Überraschung am Jahresende: SFC Energy steigt zum 27. Dezember 2022 in den SDAX auf und bekommt dort den Platz des wankenden Versorgers Uniper, dessen Streubesitzanteil unter die Mindestquote von 10 Prozent gesunken ist. Nun sind die kurstechnischen Effekte einer SDAX-Aufnahme erfahrungsgemäß relativ übersichtlich, für den Anbieter von dezentralen Energielösungen auf Basis von Brennstoffzellentechnologie ist die Entscheidung der Deutschen Börse aber trotzdem eine prima Bestätigung und zeigt, dass bei SFC Energy vieles in die richtige Richtung läuft. „Es ist ein starkes Signal für die gesamte Branche, dass nun ein neuer Vertreter der Wasserstoffwirtschaft in einen Auswahlindex aufrückt und somit der gesamte Wirtschaftszweig mehr Aufmerksamkeit erhält. Wir wollen die Chancen nutzen, die sich uns durch eine erhöhte Sichtbarkeit des Unternehmens, seiner Produkte und der Aktie ergeben – in Deutschland und auch international“, sagt CEO Peter Podesser.
So hat das Unternehmen 2022 trotz der allgemein schwierigen Rahmenbedingungen eine größere Kapitalerhöhung erfolgreich platziert, etliche Großaufträge an Land gezogen, kräftig investiert und auch sonst die Weichen auf weiteres Wachstum gestellt. Der Chart des SDAX-Aufsteigers zeigt seit Jahresbeginn 2022 per saldo zwar noch um 16 Prozent nach unten, seit Mitte Oktober präsentiert sich die Aktie aber tendenziell wieder deutlich fester und pendelt um die Marke von 24 Euro. Für Rückenwind sorgen insbesondere die guten Q3-Zahlen sowie die anhaltenden Fortschritte in Nordamerika. Angesichts der um 20 Prozent gestiegenen Anzahl der umlaufenden Aktien hat sich der Börsenwert von SFC Energy seit Jahresbeginn sogar von 411 auf nun 413 Mio. Euro erhöht.
Die Analysten von Metzler haben ihr Kursziel von 34 Euro zuletzt bestätigt, Warburg Research ist etwas vorsichtiger und hält 28 Euro für ein faires Niveau. Keine Frage: Auf Basis der aktuellen Zahlen sieht die Bewertung des in Brunnthal bei München ansässigen Unternehmenn noch sehr ambitioniert aus, doch die Mittelfristprognose mit für 2025 avisierten Umsatzerlösen zwischen 350 und 400 Mio. Euro sowie einem daraus erzielbaren EBITDA von mindestens 55 Mio. Euro sorgt für Luft nach oben. Für risikobereite Investoren bleibt der Titel eine interessante Beimischung.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 54,29 | 61,70 | 58,54 | 53,22 | 64,32 | 85,23 | 118,15 | |
EBITDA1,2 | 0,86 | 2,48 | 1,70 | -0,99 | -0,80 | 8,59 | 14,62 | |
EBITDA-Marge3 | 1,58 | 4,02 | 2,90 | -1,86 | -1,24 | 10,08 | 12,37 | |
EBIT1,4 | -0,89 | 1,33 | -1,29 | -4,50 | -5,11 | 3,60 | 9,16 | |
EBIT-Marge5 | -1,64 | 2,16 | -2,20 | -8,46 | -7,95 | 4,22 | 7,75 | |
Jahresüberschuss1 | -2,07 | 0,00 | -1,93 | -5,18 | -5,83 | 2,02 | 21,06 | |
Netto-Marge6 | -3,81 | 0,00 | -3,30 | -9,73 | -9,06 | 2,37 | 17,83 | |
Cashflow1,7 | 1,70 | 2,01 | -1,26 | -0,60 | 1,08 | -4,76 | 3,58 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,23 | 0,00 | -0,17 | -0,39 | -0,40 | 0,07 | 1,18 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
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