Die Analysten des neu formierten Hauck Aufhäuser-Ablegers NuWays bleiben dabei: Für sie ist die Aktie der Fintech-Company Multitude massiv unterbewertet. Entsprechend üppig fällt auch das NuWays-Kursziel von 9 Euro aus. Gemessen am aktuellen Kurs von 3,40 Euro entspricht das einem Potenzial von 165 Prozent. Tatsächlich hat der Aktienkurs des finnischen Unternehmens – zwischen 2015 und 2016 war die Gesellschaft sogar Mitglied im SDAX – in den vergangenen Wochen deutlich an Terrain gewonnen. Der Investmentcase von Multitude scheint am Kapitalmarkt also wieder besser anzukommen. Demnach entwickelt sich das Stammgeschäft um die Schnellkredit-Plattform Ferratum weiterhin robust, bei der noch defizitären Mobile Banking-App Sweep Bank änderte CEO Jorma Jokela den bislang voll auf Wachstum getrimmten Fokus Richtung Profitabilität – und auch bei der auf Kredite für kleinere und mittlere Unternehmen spezialisierten Tochter Capital Box peilt das Management zügig deutlich schwarze Zahlen an.
Boersengefluester.de hatte die Story erst Mitte November 2022 ausführlich vorgestellt. Anlass damals waren die Präsentationen auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz sowie der kurze Zeit später veranstaltete Investoren-Call anlässlich der Neun-Monats-Zahlen (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). Seitdem hat sich fundamental nicht wirklich etwas verändert, die einzige Coporate-News von Ende Dezember – neben einer Bonds-Platzierung über 50 Mio. Euro – bezog sich auf die anhaltenden Verzögerungen beim Wechsel des Firmensitzes von Finnland nach Hamburg. Grund dafür ist der Verwaltungsdschungel auf EU-Ebene. Hier gilt: Aufgeschoben ist nicht aufgeschoben. Vermutlich wird auf der kommenden Hauptversammlung im April 2023 ein neuer Anlauf diesbezüglich unternommen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Aus Kapitalmarktsicht ist die aktuelle Entwicklung offenbar kein Drama. Und ganz ehrlich: Boersengefluester.de hatte die im Sommer 2021 kommunizierten Absichten der Sitzverlegung nach Deutschland schon gar nicht mehr auf dem Schirm. Dabei waren die vorgelagerte Umwandlung von einer plc in eine Europäische Aktiengesellschaft SE sowie die Umfirmierung von Ferratum in Multitude prägende Schritte. Immerhin sind sie ein Spiegelbild der internationaleren Ausrichtung sowie der breiteren operativen Basis via Sweep Bank und Capital Box. Am 16. März wird Multitude vorläufige Zahlen für 2022 vorlegen, zwei Wochen später folgt dann der Geschäftsbericht inklusive Ausblick für 2023. Dann wird sich zeigen, ob die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt sind. Der aktuelle Marktkapitalisierung beträgt knapp 74 Mio. Euro das ist deutlich weniger als die Hälfte des Buchwerts.
Vor ziemlich genau fünf Jahren – am 10. Januar 2018 – brachte es die Gesellschaft bei Rekordkursen von 32,50 Euro schon einmal auf eine Kapitalisierung von 669 Mio. Euro. Doch das ist lang her. Der Fintech-Hype ist längst verflogen und die Rahmenbedingungen sind eher schwieriger geworden. Trotzdem: Allein das Stammgeschäft von Ferratum müsste deutliche höhere Aktienkurse rechtfertigen. Für risikobereite Investoren ohne Ambitionen in Sachen Dividende ist die der Spezialwert eine Wette wert.
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