PBB
DT.PFANDBRIEFBK
Anteil der Short-Position: 8,37%
SDF
K+S
Anteil der Short-Position: 7,69%
HFG
HELLOFRESH INH
Anteil der Short-Position: 6,69%
VAR1
Varta
Anteil der Short-Position: 4,85%
NDX1
Nordex
Anteil der Short-Position: 4,84%
ZAL
ZALANDO
Anteil der Short-Position: 4,49%
DHER
DELIVERY HERO
Anteil der Short-Position: 4,13%
ENR
SIEMENS ENERGY
Anteil der Short-Position: 3,98%
AIXA
Aixtron
Anteil der Short-Position: 3,83%
COK
Cancom IT Systeme
Anteil der Short-Position: 3,65%
PSM
PROSIEBENSAT.1
Anteil der Short-Position: 3,58%
LXS
Lanxess
Anteil der Short-Position: 3,21%
BOSS
HUGO BOSS
Anteil der Short-Position: 3,18%
S92
SMA Solar Techn.
Anteil der Short-Position: 3,01%
RHM
Rheinmetall
Anteil der Short-Position: 2,41%
SZG
Salzgitter
Anteil der Short-Position: 1,70%
EVT
Evotec OAI
Anteil der Short-Position: 1,61%
TUI
TUI
Anteil der Short-Position: 1,49%
PUM
Puma
Anteil der Short-Position: 1,41%
WCH
Wacker Chemie
Anteil der Short-Position: 1,35%
NEM
Nemetschek
Anteil der Short-Position: 1,26%
FRA
Fraport
Anteil der Short-Position: 1,04%
LHA
Lufthansa
Anteil der Short-Position: 0,59%

Rock Tech Lithium: „Steigende Preise sind die neue Normalität für die Lithiumindustrie“

Kurze Meldung, große Wirkung: Als im Januar 2021 durchsickerte, dass der bekannte Investor Peter Thiel bei Rock Tech Lithium eingestiegen ist, schoss die Notiz des kanadischen Rohstoffunternehmens steil nach oben. Das hat auch boersengefluester.de neugierig gemacht, zumal wir die Gesellschaft schon einige Male auf Kapitalmarktkonferenzen haben präsentieren gesehen. Der Grund für die regelmäßige Präsenz hierzulande: Ein Großteil der Rock Tech Lithium-Aktien wird von deutschen Family Offices gehalten, zudem ist CEO und Großaktionär Dirk Harbecke Deutscher. Im Gespräch mit boersengefluester.de verrät Harbecke nun, wie weit die Gesellschaft mit ihren Expansionsplänen vorangeschritten ist, wie sich das Marktumfeld entwickelt und welche finanziellen Ziele er sich gesetzt hat.


Herr Harbecke, an der Börse ist ein neuer Boom bei Lithium-Aktien zu beobachten. Ist dieser Hype aus Ihrer Sicht gerechtfertigt?

Dirk Harbecke: Ja, und wir stehen erst am Anfang. Schauen Sie sich das Marktumfeld an: Die Verkaufszahlen für reine Elektroautos steigen in ganz Europa massiv, Produktion und Verkauf von Batteriezellen für Elektroauto-Anwendungen sind 2020 um mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr geklettert. 2020 war ein rekordverdächtiges Jahr für die E-Mobilität. Zurzeit werden in der ganzen Welt neue Batteriezell-Fabriken gebaut. Die Lithium-Preise, die knapp drei Jahre lang nur nach unten gingen, sind seit Mitte Dezember um gut 40 Prozent gestiegen, aber wir notieren immer noch unter 10.000 US-Dollar pro Tonne. Das wird sich bald ändern, getrieben von den sehr hohen Wachstumszahlen. Damit kann die geplante Produktion nicht mithalten.

Wann erwarten Sie, dass die weltweite Lithium-Nachfrage das Angebot übersteigen wird und wie möchte Rock Tech Lithium von dieser Entwicklung profitieren?

Dirk Harbecke: Ich rechne bereits Ende dieses Jahres mit Engpässen – insbesondere für die deutsche und europäische Autoindustrie. Lithium ist eine strategisch wichtige Ressource für mehrere Wirtschaftsbereiche. Während sich China schon seit Jahren für die eigene Versorgung mit batteriefähigem Lithium gut positioniert, hinkt Europa weit hinterher. Wir planen deshalb so schnell wie möglich den europäischen Markt mit Lithium zu versorgen und die erste Lithium-Raffinerie, einen sogenannten Lithium-Hydroxid-Konverter, in Deutschland zu bauen.

Wo steht Rock Tech aktuell und welche Ziele verfolgen Sie im Jahr 2021?

Dirk Harbecke: Wir haben unser erstes großes Ziel bereits in der ersten Januarwoche erreicht – eine Kapitalerhöhung mit namhaften globalen Investoren. Wir sind damit bereits für alle unsere Planungs- und Ingenieur-Arbeiten finanziert und werden voraussichtlich auch schon genug Eigenkapital haben, um unsere Mine in Kanada in Produktion zu bringen. Gegen Ende des Jahres werden wir die Finanzierung des Konverters auf die Beine stellen. In diesem Jahr fokussieren wir uns auf die Fertigstellung der Anlagenplanung, die Standortentscheidung, den Abschluss erster Lieferverträge und den Start der Produktion von Lithium-Hydroxid in unserer Pilot-Anlage ab dem Frühjahr.

Rock Tech Lithium  Kurs: 0,820 €

Sie sprechen den geplanten Bau eines Lithium-Hydroxid-Konverters im Land Sachsen-Anhalt an. Welche Kapazität soll dieser Konverter haben und wann rechnen Sie mit der Eröffnung?

Dirk Harbecke: Wir werden rund 24.000 Tonnen Lithium-Hydroxid pro Jahr produzieren – genug für rund 500.000 E-Autos. Der Produktionsstart soll 2023 erfolgen.

Sie haben kürzlich eine Kooperation mit der Papenburg Gruppe bekannt gegeben, einem großen deutschen Bau- und Recyclingkonzern. Was steckt dahinter?

Dirk Harbecke: Wir haben uns mit der Kooperation zum einen die Option auf einen strategisch günstigen Standort gesichert, in der Nähe der Chemieparks Bitterfeld-Wolfen und Piesteritz, rund 160 km südwestlich von Teslas neuer Gigafabrik in Grünheide und 130 km westlich von BASFs neuer Kathodenfabrik in Schwarzheide. Zum anderen werden wir in den Bereichen Logistik und Recycling zusammenarbeiten. Dies ist sehr wichtig für uns, um eine nachhaltige Produktion und die Wiederverwertung von allen Materialien aus unserem Konverter zu sichern. Der Markt hat den Wert dieser Kooperation bisher noch nicht erkannt.

Aufgabe des Konverters ist die Weiterverarbeitung des in Kanada aus lithiumhaltigen Gestein gewonnenen Konzentrats zu Lithium-Hydroxid. Welche Vorteile hätte ein Konverterstandort in Europa gegenüber einem Standort vor Ort in Kanada?

Dirk Harbecke: Wir unterstützen die Entscheidung der Industrie, die Wertschöpfungsketten so weit wie möglich zu regionalisieren. Mit der Produktion von Lithiumchemikalien und Batteriezellen in Deutschland machen wir uns unabhängig von Rohstoffen aus China und steigern damit die Versorgungssicherheit. Gleichzeitig ist Lithium-Hydroxid nicht unbegrenzt transportierbar – für die höchste Qualität ist es sinnvoll, nahe am Kunden zu produzieren. Da die deutsche Autoindustrie der amerikanischen – mit Ausnahme von Tesla – im Bereich Elektrostrategie noch ein bis zwei Jahre voraus ist, wollen wir unseren ersten Konverter in Europa bauen. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir im weiteren Wachstum von Rock Tech einen zweiten Konverter in Nordamerika errichten.

INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Rock Tech Lithium
WKN Kurs in € Einschätzung Börsenwert in Mio. €
A1XF0V 0,820 101,49
KGV 2025e KGV 10Y-Ø BGFL-Ratio Shiller-KGV
0,00 0,00 0,00 -2,45
KBV KCV KUV EV/EBITDA
3,30 - 0,00 -2,06
Dividende '22 in € Dividende '23e in € Div.-Rendite '23e
in %
Hauptversammlung
0,00 0,00 0,00 25.05.2023
Q1-Zahlen Q2-Zahlen Q3-Zahlen Bilanz-PK
18.08.2023 21.04.2023
Abstand 60Tage-Linie Abstand 200Tage-Linie Performance YtD Performance 52 Wochen
0,40% -19,83% -10,87% -54,34%
    

Welche Rolle spielt dabei die Nähe von nur 160 km zu Teslas neuer Gigafabrik in Grünheide?

Dirk Harbecke: Wir suchen uns bewusst einen Standort aus, der nahe an den Produktionsstätten der möglichen Kunden liegt. Das sind zum Beispiel die Batteriezell-Hersteller wie Tesla und CATL, aber auch Kathodenhersteller wie BASF. Ostdeutschland hat sich hier sehr gut positioniert. Tesla zeigt am Beispiel seiner Gigafactory in Texas, wie wichtig dem Konzern ein regionaler Supply der Batterie-Metalle ist.

Was würde eine volle Kapazitätsauslastung des Konverters für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung von Rock Tech bedeuten?

Dirk Harbecke: Der Preis von Lithium-Hydroxid wird sich aus unserer Sicht zügig in Richtung 13.000 US-Dollar pro Tonne bewegen. Wenn wir dann 24.000 Tonnen pro Jahr produzieren, reden wir von Umsätzen von rund 250 Mio. Euro. Als Gewinn erwarten wir aus beiden Aktivitäten, also aus den Bergbauaktivitäten plus den Betrieb des Konverters, mindestens 40 Mio. Euro nach Steuern.

Über welchen Investitionsbedarf reden wir hier und wie wollen Sie diesen stemmen? Welche Rolle spielen Subventionen in Ihren Planungen?

Dirk Harbecke: Für den Aufbau des Konverters werden wir rund 400 Mio. Euro investieren. Wir planen derzeit damit, dass wir rund 20 Prozent über Förderprogramme finanzieren, den Rest aus Equity und Debt. Subventionen sind also ein wichtiges Kriterium, wenn wir die finale Standortauswahl treffen.

Diskutieren Sie HIER mit der BGFL-Community über die Rock Tech Lithium-Aktie.

Der Einstieg von Peter Thiel hat Rock Tech in die Schlagzeilen gebracht. Ist Peter Thiel ein reiner Finanzinvestor für Sie oder können Sie auch von seinem Netzwerk profitieren?

Dirk Harbecke: Wenn Investoren wie Peter Thiel anfangen in Batterie-Metalle zu investieren, ist dies zuerst einmal ein gutes Zeichen dafür, dass wir vor einem starken Wachstum in der Industrie stehen. Gleichzeitig haben uns die Meldungen über ein Investment auf die Agenda vieler globaler Kooperationspartner und Kunden gebracht, was einen unschätzbaren Wert für uns hat. Weitere Spekulationen möchte ich nicht kommentieren.

Wo sehen Sie die größten Risiken bei der Umsetzung Ihrer ehrgeizigen Pläne?

Dirk Harbecke: Der Markt für Batterien und damit Lithium wächst stark, die Politik unterstützt, die Autokonzerne sind jetzt klar von der E-Mobilität überzeugt. VW plant in diesem Jahr bereits, dass acht Prozent der Neuwagenverkäufe vollelektrische Autos sind. Das größte Risiko sind in der Regel die Genehmigungsprozesse, aber ich kann nur betonen, dass wir mit unserem Projekt auf enorme Unterstützung und Zustimmung auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene stoßen.

Wie sieht Ihre Vision für Rock Tech aus? Wo sehen Sie die Gesellschaft in fünf Jahren?

Dirk Harbecke: Wir werden Rock Tech zu einem zentralen Player der Green- und Clean-Tech-Industrie entwickeln, mit nachhaltiger Produktion auf Basis modernster Technologien. Wir werden in fünf Jahren vermutlich schon unseren zweiten Lithium-Konverter bauen unter Einsatz unserer selbstentwickelten, patentierten Chem-Tech-Verfahren. Wir werden unseren Beitrag beisteuern, zum Ziel der europäischen Auto- und Batterie-Industrien und der Europäischen Kommission, Europa auf jeder Stufe der Lieferkette unabhängig zu machen von Lieferungen aus Asien.


Dirk Harbecke verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung als Manager und Investor mit internationalen Aktivitäten in Afrika, China, dem Nahen Osten, Europa und den Vereinigten Staaten. Er arbeitete unter anderem bei der Boston Consulting Group und war Mitbegründer und CEO der ADC African Development Corporation AG („ADC“), einer in Deutschland notierten Investmentgruppe. Dirk Harbecke hat einen MBA der Universität St. Gallen in der Schweiz.

Fotos: Clipdealer, Rock Tech Lithium Inc.


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.