SDF
K+S
Anteil der Short-Position: 8,31%
HFG
HELLOFRESH INH
Anteil der Short-Position: 7,92%
VAR1
Varta
Anteil der Short-Position: 6,22%
NDA
Aurubis
Anteil der Short-Position: 5,30%
SGL
SGL Carbon
Anteil der Short-Position: 5,03%
NDX1
Nordex
Anteil der Short-Position: 4,76%
AIXA
Aixtron
Anteil der Short-Position: 4,42%
EVT
Evotec OAI
Anteil der Short-Position: 4,01%
DHER
DELIVERY HERO
Anteil der Short-Position: 3,68%
LXS
Lanxess
Anteil der Short-Position: 3,58%
S92
SMA Solar Techn.
Anteil der Short-Position: 3,42%
WAF
SILTRONIC
Anteil der Short-Position: 2,24%
CLIQ
CLIQ DIGITAL
Anteil der Short-Position: 1,73%
GXI
Gerresheimer
Anteil der Short-Position: 1,68%
WCH
Wacker Chemie
Anteil der Short-Position: 1,62%
SZG
Salzgitter
Anteil der Short-Position: 1,61%
RHM
Rheinmetall
Anteil der Short-Position: 1,54%
FRA
Fraport
Anteil der Short-Position: 1,36%
HABA
HAMBORNER REIT
Anteil der Short-Position: 0,71%
UTDI
United Internet
Anteil der Short-Position: 0,66%
NB2
NORTHERN DATA INH
Anteil der Short-Position: 0,59%
LHA
Lufthansa
Anteil der Short-Position: 0,58%
SRT
Sartorius
Anteil der Short-Position: 0,50%

Vectron Systems: Faktor 10 ist das Ziel

„Ich gehe davon aus, dass das eine Ultra-Gelegenheit ist“, sagt Vectron Systems-Vorstand Thomas Stümmler bei seiner Präsentation auf der von GBC organisierten ZKK Zürcher Kapitalmarktkonferenz am 15. September 2022. Damit nicht genug. In einem Atemzug hält er noch ein Plädoyer für antizyklisches Investieren: „Jeder redet immer davon, dass man kaufen soll, wenn die Kurse am Boden liegen. Aber man muss es dann eben auch tun.“ Thomas Stümmler hat es auf jeden Fall getan, denn im Zuge des Rückzugs seines Vorstandskollegen Jens Reckendorf hat er kürzlich sämtliche Stücke von Reckendorf übernommen – es geht um immerhin gut 1,53 Millionen Aktien – und dafür 5,5 Mio. Euro (entsprechend einem Stückpreis von 3,59 Euro) auf den Tisch gelegt.

Damit summiert sich sein Anteil an dem Hersteller von Kassensystemen für Restaurants und Bäckereibetriebe jetzt auf 41,4 Prozent. Der Rest befindet sich im Streubesitz. Keine Frage: Vectron strapaziert die Geduld der Anleger nun schon seit Jahren und die meisten Investoren haben längst aufgehört, die Liste an verfehlten Prognosen, Gewinnwarnungen und strategischen Winkelzügen zu zählen. Hinzu kommt, dass es nach den kräftezehrenden Corona-Schließungen für etliche Gastrobetriebe mit Energiepreisexplosion und allgemeiner Konsumzurückhaltung gleich in den nächsten Krisenmodus geht – nicht gut fürs Geschäft. Und trotzdem hat die Investmentstory von Vectron Systems für boersengefluester.de noch immer ihren Reiz. Im Kern geht es dabei weiterhin um die Bestrebungen der Münsteraner, die Umsätze aus dem klassischen Kassenverkauf durch möglichst viele digitale Extraservices massiv anzukurbeln. Im Idealfall könnte das bis hin zu einem Faktor von 10 möglich sein, rechnet Thomas Stümmler auf der ZKK vor.

Vectron Systems  Kurs: 7,500 €

Mit den Basismodulen aus dem Digitalpaket bietet Vectron bereits seit geraumer Zeit Extras wie Kassenbackup, Rechnungs- oder auch Fiskalarchiv an und erzielt damit vorzeigbare – und vor allen Dingen regelmäßig wiederkehrende – Erlösströme. Interessanter Nebeneffekt ist, dass Vectron als Anbieter dieser Services nun auch an Kundendaten kommt. Das ist insofern ein Game-Changer, weil der Vertrieb der Kassen indirekt über Fachhändler läuft und Vectron im Einzelfall bislang gar nicht unbedingt wusste, wo die Kassen überall stehen. Ein System, das Thomas Stümmler aber auch nicht grundlegend ändern will, immerhin zeigen die tiefroten Zahlen von Wettbewerbern, welche Summen ein eigenes Vertriebsteam verschlingt. „Der Fachhandel ist ein Asset für uns, keine Verbindlichkeit“, sagt Stümmler.

Quelle: Q2-Präsentation Toast Inc.

Sofort aufgegriffen hat boersengefluster.de die Anregung von Stümmler, sich einmal die Q2-Präsentation der börsennotierten US-Company Toast anzusehen. Die auf cloudbasierte Kassenlösungen für die Systemgastronomie spezialisiert Gesellschaft erwirtschaftete 2021 bei Erlösen von 169 Mio. Dollar einen Fehlbetrag von 487 Mio. Dollar und wird an der Börse mit umgerechnet rund 6,6 Mrd. Euro bewertet. Von so einer Marktkapitalisierung kann Vectron nur träumen. Dabei ist das grundsätzliche Geschäftsmodell von Toast mit seinen zurzeit 15 auf das eigentliche Kassenmodul aufgesetzten digitalen Zusatzleistungen beinahe exakt so ausgerichtet, wie es Stümmler für Vectron vor Augen schwebt. Konsequenz: Die Hardware-Umsätze spielen in der gesamten Erlösstruktur von Toast nur noch eine marginale Rolle. Eine Mixtur, die bei den Investoren offenbar gut ankommt.

Um diesen Zustand zu erreichen, muss Vectron aber noch viel Überzeugungsarbeit bei den Kunden leisten und eben auch entsprechend liefern an der Börse. Immerhin: „Payment wird für uns recht schnell ein spannendes Thema werden“, verbreitet Stümmler Zuversicht. Die jüngste Gewinnwarnung – gepaart mit einem Kostensenkungsprogramm durch die Auslagerung von Teilen der Hardwareproduktion – hat die Aktie dabei erstaunlich gut weggesteckt. So lautet die aktuelle Prognose für 2022 nun auf Erlöse zwischen 27 und 30 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von minus 2,05 Mio. bis minus 0,45 Mio. Euro. Die Analysten von GBC haben das Kursziel für die Vectron-Aktie zwar leicht gestutzt, kommen aber immer noch auf recht hohe 9,35 Euro. Das wäre dann tatsächlich die von Thomas Stümmler erwähnte „Ultra-Gelegenheit“.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Peter-Thilo Hasler von Sphene Capital den Investmentcase komplett anders sieht und seine Dauer-Verkaufen-Einschätzung mit einem Kursziel von gerade einmal etwas mehr als 1 Euro – entsprechend der Netto-Cash-Position des Unternehmens – versieht. Krasser könnten die Unterschiede kaum sein. Entsprechend ist der im Frankfurter Freiverkehrssegment Scale gelistete Titel auch nur etwas für sehr risikobereite und erfahrene Anleger.

INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Vectron Systems
WKN Kurs in € Einschätzung Börsenwert in Mio. €
A0KEXC 7,500 Kaufen 60,42
KGV 2025e KGV 10Y-Ø BGFL-Ratio Shiller-KGV
17,44 32,18 0,55 -127,12
KBV KCV KUV EV/EBITDA
3,02 - 1,62 25,65
Dividende '22 in € Dividende '23e in € Div.-Rendite '23e
in %
Hauptversammlung
0,00 0,00 0,00 19.06.2024
Q1-Zahlen Q2-Zahlen Q3-Zahlen Bilanz-PK
02.09.2024 14.05.2024
Abstand 60Tage-Linie Abstand 200Tage-Linie Performance YtD Performance 52 Wochen
6,73% 28,27% 30,21% 77,73%
    
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
  2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023e
Umsatzerlöse1 32,38 24,83 25,17 27,77 38,23 25,22 37,40
EBITDA1,2 2,25 -0,45 -1,37 -2,19 4,71 -3,86 3,00
EBITDA-Marge3 6,95 -1,81 -5,44 -7,89 12,32 -15,31 8,02
EBIT1,4 1,74 -2,13 -1,76 -2,58 3,12 -5,36 -0,40
EBIT-Marge5 5,37 -8,58 -6,99 -9,29 8,16 -21,25 -1,07
Jahresüberschuss1 1,08 -3,88 -1,39 -2,07 2,44 -5,27 -0,70
Netto-Marge6 3,34 -15,63 -5,52 -7,45 6,38 -20,90 -1,87
Cashflow1,7 -1,46 -2,32 -2,51 -3,77 10,18 -2,05 3,00
Ergebnis je Aktie8 0,16 -0,58 -0,17 -0,26 0,30 -0,65 -0,09
Dividende8 0,05 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben

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1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de
Wirtschaftsprüfer: Nexia

Foto: Louis Hansel auf Unsplash


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.