Noch nicht so toll: Statt des erhofften deutlichen Kursaufschwungs, ist der Aktienkurs von Cyan zuletzt bis an das Emissionsniveau von 23 Euro aus dem März 2018 zurückgefallen. Dabei scheint die Story des Anbieters von Sicherheitslösungen für den Einsatz im Mobilfunkbereich nach wie vor intakt. Jedenfalls hat sich die Präsentation von Finanzvorstand Michael Sieghart auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior am 12. Juni 2018 keinen Tick pessimistischer angehört als sein Vortrag auf der Frühjahrskonferenz Mitte Mai in Frankfurt (siehe dazu auch den Bericht vor boersengefluester.de HIER). „Wir haben einiges im Köcher, aber die Prozesse mit den Mobilfunkanbietern sind sehr komplex“, sagt Sieghart und bittet damit indirekt um ein wenig Geduld bei den Investoren. Fakt ist aber auch: Sollte Cyan bei den Ausschreibungen zum Zug kommen, dürfte die Kasse sehr schnell klingeln. Das Geschäft ist hoch skalierbar und bietet bei Neuabschlüssen EBITDA-Margen von bis zu 80 Prozent. Dabei adressiert die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft nicht nur den Telecom- und Bankensektor – hier zählt unter anderem das Fintech-Unternehmen MyBucks zu den Kunden. Einiges an Potenzial verspricht sich Sieghart auch durch die Integration der Cyan-Sicherheitslösungen in die Mobilapplikationen der Wett- und Gaminganbieter: „Das ist der nächste Bereich, an dem wir stark arbeiten.“ Insgesamt bleibt boersengefluester.de positiv für den Titel gestimmt. Mit einem Börsenwert von knapp 200 Mio. Euro ist das Unternehmen – trotz des Streubesitzes von nur gut einem Viertel – auch für eine Reihe von institutionellen Investoren groß genug. Gleichwohl sind wir ein wenig überrascht, von den zuletzt doch vergleichsweise niedrigen Handelsumsätzen auf XETRA und über Frankfurt. Die Kursziele der Analysten liegen markant über der aktuellen Notiz, was bei Neuemissionen aber nicht komplett ungewöhnlich ist. Letztlich muss Cyan liefern – und bislang haben die Münchner seit dem Börsengang noch keine wesentlichen Neuigkeiten publiziert. Möglicherweise liegt es auch eben daran, dass die Anleger sich bislang noch so zurückhalten.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023e | ||
Umsatzerlöse1 | 3,59 | 20,01 | 26,75 | 21,29 | 8,48 | 8,54 | 8,45 | |
EBITDA1,2 | 1,63 | 3,40 | 11,67 | -5,06 | -12,32 | -8,40 | -4,00 | |
EBITDA-Marge3 | 45,40 | 16,99 | 43,63 | -23,77 | -145,28 | -98,36 | -47,34 | |
EBIT1,4 | 1,46 | 0,37 | 5,53 | -11,04 | -18,06 | -14,02 | -9,60 | |
EBIT-Marge5 | 40,67 | 1,85 | 20,67 | -51,86 | -212,97 | -164,17 | -113,61 | |
Jahresüberschuss1 | 1,24 | -0,11 | 4,53 | -9,27 | -13,88 | -16,50 | -7,80 | |
Netto-Marge6 | 34,54 | -0,55 | 16,93 | -43,54 | -163,68 | -193,21 | -92,31 | |
Cashflow1,7 | -0,05 | 3,66 | -5,83 | -8,71 | -9,50 | -6,81 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,15 | -0,01 | 0,49 | -0,95 | -1,30 | -1,11 | -0,42 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: HLB Stückmann |
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