Sechs Dividendenerhöhungen in Folge sind im Prinzip keine schlechte Quote. In die Kategorie Renditehit fällt Isra Vision trotzdem nicht. Der für die Hauptversammlung am 23. März 2016 vorgesehene Ausschüttungsbetrag von 0,41 Euro je Aktie befördert den Anteilschein des Spezialisten für optische Kontrollsysteme gerade einmal auf eine Dividendenrendite von 0,66 Prozent. „Das ist ausreichend. Isra Vision sollte nicht übermäßig viel ausschütten“, sagt der Vorstandsvorsitzende und Großaktionär Enis Ersü beim jährlichen Pressedinner in Frankfurt – diesmal in der Villa Bonn der Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft. Für die Anleger ist es ohnehin kein Schaden, dass die Darmstädter den größten Teil ihrer Gewinne in der Firma behalten und damit das weitere Wachstum finanzieren. „Wir waren noch nie stärker als jetzt“, sagt Ersü. Der Börsenwert beträgt momentan gut 268 Mio. Euro. So ganz allmählich kommt sogar das mittlerweile fast 16 Jahre alte All-Time-High von 84,50 Euro aus dem Jahr 2000 in Sichtweite. Operativ ist das Unternehmen dagegen längst in eine andere Größenordnung gewachsen. Im Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende September) zeigte Isra Vision bei Erlösen von 112,24 Mio. Euro ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 22,56 Mio. Euro sowie einen Nettogewinn von 14,78 Mio. Euro. Erklärtes Ziel von Ersü ist es, möglich rasch auf einen Marke von 150 Mio. Euro beim Umsatz zu knacken.
Ein Beschleuniger auf dem Weg dorthin wären Übernahmen. Und Ersü macht keinen Hehl daraus, dass sich die Gesellschaft quasi permanent entsprechende Ziele anschaut. Die eigene Bilanz würde Luft für Akquisitionen in der Größenordnung von bis zu 90 Mio. Euro bieten, verrät der Vollblutunternehmer. Allerdings soll die Eigenkapitalquote – derzeit beträgt sie gut 58 Prozent – nicht unter die Marke von 50 Prozent rutschen. Isra Vision hat sich auf optische Systeme spezialisiert, die Produktionsdaten erfassen und auswerten. Die Kunden stammen aus den unterschiedlichsten Bereichen – von Solar über Print bis Automotive oder auch Halbleiter. Überschneidungen gibt es in Teilbereichen etwa mit der ebenfalls in Deutschland notierten AVT Advanced Vision Technology. Der auch in Anlegerkreisen gut bekannte Spezialkamerahersteller Basler aus Ahrensburg ist hingegen eher ein Zulieferer für Isra. Viscom aus Hannover ist zwar grundsätzlich in ähnlichen Anwendungen aktiv, hat sich aber auf die Elektronikbranche spezialisiert. Hier gibt es bislang keine Berührungspunkte zu Isra. Eine unter Umständen gute Ergänzung für Isra Vision könnte womöglich – zumindest nach Auffassung der in Frankfurt anwenden Journalisten – Nanofocus sein, zumal die Oberhausener sich gerade eine gute Expertise bei Überprüfungsanlagen für den Einsatz in der Chip-Produktion machen. „Muss ich mir mal anschauen“, sagt Ersü mit einem Lächeln. Boersengefluester.de ist gespannt, ob das Telefon tatsächlich bei Nanofocus klingelt.
Der Kurs der Isra-Aktie hängt derweil seit vielen Monaten in einer Seitwärtsrange fest, was sich allerdings auch mit den Kurszielen der Analysten deckt, die den fairen Wert in einem Korridor von 60 bis 70 Euro ansiedeln. Wenn man bedenkt, dass die Isra-Aktie 2011 noch zu Kursen von weniger als 20 Euro gehandelt wurde, ist das ohnehin eine bemerkenswerte Größenordnung. Mit der in den vergangenen fünf Jahren gezeigten Performance gehört Isra Vison zu den 25 besten Small Caps aus dem Coverage-Universum von boersengefluester.de. Perspektivisch sollte die Aktie aber genügend Futter haben, um auch Kurse nördlich von 70 Euro zu sehen. Bewertungstechnisch halten wir die Aktie jedenfalls für nicht übermäßig teuer. „In dem Unternehmen steckt noch immer sehr viel Synergiepotenzial“, sagt Ersü mit Blick auf die künftige Entwicklung der Margen. Und sollte eines Tages ein strategischer Investor mit einem super attraktiven Konzept kommen, wäre gar ein Zusammenschluss mit einem anderen Unternehmen ein Thema. „Ich klebe nicht an meinen Aktien“, sagt Ersü – wie auch bei dem Pressedinner ein Jahr zuvor. Fakt ist: Anleger, die sich bei Isra Vision engagieren, bekommen im Gegenzug eine knackige Wachstumsstory aus Südhessen. Das Thema Automatisierung von Produktionsprozessen bietet weiterhin enormes Potenzial. Und Isra Vision ist umtriebig genug, die sich bietenden Möglichkeiten abzugreifen – sogar wenn es um Länder wie den Iran geht, wo die Gesellschaft nach zehn Jahren Abstinenz nun wieder in die Offensive geht.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |