenfinanzierung finanziell abhängig von der Mehrheitsgesellschafterin Amola GmbH. Die Möglichkeit der Beschaffung von finanziellen Mitteln durch Banken ist derzeit nicht gegeben. Der Gewährung weiterer Mittel durch Anteilseigner sind derzeit ebenfalls Grenzen gesetzt, sodass der Fortbestand der Gesellschaft mittelfristig von einem entsprechend erfolgreichen Geschäftsverlauf abhängt.“ Soll heißen: Ohne die Zuschüsse des Vorstands würdne bei Adinotec wohl zügig die Lichter ausgehen. Der Börsenwert beträgt daher nur 2,6 Mio. Euro. Investmentqualität hat der Titel keinesfalls.


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29. September, 2013

Erstmals seit April 2012 hat die Notiz von Nabaltec die Marke von 8 Euro zurückerobert. Hintergrund des jüngsten Aufschwungs sind die ansehnlichen Halbjahreszahlen des Herstellers von flammhemmenden Füllstoffen und Keramikprodukten. Zwar lag der Gewinn von Zinsen und Steuern (EBIT) per Ende Juni 2013 mit 5,85 Mio. Euro noch um gut 13 Prozent unterhalb des entsprechenden Vorjahreswerts. Foch der Vorstand von Nabaltec bekräftigte die Einschätzung, dass diesmal kein Abflachen der Geschäftstätigkeit im zweiten Halbjahr zu erwarten sei, wie es 2012 und 2011 der Fall war. Für das laufende Jahr erwartet die aus dem gut 40 km von Regensburg entfernten Schwandorf stammende Gesellschaft ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine EBIT-Marge auf Vorjahresniveau. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben das Kursziel für Nabaltec zuletzt um knapp fünf Prozent auf 10,70 Euro angehoben und empfehlen den Titel weiter zum Kauf. Ebenfalls ein Hinweis auf die solide finanzielle Entwicklung: Der im Oktober emittierte Mittelstandsbond von Nabaltec (WKN: A1EWL9) notiert mit 104 Prozent signifikant über pari.


Kursparty bei der Sektkellerei Schloss Wachenheim AG. Um immerhin 13 Prozent ging es mit dem Aktienkurs des Schaumweinherstellers allein September nach oben. Nun hat das Unternehmen (Faber, Feist, Schloss Wachenheim, Nymphenburg Sekt) seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2012/13 vorgelegt und die hohen Erwartungen eingelöst. Bei einem Umsatzplus von 4,6 Prozent auf 307 Mio. Euro klettert der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 4,5 Prozent auf 20,8 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie legte von 1,11 auf 1,21 Euro. Zur Hauptversammlung am 28. November 2013 soll eine von 0,23 auf 0,30 Euro erhöhte Dividendevorgeschlagen werden. Demnach käme der Small Cap zurzeit auf eine Rendite von gut 2,8 Prozent. Für das neue Geschäftsjahr zeigt sich die in Trier ansässige Gesellschaft verhalten optimistisch. „Trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds gehen wir von leicht steigenden Umsatzerlösen aus und erwarten einen Konzernjahresüberschuss auf nach wie vor hohem Niveau“, sagt Wachenheim-Vorstandschef Wilhelm Seiler. Das lässt zwar Interpretationsspielraum. Auf dem gegenwärtigen Niveau wird der Titel aber immer noch deutlich unter Buchwert gehandelt. Nur auf die kurze Sicht sieht der Titel etwas heißgelaufen aus. Die Marktkapitalisierung beträgt momentan gut 83 Mio. Euro.




 

27. September, 2013

 

Höchste Alarmstufe bei 7days music. Das Musiklabel musste zum Halbjahr einen Umsatzeinbruch um fast 50 Prozent auf nur noch 0,638 Mio. Euro hinnehmen. Damit wurden die eigenen Erwartungen „signifikant verfehlt“, wie der Vorstand einräumt. Unterm Strich stand ein Verlust von 0,07 Mio. Euro. Folgende Aussagen aus dem Halbjahresbericht verdeutlichen, wie dramatisch es um das Unternehmen steht: „Die Gesellschaft verfügt derzeit über keine Kreditlinie. Die Finanzierung erfolgt aus Eigenmitteln sowie auf Grundlage von zwei wesentlichen Darlehen über insgesamt EUR 1,1 Mio. Zur Absicherung der Darlehen wurden alle Rechte aus dem Hot Katalog sowie alle daraus resultierenden gegenwärtigen und zukünftigen – auch bedingten und befristeten – Ansprüche und Forderungen abgetreten. Weiterhin wurden alle Rechte aus dem Jack White Katalog sowie alle daraus resultierenden gegenwärtigen und zukünftigen – auch bedingten und befristeten – Ansprüche und Forderungen abgetreten. … Sollte der 7days music entertainment AG nicht neues Kapital aus der Kapitalerhöhung noch im Verlauf des Geschäftsjahres 2013 zufließen, besteht die Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit.“ Hintergrund: Auf der Hauptversammlung am 30. August 2013 wurde eine Kapitalherabsetzung im Verhältnis 10:1 beschlossen. Abschließend sollen bis 3,633 Millionen neue Anteilscheine zu einem Ausgabepreis von mindestens 1 Euro begeben werden. Aktuell kostet das Papier 0,164 Euro (umgerechnet dem Kapitalschnitt 1,64 Euro). Bleibt abzuwarten, ob die Gesellschaft aus Unterföhring bei München tatsächlich Investoren findet. Der Börsenwert beträgt mickrige 0,74 Mio. Euro. Ein Listing lohnt sich für den früheren Neuer-Markt-Titel (Jack White Productions) bei so einer Größe längst nicht mehr.


Durchbruch für M.A.X. Automation: Knapp drei Monate nachdem die Gesellschaft begonnen hat, den Kauf der AIM-Grupp zu prüfen, wurde nun der Kaufvertrag abgeschlossen. Durch den Deal baut M.A.X. ihr Kerngeschäftsfeld Industrieautomation spürbar aus. Small-Cap-Kennern ist die AIM-Gruppe womöglich ein Begriff, da in dem Unternehmen wesentliche Teile der 2010 in die Insolvenz geschlitterten Rohwedder aufgegangen sind. Rohwedder führte Anfang 2006 außerdem ihre Tochter Roth & Rau an die Börse. Eigentümerin der AIM-Gruppe ist die Hamburger Günther Holding GmbH, die auch bei dem SDAX-Unternehmen Tipp24 knapp ein Viertel der Anteile hält. Abgeschlossen werden soll der Deal noch im laufenden Jahr. So steht unter anderem noch die Zustimmung der Kartellbehörden aus. Verbunden mit der Transaktion sind umfangreiche Veränderungen in der Aktionärsstruktur: Großinvestoren wie die Fortas AG  trennen sich von ihren Stücken und ermöglichen so der der Günther-Gruppe, mit bis zu 29,9 Prozent bei M.A.X. Automation einzusteigen. „Zusammen mit der AIM-Gruppe wird die M.A.X. Automation künftig ein neues Gewicht haben – auf unseren internationalen Kundenmärkten wie am Kapitalmarkt“, sagt Bernd Priske, Vorstand von M.A.X. Automation. Noch sind zwar so gut wie keine Details zu den Konditionen der Übernahme bekannt, doch die Aktie sollte ihre bald zwei Monate dauernde Seitwärtsbewegung demnächst beenden und wieder auf Nordkurs schwenken. Weitere Informationen finden Sie HIER.


Einen Blick wert scheint momentan die Aktie von Tonkens Agrar. Für das Geschäftsjahr 2012/13 hat das Unternehmen mit Umsätzen von 16,9 Mio. Euro das avisierte Erlösziel von 16 bis 17 Mio. Euro gut erreicht. Das Ergebnis drehte von minus 0,79 Mio. auf plus 1,3 Mio. Euro. Bezogen auf die gesamte Aktienstückzahl entspricht das einem Gewinn je Anteilschein von rund 0,78 Euro. Zum Halbjahr kam Tonkens zwar noch auf einen Überschuss von 2,14 Mio. Euro. Angesichts der Aufwendungen für Saatgut und Futter, die in das zweite Geschäftshalbjahr fallen, hatte der Vorstandschef Gerrit Tonkens bereits darauf hingeweisen, dass der Sechs-Monats-Profit am Ende nicht zu halten sein wird. In der laufenden Saison erzielte Tonkens bislang „sehr zufriedenstellende Ernteerträge“ – trotz der dramatischen Regenfälle im Juni. Bereits im Kurs niedergeschlagen haben sich die verstärkten Investor-Relations-Aktivitäten der Gesellschaft. Mitte September hatte Tonkens Investoren nach Stemmern in Sachen-Anhalt eingeladen und die Besucher von der Qualität der Böden und des Geschäftsmodells überzeugt. Zudem soll M.M. Warburg die Coverage des Small Caps aufnehmen. Tonkens Agrar kommt auf einen Börsenwert von knapp 20 Mio. Euro und ist damit deutlich kleiner als KTG Agrar, die rund 97 Mio. Euro auf die Waagschale bringen. Kurzfristig interessanter sieht trotzdem die Tonkens-Aktie aus. Die kompletten Zahlen für 2012/13 will die Gesellschaft im Oktober vorlegen.




 

26. September, 2013

Fast genau vier Monate nachdem Leifheit sich von seinem bisherigen Vorstandschef Georg Thaller getrennt hat, präsentiert der Haushaltsgerätehersteller nun einen Nachfolger: Es ist Thomas Radkte, der derzeit noch bei Herlitz unter Vertrag steht. Ein genauer Einstiegszeitpunkt steht zwar noch nicht fest, aber schon jetzt bekommt der 52jährige jede Menge Vorschusslorbeeren. „Wir haben mit Thomas Radke einen neuen Vorstandsvorsitzenden für Leifheit gewinnen können, der bei ausnahmslos renommierten internationalen Markennamen das Markenartikelgeschäft kennen und führen gelernt hat. Er bringt so die besten Voraussetzungen mit, das Profil der Leifheit-Marken weiter zu schärfen und damit das erwartete Wachstum zu sichern“, sagt Helmut Zahn, Aufsichtsratsvorsitzender von Leifheit. Zwischen Thaller und dem Leifheit-Finanzvorstand Claus-Otto Zacharias, der die Nassauer zuletzt interimsmäßig allein führte, gab es heftige Meinungsverschiedenheiten. Zudem hatten die Großaktionäre HOME Beteiligungen GmbH und MKV Verwaltungs GmbH damals angekündigt, den längst eingeleiteten Verkaufsprozess für ihre Aktien zu stoppen weiterhin mit ihren Beteiligungen von insgesamt rund 59 Prozent bei Leifheit engagiert bleiben zu wollen. Hinter den beiden Adressen stecken die Erben der miteinander verwandten Familien Schuler-Voith und Knapp-Voith. Positiv an der jetzigen Personallösung ist auf jeden Fall, dass Zacharias in der Position des Finanzvorstands an Bord bleibt. Zudem ist wichtig, dass endlich Ruhe einkehrt. Leifheit kommt auf einen Börsenwert von 150 Mio. Euro. Der Schreibwarenhersteller Herlitz, eine Art Dauersanierungsfall, bringt nur noch etwa 17,5 Mio. Euro an Kapitalisierung auf die Waagschale. Leifheit ist für Langfristanleger vermutlich eine gute Wahl. Von Herlitz kann man das nicht gerade behaupten.


Seit mittlerweile vier Jahren hängt der Aktienkurs von KTG Agrar in einer Seitwärtsrange zwischen grob 14 und 17 Euro fest. Derzeit bewegt sich die Notiz des Agrarunternehmens mit knapp 16 Euro dabei im oberen Mittelfeld dieser Spannbreite. Neue Impulse erhofft sich KTG Agrar von den nun vorgelegten Halbjahreszahlen. Bei einem Umsatzanstieg von 116,6 Prozent auf 67,8 Mio. Euro kletterte das operative Ergebnis um 46,3 Prozent auf 12,0 Mio. Euro. „Die massiven Investitionen der vergangenen Jahre zahlen sich mehr und mehr aus“, sagt Siegfried Hofreiter, Vorstandsvorsitzender von KTG Agrar. Zu beachten ist, dass das erste Geschäftshalbjahr bei KTG Agrar traditionell schwächer ausfällt als die zweite Abrechnungsperiode. Die Analysten von Independent Research rechnen derzeit für 2013 mit Erlösen von 158 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 25,5 Mio. Euro. Unterm Strich kalkulieren sie aber mit einem Gewinnrückgang von gut einem Viertel auf 6,2 Mio. Euro. Hintergrund: KTG Agrar hatte im Vorjahr allein aus der Umplatzierung von Aktien der Tochter KTG Energie einmalige Erlöse von 16 Mio. Euro erzielt. Das Kursziel setzte Independent Research Anfang August bei 19 Euro fest. KTG Agrar bietet eine knackige Wachstumsstory aus dem Agrarsektor. Immerhin decken die Hamburger mittlerweile die gesamte Wertschöpfungskette ab. Ein nicht zu unterschätzendes Risiko ist jedoch die sehr hohe Verschuldung. Detaillierte Zahlen stehen mit dem für den 30. September 2013 terminierten Halbjahresbericht an. Vorerst ist das Papier von KTG Agrar eine Halten-Position.




 

25. September, 2013

Nach oben ausgebrochen ist der Aktienkurs von Delignit. Zuvor war die Notiz des Holzverarbeiters nahezu ein halbes Jahr im Bereich um zwei Euro festgehangen. Delignit stellt Verkleidungsteile, wie sie etwa im Laderaum Kleintransportern eingesetzt werden, her. Zudem scheint die Gesellschaft aus Blomberg den Eintritt ins Bahngeschäft zunehmend umzusetzen. Für Kursfantasie sorgt ein Großauftrag mit einem Automobilhersteller, der ab 2014 für einen Wachstumsschub bei Umsatz und Gewinn sorgen könnte. Derzeit kommt Delignit auf einen Börsenwert von 19,6 Mio. Euro. Gemessen an den Flüsterschätzungen für 2014 wird der Titel mit einem knapp einstelligen KGV gehandelt. Drei Viertel der Aktien von Delignit befinden sich im Besitz der Beteiligungsgesellschaft MBB Industries. Beide Werte sind aussichtsreiche Investments aus dem Small-Cap-Sektor.


Nach den sehr schwachen Halbjahreszahlen von Heliocentris Energy Solutions haben die Analysten von Close Brothers Seyler ihre Ergebnisprognosen für 2013 von minus 0,50 Euro auf minus 0,88 Euro pro Aktie nach unten angepasst. Damit sehen sie sich nun stärker auf der „konservativen Seite“. Für 2014 erwarten sie für den Anbieter von Stromversorgungslösungen für Telekomkonzerne noch einen ganz leicht negativen Abschluss. Dann sollte bei den Berlinern jedoch endlich der Knoten für das Massengeschäft platzen. Für 2015 rechnet Close Brothers Seydler nun mit einem Gewinn pro Anteilschein von 0,42 Euro (zuvor 0,34 Euro). Auf Basis dieser Prognose kommt der Small Cap auf ein KGV von 14,4. Das Kursziel siedeln die Finanzexperten weiter bei 8 Euro an, auch an ihrer Einschätzung „Kaufen (hohes Risiko) “ haben die Frankfurter nicht gerüttelt. Zurzeit kostet die Heliocentris-Aktie 6,05 Euro.


Es war nur noch eine Formalie: Nun hat aber auch der Aufsichtsrat von Borussia Dortmund dem Dividendenvorschlag von 0,10 Euro pro Aktie für das Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende Juni) zugestimmt. Die gesamte Ausschüttungssumme beträgt 6,14 Mio. Euro und ist damit um zwei Drittel höher als im Jahr zuvor. Die Hauptversammlung des BVB findet am 25. November 2013 statt. Auf Basis des aktuellen Kurses von 3,69 Euro ergibt sich eine Rendite von brutto 2,7 Prozent. Analysten trauen dem Titel einen Vorstoß bis in den Bereich um 5 Euro zu und raten zum Kauf.


Der deutliche Sprung über die Marke von 3 Euro hatte es bereits in den vergangenen Tagen vermuten lassen. Bei Phoenix Solar stehen offenbar gute Nachrichten an. Und so kam es auch: Gut drei Monate nach dem letzten Auftrag aus Singapur hat der Solarprojektierer aus Sulzemoos dort erneut eine Ausschreibung mit einer Leistung von mindestens 1,2 Megawatt gewonnen. Die Inbetriebnahme der größten Photovoltaikanlage Singapurs ist für Ende 2013 geplant. Phoenix Solar hat eine schmerzliche Restrukturierung hinter sich und konzentriert sich seit dem nahezu ausschließlich auf das Auslandsgeschäft in Asien und den USA. Der Börsenwert des früher sogar im TecDAX gelisteten Unternehmens beträgt rund 25 Mio. Euro. Seit Jahresbeginn hat die Notiz bereits um 235 Prozent an Wert gewinnen. Boersengefluester.de hatte frühzeitig auf den Hot Stock aufmerksam gemacht (HIER). Kurzfristig könnte eine Präsentation des Vorstands vor institutionellen Investoren in London den Kurs nochmals anheizen.




 

24. September, 2013

Für das Geschäftsjahr 2013/14 müssen sich die Aktionäre von Beta Systems auf einen operativen Verlust von bis zu 3 Mio. Euro einstellen. Hintergrund sind erhebliche Investitionen in neues Personal und in die Produktenwicklung. Das teilte der Softwarespezialist zur Verarbeitung großer Datenmengen mit. Ab dem Geschäftsjahr 2014/15 soll sich die Offensive dann in entsprechenden Umsatzsteigerungen auswirken. Größter Aktionär der Berliner – mit mittlerweile mehr als 48 Prozent – ist die Deutsche Balaton AG. Sie übt auch im Aufsichtsrat von Beta Systems entsprechenden Einfluss aus. Dem Kontrollgremium wurde das Budget vorgestellt – also ist Balaton zumindest im Boot. Kritiker werfen der Beteiligungsgesellschaft vor, sie habe es auf die hohen liquiden Mittel von zuletzt rund 32 Mio. Euro abgesehen. Für erhitzte Diskussionen sorgte 2013 unter anderem eine angekündigte, dann aber wieder abgeblasene Kapitalerhöhung, mit der die Heidelberger ihren Anteil hätten günstig ausbauen können. Für März 2014 hat die frühere Neuer-Markt-Firma den Wechsel des Börsensegments vom General Standard in den weniger regulierten Entry Standard angekündigt. Ziel ist es, Kosten zu sparen. Für das noch laufende Geschäftsjahr rechnet Beta Systems bei Erlösen von 38 bis 40 Mio. Euro mit einem EBIT von 1 bis 2 Mio. Euro. Der Börsenwert beträgt etwa 37,2 Mio. Euro. Letztlich ist die Aktie eine Spekulation auf eine Sonderausschüttung oder eine weitere Anteilsaufstockung durch die Deutsch Balaton.


Mit rund 21 Euro ist die Südzucker-Aktie mittlerweile das Niveau von vor zwei Jahren zurückgefallen. Auslöser des neuerlichen Schwächeanfalls sind die vorläufigen Halbjahreszahlen für das Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende Februar). Bei einem Umsatzanstieg von 3,3 Prozent knickte das operative Ergebnis um gut 24 Prozent auf 425 Mio. Euro ein. Angesichts des untypisch hohen Vorjahreswerts und der bereits angekündigten deutlichen Ergebnisabkühlung ist diese Entwicklung eigentlich nicht sonderlich überraschend. Übel aufgestoßen ist allerdings, dass der Vorstand selbst das Ergebnisziel von 825 Mio. Euro für zunehmend anspruchsvoll hält. Zur Einordnung: Im Geschäftsjahr 2012/13 kam der Zuckerproduzent auf einen Gewinn von 974 Mio. Euro. Die skeptische Formulierung des Jahresziels hängt unter anderem mit der Entwicklung bei Cropenergies zusammen. Die Mannheimer, an denen Südzucker 69 Prozent der Stimmen hält, hatten Mitte Juli die Übernahme des britischen Bioethanolherstellers Ensus gemeldet und angesichts der zu erwartenden Integrationskosten in einem Atemzug die Gewinnprognose um 10 Mio. Euro gekürzt. Die kompletten Zahlen will Südzucker am 10. Oktober veröffentlichen. Derzeit kommt das Unternehmen auf einen Börsenwert von 4,31 Mrd. Euro. Bereits Anfang September hatten die Analysten von Exane BNP der Südzucker-Aktie mit einer deutlichen Verkaufsempfehlung einen heftigen Knacks versetzt. Das Kursziel hatten die Banker in ihrer Studie von 28 auf 15 Euro gestaucht. Ihrer Meinung nach sei es nur eine Frage der Zeit, bis Südzucker die Ziele erneut nach unten korrigieren müsse. Der vorläufige Halbjahresüberblick spielt den Experten somit voll in die Karten. Und beim gegenwärtigen Kurs von 21,12 Euro ist noch fast 30 Prozent Luft nach unten bis zur Zielmarke von Exane BNP. Für boersengefluester.de ist der Titel dennoch haltenswert – auch aufgrund der mittlerweile vergleichsweise moderaten Bewertung. Zudem gibt es noch die charttechnische Hoffnung, wonach sich der Bereich um 20 Euro als tragfähige Unterstützung erweisen könnte. Langfristanleger bleiben also engagiert in dem MDAX-Papier.


In die Nähe ihrer Jahreshochs von Februar und März 2013 hat sich die GfK-Aktie zurückgepirscht. Gemessen an den Kurszielen der meisten Analysten müsste der Anteilschein des Marktforschungsunternehmens nun weitgehend ausgereizt sein. Andererseits: Sollte die Notiz den Bereich um 45 Euro signifikant überspringen, würde sich – zumindest aus charttechnischer Sicht – neues Kurspotenzial eröffnen. Nach einem relativ verhaltenen Start hat der MDAX-Konzern im zweiten Quartal mit seinen Zahlen deutlich an Fahrt gewonnen. Bis Ende Juni waren beinahe 80 Prozent des prognostizierten Jahresumsatzes verbucht oder im Auftragsbestand enthalten. Zurzeit befindet sich die Gesellschaft auf Roadshow. Gut möglich, dass weitere Investoren auf den Titel aufmerksam werden.


Die Aktie von Rheinmetall gehörte in den vergangenen Wochen zu den stärksten Titeln innerhalb des MDAX. Offenbar haben die Anleger dem Konzern mittlerweile die saftige Gewinnwarnung von Ende Juli verziehen. Während der Automobilzuliefersektor zurzeit plangemäß läuft, kämpfen die Düsseldorfer im Wehrbereich mit Etatkürzungen wichtiger Abnehmerländer. Insbesondere das Munitionsgeschäft entwickelt sich schwächer als gedacht. Nun haben die lange Zeit sehr skeptischen Analysten von Hauck & Aufhauser ihre Einschätzung für die Rheinmetall-Aktie von Verkaufen auf Halten heraufgestuft und das Kursziel von 32 auf 43 Euro nach oben gesetzt. Gleichzeitig haben die Analysten ihre Prognose für das 2013er Ergebnis je Aktie von 0,83 auf 1,40 Euro aufgestockt. Für 2014 sehen die Experten einen Gewinn pro Anteilschein von 3,03 Euro, für 2015 rechnen sie mit 4,78 Euro – jeweils etwas weniger als zuvor. Auf Basis dieser Prognosen käme das Papier auf ein 2015er Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur 8,8.


Der TecDAX-Konzern PSI rückt von seinen Zielen für 2013 ab. Angesichts hoher Entwicklungskosten für neue Produkte und Belastungen aus einem Gerichtsverfahren mit einem Kunden aus der Tschechischen Republik von 2009 rechnet PSI für das dritte Quartal mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 2,8 Mio. Euro. Im Schlussviertel soll ein EBIT von 4,5 Mio. Euro anfallen. Per saldo dürfte das EBIT des Softwareanbieters für den Einsatz im Bereich Energiemanagement im laufenden Jahr damit nur rund 5,2 Mio. Euro betragen. Ursprünglich hatte PSI eine Spanne von 14 bis 17 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Für die Folgejahre geben sich die Berliner ebenfalls zurückhaltender und kappen die EBIT-Ziele auf 12 Mio. (für 2014) und 15 Mio. Euro (für 2015). PSI leidet unter dem Sparkurs der großen Stromversorger, die unter den Folgen der Energiewende ächzen – mit ein Grund, warum sich PSI stärker auf den Bahnsektor konzentriert. Eine leise Hoffnung Richtung Politik hat der PSI-Vorstand dennoch: „Sollte die neue Bundesregierung ein neues Energiemarktdesign verabschieden, das wie angestrebt den Investitionsstau bei den Energienetzen löst, könnten die Planwerte für den Energiebereich drastisch nach oben korrigiert werden.“ Ob dieser Mutmacher berechtigt ist, lässt sich derzeit freilich nicht sagen. PSI hatte 2013 bislang stets als „Übergangsjahr“ bezeichnet. Nun deutet sich aber eine längere Phase der Herausforderungen an. Pikant: Größter Aktionär von PSI ist mit einem Anteil von knapp 18 Prozent der Stromversorger RWE. Anleger sollten die PSI-Aktie vorerst weiter meiden.




 

23. September, 2013

Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 21. November 2013 soll über den Börsenrückzug (Squeeze out) von Terex Material Handling & Port Solutions entschieden werden. Bekannter dürfte den meisten Anlegern das ehemalige MDAX-Unternehmen unter seinem früheren Namen Demag Cranes sein. Der amerikanische Großaktionär und Baumaschinenhersteller Terex hält mittlerweile mehr als 95 Prozent der Aktien und treibt die Integration in die Konzernmutter „verstärkt voran“. Die Halbjahreszahlen von Terex Material Handling & Port Solutions sehen nicht wirklich gut aus. Bei Erlösen von 22,8 Mio. Euro weist das Unternehmen im Einzelabschluss einen Verlust von 18,17 Mio. Euro aus. Mit den früheren Ergebnissen sind diese Zahlen allerdings nicht mehr vergleichbar. Beim gegenwärtigen Aktienkurs von 63 Euro beträgt der  Börsenwert rund 1,33 Mrd. Euro. Der US-Konzern Terex hatte im Juli 2011 eine Übernahmeofferte über 45,50 Euro je Aktie von Demag Cranes vorgelegt. 2012 wurde ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag unterzeichnet. Die Garantiedividende beträgt seit dem (netto) 3,04 Euro pro Anteilschein – was einer Rendite von 4,8 Prozent entspricht.


Wenn ein Unternehmen mit einem Börsenwert gut 58 Mio. Euro zum Halbjahr mit Erlösen von 0,222 Mio. Euro und einem Verlust von 3,505 Mio. Euro daherkommt, reagieren die Investoren im Normalfall extrem nervös. Anders bei Formycon: Hier griffen die Anleger sogar noch zu – trotz der auf den ersten Blick wenig erbaulichen Zahlen. Hintergrund: Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung Nachahmerprodukten für biotechnologisch hergestellte Medikamente – sogenannt Biosimilars – fokussiert. Und offenbar kommt die Gesellschaft bei diesem Plan gut voran. „Wir freuen uns, dass unsere Arbeit auf so große Resonanz bei den wichtigen Akteuren im Markt stößt. Es zeigt uns, dass sie passgenau auf deren Bedürfnisse zugeschnitten ist“, berichtet Formycon-Finanzvorstand Nicolas Combé im Zwischenabschluss. Zudem betont das Management, dass die eigenen Zielsetzungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt „deutlich übertroffen” seien. Konkrete Erläuterungen enthält der Halbjahresbericht von Formycon allerdings nicht. Der Titel ist ein reinrassiger Hoffnungswert mit hohen Chancen und Risiken. Das Eigenkapital betrug zum Halbjahr 8,76 Mio. Euro. Die Liquiden Mittel erreichten 4,63 Mio. Euro. Zuletzt hatte das Unternehmen eine weitere Kapitalerhöhung angekündigt. Ein Interview mit dem kompletten Vorstand von Formycon finden Sie HIER.


Chinesische Unternehmen mit Börsennotiz in Deutschland bleiben – bleiben von wenigen Ausnahmen abgesehen – Problemfälle. Nun hat Fast Casual Wear seine für den 27. September 2013 in Köln angesetzte Hauptversammlung kurzerhand abgesagt. Keine Wort der Begründung. Auf der Homepage des Herstellers von Freizeitkleidung heißt es lediglich: „Der Vorstand der FAST Casualwear AG bittet die Aktionärinnen und Aktionäre des Unternehmens für diese Unannehmlichkeit um Entschuldigung.“ Fast Casual Wear hatte Ende August einen um 28 Prozent auf 10 Mio. Euro reduzierten Gewinn vor Zinsen und Steuern für das erste Halbjahr bekanntgegeben. Der komplette Zwischenbericht ist laut Finanzkalender weiterhin für den 30. September angesetzt. Das Unternehmen kam am 9. Juli 2012 zu einem Preis von 5 Euro an die Börse. Derzeit kostet das Papier noch 0,75 Euro. Das entspricht einem Börsenwert von 8,5 Mio. Euro. Finger weg!


Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihr Kursziel für die Aktie von Homag von 20 auf 22 Euro erhöht. Zuvor hatte der Spezialist für Holzbearbeitungsmaschinen einen Investorentag am Firmensitz in Schopfloch durchgeführt und die Ziele für 2013 bekräftigt. Angesichts der guten operativen Entwicklung haben die Wertpapierexperten ihre Gewinnschätzungen für 2014 und 2015 nochmals nach oben genommen und empfehlen den Titel unverändert zu Kauf. Größter Aktionär von Homag ist das SDAX-Unternehmen Deutsche Beteiligungs AG. Weitere Infos zu Homag finden Sie HIER.


Nun ist die Katze aus dem Sack: SGL Carbon will mit seinem Kostensenkungsprogramm „SGL2015“ bis Ende 2015 rund 150 Mio. Euro einsparen. Ein Drittel davon soll noch im laufenden Jahr umgesetzt werden. Das Zahlenwerk der Wiesbadener dürfte 2013 tiefrot ausfallen, denn der wesentliche Teil der zuvor notwendigen Einmalaufwendungen wird in den aktuellen Abschluss einfließen. Ebenso überprüft werden sollen die weltweiten Produktionsstrukturen. „Die Restrukturierung des Unternehmensportfolios umfasst mögliche Verlagerungen bzw. Überführung von Aktivitäten in Partnerschaften sowie gegebenenfalls Einstellung oder Verkauf von Randaktivitäten“, heißt es offiziell. Konkrete Entscheidungen sind hier aber offenbar noch nicht gefallen. SGL Carbon gab Ende Juni eine saftige Gewinnwarnung bekannt und kündigte daher im Halbjahresbericht ein umfangreiches Sparprogramm an. Die Aktie hat sich seit Anfang Juli ganz manierlich entwickelt. Selbst die Degradierung vom MDAX in den SDAX hat das Papier gut verkraftet. Dennoch: SGL Carbon ist eine riskante Wette auf den Turnaround. Die Analysten sind angesichts der hohen Bewertung skeptisch. Mutige Anleger greifen dennoch zu. Weitere Informationen finden Sie HIER.


Ziemlich deutlich hat der Aktienkurs von Estavis in den vergangenen Tagen die Marke von 2 Euro überschritten. Nun hat das Immobilienunternehmen seinen Geschäftsbericht für 2012/13 (per Ende Juni) vorgelegt. Die strategische Neuausrichtung zahlt sich aus: Bei Erlösen von knapp 119Mio. Euro  erzielten die Berliner einer Überschuss von 1,5 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie drehte von minus 0,21 auf plus 0,09 Euro. Nach den jüngsten Zukäufen kommt Estavis auf einen Bestand von rund 2100 Wohnungen. Zuversichtlich zeigt sich Vorstand Thorsten Cejka für die weitere Entwicklung: „Da wir für die Zukunft keine Belastungen mehr aus dem Altgeschäft erwarten und von einer weiterhin erfolgreichen operativen Entwicklung in unseren beiden strategischen Geschäftsfeldern ausgehen, werden sich die daraus resultierenden Beiträge im laufenden Geschäftsjahr und in den Folgejahren deutlich stärker im Konzernergebnis niederschlagen als das bisher möglich war.“ Estavis bringt es derzeit auf einen Börsenwert von 38,3 Mio. Euro. Knapp 36 Prozent davon befinden sich im Streubesitz. Annähernd 16 Prozent der Stimmen hält – über die Bernau Invest GmbH – der Aurelius-Vorstandschef Dirk Markus. Gut elf Prozent befinden sich in den Depots der Vermögensverwaltung Flossbach von Storch. Stellvertretender Aufsichtsratschef von Estavis ist Rolf Elgeti, der wiederum Vorstandsvorsitzender bei dem MDAX-Konzern TAG Immobilien ist. Ein illustrer Kreis also. Die Estavis-Aktie ist sehr spekulativ, hat aber durchaus Charme.




 

22. September, 2013

Paukenschlag bei SKW Stahl-Metallurgie. Zeitgleich mit dem Abschied aus dem SDAX hat die langjährige Vorstandsvorsitzende Ines Kolmsee ihren Rückzug bei dem Zulieferer für die Stahlindustrie angekündigt. „In den vergangenen rund zehn Jahren wurde mein Leben vor allem durch meine Tätigkeit für die SKW Metallurgie geprägt. Daher sehe ich nun den richtigen Zeitpunkt, die Verantwortung in neue Hände zu übergeben und mich mehr meiner Familie, aber auch neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen“, begründet Kolmsee ihre Entscheidung. Die Suche nach einem Nachfolger hat bereits begonnen, wie Titus Weinhammer, der Vorsitzendes des Aufsichtsrats von SKW betonte. Die Entscheidung von Ines Kolmsee kommt überraschend. Als eine der wenigen Frauen in den Vorstandsetagen der heimischen börsennotierten Gesellschaften, hatte sie eine beachtliche Popularität erlangt. Die Degradierung aus dem SDAX ist allerdings auch ein Zeichen für die wirtschaftlichen Unwägbarkeiten von SKW Stahl. Das Unternehmen bewegt sich in einem extrem zyklischen Markt und hat in den vergangenen Jahren viel investiert, um so die Ertragskraft zu stärken. Die SKW-Aktie ist nicht hoch bewertet. Nun kommt es darauf an, rasch einen passenden Nachfolger – oder eine Nachfolgerin – für Frau Kolmsee zu finden.


Am 23. September 2013 werden die Indexänderungen der Deutschen Börse umgesetzt. Damit sind ab Montag Osram Licht, Evonik Industries und RTL Group im MDAX vertreten. In den SDAX kommen neu BayWa, Deutsche Annington, der Gabelstaplerhersteller Kion Group, Puma und SGL Carbon. In den TecDAX haben es Compugroup Medical und der Bausoftwarespezialist Nemetschek geschafft. Die Indexwelt der Deutschen Börse verlassen, müssen Praktiker, SKW Stahl-Metallurgie, die Medienfirma Highlight Communications, der Fördersystemehersteller SMT Scharf, Netzwerkspezialist Euromicron und Süss Microtec. Alle Hintergrundinformationen zu der Entscheidung des Arbeitskreises Aktienindizes vom 4. September 2013 finden Sie HIER. Die nächste Indexüberprüfung ist für den 4. Dezember 2013 angesetzt. Regulär steht zu diesem Termin nur der SDAX auf der Agenda. Ebenfalls wichtig: Die Aktie der Deutschen Post rückt mit Wirkung zum 23. September in den Euro Stoxx 50 auf und ersetzt dort den Stahlwert Arcelor Mittal. Damit sind künftig 14 DAX-Werte gleichzeitig auch in dem Blue-Chips-Index der Aktien aus dem Euro-Raum vertreten.




 

20. September, 2013

Erwartungsgemäß vollständig platziert wurde die Kapitalerhöhung im Verhältnis 3:1 von Analytik Jena. Wesentlich interessanter ist daher, wie sich die Anteilsverhältnisse bei dem Laborausstatter verschoben haben. Im Zentrum steht die Endress+Hauser-Gruppe, die ihre Position bei Analytik Jena ausbauen will und dabei als „willkommener“ Partner gilt. Indirekt hatten sich die Schweizer verpflichtet, nicht nur ihr Bezugsrecht über 424.682 Aktien auszuüben, sondern auch die von den restlichen Anteilseignern nicht bezogenen neuen Papiere zu übernehmen. Insgesamt wurden 1.950.232 junge Aktien von Analytik Jena angeboten. Der Beteiligungsfonds Thüringer Industriebeteiligungs-GmbH & Co. KG (TIB) hatte sich – entsprechend seinen Bezugsrechten – auf den Erwerb von 337.333 Aktien festgelegt. Laut offizieller Mittteilung lag die gesamte Bezugsquote bei 86,6 Prozent. Demnach hat Endress+Hauser noch zusätzlich 260.554 Papiere übernommen, wodurch sich ihr Bestand auf 1.959.283 Stücke erhöht haben müsste. Bezogen auf die gesamte neue Aktienzahl von 7.655.697 Papiere entspricht das einem Anteil von 25,59 Prozent – nach zuvor 22,33 Prozent. Wichtige Botschaften für Privatanleger: Bei der Kapitalerhöhung haben überraschend viele Investoren mitgezogen. Zuvor gingen Marktbeobachter davon aus, dass Endress+Hauser nach der Maßnahme bereits die Schwelle von 30 Prozent überschreiten könnte und somit eine Pflichtangebot für die restlichen Aktionäre fällig werden würde. Das scheint nun – noch – nicht der Fall zu sein. Die Chancen stehen daher gut, dass die Schweizer über den Markt weiter zukaufen werden. Das verleiht dem Small Cap Analytik Jena weitere Kursfantasie, auch wenn die fundamentale Bewertung bereits anspruchsvoll ist.


Von den im März 2012 erreichten Höchstkursen im Bereich um 1,75 Euro hat die Aktie von Cybits mittlerweile deutlich mehr als 55 Prozent eingebüßt. Neben regulatorischen Verschiebungen im Bereich des De-Mail-Gesetzes sorgt ein länger als gedachtes Lizensierungsverfahren für Sportwettenanbieter für trübe Stimmung. Cybits hat eine Online-Identifizierungslösung entwickelt, mit dem das Unternehmen dem traditionellen Postident-Verfahren der Deutschen Post Konkurrenz machen will. Noch sprudeln die Erträge aber längst nicht wie gedacht. Auch die ursprünglich erhofften Meldungen von Banken, bei der Kontoeröffnung von Neukunden auf das Identifizierungsverfahren von Cybits zu setzen, bleiben aus. Die zuletzt gemeldeten Kunden Fidor Bank und Fidelity reichen schon viele Monate zurück. Mitte 2013 hat Cybits immerhin eine Wandelanleihe platziert und knapp 1 Mio. Euro eingenommen. Signifikante Erlöse aus dem De-Mail-Bereich erwarten die Wiesbadener nun erst ab dem vierten Quartal 2013. Ursprünglich sollte das Geschäft bereits im zweiten Jahresviertel anlaufen. Die vielen Verzögerungen aus dem regulatorischen Umfeld hat Cybits sicher nicht zu verantworten. Dennoch sind die bislang mit dem – ja bereits existierenden – Produkt erreichten Umsätzgrößen eine Enttäuschung. Zum Halbjahr kam die Gesellschaft bei Erlösen von 0,41 Mio. Euro auf einen Fehlbetrag von 0,92 Mio. Euro. Cybits-Aktie besser meiden.


Die Beteiligungsgesellschaft Deutsche Balaton spielt offenbar mit dem Gedanken, eine Anleihe oder ein Schuldscheindarlehen zu emittieren. „Die Möglichkeit hierzu wird die Gesellschaft in den kommenden Wochen prüfen“, heißt es offiziell. Das Rating steht bereits: Von Creditreform gab es ein ansehnliches „A–“. Zum Halbjahr kamen die Heidelberger auf eine Eigenkapitalquote von knapp 67 Prozent. Die Gesellschaft genießt unter Value Anlegern einen tadellosen Ruf. Bekannte börsennotierte Engagements sind etwa Beta Systems, die Hardwarespezialist Hyrican oder die Genussscheine von Drägerwerk. Großen Erfolg hatte Deutsche Balaton aber auch mit dem Abfindungspoker bei W.E.T. Automotive. Mittlerweile ist das Paket in Aktien des übernehmenden US-Automobilzulieferers Gentherm getauscht. Für Diskussionsstoff hatten die heidelberger mit ihren Engagements bei den chinesischen Sportmodeanbietern Goldrooster und Ming Le Sport gesorgt. Für langfristig orientierte Anleger ist die Deutsche Balaton eine interessante Alternative aus dem Small-Cap-Sektor. Der Börsenwert beträgt rund 150 Mio. Euro. Mitte 2008 hatte Deutsche Balaton bereits eine Anleihe im Volumen von 10 Mio. Euro ausgegeben. Der Bond mit einem Kupon von fünf Prozent versehene Bond lief am 1. Juli 2013 aus.


Bei leicht rückläufigen Erlösen von 50,7 Mio. Euro kletterte der operative Gewinn des Finanzdienstleisters Lang & Schwarz im ersten Halbjahr 2013 von 0,21 auf gut 0,49 Mio. Euro. „Die leichte Belebung des ersten Quartales 2013 hat sich im zweiten Quartal 2013 fortgesetzt'”, sagt Vorstand André Bütow. Wichtigster Lieferant zum Rohergebnis der Düsseldorfer bleibt der Bereich „Issuing“, also die Begebung derivativer Finanzprodukte. Rund 45 Prozent steuern zu etwa gleichen Teilen die Tätigkeit als Market Maker sowie der Wertpapierhandel zu. Positiv entwickelt sich die Beteiligung an Wikifolio. Lang & Schwarz engagierte sich im Februar 2013 im Rahmen einer Finanzierungsrunde an der Social-Media-Anlageplattform. Dennoch bleiben enorme Unsicherheiten. So betont Lang & Schwarz im aktuellen Zwischenbericht: „Nur sehr langsam scheint sich beim klassischen Brokergeschäft die Hoffnung zu verbreiten, dass die Talsohle durchschritten sein könnte.“ M.M. Warburg hält mehr als ein Viertel der Aktien von Lang & Schwarz. Knapp 41 Prozent befinden sich im Streubesitz. Der Börsenwert beträgt gegenwärtig knapp 16 Mio. Euro. Derzeit versucht der Titel im Bereich um 5 Euro einen Boden auszubilden. Wer den Small Cap im Depot hat, kann engagiert bleiben. Womöglich schwappt ja noch ein wenig mehr Wikifolio-Fantasie auf Lang & Schwarz über.


Mit einer Kapitalisierung von nur 4,6 Mio. Euro zählt Intercard zu den kleinsten Firmen aus dem Analysespektrum DataSelect von boersengefluester.de. Das Unternehmen hat sich auf Multifunktionskarten für Universitäten spezialisiert. Zudem investiert die Gesellschaft aus Villingen-Schwenningen in mobile Dienste, mit denen Studenten ihren Uni-Alltag via App („campus-to-go“) – etwa in Bezug auf Stundenpläne oder Prüfungsergebnisse – organisieren können. Zum Halbjahr lag Intercard auf Kurs: Bei einem Umsatzanstieg um gut 25 Prozent auf 4,9 Mio. Euro  kam der Gewinn vor Steuern auf 0,242 Mio. Euro voran. Unterm Strich blieb ein Ergebnis je Aktie von 0,14 Euro hängen. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es 0,01 Euro. Für das Gesamtjahr rechnet Intercard weiterhin mit Erlösen von 10,4 Mio. Euro und einem Gewinn vor Steuern von 0,525 Mio. Euro. Gegenüber 2012 entspricht das einem Rückgang um knapp 17 Prozent. Hintergrund sind die Investitionen in den Bereich der mobilen Anwendungen. Die Produkte kommen aber offenbar gut an, eine erste App ist bereits live, aktuell laufen Verhandlungen mit weiteren Hochschulen. Die Bewertung des Micro Caps ist moderat: Der Börsenwert entspricht nahezu exakt dem Eigenkapital. Das KGV ist im Bereich um zehn anzusiedeln. Für 2012 hatte Intercard erstmals seit dem Börsenstart Anfang 2007 eine Dividende (0,05 Euro) gezahlt. Neben dem Management ist die Beteiligungsgesellschaft DeTeBe mit 16,27 Prozent größter Aktionär von Intercard. Im März 2013 hatte die Deutsche Technologie Beteiligungen AG gut 150.000 Intercard-Aktien außerbörslich platziert und auch bei einer Kapitalerhöhung über 120.000 Stück zu je 3,60 Euro nicht mitgezogen. Effekt: Der Streubesitz beträgt mittlerweile 50,93 Prozent. Damit ist die Intercard-Aktie ein wenig liquider geworden. Trotzdem bleibt sie aber nur etwas für erfahrene Nebenwerte-Anleger. Der Börsenwert ist einfach zu niedrig für „normale“ Investoren.


Angesichts eines DAX-Rekords von 8765 Punkten tickerte erneut die Schlagzeile „Deutsche Unternehmen so teuer wie nie“ über viele Finanzseiten und Laufbänder im Fernsehen. Fakt ist: Die 30 DAX-Unternehmen bringen es derzeit auf einen gesamten Börsenwert von 947 Mrd. Euro. Ende 2007, vor Ausbruch der Finanzkrise an den Märkten, notierte der Deutsche Aktienindex bei rund 8070 Zählern. Die Kapitalisierung der DAX-Konzerne betrugt damals aber bereits 974 Mrd. Euro. Dabei ist die gleiche DAX-Zusammensetzung wie heute unterstellt. Die Differenz zwischen beiden Summen erklärt sich durch die Dividenden: Seit Ende 2007 haben die DAX-Konzerne knapp 126 Mrd. Euro an Gewinnausschüttungen gezahlt. Da der DAX – zumindest in seiner bekannten Form – ein Performance-Index ist, wird so getan, als ob diese Dividenden nicht bei den Aktionären bleiben, sondern sofort wieder zurück in die Firmen investiert werden. Die Schlagzeile „Deutsche Unternehmen so teuer wie nie“ stimmt also nur dann, wenn man beide Konten „Börsenwert“ und „Dividenden“ zusammen betrachtet. Ansonsten trifft die Aussage nicht zu. Zur Einordnung: Bekannte andere Indizes wie der Euro Stoxx 50 oder der Dow Jones sind als Kursindizes konstruiert. Wenn hier eine Aktie mit Dividendenabschlag gehandelt wird, fließt die Dividende nicht wieder „über die Hintertür in den Index ein, sondern wird tatsächlich vom Börsenwert abgezogen. Schließlich befindet sich das Geld dann auf den Konten der Aktionäre und nicht mehr in der Firmenschatulle.




 

19. September, 2013

Gewinnwarnung von Adidas: Statt eines Gewinns von 890 bis 920 Mio. Euro rechnet der Sportartikelhersteller für 2013 nur noch mit einem Ergebnis in einer Spannbreite von 820 bis 850 Mio. Euro. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie zwischen 3,94 und 4,06 Euro. Neben Währungseffekten macht der DAX-Konzern Vertriebsengpässe in Russland sowie die schwache Entwicklung im Geschäft mit Golf-Artikeln für die Korrektur verantwortlich. Gemessen an den enttäuschenden Zahlen ist die Adidas-Aktie derzeit zu hoch bewertet. Am 7. November veröffentlichen die Herzogenauracher den kompletten Neun-Monats-Bericht.


Noch deutlicher als gedacht kürzt RWE seine Dividende für 2013: Nachdem für 2012 noch 2,00 Euro je Stamm- und Vorzugsaktien ausgeschüttet wurden, kehrt der Stromversorger für 2013 lediglich 1,00 Euro je Anteilschein (ST und VZ) aus. Bezogen auf die im DAX enthaltenen Stämme ergibt sich damit eine Rendite von 3,9 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 16. April 2014 statt. Zuvor kursierten pessimistische Schätzungen, wonach RWE die Ausschüttung auf 1,20 Euro pro Aktie senken könnte. Angepasst haben die Essener in einem Rutsch auch ihre Dividendenpolitik für die Folgejahre. Statt eines Ausschüttungssatzes von 50 bis 60 Prozent des „nachhaltigen Nettoergebnisses“ will der Konzern nun nur noch 40 bis 50 Prozent der Gewinne an die Anteilseigner weiterreichen. Nicht gerüttelt hat RWE an der Gewinnprognose für 2013: Demnach soll ein „nachhaltiges Nettoergebnis von ca. 2,4 Mrd. Euro“ erwirtschaftet werden. Folglich würde RWE für 2013 nur rund ein Viertel des Gewinns an die Aktionäre weiterreichen.




 

18. September, 2013

Gut vier Wochen ist es nun her, dass die so dringend benötigte Kapitalerhöhung von Hanseyachts platziert worden ist. Dem Aktienkurs ist die Maßnahme sichtlich gut bekommen. Der Anteilschein des Segelbootherstellers hat seit dem um fast 30 Prozent an Wert gewonnen. Wer sich als Privatanleger informieren will, wie es bei den Greifswaldern weitergeht, steht allerdings auf dem Schlauch. Der Finanzkalender endet im Mai 2013. Bislang wurde der Geschäftsbericht stets Ende Oktober veröffentlicht. Allerding haben die Hanseaten ihr Geschäftsjahresende im Vorjahr vom 31. Juli auf den 30. Juni vorverlegt. Demnach müssten die Zahlen eigentlich einen Monat eher vorliegen. Veraltet ist aber auch ein anderer Punkt auf der Homepage: Die angegebene Aktienzahl von 7.000.000 Stück bezieht sich immer noch auf den Zeitpunkt vor der Kapitalerhöhung. Mittlerweile hat Hanseyachts 9.592.590 Anteilscheine im Umlauf. Einen Investor-Relations-Cup wird sich Hanseyachts mit dieser Infopolitik sicher nicht ersegeln können. Aufhorchen lässt allerdings eine Stimmrechtsmitteilung der Baader Bank, wonach dem Münchner Institut 27,03 Prozent der Stimmen an Hanseyachts zuzurechnen sind – das entspricht exakt den 2.592.590 Aktien aus der Kapitalerhöhung, die Großaktionär Aurelius zuvor überraschend garantiert hatte. Derweil verdichten sich die Anzeichen, dass die Greifswalder demnächst über einen Mittelstands-Bond den Kapitalmarkt anzapfen werden.


Wilhelm Berger, Vorstandschef und Großaktionär von B+S Banksysteme blickte auf einer Investorenveranstaltung in Hamburg ein wenig in die Zukunft, nachdem sich der Spezialist für Banksoftware zur Vorlage des ersten Zahlenüberblicks für das Geschäftsjahr 2012/13 (endete am 30. Juni) zuletzt noch wenig konkret äußerte. „Ziel für die nächsten drei Jahre ist, dass sich EBIT- und EBITDA-Marge annähern – und zwar nach oben“, sagte Berger. Bislang zieht der Spezialist für Banksoftware aus jedem Euro Umsatz einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 18 Cent. Bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) blieben zuletzt 11 Cent pro Euro Umsatz hängen. Angesichts eines besseren Finanzergebnisses und geringerer Investitionen soll sich jeder Euro zusätzlicher Umsatz demnächst zu rund 80 Prozent im Ergebnis niederschlagen. Der Micro Cap ist zuletzt ein wenig ins Laufen gekommen, der Börsenwert reicht aber noch immer nicht an die Marke von 10 Mio. Euro heran. Im Streubesitz befinden sich gar nur 2,3 Mio. Euro Kapitalisierung. Ende September steht der Geschäftsbericht der Münchner an. Investmentqualität hat der Titel wohl nur für hartgesottene Nebenwerteliebhaber. Der Börsenhandel ist extrem überschaubar.




 

17. September, 2013

Nach einer Konsolidierungspause von rund sechs Wochen kommt die Aktie von Phoenix Solar nun wieder in die Gänge und hat sich bereits bis auf 2,90 Euro vorangetastet. Auf diesem Niveau beträgt der Börsenwert rund 21,5 Mio. Euro. Das entspricht knapp dem 2,3fachen des zum Halbjahr ausgewiesenen Eigenkapitals. Für 2013 rechnet der Solarprojektierer aus dem bayerischen Sulzemoos noch mit einem operativen Verlust zwischen 2 und 7 Mio. Euro. Im kommen Jahre soll dann eine positives Ergebnis vor Abzug von Zinsen und Steuern stehen. Phoenix Solar konzentriert sich mittlerweile voll auf das Auslandsgeschäft – insbesondere USA und Asien. Die Restrukturierung kommt derzeit gut voran. Dennoch ist der Titel nur für sehr erfahrene und risikobereite Anleger geeignet.


Die befürchtet schwachen Halbjahreszahlen präsentiert Heliocentris Energy Solutions: So sackte der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2013 um 46 Prozent auf 1,84 Mio. Euro. Die Analysten von Montega hatten mit einem Rückfall auf etwa 2,1 Mio. Euro gerechnet. Der Verlust kletterte von knapp 4,4 auf 5,7 Mio. Euro. Hier hatten die Experten aus Hamburg mit roten Zahlen von „mindestens 5 Mio. Euro“ gerechnet. Der Spezialist für Energieeffizienz- und autonome Stromversorgungslösungen will sein Geschäft mit Telekomkonzernen im Nahen Osten, Asien und Afrika massiv forcieren und nimmt an etlichen Ausschreibungen teil. „Wir haben zwar keines der angestrebten Projekte an einen Wettbewerber verloren, aber aufgrund der langwierigen Entscheidungsprozesse bei diesen Großkunden mussten wir deutliche Verzögerungen hinnehmen“, sagt Vorstandschef Ayad Abul-Ella. Der Manager geht davon aus, dass „der weitere Anstieg des Fehlbetrags im zweiten Halbjahr durch zu realisierende Umsätze deutlich reduziert werden kann.“ Soll heißen: Der Fehlbetrag wird sich im Jahresverlauf wohl weiter erhöhen, aber nicht im gleichen Tempo wie zum Halbjahr. Montega kalkulierte zuletzt mit einem Minus von 7,2 Mio. Euro. Als eine Beruhigungspille verabreicht Heliocentris immerhin einen Großauftrag mit dem US-Dieselgeneratorenhersteller Cummins, der in den kommenden fünf Jahren für einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Umsatz sorgen soll. Zudem berichtet Heliocentris über Fortschritte bei der am 10. Juli gemeldeten Absichtserklärung zur Lieferung von Energiesystemen an eines der größten Mobilfunkunternehmen aus dem Nahen Osten. Ein Vertragsabschluss soll in den „kommenden Wochen“ erfolgen. Den potenziellen Umsatz aus den ersten 237 Anlagen taxiert Heliocentris auf rund 10 Mio. Dollar (umgerechnet etwa 7,5 Mio. Euro). Bislang war von mehr als 6 Mio. Euro für die ersten 240 Stationen die Rede. Die Aktie bleibt eine heiße Wette auf den Erfolg im Massengeschäft. Montega sieht den Halbjahresbericht totz der schlechten Zahlen unterm Strich eher positiv und bestätigt die Kaufempfehlung mit Kursziel 9 Euro.


Eine Woche vor dem Rauswurf aus dem SDAX ist der Kurs von Praktiker auf bescheidene 0,034 Euro geschmolzen. Damit kommt die insolvente Baumarktkette auf einen Börsenwert von lediglich 3,4 Mio. Euro. Als derartiges Leichtgewicht hat sich wohl noch kein Unternehmen aus der Indexfamilie der Deutschen Börse verabschiedet. Der taumelnde Immobilienkonzern IVG brachte es kurz vor der SDAX-Degradierung auf eine Kapitalisierung von 32 Mio. Euro. Selbst der Pleite-Flugzeugmotorenbauer Thielert hatte Juni 2008, unmittelbar vor dem Rauswurf aus dem SDAX, noch einen Börsenwert von gut 10 Mio. Euro. Der später in die Insolvenz gerutschte Holzverarbeiter Pfleiderer  hatte bei seinem SDAX-Abschied im März 2011 noch einen Börsenwert von rund 80 Mio. Euro. Weitere Beispiele für ehemalige SDAX-Unternehmen, die später in die Insolvenzrutschten sind: WCM, der Automobilzulieferer Pgam Advanced Technologies, der Chiphändler Azego, die Beteiligungsgesellschaft TFG Venture Capital (später Vestcorp), Vogt Electronic, der Kondomhersteller Condomi, der Motorradzubehörhändler Eurobike, VCL Film + Medien, die Druckerei Schlott Sebaldus oder der Automatisierungsspezialist Rohwedder.


Kurz vor dem Erreichen der wichtigen Chartmarke bei 30 Euro überrascht Eckert & Ziegler seine Anleger mit einer erklärungsbedürftigen Akquisition. Für umgerechnet 3,75 Mio. Euro erwirbt das Medizintechnikunternehmen das Geschäft mit Prostatakrebsimplantaten von Biocompatibles. Die US-Gesellschaft wurde von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA Ende April 2013 aufgefordert, die Auslieferung ihrer Produkte im Bereich Prostatakrebs einzustellen. Biocompatibles bietet eine Therapie an, bei der in die Prostata kleine radioaktive Strahler implantiert werden. Die Berliner gehen davon aus, dass die Mängel rasch behoben werden können. Zunächst einmal kalkuliert Eckert & Ziegler jedoch mit einem Extraaufwand von bis zu 1,2 Mio. Euro. Dementsprechend senkt der Vorstand die Gewinnprognose für 2013 von 2,15 Euro auf 1,95 Euro pro Aktie. „Die Übernahme ist eine strategische Investitionsentscheidung und stellt trotz der Einmalaufwendungen für den Einstieg ins amerikanische Implantatgeschäft ein Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte dar“, beont Eckert & Ziegler.  In Europa sind die Berliner bereits Marktführer. Vor diesem Hintergrund darf man wohl unterstellen, dass sich Eckert & Ziegler den Deal sehr genau überlegt hat und die Chancen und Risiken einzuschätzen vermag. Zum Halbjahr türmten sich auf der Aktivseite der Bilanz liquide Mittel und Wertpapiere im Wert von 21,6 Mio. Euro. Inklusive der Pensionsrückstellungen stehen dem auf der Passivseite ähnlich hohe Finanzverbindlichkeiten entgegen. Die Eigenkapitalquote beträgt solide 54 Prozent. Die Finanzierung des Deals sollte also kein Problem darstellen. Nach einem schwachen Jahresauftakt hatte Eckert & Ziegler im zweiten Quartal Boden zwar gutgemacht. Die zum Halbjahr bestätigte Prognose von 2,15 Euro Ergebnis je Aktie schien dennoch ambitioniert. Unterm Strick bleibt der Small Cap ein aussichtsreiches Investment. Vielleicht gelingt Eckert & Ziegler mit dem Biocompatibles-Deal ja ein „Lucky Buy“. Die Analysten von Eckert & Ziegler sehen den Zukauf ebenfalls positiv und haben ihr Kursziel von 37 auf 45 Euro heraufgesetzt.




 

16. September, 2013

Die Investitionen in Sachanlagen und zusätzliches Personal haben bei RTT Realtime Technology stärkere Spuren hinterlassen als gedacht. Zwar legten die Erlöse im ersten Halbjahr 2013 wie erhofft deutlich um knapp 25 Prozent auf 41,5 Mio. Euro zu. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Spezialisten für 3D-Software knickte allerdings um 20,4 Prozent auf gut 2,3 Mio. Euro ein. Das Ergebnis je Aktie fiel von 0,44 auf 0,27 Euro. Für RTT sind hochwertige Mitarbeiter der Schlüssel zum Erfolg. Insbesondere in Europa und Asien haben die Münchner kräftig eingestellt. Insgesamt stieg die Zahl der Mitarbeiter von 689 auf 754. Innovative Firmen wie RTT sind Mangelware auf dem heimischen Kurszettel. Kein Wunder, dass die Gesellschaft bei vielen Analysten und Investoren beinahe schon Kultstatus genießt. Beim Ausblick hält sich der Vorstand zurzeit aber noch relativ bedeckt. Nur soviel: „Die Möglichkeiten für den Einsatz von High-end 3D Visualisierung sind aus unserer Sicht noch lange nicht erschöpft.“ Der Börsenwert beträgt momentan 172,5 Mio. Euro. Das Umsatzziel der Analysten für 2013 von rund 88 Mio. Euro scheint aus heutiger Sicht gut erreichbar. Ganz anders sieht es dagegen beim Nettogewinn aus. Um die erwarteten 1,70 bis 1,80 Euro je Aktie zu erreichen, muss wohl schon ein kleines Wunder geschehen. Neukäufe drängen sich derzeit erst einmal nicht auf.


Aragon-Finanzvorstand Ralph Konrad will die Aktie des Finanzdienstleisters zurück in das Interesse der Investoren rücken: „Wir haben uns in den vergangenen 1,5 Jahren viel mit uns selbst beschäftigt und so gut wie keine IR-Arbeit gemacht. Damit wollen wir nun wieder beginnen.“ Aragon vermittelt Finanzprodukte wie Versicherungen und Fonds an Makler und gut 1 Million private Endkunden. „Das ist unser Goldstaub“, wie Konrad sagt. Das Eigenkapital pro Aktie beträgt zurzeit rund 3,70 Euro und liegt damit nördlich des aktuellen Kurses von 3 Euro. Aragon war ein Kind aus der Gruppe des umstrittenen Finanzjongleurs Christian Angermayer. Mitte Juli 2013 gab es einschneidende Veränderungen im Aktionärskreis: Die beiden Aragon-Vorstände Sebastian Grabmeier und Ralph Konrad haben sämtliche Anteile von der Angermayer, Brumm und Lange Unternehmensgruppe gekauft und zudem eine größere Kapitalerhöhung gezeichnet. Damit halten Grabmeier und Konrad nun 46 Prozent der Aktien. Mit im Boot sitzen aber auch bekannte Adressen wie die AXA, Credit Suisse oder Citigroup. Der Streubesitz beträgt etwa 15 Prozent. Noch ist kursmäßig nicht viel passiert, wenngleich die Notiz zumindest in den vergangenen Tagen schon einmal leichte Fahrt aufgenommen hat. Anleger sollten den Titel auf die Wachtlist nehmen. Vielleicht gelingt es den beiden Managern ja, den angekratzten Ruf von Aragon an der Börse wieder zu polieren. Die Kapitalisierung von Aragon erreicht 33 Mio. Euro.


Gemessen an den im Mai 2013 erreichten Kursen von bis zu 7,40 Euro hat die Notiz von Heliocentris in den vergangenen Monaten um fast 20 Prozent nach unten korrigiert. Schlechte Nachrichten gab es von dem Unternehmen zuletzt nicht, aber eben auch keine Neuigkeiten hinsichtlich weiterer Vertragsabschlüsse. Heliocentris bietet unter anderem Energiesysteme für Mobilfunkbasisstationen an und will im großen Stil in den Nahen Osten, Afrika und Zentralasien expandieren. Etliche Vertragsabschlüsse mit bedeutenden Telekomkonzernen konnten die Berliner bereits vermelden, die ganz großen Ausschreibungen sind aber noch offen. „Wir sind dabei in die Champions League aufzusteigen – aber es dauert“, ließ Finanzvorstand András Gostonyi jetzt auf einem Investorentreffen in Hamburg durchblicken. Die Analysten von Montega Research rechnen daher mit wenig erquicklichen Halbjahreszahlen und haben ihre Ergebnisschätzungen zuletzt drastisch gekürzt. Das Kursziel haben die Experten aber nur leicht auf 9 Euro reduziert. Heliocentris gehört für eine Reihe von Investoren zu den interessantesten Small Caps. Das Risiko liegt letztlich darin, dass dem Unternehmen – trotz einiger Kapitalerhöhungen – auf der Zielgeraden die Puste ausgehen könnte. Der Sechs-Monats-Bericht steht Ende September an.


Die Spatzen pfiffen es in den vergangenen Tagen bereits von den Dächern. Lufthansa-Vorstandschef Christoph Franz will seinen noch bis Ende Mai 2014 laufenden Vertrag nicht verlängern. Dem Vernehmen nach heuert der Manager so rasch wie möglich bei dem Schweizer Pharmakonzern Roche an. Lufthansa befindet sich Mitten in einem harten Sanierungskurs. Nachdem die Airline-Aktie im Vorjahr mit einer Performance von 55 Prozent an der DAX-Spitze stand, hinkt die Lufthansa 2013 mit einer Kursentwicklung von minus zwei Prozent dem Gesamtmarkt deutlich hinterher. Gemessen an den Kurszielen der Analysten, die meist zwischen 16 und 18 Euro schwanken, sieht die Aktie vergleichsweise attraktiv aus. Allerdings kamen die jüngsten Zahlen von Lufthansa wenig überzeugend daher. Unterm Strich ist der Titel eine Halten-Position.




 

15. September, 2013

Indirekter Profiteur der Sause bei Rhön-Klinikum und einem deutschen Biotech-Highflyer der vergangenen Wochen: Geratherm. Das Medizintechnik-Unternehmen wandelt sich gerade vom Fieberthermoterhersteller zum Anbieter hochwertiger Medtechprodukte. Darüber hinaus besitzt Geratherm aber noch ein ansehnliches Wertpapierdepot mit Titel wie Epigenomics, Agfa-Gevaert, Cardionet, Eckert & Ziegler, Celesio – und Rhön Klinikum. Per Ende 2012 schlummerten allein 30.000  Anteilscheine von Rhön-Klinikum mit einem Buchwert von 15,19 Euro im Geratherm-Depot. Aktueller Kurs: 19,45 Euro. Von dem Biotechtitel Epigenomics hielt Geratherm zum Jahresende knapp 96.000 Stück. Damaliger Buchwert: 1,78 Euro pro Anteilschein. Zurzeit kostet die Epigenomics-Aktie 3,25 Euro. Zum Halbjahr 2013 berichtet das Unternehmen aus Geschwenda zwar von einem positiven Finanzergebnis von 0,14 Mio. Euro durch „Erträge aus Wertpapierverkäufen“. Wie zu hören ist, sollen sich Rhön-Klinikum und Epigenomics aber noch im Portfolio befinden. Seit Jahresende 2012 hat sich der Depotwert beider Aktien um gut 80 Prozent auf rund 1,13 Mio. Euro erhöht. Noch ein Grund mehr, um in Geratherm zu investieren. Weitere Infos Sie HIER und HIER.


Der Küchenhersteller Alno steht offenbar dicht vor der Emission einen Pflichtwandelanleihe. Das ließ die Finanzchefin Ipek Demirtas auf einer Investorenkonferenz in Hamburg durchblicken. Das Volumen für den Bond könnte sich dem Vernehmen nach in einer Größenordnung von rund 20 Mio. Euro bewegen. Hintergrund: Alno möchte noch in diesem Jahr eine größere Übernahme stemmen. Für die Umsetzung seiner Wachstumspläne hatte Alno ursprünglich einen Kapitalbedarf von 62 Mio. Euro veranschlagt. 45 Mio. Euro steuerte die im April emittierte Mittelstandsanleihe bei. Ende August hatten die Pfullendorfer dann einen Factoringvertrag über gut 7 Mio. Euro unterschrieben. Die restlichen 10 Mio. Euro sollten über neue Kreditlinien hereinkommen. „Wir sind jetzt dabei die Bankenthemen abzuschließen“, sagt Demirtas. Damit ist die Durchfinanzierung zunächst einmal sichergestellt – reicht aber offenbar nicht für größere Akquisitionsvorhaben. Daher plant Alno nun erneut einen Kapitalmaßnahme. Zum Halbjahr weist Alno noch ein negatives Eigenkapital von 8,1 Mio. Euro aus. „Ich bin ganz fest überzeugt davon, dass das im nächsten Jahr endlich Historie sein wird“, betont Demirtas. Neben der Rückkehr in die Profitabilität soll insbesondere die Aktivierung von Verlustvorträgen zur Bilanzpolitur beitragen. „Wir haben hohe sehr stille Reserven, die wir bisher nicht realisieren konnten. Dazu gehören insbesondere Verlustvorträge, die einen Steuerwert von mehr als 50 Mio. Euro haben. Diesen Verlustvortrag werden wir mit hoher Sicherheit im nächsten Jahr aktivieren“, ließ Demirtas durchblicken. Durch diesen Schritt würde sich das Eigenkapital im gleichen Volumen erhöhen.




 

13. September, 2013

Erneuter Rückschlag für die Aktionäre von Gerry Weber. Nachdem der Hersteller von Damenmode Mitte Juni bereits die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr nach unten genommen hat, muss der MDAX-Konzern die Messlatte nun erneut tiefer legen. So rechnet Gerry Weber nun bei Erlösen von etwa 850 Mio. Euro mit einem Gewinn vor Zinsen und  Steuern (EBIT) von rund 105 Mio. Euro. Das sind etwa 15 Mio. Euro weniger als zuletzt gedacht. Die bereits gekürzte Erlösvorschau sah zuletzt eine Bandbreite von 860 bis 870 Mio. Euro vor. Gerry Weber betont, dass es sich nur um eine wetterbedingte Kurzfristdelle handelt, die durch die schwache Situation in einigen Ländern Südeuropas noch zusätzlich an Brisanz gewonnen hat. Das Ergebnis je Aktie lag nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2012/13 mit 0,89 Euro um 8,2 Prozent unterhalb des vergleichbaren Vorjahreswerts. Dramatisch ist die Entwicklung also noch nicht. Bei einer relativ hoch bewerteten Aktie wie Gerry Weber kommen solche Ergebnisrevisionen allerdings gar nicht gut an. Die Kurskorrektur bei dem MDAX-Papier könnte also noch eine Weile anhalten. 2012 kam Gerry Weber bei Umsatzerlösen von 802 Mio. Euro auf ein EBIT von knapp 116 Mio. Euro.


Sehr ordentliche Halbjahreszahlen legt Matica Technologies – bis Anfang September 2013 hieß das Unternehmen noch Digital Identification Solutions (DISO) – vor. Bei einem Erlösplus von gut 19 Prozent auf 15,67 Mio. Euro zog der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 0,34 auf 0,81 Mio. Euro voran. Gemessen am EBIT des ersten Quartals 2013 von 0,57 Mio. Euro sieht der Zuwachs auf den ersten Blick nicht sonderlich spektakulär aus. Allerdings gab es im Auftaktviertel allein durch den Verkauf einer Immobilie in Singapur einen Sonderertrag von rund 0,4 Mio. Euro. Der Gewinn vor Steuern erreichte 0,77 Mio. Euro – verglichen mit 0,3 Mio. Euro. Zu einem Ausblick auf das Gesamtjahr ließ sich der Spezialist für ID-Kartensysteme noch nicht hinreißen. Die frühere DISO wurde Mitte 2011 von Matica System übernommen. Die Italiener halten derzeit rund zwei Drittel der Anteile. Allerdings gab es in der Vergangenheit etliche Spannungen zwischen dem neuen Investor und den Kleinaktionären. Der Börsenwert von Matica Technologies beträgt rund 9,3 Mio. Euro. Das dürfte etwa dem 6,5fachen des für 2013 zu erwartenden EBIT entsprechen – keine allzu hohe Relation. Aus dem Penny-Stock-Terrain konnte sich die Aktie Anfang Juli bereits befreien. Angesichts der moderaten Bewertung könnte der Aufschwung durchaus noch weitergehen. Allerdings sind die Handelsumsätze in dem Titel der Esslinger ziemlich bescheiden.




 

11. September, 2013

Das E-Commerce-Unternehmen getgoods.de hat sämtliche Anteile an der Pauldirekt GmbH erworben. Der Shopping-Club für Männer befand sich zuletzt zu 69,5 Prozent im Eigentum der ebenfalls börsennotierten Ecommerce Alliance. Bei dem Münchner Unternehmen entpuppte sich der einstige Hoffnungsträger jedoch als Abschreibungsobjekt. Im aktuellen Geschäftsbericht heißt es, dass Pauldirekt „2012 deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben“ sei und ein „deutlich negatives Segmentergebnis“ verursacht habe. Die Bewertung für die ebenfalls in München angesiedelte Pauldirekt wurde auf null Euro herabgesetzt. Getgoods.de-Vorstandschef Markus Rockstädt-Mies lässt sich davon offenbar nicht abschrecken: „Mit Pauldirekt erschließen wir uns eine Zielgruppe E-Commerce-Affiner Kunden, für die wir im Eigenmarketing einen hohen Millionenbetrag aufwenden müssten.“ Er geht davon aus, „von Beginn an entsprechende Skaleneffekte nutzen zu können.“ An der Börse hält sich die Begeisterung für den Neuerwerb von getgoods.de in Grenzen – trotz der vermeintlich 1,2 Millionen Neukunden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. All zu hoch dürfte er aber wohl nicht gewesen sein.


Um immerhin 12,50 Euro hat der Aktienkurs von 2G Energy seit Ende Mai 2013 an Wert verloren – das entspricht im Tief einem Minus von fast einem Drittel. Bei knapp 30 Euro scheint die Notiz nun aber erneut eine Bodenbildung auszuloten. Hintergrund des vorherigen Abschwungs sind die Befürchtungen von Investoren, wonach der Hersteller von Blockheizkraftwerken 2013 kein nennenswertes Wachstum zeigen kann. Zudem drückten schlechte Nachrichten von anderen Unternehmen aus dem Biogassektor auf die Stimmung. Die Halbjahreszahlen von 2G Energy stehen Ende September an. Allerdings sind die ersten Quartale bei 2G Energy stets relativ schwach, große Sprünge sind also ohnehin nicht zu erwarten. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser hatten das Kursziel für den Small Cap zuletzt von 55 auf 43 Euro reduziert, angesichts des immer noch großen Abstands zum aktuellen Kurs ihre Kaufempfehlung aber bestätigt. Technologisch ist 2G Energy spitze. Um die Abhängigkeit vom Heimatmarkt zu verringern, fokussiert sich das Unternehmen aus Heek im Münsterland zunehmend stärker auf Auslandsmärkte wie die USA. Für Boersengefluester.de bleibt die Aktie ein Top Pick aus dem Ökosektor. Die Marktkapitalisierung beträgt 130 Mio. Euro. Das Umsatzziel für 2013 liegt bei rund 160 Mio. Euro.


Als „eines der besten in der Geschichte unseres Unternehmens“ bezeichnete Vorstandschef Rüdiger Wenig das erste Halbjahr 2013 von Weng Fine Art. Konkrete Zahlen will der Kunsthändler im Oktober vorlegen. Zudem hat die Hauptversammlung am 9. September 2013 eine Ausweitung des Aktienrückkaufprogramms von 50.0000 Aktien um weitere bis zu 75.000 Anteilscheine über die Börse beschlossen. Innerhalb des vorherigen Programms hatten die Krefelder  bereits 25.000 Papiere gekauft. Die Aktien können als Akquisitionswährung eingesetzt werden. Hintergrund: Noch in dieser Woche will Wenig die Bücher für eine „erste wegweisende Übernahme“ prüfen. „Wenn diese Transaktion gelingt, würde uns sofort die Führungsrolle bei der Konsolidierung des deutschen Kunstmarkts zufallen“, verspricht der Manager. Am 19. September  präsentiert Weng das Unternehmen auf der Small-Cap-Konferenz der WGZ Bank in Düsseldorf. Zurzeit beträgt die Marktkapitalisierung rund 17 Mio. Euro. Gut 27 Prozent davon befinden sich im Streubesitz. Zum Geschäftsjahresende 31. Januar 2013 weist Weng Fine Art liquide  Mittel und Wertpapiere von 3,58 Mio. Euro aus. Die Finanzschulden betragen 7,32 Mio. Euro. Die Notiz hängt seit einigen Wochen an der Marke von 14 Euro fest. Die angekündigte Übernahme bringt allerdings neue Fantasie in den Kurs.




 

10. September, 2013

Der vor einiger Zeit von Adler Real Estate eingeleitete Wandel zum Bestandshalter von Wohnungen in B-Lagen deutscher Ballungszentren kommt gut voran. Nachdem die Frankfurter zuletzt eher über die Emission von Anleihen frische Gelder eingespielt hatten, gab es nun zur Abwechselung eine Barkapitalerhöhung. So hat das Family Office Wecken & Cie. 1,5 Millionen neue Adler-Aktien zu einem Preis von je 2,40 Euro gezeichnet. Zum Zeitpunkt der Maßnahme im Umfang von brutto 3,6 Mio. Euro lag der Bezugskurs noch über dem Aktienkurs – mittlerweile hat sich das Bild aber bereits zu Gunsten der Schweizer gedreht. Mit gut 2,50 Euro bewegt sich die Adler-Notiz zurzeit auf einem Sechs-Jahres-Hoch. „Die Mittel aus dem Einstieg des neuen Investors dienen der Finanzierung des geplanten weiteren Ausbaus unseres Wohnimmobilienportfolios“, sagt Axel Harloff, Vorstand von Adler Real Estate. Begleitet wurde die Transaktion von der Close Brothers Seydler Bank AG. Da passt es ins Bild, dass die Analysten des ebenfalls in Frankfurt sitzenden Instituts das Kursziel für die Aktie von Adler Real Estate nahezu zeitgleich von 2,60 Euro auf 4,00 Euro nach oben gesetzt haben.


Auf der Telefonkonferenz zur Vorlage der Halbjahreszahlen tat Lotto24-Vorstandsvorsitzende Petra von Strombeck die deutliche Ausweitung des Verfügungsrahmens für eine Kapitalerhöhung auf knapp 7 Mio. Euro noch als „reinen Vorratsbeschluss“ ab. Nun hat offenbar ein Umdenken stattgefunden. Der Hamburger Online-Lotto-Spezialist kündigt eine Kapitalerhöhung um immerhin bis zu knapp sechs Millionen neue Anteilscheine zu einem Preis von jeweils 3 Euro an. Aktionäre können für je sieben in ihrem Depot befindliche Aktien drei neue zeichnen – dafür bekommen sie ein Bezugsrecht. Der Emissionserlös könnte sich demnach brutto auf bis zu knapp 18 Mio. Euro belaufen. Lotto24 steckt derzeit viel Geld in die Werbung um das Geschäfts anzukurbeln. Der Umfang und das Timing der Kapitalerhöhung überraschen dennoch. Zuletzt hatte sich die Lotto24-Aktie eher gen Süden orientiert und sich mit 3,40 Euro deutlich von den Kursen um 5 Euro zur Jahresmitte entfernt.


Spektakuläre Personalrochade bei YOC: Beinahe genau ein Jahr, nachdem Firmengründer und Großaktionär Dirk Kraus als Vorstandschef das Unternehmen verlassen musste, kehrt der Manager an die alte Wirkungsstätte zurück. Kraus tritt neben dem im November 2012 zum neuen CEO ernannten Dirk Freytag als weiteres Vorstandsmitglied an und soll das Unternehmen bei der Reorganisation unterstützen. YOC hatte nach langer Käufersuche Ende Juli 2013 das Segment „Mobile Technology“ für  einen Preis von bis zu 6,5 Mio. Euro an die Private-Equity-Gesellschaft Berlin Technologie Holding veräußert und will sich künftig auf den Bereich Media konzentrieren. „Wir freuen uns sehr, auf die Expertise des Gründers beim weiteren Ausbau des Marktvorreiters für Werbung auf mobilen Endgeräten zurückgreifen zu können“, sagt YOC-Vorstandschef Freytag. YOC war in den vergangenen Jahren in große Schwierigkeiten geraten und musste zahlreiche Kapitalerhöhungen durchziehen – und steht wohl dicht vor einer neuen Finanzierungsrunde. Kritiker warfen Kraus vor, dass er den richtigen Zeitpunkt für den Verkauf von YOC verpasst habe, bzw. zu hohe Preisvorstellungen hatte. Spannend wird nun, wie sich Kraus in das Unternehmen einfügen wird. Vor der jüngsten Hauptversammlung am 6. Juni in Berlin machte Kraus im Gespräch mit boersengefluester.de allerdings einen sehr kooperativen Eindruck. Für YOC ist die Rückkehr von Kraus daher wohl eine gute Nachricht, die auch den Aktienkurs beflügeln sollte. Einen ausführlichen Bericht zu YOC finden Sie HIER.


Als der Konsumchemie-Hersteller Hansa Group Ende August überraschend eine saftige Gewinnwarnung für 2013 verschickte, fiel der Kurs um gut 40 Prozent auf im Tief 1,43 Euro. Das entspricht einem Verlust an Börsenwert von mehr als 50 Mio. Euro. Nicht ohne Grund: Statt der eigentlich angepeilten Gewinnsteigerung erwartet Hansa Group für 2013 nun rote Zahlen. Selbst für 2014 gesetzte Ziel eines leicht steigenden Jahresüberschusses scheint nicht mehr erreichbar. Im Bereich um 1,50 Euro hat die Notiz nun aber den ersten Versuch einer Bodenbildung unternommen. Auf diesem Niveau kommt der Waschmittelspezialist auf eine Kapitalisierung von gut 77 Mio. Euro – verglichen mit rund 90 Mio. Euro Eigenkapital zum Halbjahr. Im Halbjahresbericht hat der Hansa-Vorstand Ende August ein „umfangreiches Restrukturierungsprogramm“ angekündigt. Details zum Zeitplan sowie die erwarteten Entlastungen wollte er „zeitnah“ bekannt geben. Noch gibt es zu dem Maßnahmenpaket jedoch keine konkreten Aussagen. Verkäufe scheinen auf dem aktuellen Niveau nicht mehr unbedingt ratsam zu sein. Der Titel gehört auf die Watchlist. Verschaukelt dürfen sich allerdings die Investoren fühlen, die Mitte Juni noch eine Kapitalerhöhung von 3,42 Millionen Aktien zu je 2,92 Euro gezeichnet haben.


Kuriose Kursentwicklung bei Haikui Seafood. Als der chinesische Fischverarbeiter mit Börsennotiz im streng regulierten Frankfurter Prime Standard Ende Juli seine Prognosen für 2013 aufgrund des „schwierigen Marktumfelds“ nach unten revidieren musste, sackte die Notiz innerhalb weniger Tage von 7,95 Euro auf im Tief 5,40 Euro ab. Das entspricht einem Minus von rund einem Drittel. Knapp einen Monat später präsentierte Haikui dann die endgültigen Halbjahreszahlen und bestätigte nochmals den zuvor gesenkten Ausblick. Demnach ist für 2013 mit einem – gemessen in Heimatwährung – Umsatzrückgang von rund 20 Prozent zu rechnen. Die EBIT-Marge soll bei etwa 14 Prozent liegen. Zum Vergleich: 2012 betrug die Relation von Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) zum Umsatz 22,5 Prozent. Seitdem hat sich der Aktienkurs von Haikui dennoch deutlich erholt und bewegt sich mit 7,33 Euro beinahe wieder auf dem Niveau vor der Gewinnwarnung. Mit zu dem wieder aufgetauten Investoreninteresse dürfte eine Studie der BankM beigetragen haben. Die Analysten sehen für Haikui zwar ebenfalls „Stürmische Zeiten auf hoher See“. Andererseits hat die BankM das Kursziel für den Titel „nur“ von 23,80 Euro auf 20,00 Euro reduziert. Angesichts dessen haben einige Anleger wohl zugeschnappt. Das KGV auf Basis der 2014er-Prognosen der BankM beträgt 4,6. Für China-Verhältnisse ist das fast schon hoch.


SMC Research aus Münster hat die Aktie von Daldrup analysiert und kommt in der 22 Seiten umfassenden Studie zu der Anlageempfehlung „Kaufen“. Das Kursziel setzen die Analysten bei 17 Euro an. Zwar sei das Prognoserisiko bei dem Bohrdienstleister noch immer sehr noch. Doch die Fortschritte bei dem Projekt in Taufkirchen führen das dazu, dass die Ergebnisse des Geothermiespezialisten zunehmend berechenbarer werden. Daldrup baut in Taufkirchen federführend ein Kraftwerk auf und will sich damit auch als Energieversorger profilieren. Ein kommerzieller Erfolg würde Daldrup nicht nur einen jährlichen Cashflow von etwa 2,5 Mio. Euro sichern, sondern laut SMC Research auch ein erhebliches Expansionspotenzial schaffen. Gleichwohl wird das klassische Bohrgeschäft der wichtigste Geschäftsbereich von Daldrup bleiben. Für 2013 rechnet SMC Research mit einem Rückgang des Ergebnisses je Aktie von 0,31 auf 0,28 Euro. Für das kommende Jahr dürfte der Gewinn pro Anteilschein aber bereits auf 0,48 Euro klettern. Die Daldrup-Aktie hatte Anfang Juni – mit der Vorlage der Zahlen für 2012 – eine unerwartet deutliche Kursrally von gut 10 Euro auf in der Spitze mehr als 14 Euro hingelegt. Seit Mitte Juli konsolidiert die Notiz nun und hat sich im Bereich um 13 Euro eingependelt. Aus charttechnischer Sicht wäre wichtig, dass diese Marke hält. Auf Basis der Schätzungen von SMC Research kommt der Small Cap auf ein recht hohes KGV von 27. Der Börsenwert von Daldrup beträgt rund 71 Mio. Euro.




 

09. September, 2013

Mit einem Kursplus von 22 Prozent seit Ende Juni 2013 überzeugt momentan die Viscom-Aktie. Kürzlich hatte der Hersteller von Inspektionssystemen über eine klare Trendwende beim Orderverhalten der Kunden zum Besseren hin berichtet. Zuvor hat das Unternehmen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung den Weg für mögliche Sonderdividenden oder Aktienrückkäufe frei gemacht. Die Analysten von Getinsight Research aus Frankfurt haben nun ihr Kursziel von 9,78 auf 14,70 Euro heraufgenommen und ihre Kaufempfehlung für die Viscom-Aktie bestätigt. „Die breitere Kundenbasis signalisiert eine Trendwende und senkt das zyklische Risiko“, betonen die Experten. Zurzeit notiert der Small Cap bei 11,10 Euro. Eine Analyse von boersengefluester.de finden Sie HIER.


Der IT-Dienstleister IT Competence Group hat im zweiten Jahresviertel das Umsatztempo aus dem ersten Quartal 2013 etwa gehalten, wenngleich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit 0,181 Mio. Euro um rund 28 Prozent unter dem des Auftaktquartals 2013 lag. Zum Halbjahr ergibt sich aber noch immer ein satter Anstieg von 0,244 auf 0,433 Mio. Euro. Der Nettogewinn erreichte 0,224 Mio. Euro, nachdem im entsprechenden Vorjahreszeitraum 2012 noch ein Verlust von 0,113 Mio. Euro anfiel. Für das Gesamtjahr rechnet Vorstand Robert Kaess weiterhin mit Erlösen zwischen 18 und 20 Mio. Euro sowie einem EBITDA von „über 6 Mio. Euro“. Die Restrukturierung nimmt also Konturen an. Mit einem Börsenwert von lediglich 2,3 Mio. Euro ist der Entry-Standard-Titel aber selbst für einen Micro Cap ziemlich winzig. Da von dieser Kapitalisierung wiederum nur rund 17 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen sind, kommt die Aktie der IT Competence Group für „normale“ Anleger als Investment wohl kaum in Betracht. Die Liquidität in dem Titel ist einfach nicht hoch genug. Rund drei Viertel der Aktien befinden sich im Besitz der ebenfalls börsennotierten Investmentgesellschaft Navigator Equity Solutions.


Um mehr als 55 Prozent verteuerte sich die Aktie von SQS Software Quality Systems in den vergangenen sechs Monaten. Nun hat der Spezialist für Testsysteme zur Qualitätssicherung von Software die erhofft guten Halbjahreszahlen vorgelegt. Bei einem Umsatzanstieg um 4,9 Prozent auf 107,82 Mio. Euro kletterte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um knapp 63 Prozent auf 4,13 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein Profit von 2,81 Mio. Euro hängen – verglichen mit 1,99 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2012. Das Ergebnis je Aktie kletterte von 0,07 auf 0,10 Euro. „Wir sind mit den Halbjahreszahlen sehr zufrieden, da sie Verbesserungen bei allen wichtigen Kennzahlen aufweisen“, sagt Diederik Vos, Vorstandschef von SQS. Der Börsenwert der Kölner, die neben der Notiz im wenig regulierten Open Markt auch über ein Listing im Londoner Alternativ-Segment AIM verfügen, beträgt zurzeit 133 Mio. Euro. Ein Schnäppchen ist das Papier nicht unbedingt. Wer dabei ist, sollte die Gewinne jedoch noch etwas laufen lassen. Firmenchef Vos deutete einen „exzellenten Start in die zweiten Jahreshälfte“ an.


Dank des jüngsten Kursanstiegs kommt Siemens mittlerweile auf einen gesamten Börsenwert von 76,4 Mrd. Euro und nähert sich damit dem zurzeit noch führenden Volkswagen-Konzern bis auf knapp 2,3 Mrd. Euro an. Drittteuerstes Unternehmen aus dem DAX ist derzeit Bayer mit einer Kapitalisierung von 69,0 Mrd. Euro. Auf Platz zehn der Unternehmen mit dem höchsten Börsenwert rangiert bereits EADS. Aufgrund des überwiegend in Frankreich stattfindenden Börsenhandels, schafft es der Flugzeugbauer allerdings nicht, sich  für den DAX zu qualifizieren. Der gesamte Börsenwert aller 30 DAX-Unternehmen summiert sich zurzeit auf 908,8 Mrd. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der 2014er-Ergebnisschätzungen von boersengefluester.de beträgt vergleichsweise moderate 12,4.


Auch wenn das Tempo Richtung Norden zuletzt ein wenig nachgelassen hat. Verglichen mit dem Kurs zum Jahresanfang, hat die Nordex-Aktie 2013 mittlerweile die Performance-Hürde von 200 Prozent übersprungen. Für die ersten 100 Prozent brauchte der Hersteller von Windkraftanlegen bis zum 8. Mai – das waren 90 Börsentage. Kurse von mehr 10 Euro wurden zuletzt im Januar 2010 aufgerufen. Damals steuerte das Papier allerdings bereits mitten in einem hartnäckigen Abwärtstrend. Auf dem jetzigen Niveau von 9 Euro bewegt sich der TecDAX-Wert nahezu exakt in Höhe der Kursziele der meisten Analysten. Die Marktkapitalisierung von Nordex beträgt derzeit 669 Mio. Euro. Größter Anteilseigner mit 24,99 Prozent ist das Susanne Klatten über ihr Investmentvehikel Skion/Momentum. Die BMW-Aktionärin ist zudem mit knapp 27 Prozent beim MDAX-Absteiger SGL Carbon investiert. Die Nordex-Aktie ist zurzeit haltenswert. Positiv ist der anhaltend gute Newsflow zu werten. So hat Nordex zuletzt den Zuschlag für ein 17,5 Megawatt-Projekt in Apulien bekommen. Ab Frühjahr 2014 geht es mit der Errichtung des Windparks los. „Der Auftrag ist ein gutes Zeichen für unsere Tochtergesellschaft in Rom. Er unterstreicht, dass wir auch nach Einführung des neuen Auktionssystems in Italien erfolgreich sind“, sagt Nordex-Vorstand Lars Bondo Krogsgaard.


Der langjähriger Jetter-Großaktionär Bucher Industries überrascht mit einem Übernahmeangebot an die freien Anteilseigner des Anbieters von Systemlösungen für die Automatisierung im Maschinen- und Anlagenbau. 7 Euro bieten die Schweizer pro Jetter-Aktie. Das ist ein Aufschlag von immerhin 67 Prozent und entspricht dem Kursniveau von vor etwa drei Jahren. Auf Basis des Übernahmepreises kommt Jetter auf eine Kapitalisierung von 22,7 Mio. Euro. Zum Vergleich: Das Eigenkapital der Ludwigsburger betrug zuletzt 20,2 Mio. Euro. Der Konzernumsatz erreichte gut 40 Mio. Euro. Wirklich teuer war Jetter an der Börse  also nicht, so dass der hohe Aufschlag nicht von ungefähr kommt. Allerdings hinkte die Profitabilität  des Unternehmens in den vergangenen Jahren deutlich zurück. Laut Bucher Industries erzielte Jetter rund 50 Prozent der Erlöse mit Firmen aus der Bucher-Gruppe – insbesondere mit Emhard Glass. Bucher hielt zuletzt 29,98 Prozent der Jetter-Aktien. Inklusive der Anteile von abgabebereiten institutionellen Investoren kommt Bucher nach jetzigem Stand auf eine Quote von 42,8 Prozent. An eine Mindestannahmeschwelle ist die Offerte nicht geknüpft. Interessant: Firmengründer Martin Jetter hat sich auf Wunsch von Bucher bereit erklärt, sein Aktienpaket von 9,6 Prozent nicht zu verkaufen. „Diese Bereitschaft ist Ausdruck für die hohe Wertschätzung und das große Vertrauen  zwischen dem Gründer und Bucher, unterstreicht den Willen zur weiteren partnerschaftlichen Zusammenarbeit und gibt Stabilität für die Kunden und Mitarbeitenden“, so das offizielle Statement. Die Jetter AG soll künftig dem Geschäftsbereich Bucher Specials zugeordnet werden und hier unabhängig von den anderen Divisionen des Bucher Konzerns weitergeführt  werden. Die Kursziele der Analysten bewegten sich zuletzt bei rund 6 Euro. Demnach bietet die Bucher-Offerte eine angemessene Prämie. Ob die Schweizer nochmals nachbessern, ist derzeit schwer einzuschätzen. Wer den Titel im Depot hat, braucht zunächst einmal nichts zu machen.




 

08. September, 2013

Nachdem der Aktienkurs von Roth & Rau fast fünf Monate im Bereich um 7 Euro seitwärts tendierte, zieht es  die Notiz seit rund drei Wochen deutlich nach oben. Zuletzt hat der Anlagenbauer für die Photovoltaik-Industrie sogar die 9-Euro-Marke geknackt. Die starke Performance – freilich von niedrigem Niveau aus – überrascht, denn zum Halbjahr musste Roth & Rau bei einem Umsatzrückgang von fast 57 Prozent auf knapp 38 Mio. Euro einen Verlust von bemerkenswerten 18,1 Mio. Euro hinnehmen. Eine Prognose für das Gesamtjahr wollte das frühere TecDAX-Unternehmen nicht abgeben. Kein Wunder, dass Börsianer hinter dem Kursanstieg Käufe von Großaktionär Meyer Burger vermuten. Die Schweizer waren 2011 bei Roth & Rau eingestiegen und halten mittlerweile 92,54 Prozent der Aktie. Möglicherweise bahnt sich bei Roth & Rau ein Börsenrückzug an. Um einen entsprechenden Beschluss zu fassen, wäre eine Schwelle von 95 Prozent nötig. Entsprechende Gerüchte um einen Squeeze-out gab es in der Vergangenheit bereits häufiger, bislang hatten sie sich aber stets als haltlos entpuppt.


Zeitgleich mit der in Berlin stattfindenden Konsum-Elektronikmesse IFA ist die Aktie von Gigaset unter vergleichsweise hohen Umsätzen nach oben geschossen. Seit Ende August steht bereits ein Plus von 23 Prozent zu Buche. Dabei gab es von Firmenseite keine neuen Nachrichten, die den Aufschwung erklären. Die Halbjahreszahlen zeigten leichte Besserungstendenzen. Aber noch immer befindet sich der Anbieter von Festnetztlefonen in einer wirtschaftlich labilen Verfassung. 2013 sind im Kerngeschäft zwar nochmals rückläufige Erlöse zu erwarten, dafür soll das operative Ergebnis (EBITDA) voraussichtlich wieder positiv sein. Im Vorjahr kam Gigaset auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von minus 6,7 Mio. Euro. Der Börsenwert von Gigaset beträgt derzeit rund 46 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem 3,5fachen des Eigenkapitals. Knackpunkt bleiben die hohen finanziellen Verbindlichkeiten von fast 76 Mio. Euro. Gigaset war Ende März 2013 in das Penny-Stock-Terrain abgestürzt. Den Tiefpunkt erreichte die Notiz in diesem Jahr am 27. Juni mit 0,61 Euro.




 

06. September, 2013

Erneut gibt es einen bemerkenswerten Deal in der heimischen Biotechszene. Für 2,5 Mio. Dollar (umgerechnet rund 1,9 Mio. Euro) übernimmt die amerikanische Nuclea Biotechnologies sämtliche Vermögensgegenstände und Schulden der Wilex Inc., einer 100-Prozent-Tochter der Münchner Biotechgesellschaft Wilex AG. Darüber hinaus haben Wilex und Nuclea eine weitreichende Entwicklungsvereinbarung im Bereich Nierenkrebs getroffen. Die Kosten von mindestens 2,5 Mio. Dollar übernimmt Nuclea. Bei Wilex Inc. handelt es sich um Oncogene Science. Wilex hatte dieses Unternehmen im November 2010 für rund 0,5 Mio. Euro von Siemens Healthcare Diagnostics gekauft und in die Wilex Inc. eingebracht. Allerdings entwickelten sich die Geschäfte des Anbieters von Biomarker-Tests nicht wie erhofft. Laut Geschäftsbericht 2012 wurden die Wilex Inc. gewährten Darlehen sowie der Wertansatz für das Unternehmen in der Konzernbilanz um jeweils 50 Prozent gekürzt. Daher ist der Verkauf an Nuclea positiv zu werten. Mit der Transaktion bestätigen die Münchner ihre Strategie, künftig verstärkt auf Kooperationen mit Lizenzpartnern zu setzen, bzw. die Einbindung von Investoren aus der Finanz- und Pharmawelt voranzutreiben. Wilex kommt auf einen Börsenwert von rund 36 Mio. Euro. Rund 47 Prozent davon sind der „dievini Hopp BioTech Holding“ zuzurechnen, die unter anderem auch bei Sygnis Pharma engagiert ist. Die liquiden Mittel erreichten zum Halbjahr knapp 13 Mio. Euro. Wilex ist ein heißer Biotechwert, der sich nur für sehr erfahrene und risikobereite Anleger eignet.


Bereits seit Ende 2009 ist OTRS börsennotiert, zunächst im Open Market, seit Mitte 2012 auch im Entry Standard. Bekannt dürfte die Aktie des Spezialisten für Helpdesk-Software aber wohl nur wenigen Investoren sein. Angesichts eines Börsenwerts von lediglich 7 Mio. Euro, von denen sich wiederum nur 22 Prozent im Streubesitz befinden, ist das aber auch kein Wunder. Bemerkenswert ist dennoch, dass die OTRS-Aktie in den vergangenen zwei Monaten um fast 75 Prozent an Wert gewonnen hat. Entsprechende Finanznachrichten dazu gibt es nicht. Die Zahlen für 2012 haben die Bad Homburger längst veröffentlicht. Bei Umsätzen von 4,17 Mio. Euro fiel ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 0,051 Mio. Euro an. Der Halbjahresbericht ist für den 30. September angesetzt. Am 12. September findet zum 10-jährigen Firmenjubiläum ein „Tag der offenen Tür“ in Bad Homburg statt. Möglich, dass sich einige Small-Cap-Investoren positive Nachrichten erhoffen. Boersengefluester.de nimmt das Unternehmen in seine Coverage-Liste auf.


Mit einem Umsatz von 24 Mio. Euro liegt KTG Energie zum Halbjahr im Plan. Für das Gesamtjahr hatte der Betreiber von Biogasanlagen Erlöse von rund 50 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) zog per Ende Juni von 2,6 auf 4,8 Mio. Euro an. Damit kommen die Hamburger auf eine operative Rendite von 20 Prozent. Ziel für das laufende Jahr, ist es eine stabile EBIT-Marge von mindestens 19 Prozent zu erzielen. „Wir haben erneut den Spagat zwischen dem Ausbau der Produktionskapazität und einer deutlichen Umsatz- und Ertragssteigerung gemeistert“, sagt Vorstandschef Thomas Berger. Die WGZ Bank rechnete zuletzt für 2013 bei Umsätzen von 55,7 Mio. Euro mit einem EBIT von 12,2 Mio. Euro. Allerdings lagen die Erwartungen der Analysten an den operativen Gewinn zuvor bei 16,5 Mio. Euro. Laut Finanzvorstand Olaf Schwarz hat KTG die Voraussetzungen geschaffen, um „eine nachhaltige Dividendenausschüttung zu beginnen“. Die Aktien von KTG Energie befinden sich zu 70,4 Prozent im Besitz der KTG Agrar (weitere Infos zu KTG Agrar finden Sie HIER)  Deren Vorstandschef und Großaktionär Siegfried Hofreiter hatte KTG Energie stets als dividendenstarken Wert angepriesen. Nun muss sich zeigen, ob der Titel diesem Anspruch gerecht wird. An der Börse hat sich noch keine klare Tendenz herausgebildet. Der Aktienkurs schwankt zwischen grob 13 und 15 Euro. Vermutlich warten viele Investoren derzeit lieber den Ausgang der Bundestagswahl ab, bevor sie in Ökowerte investieren. KTG Energie ist unterm Strich eine Halten-Position.




 

03. September, 2013

Der 3-D-Softwareanbieter RTT Realtime Technology hat sein Kapital um 1,4 Prozent auf 4.480.070 Aktien erhöht. Die gut 61.000 neuen Anteilscheine stammen aus einem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm. Derartige Modelle setzen die Münchner regelmäßig um. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser sind weiter sehr optimistisch. Sie empfehlen den Titel mit Kursziel 53 Euro zum Kauf. Aktuell kostet das Papier 40,10 Euro. Demnach ergibt sich ein Potenzial von 32 Euro. Die Kapitalisierung auf Basis der neuen Aktienstückzahl beträgt 179,6 Mio. Euro.


Seit einer gefühlten Ewigkeit tritt der Aktienkurs von B+S Banksysteme bei erratischen Schwankungen per saldo auf der Stelle. Und auch der nun vorgelegt erste Zahlenüberblick für das Geschäftsjahr 2012/13 (endete am 30. Juni) konnten die Münchner die Anleger nicht aus der Reserve locken. Bei konstanten Erlösen von knapp 8 Mio. Euro kletterte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 10,7 Prozent auf 0,898 Mio. Euro. Der Überschuss kam von 0,102 auf 0,494 Mio. Euro voran. Bezogen auf die einzelne Aktie bleibt damit ein Ergebnis von 0,08 Euro. Auf den ersten Blick sehen die Zuwachsraten ganz anständig aus, allerdings kam der Spezialist für professionelle Finanzsoftware bereits nach dem dritten Quartal auf ein EBIT von 0,984 Mio. Euro und einen Nettogewinn von 0,433 Mio. Euro. Sonderlich ertragreich war das Abschlussviertel also nicht. Der Ausblick für 2013/14 klingt noch reichlich nebulös. „Auf der vorhandenen Basis aus Wartungs- und Hosting-Verträgen, sowie dem bestehenden Auftragsbestand, kann B+S Banksysteme aktiv den Verlauf des Geschäftsjahres 2013/14 gestalten“, heißt es offiziell. Mit solchen Aussagen kann wohl kaum ein Anleger etwas anfangen. Dafür hat das gesamte Unternehmen aber auch nur noch einen Börsenwert von 7,45 Mio. Euro – verglichen mit einem Eigenkapital von 6,3 Mio. Euro ist das nicht wirklich viel. Für boersengefluester.de ist der Micro Cap eine Halten-Position.


Von der im Herbst 2012 emittierten Wandelanleihe von Grand City Properties im Gesamtvolumen von 100 Mio. Euro sind mittlerweile 90,6 Prozent in Aktien gewandelt worden. Anfang August lag die Quote noch bei 80,7 Prozent. Damit erhöht sich die Aktienzahl des Immobilienunternehmens auf 86.150.000 Stück. DerBörsenwert beträgt nun 488,5 Mio. Euro. Die bis 2017 laufende Schuldverschreibung ist mit einem Kupon von 8 Prozent ausgestattet. Der Wandlungspreis beträgt 4 Euro. Platziert wurde der Bond damals bei institutionellen Investoren. Eine ausführliche Analyse zur Aktie von Grand City Properties finden Sie HIER.




02. September, 2013

Um 215 Prozent hat der Aktienkurs der Beteiligungsgesellschaft MBB Industries in den vergangenen zwei Jahren zugelegt. Für die Analysten von Hauck & Aufhäuser gibt es auf dem aktuellen Niveau von 19,30 Euro aber keine Frage: Ihre Handlungsempfehlung für den Anteilschein der Beteiligungsgesellschaft lautet weiterhin „Kaufen“ mit Kursziel 29 Euro. Auf diesem Niveau kämen die Berliner auf einen Börsenwert von gut 191 Mio. Euro. Komplett abgehoben klingt auch das noch nicht, bis 2015 will das Unternehmen den Umsatz von zuletzt gut 200 Mio. Euro auf mehr als 500 Mio. Euro hieven. Um dieses Ziel zu verwirklichen, muss MBB das zurzeit sechs Firmen umfassende Portfolio allerdings durch Zukäufe erweitern. Die unter Anlegern bekannteste derzeitige Tochter dürfte Delignit sein. MBB hält an dem Produzenten des gleichnamigen Holzwerkstoffs 76,1 Prozent. Zurzeit hat das Delignit-Paket einen Börsenwert von 12,6 Mio. Euro. Boersengefluester.de hält sowohl MBB als auch Delignit für aussichtsreiche Small Caps.


Mit Wirkung zum 23. September wird die Aktie der Deutschen Post erwartungsgemäß in den Euro Stoxx 50 aufgenommen und ersetzt dort den Stahltitel Arcelor Mittal. Zwischenzeitlich wurde sogar RWE als potenzieller Absteiger gehandelt, doch die Essener bleiben vorerst im Euro Stoxx 50. Getroffen hat es dagegen E.ON  wenngleich an anderer Front. Der Stromversorger verliert seinen Platz im Auswahlindex Stoxx 50, der auch europäische Werte außerhalb der Euro-Zone umfasst. Den Platz von E.ON nimmt die britische Bank Lloyds ein. Zudem fällt Imperial Tabacco aus dem Stoxx 50. Ersetzt wird der britische Tabakkonzern durch den französischen Versicherer AXA. Über die Zusammensetzung der der heimischen Auswahlindizes entscheidet die Deutsche Börse am 4. September. Alle Hintergrundinformationen finden Sie HIER.




 

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