Nun also doch: Der in finanziellen Schwierigkeiten steckende Wettanbieter mybet Holding verkauft seine komplette Beteiligung an der Vorzeigetochter pferdewetten.de. Einen konkreten Verkaufspreis nannten die Kieler noch nicht, da die insgesamt 1.810.307 Aktien – das entspricht einem Anteil von 50,20 Prozent – an unterschiedliche Investoren gehen und die einzelnen Deals noch nicht abgeschlossen sind. Bei einem gegenwärtigen Kurs von 6 Euro dürfte es aber um ein Volumen von knapp 11 Mio. Euro gehen. Auswirkungen hat der Deal insbesondere auf die Inhaber der Wandelanleihe 2015/20, denn durch den Verkauf des Aktienpakets wird ein Pflichtrückkaufangebot ausgelöst. „Wir waren aufgrund des unvorhersehbaren Ausbleibens der Mittel aus der C4U-Transaktion zu einer Entscheidung gezwungen, die wir gern vermieden hätten. Eine Trennung von unserer Tochtergesellschaft pferdewetten.de AG war die zielführendste der uns zur Verfügung stehenden Alternativen, angesichts der laufenden Fokussierung unseres Geschäfts auf die Bereiche Sportwetten und Casino“, sagt Zeno Osskó, der Vorstandsvorsitzende von mybet. Spekuliert wurde an der Börse bereits über eine solche Trennung. Da die pferdewetten.de-Aktien aber als Sicherheit für die von mybet emittierte Wandelanleihe (WKN: A1X3GJ) dienten, galt ein Verkauf nicht zwangsläufig als wahrscheinlichste Variante (weitere Hintergründe finden Sie in dem Mitte Mai erschienenen Beitrag von boersengefluester.de HIER). Um die Anleihenkonditionen nicht zu verletzen, wird die mybet Holding den zur Besicherung der Wandelanleihe notwendigen Betrag nun in bar bei einem Treuhänder hinterlegen. Boersengefluester.de sieht die jetzt gewählte Lösung positiv – insbesondere für die Aktie von pferdewetten.de. Fakt ist aber auch, dass die Kieler ihr Tafelsilber verkaufen mussten, um überhaupt den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.
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