Bereits Ende Juli hatte der in die Position des Vorstandsvorsitzenden beförderte Hans Joachim Theiß die Anleger von SMT Scharf darauf eingestellt, dass im laufenden Jahr bei Erlösen von 45 Mio. Euro nur mit einem „in etwa ausgeglichenen Ergebnis” zu rechnen sei. Grund: Theiß, der zuvor die Position des stellvertretenden Aufsichtsratschefs bekleidete, hatte zusätzlichen Abschreibungsbedarf in Höhe von insgesamt rund 2,5 Mio. Euro lokalisiert. Im nun vorgelegten Halbjahresbericht des Spezialisten für Transportsysteme für den Einsatz in Steinkohle- und Erzbergwerken spiegelt sich das in einem Betriebsergebnis von minus 2,3 Mio. Euro wider. Das Ergebnis je Aktie kippte per Ende Juni von plus 0,19 Euro auf minus 0,55 Euro. Dementsprechend verringert sich das Eigenkapital zur Jahresmitte auf 37,61 Mio. Euro. Das läuft auf einen Buchwert je Aktie von 8,96 Euro hinaus. Verglichen mit dem aktuellen Aktienkurs von 15,55 Euro ist das im Normalfall eine relativ moderate Relation. Allerdings zieht sich die Krise bei den Kunden aus dem Rohstoffsektor nun schon länger hin als gedacht und SMT Scharf ist weit entfernt von früheren Renditeniveaus. Folglich schwindet der Bonus, den die Investoren bei der Bewertung des Small Caps bereit sind zu akzeptieren. Um gegenzusteuern, sucht Theiß nach neuen Erlösquellen und prüft das Kerngeschäft mit Einschienenhängebahnen, um es für „weitere bergbaunahe Märkte zu öffnen”. Näher will sich das Unternehmen zum gegenwärtigen Zeitpunkt hier jedoch nicht in die Karten schauen lassen. Und so lässt sich nur spekulieren, ob SMT Scharf in Bereiche wie zum Beispiel den Kalibergbau oder auch ganz andere Sektoren vordringen will. Grundsätzlich sind solche Überlegungen positiv zu werten, auch wenn sie zunächst einmal mit zusätzlichen Investitionen verbunden sind. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben. Allerdings wird es wohl noch eine Weile dauern bis sich die Zahlen nachhaltig besser darstellen. Wichtigste Aktionärsgruppe von SMT Scharf ist die Shareholder Value Beteiligungen AG sowie die ihr nahestehende Fondsgesellschaft Axxion. 72,55 Prozent der Aktien befinden sich bei dem früheren SDAX-Titel im Streubesitz.
Beim Wettanbieter Mybet Holding lautet die Herausforderung weiterhin, den Spagat zwischen Investitionen in leistungsfähigere Technik und ein attraktiveres Produktangebot sowie einer Steigerung der Ertragskraft hinzubekommen. Komplett synchron ist das kaum möglich, und so werden die Hamburger im laufenden Jahr mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von „maximal” minus 0,5 Mio. Euro abschließen, wie der neue Vorstandschef Zeno Osskó zur Vorlage der Halbjahreszahlen sagt. Damit hat er den bisherigen Ausblick bestätigt. Große Hoffnungen knüpft Osskó dabei an die Kooperation mit Amelco. Das Softwareunternehmen aus England hat sich unter anderem auf Sportwetten spezialisiert und stellt die neue Wettplattform von Mybet. So wie es derzeit aussieht, wird Mybet im laufenden Jahr eher das obere Ende der avisierten Erlösspanne von 70 bis 75 Mio. Euro erreichen. Das ist allerdings keine großartige Überraschung und wurde bereits im Q1-Bericht so kommuniziert. Dennoch zeigen die Halbjahreszahlen mit Umsätzen von 36,3 Mio. Euro und einem EBIT von minus 0,76 Mio. Euro in die richtige Richtung. Immerhin agierte Mybet im zweiten Quartal 2015 bereits leicht oberhalb der Gewinnschwelle. Der Vergleich mit dem entsprechenden Quartal des Vorjahrs, als ein EBIT von minus 0,69 Mio. Euro anfiel, ist nur begrenzt aussagekräftig, weil Mybet damals im Zuge der Fußball-WM in Brasilien überdurchschnittlich viel ins Marketing investierte. Immerhin: Am Kapitalmarkt hat sich die Stimmung nach dem überraschend schnellen Abschied von Alt-CEO Sven Ivo Brinck spürbar beruhigt. Die Notiz der Mybet-Aktie macht sogar Usancen, zurück über die Marke von 1 Euro zu klettern.
Noch lässt sich allerdings nicht sagen, ob die Trendwende nachhaltig ist. Umso interessanter ist ein Blick auf die börsennotierte Tochter pferdewetten.de, bei der es seit einiger Zeit richtig knackig läuft. Zum Halbjahr hatte CEO Pierre Hofer die EBIT-Messlatte für 2015 auf 1,7 bis 2,0 Mio. Euro erhöht. Die vorherige Bandbreite lag zwischen 1,4 und 1,8 Mio. Euro. Mybet ist mit 52,17 Prozent an pferdewetten.de beteiligt. Umgerechnet in Marktkapitaliserung heißt das: Mehr als 38 Prozent des Börsenwerts der Mybet werden gegenwärtig durch das Engagement bei pferdewetten.de abgedeckt. Eine kuriose Situation, wenn man bedenkt, dass die Düsseldorfer vor nicht allzu langer Zeit noch mit dem Rücken zur Wand standen und Mybet sein pferdewetten.de-Engagement am liebsten beendet hätte. Angesichts der jüngsten Entwicklung stufen wir die Aktie von Mybet auf „Halten” herauf. Die Analysten von Montega Research sind sogar etwas zuversichtlicher und raten mit Kursziel 1,10 Euro zum Einstieg bei Mybet. Die Handlungsempfehlung von boersengefluester.de für den Small Cap von pferdewetten.de lautet weiterhin „Kaufen”.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |