Auf der Herbstkonferenz Anfang September 2023 in Frankfurt ging es bei der Fragerunde nach der Präsentation von Finanzvorstand Henning Döring viel auch darum, warum die Aktie der Deutschen Rohstoff AG so günstig bewertet ist und was die Gesellschaft tun kann, damit die Notiz des überwiegend in der Öl- und Gasförderung in den USA tätigen Unternehmens mehr Kurspower entfaltet. Neben der üblichen Investor Relations-Klaviatur um Kommunikation, Analysten-Coverage, Dividendenpolitik oder auch Aktienrückkäufen liefert die Deutsche Rohstoff seit Monaten die besten Argumente – und zwar in Form starker operativer Zahlen. Das wiederum zeigt auch im Aktienkurs Wirkung, denn allein seit der von Equity Forum organisierten Herbstkonferenz hat der Anteilschein der Deutschen Rohstoff AG (DRAG) um knapp ein Viertel an Wert gewonnen und notiert dicht unter All-Time-High.
Jüngstes Ausrufezeichen sind die Neun-Monats-Ergebnisse der Mannheimer: So toppte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des dritten Quartals 2023 mit 45,60 Mio. Euro nicht nur signifikant den vergleichbaren Vorjahreswert von 38,32 Mio. Euro, sondern war sogar höher als das bisherige Rekordquartal von Q2 2022 mit gut 38,79 Mio. Euro. Insgesamt kommt die DRAG nach neun Monaten 2023 damit nun auf ein EBITDA von 101,62 Mio. Euro, was nur minimal unter dem durch Sondereffekte – etwa aus Aktienverkäufen – positiv beeinflussten Vorjahreswert von 102,33 Mio. Euro liegt. Der guten Ordnung halber sei jedoch gesagt, dass im laufenden Jahr sonstige betriebliche Erträge von bislang 7,30 Mio. Euro (Vorjahr: 15,07 Mio. Euro) ihren Part zu dem guten Abschneiden der Gesellschaft beisteuern. Unterm Strich liegt die DRAG aufgrund der um rund 40 Prozent auf knapp 43 Mio. Euro gestiegenen planmäßigen Abschreibungen mit einem Überschuss von 43,32 Mio. Euro jedoch noch spürbar hinter dem Vorjahresgewinn von 52,60 Mio. Euro.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 53,75 | 109,05 | 41,20 | 38,68 | 73,32 | 165,44 | 196,66 | |
EBITDA1,2 | 36,13 | 97,93 | 22,72 | 23,90 | 66,06 | 139,09 | 158,26 | |
EBITDA-Marge3 | 67,22 | 89,80 | 55,15 | 61,79 | 90,10 | 84,07 | 80,47 | |
EBIT1,4 | 6,13 | 32,70 | 5,63 | -16,10 | 32,59 | 91,43 | 95,00 | |
EBIT-Marge5 | 11,40 | 29,99 | 13,67 | -41,62 | 44,45 | 55,27 | 48,31 | |
Jahresüberschuss1 | 7,63 | 17,95 | 0,19 | -16,10 | 26,36 | 66,19 | 67,48 | |
Netto-Marge6 | 14,20 | 16,46 | 0,46 | -41,62 | 35,95 | 40,01 | 34,31 | |
Cashflow1,7 | 37,85 | 68,67 | 34,93 | 13,99 | 51,82 | 142,73 | 139,26 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,51 | 3,54 | 0,04 | -3,17 | 5,00 | 12,15 | 13,02 | |
Dividende8 | 0,65 | 0,70 | 0,10 | 0,00 | 0,60 | 1,30 | 1,75 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Falk |
Per saldo sieht aber alles sehr gut aus, zumal die gut 40 Mio. Euro aus der kürzlich platzierten Anleihe (HIER) weiteren operativen Spielraum eröffnen. „Die gewonnene Planungssicherheit und das attraktive Preisumfeld haben wir genutzt, um daran so weit wie möglich zu partizipieren und die laufenden Bohrprojekte zu beschleunigen“, sagt CEO Jan-Philipp Weitz. Die Ende September deutlich heraufgesetzte Prognose für das Gesamtjahr 2023 mit nun Umsatzerlösen zwischen 188 und 198 Mio. Euro sowie einem EBITDA in einer Bandbreite von 138 bis 148 Mio. Euro bestätigt das Unternehmen derweil. Angesichts der Vorgaben nach neun Monaten würde die Deutsche Rohstoff mit einem EBITDA von rund 40 Mio. Euro im Schlussquartal in der Mitte der Vorschau ankommen. Bewertungstechnisch hat sich an dem ungewöhnlich günstigen Gesamtbild – trotz des zwischenzeitlichen Kursanstiegs – kaum etwas ändert. Dabei hat sich das Kurs-Buchwert-Verhältnis aufgrund der komfortablen Gewinnentwicklung sogar nochmals deutlich verringert, so dass die Aktie um gerade einmal 10 Prozent über dem zuletzt ausgewiesenen Eigenkapital notiert.
Entsprechend zuversichtlich bleibt der Vorstand, was das weitere Potenzial der DRAG-Aktie angeht: „Wir sind überzeugt, dass die Aktie das derzeitige, von den Analysten avisierte durchschnittliche Kursziel von 47,88 Euro mit unserem klaren Fokus, Kapitaldisziplin und vor dem Hintergrund einer weltweit wachsenden Rohstoffnachfrage über kurz oder lang erreichen kann“, heißt es im Zwischenbericht. Ebenfalls nicht uninteressant: Am 22. November 2023 findet ein virtueller Kapitalmarkttag statt, für den sich Anleger zeitnah anmelden können. Boersengefluester.de bleibt bei der Aktie am Ball.
Foto: Clipdealer
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