HFG
HELLOFRESH INH
Anteil der Short-Position: 8,77%
SDF
K+S
Anteil der Short-Position: 8,04%
NA9
NAGARRO
Anteil der Short-Position: 6,09%
VAR1
Varta
Anteil der Short-Position: 5,98%
NDA
Aurubis
Anteil der Short-Position: 5,21%
NDX1
Nordex
Anteil der Short-Position: 4,84%
ZAL
ZALANDO
Anteil der Short-Position: 4,41%
AIXA
Aixtron
Anteil der Short-Position: 4,34%
PSM
PROSIEBENSAT.1
Anteil der Short-Position: 4,01%
EVT
Evotec OAI
Anteil der Short-Position: 3,91%
DHER
DELIVERY HERO
Anteil der Short-Position: 3,80%
S92
SMA Solar Techn.
Anteil der Short-Position: 3,51%
LXS
Lanxess
Anteil der Short-Position: 3,47%
BOSS
HUGO BOSS
Anteil der Short-Position: 2,93%
TEG
TAG Immobilien
Anteil der Short-Position: 1,95%
EVK
EVONIK INDUSTRIES
Anteil der Short-Position: 1,61%
GXI
Gerresheimer
Anteil der Short-Position: 1,59%
RHM
Rheinmetall
Anteil der Short-Position: 1,45%
G24
SCOUT24
Anteil der Short-Position: 1,40%
AG1
AUTO1 GR. INH
Anteil der Short-Position: 1,22%
MTX
MTU Aero Engines
Anteil der Short-Position: 1,20%
NB2
NORTHERN DATA INH
Anteil der Short-Position: 0,78%
HABA
HAMBORNER REIT
Anteil der Short-Position: 0,62%

2G Energy: “Eine unschlagbare Planungssicherheit”

Erst kürzlich hat boersengefluester.de die vorläufigen Eckdaten zum dritten Quartal 2022 von 2G Energy kommentiert (HIER). Im ausführlichen Interview gibt CFO Friedrich Pehle nun weitere Hintergrundinfos zur operativen Entwicklung des im Frankfurter Börsensegment Scale gelisteten Anbieters von Blockheizkraftwerken (BHKW) und verrät, warum Themen wie Versorgungssicherheit und hohe Strompreise 2G Energy so sehr die Karten spielen, wie die Prognosen bis 2024 aussehen und warum die Firmenzentrale im münsterländischen Heek auch für Aktionäre und potenzielle Investoren strategisch so günstig gelegen ist. Unterm Strich bleibt der Titel für unseren Geschmack ein hoch interessantes Investment. Die jüngsten Kursziele der Analysten bewegen sich im Schnitt bei etwas mehr als 30 Euro, was einem Potenzial von rund 45 Prozent entspricht.


Die von 2G Energy hergestellten Blockheizkraftwerke zur dezentralen Energieerzeugung gelten als wichtiger Bestandteil der Energiewende – die Verstromung in den Geräten erfolgt auch durch den Einsatz von Erdgas. Wie lukrativ sind Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen in der jetzigen Zeit überhaupt noch aus Kundensicht?

Friedrich Pehle: Die gestiegenen Energiekosten wirken sich direkt positiv auf die Wirtschaftlichkeit von KWK-Anlagen aus. Denn vergessen Sie nicht: nicht nur Erdgas ist teurer geworden. Der Strompreis ist ja ebenfalls stark gestiegen, und auch der Wert für thermische Energie ist gestiegen.

Sie meinen also, dass bei steigenden Gas- und Strompreisen die Wirtschaftlichkeit sogar zulegt? Das müssen Sie näher erläutern.

Friedrich Pehle: Der Wirkungsmechanismus ist ganz einfach: bei gleichbleibenden Kosten für Abschreibung und Wartung machen unsere BHKW aus teurem Gas ebenfalls teuren Strom und teure Wärme. Unterm Strich fallen in dieser neuen Situation notwendige Wartung und die Abschreibung bei einem BHKW viel weniger ins Gewicht, so dass die Wirtschaftlichkeit deutlich steigt. Und zwar selbst dann, wenn Gas sich vorübergehend mal stärker verteuern sollte als Strom, was aber selten vorkommt. Gerade in den vergangenen Wochen gingen die Preise für Erdgas ja schneller zurück als für Strom. Jedenfalls haben wir im Laufe des Sommers Anlagen realisiert, deren Amortisationszeit teilweise bei nur zwei Jahren lagen. 

Welche Rolle spielt das Thema Versorgungssicherheit?

Friedrich Pehle: Die Versorgungssicherheit gewinnt aus zweierlei Gründen an Bedeutung: Der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren allein reicht lange nicht, um Deutschland sicher mit Strom zu versorgen. Von Wärmedeckung darf man in diesem Zusammenhang noch lange nicht träumen. Das ist uns allen spätestens seit den Bestrebungen, die deutsche Energieversorgung unabhängig von russischen Lieferungen zu machen, deutlich geworden. Denn die verfügbare Leistung an Wind- und Solarenergie bleibt an vielen Tagen im Jahr unter der abgerufenen Nachfrage. Unsere BHKW bieten mit ihrer Flexibilität und Schnellstartfähigkeit ideale technische Voraussetzung, um an diesigen Herbst- und Wintertagen bzw. in praktisch allen Winternächten einzuspringen, und zwar dezentral und potenziell wasserstoffbasiert.

Und der zweite Punkt?

Friedrich Pehle: Auf Ebene unserer Kunden rückt zudem die Unabhängigkeit von Versorgern in den Blickpunkt. Lange war die Resilienz unserer Anlagen offenbar nur etwas für technische Liebhaber, jedenfalls wurde die sogenannte Inselbetriebsfähigkeit, also die Möglichkeit, ein BHKW völlig losgelöst vom öffentlichen Stromnetz zu betreiben, selten gewählt. Das scheint sich jetzt zu drehen. Denn immer mehr Kunden beschäftigen sich nun mit dieser Möglichkeit, auch wenn die Inselbetriebsfähigkeit noch nicht zum üblichen Umfang eines Kundenauftrags gehört. Kleines Beispiel: der jüngste Hurricane Fiona hat auf Puerto Rico das Stromnetz praktisch vollständig zum Erliegen gebracht. Das Rincon Beach Resort hatte aber vor wenigen Jahren seine Stromversorgung auf ein 2G-BHKW mit Inselbetriebsmöglichkeit umgestellt und gehörte damit – im wörtlichen Sinne – zu den ganz wenigen Lichtblicken auf der verwüsteten Insel.

2G Energy  Kurs: 22,800 €

Woher kommen die wichtigsten Kundengruppen von Ihnen: Aus dem Öffentlichen oder eher aus dem Privaten Sektor?

Friedrich Pehle: In den vergangenen zwölf Monaten sind fast zwei Drittel der Kundenaufträge aus dem Energiesektor gekommen. Dabei spielen Biogas-BHKW mit 42 Prozent eine dominierende Rolle. Wir haben eben auch bei Biogas eine sehr lange Historie und entsprechende Kompetenz, die uns und unseren Kunden jetzt sehr entgegen kommt. Weiterer wichtiger Player im Energiesektor sind die Stadtwerke und Versorgungsunternehmen, die ungefähr 15 Prozent ausmachen.Ansonsten kommen gut 30 Prozent der Aufträge aus der privaten Industrie und Handel. Hier gilt das Interesse sehr oft Lösungen, die heute noch mit Erdgas betrieben werden, die aber bei passender Gelegenheit auf Wasserstoff umgerüstet werden sollen. Und dann gibt es noch den privaten und öffentlichen Service-Bereich, der für 8 Prozent der Auftragseingänge steht. Dabei denke ich an öffentliche und private Krankenhäuser, Hotels, Wohnanlagen oder auch Freizeiteinrichtungen.

Welche Abnehmer fragen ihre Lösungen jetzt eher stärker nach und welche Branchen fallen künftig möglicherweise weg?

Friedrich Pehle: Ganz klar: vor allem Biogas-Anlagen und Projekte, die mit Abfallgasen wie Deponie- und Klärgasen betrieben werden, verzeichnen derzeitig das größte konkrete Interesse und in der Folge auch die wesentlichen Auftragseingänge. Denn hier haben sich die Brennstoffkosten wesentlich weniger oder teilweise gar nicht verteuert, während gleichzeitig der Wert der erzeugten elektrischen und thermischen Energie drastisch gestiegen ist. Sehr großes allgemeines Interesse gibt es aber auch für unsere Maschinen, die perspektivisch mit Wasserstoff betrieben werden, obgleich sie heute noch als Erdgas-BHKW ausgeliefert werden. Allerdings gehört zur Wahrheit auch, dass gerade in der privaten Industrie und im privaten Service-Bereich das ein oder andere Unternehmen derzeitig erhebliche Zweifel am eigenen Geschäftsmodell hat und deshalb quasi in den Überlebensmodus geschaltet hat. Dabei denke ich an Unternehmen, die hochpreisige, oft langlebige Konsumgüter anbieten. Diese Unternehmen sind natürlich für uns schwer zu erreichen. Aber in den anderen privaten Unternehmen ist die gute alte Kostensenkung wieder auf der täglichen Agenda. Und Energieeinsparungen stehen dabei – wenig überraschend – ganz oben auf der Liste.

2G Energy  Kurs: 22,800 €

In den vergangenen Jahren hat sich 2G Energy deutlich internationaler aufgestellt. Die Probleme oder auch Chancen, die wir zurzeit in Deutschland haben – sieht die Entwicklung im Ausland ähnlich aus?

Friedrich Pehle: Bei allen Problemen: Der deutsche Markt hat sich bisher wacker geschlagen. Entscheider und Manager in Deutschland haben verstanden, dass kurzfristig etwas geschehen muss. In Europa ist das Vereinigte Königreich ein Sorgenkind. Und das, obwohl wir unglaublich viele und sehr interessante, hoch wirtschaftliche Projekt in der Entwicklung haben. Es scheint eine gewisse Angst vor dem Elfmeter zu geben. Aber wenn man sich die Turbulenzen in der Wirtschafts- und Innenpolitik auf der Insel anschaut, kann ich es keinem Entscheider verdenken, wenn er mit der finalen Bestellung noch etwas zögert. Mittelfristig sind wir jedenfalls für UK weiter sehr optimistisch.

Welche Entwicklungen sind darüber hinaus im internationalen Geschäft zu erwarrten?

Friedrich Pehle: In einer Hinsicht wird sich das Ausland noch erfreulich dem Inland annähern: Das Service-Geschäft wird stark wachsen, denn zahlreiche BHKW aus dieser wachsenden Maschinenpopulation erreichen nun ihre zweite Lebensphase, die deutlich mehr Wartungsaufwand mit sich bringt. Außerdem haben wir – mit Blick auf die wachsende Maschinenpopulation – in vielen etablierten Auslandsmärkten rechtzeitig begonnen, unser Partnernetzwerk um eigene Service-Kräfte zu ergänzen. Plastisch gesprochen: Nicht nur dass der Kuchen wächst, wir bekommen vom an sich schon wachsenden Kuchen auch noch einen wachsenden Anteil ab. Der Serviceumsatz im Ausland wird in den kommenden Jahren unsere ambitionierten Ziele kräftig stützen.  

Welche Bedeutung haben regulatorische Effekte wie Förderprogramme für 2G?

Friedrich Pehle: Aufgrund der doch sehr stark gestiegenen Wirtschaftlichkeit nimmt die Bedeutung von Förderprogrammen merklich ab. Aber Ihr Stichwort „regulatorische Effekte“ ist in einem anderen Sinne relevant. Denn wenn man die regulatorischen Voraussetzungen und Abhängigkeiten sowie das lokalpolitische Streitpotential sieht, das andere innovative Energieerzeugungsanlagen mit sich bringen, dann scheint noch ein gewaltiger Vorteil bei unseren BHKW auf. Ein BHKW, zumal wenn es H2-ready ist, lässt sich kurzfristig und ohne Änderung von Bebauungsplänen, ohne Mediationsverfahren, ohne Artenschutz- oder Schallschutzgutachten usw. errichten. Wer heute bei uns ein Standard-BHKW im Container bestellt, sollte mit ziemlicher Sicherheit in vier bis acht Monaten Strom und Wärme produzieren können. Eine unschlagbare Planungssicherheit, die nach meiner Einschätzung von keiner ernstzunehmenden Alternativlösung auch nur ansatzweise erreicht wird. 

INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
2G Energy
WKN Kurs in € Einschätzung Börsenwert in Mio. €
A0HL8N 22,800 Kaufen 409,03
KGV 2025e KGV 10Y-Ø BGFL-Ratio Shiller-KGV
16,29 23,17 0,70 35,79
KBV KCV KUV EV/EBITDA
3,38 34,89 1,12 11,80
Dividende '22 in € Dividende '23e in € Div.-Rendite '23e
in %
Hauptversammlung
0,14 0,17 0,75 04.06.2024
Q1-Zahlen Q2-Zahlen Q3-Zahlen Bilanz-PK
23.05.2024 05.09.2024 25.11.2024 18.04.2024
Abstand 60Tage-Linie Abstand 200Tage-Linie Performance YtD Performance 52 Wochen
0,64% -1,26% 0,44% -7,13%
    

Gibt es eine ausgeprägte Saisonalität zwischen den einzelnen Quartalen?

Friedrich Pehle: Es liegt in der Natur der Dinge, dass die meisten BHKW mit Beginn der Heizsaison in Betrieb gehen, was dann auch der Zeitpunkt der Umsatzverbuchung darstellt, da wir nach HGB bilanzieren. Im vierten Quartal haben wir somit immer schon den stärksten Umsatz realisiert. Der Auftragseingang ist von der Heizperiode unabhängig. Er ist von sehr vielen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel geopolitische Erwägungen, Preisentwicklungen, Förderprogramme, die jeweilige aktuelle Versorgungslage, wirtschaftliche Entwicklungen in einzelnen Staaten, angekündigte oder erwartete Preiserhöhungen usw. Beim Auftragseingang sehen wir immer mal wieder Verschiebungen. So hatten wir dieses Jahr ein unglaublich starkes zweites Quartal und nur ein mäßiges drittes Quartal. Aber diese Wellen ändern eben nichts am langfristigen Aufwärtstrend.

Zweites großes Thema zurzeit ist die Materialknappheit – gepaart mit enormen Preissteigerungen. Wie sieht es bei Ihnen aus: Halten die Lieferketten?

Friedrich Pehle: Unsere Lieferketten haben durch die ganze Corona-Zeit hindurch gehalten. Von daher gehen wir davon aus, dass sie auch in den kommenden Wochen und Monaten tragen werden. Dazu muss man wissen, dass wir unsere Motoren, Generatoren, Maschinenbauteile usw. ganz überwiegend aus Zentraleuropa beziehen, was sich in den letzten Jahren schon als Vorteil erwiesen hatte. Natürlich gibt es auch Elektronik-Teile, die aus Asien kommen. Aber eventuelle Engpässe konnten wir bisher zumeist mit Geld lösen, denn wenn wirklich mal ein Mikrochip für ein BHKW fehlt, dann können wir den entsprechenden Mehrpreis auch zahlen, anders als vielleicht der Hersteller von Spielekonsolen, bei dem das ganze Produkt stirbt, sobald Mikrochips zu teuer werden.


Extratipp: Kennen Sie schon die boersengefluester.de-Satellitenseite geschaeftsberichte-downlaod.de mit mittlerweile mehr als 8.000 Jahresreports zum Gratis-Download? Hier finden Sie auch sämliche Geschäftsberichte von 2G Energy seit dem Jahr 2007.

Sicherlich bevorraten auch Sie Schlüsselkomponenten. Wie lange halten die Vorräte?

Friedrich Pehle: Wir haben für ungefähr vier Monate Produktionsmaterial auf Lager. Dazu gehören auch wichtige und teure Schlüsselkomponenten, vor allem Motoren und Generatoren, die wir direkt mit Erhalt der ersten Kundenanzahlung – das sind meistens 30 Prozent des Auftragswerts bei Vertragsunterzeichnung – bestellen, so dass wir in dieser Hinsicht preislich und auch mit Blick auf die Verfügbarkeit kein Risiko eingehen.

Und was die Preissteigerungen angeht: In welchem Umfang gelingt es 2G Energy, die höheren Kosten an die Kunden weiterzugeben?

Friedrich Pehle: Die deutlich gestiegene Wirtschaftlichkeit bei BHKW macht unsere Kunden insgesamt natürlich toleranter, was Preiserhöhungen unsererseits angeht. Folglich haben wir unsere Listenpreise grundsätzlich in etwas so angepasst, wie wir sie von unseren Vorlieferanten zu akzeptieren hatten. Dass unser Endkunde höhere Preise akzeptiert, steht eigentlich außer Frage. Kritischer ist, ob wir mit unseren Preiserhöhungen immer schnell genug sind, ob also die konkrete Umsetzung draußen beim Kunden immer zeitnah erfolgt. Denn vergessen Sie bitte nicht: wir verkaufen ja keine Katalogware. Unsere Produkte sind fast immer kundenkonfiguriert und in ein jeweiliges Projekt eingebettet. Entsprechend lange sind Projekt-Vorlaufzeiten. Und in diesen Projekt-Vorlaufzeiten wirken Preiserhöhungen natürlich nicht sehr hilfreich. Von daher gibt es immer Verzögerung von dem Zeitpunkt, in dem wir eine Preiserhöhung beschließen, und dem Zeitpunkt, in dem die neu eintreffenden Aufträge diese Preiserhöhung auch reflektieren.

Zuletzt hat sich bei Ihnen die Schere zwischen Gesamtleistung und Umsatz geöffnet. Was sind die Hintergründe dafür und wie wird sich die Situation bis zum Jahresende 2022 entwickeln?

Friedrich Pehle: Wir mussten feststellen, dass viele unserer Kunden mit ihren Baustellen in schwierigem Fahrwasser waren, da Material, Handwerker und teilweise Genehmigungen länger auf sich warten ließen als ursprünglich geplant. Daher haben sehr viele unserer Kunden die Inbetriebnahme verschieben müssen. Wir haben dennoch die Produktion weiter unter Volldampf gehalten, da wir ja die Auftragsbücher seit Monaten auf Rekordniveau haben. Logische Konsequenz aus Rekordproduktion und verzögerter Inbetriebnahme ist dann aber, dass die Gesamtleistung ansteigt und der Umsatz stockt. Dieser Knoten hat sich aber – wie erwartet und angekündigt – im dritten Quartal deutlich gelöst, so dass wir im gerade abgeschlossenen dritten Quartal Rekordumsätze verbuchen konnten. Mit den deutlich gestiegenen Heizkosten glauben wir auch, dass unsere Kunden in den kommenden Wochen mehr denn je daransetzen, die bestellten und versandbereiten BHKW nun auch in ihren jeweiligen Liegenschaften ans Netz zu bekommen.

Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
  2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023e
Umsatzerlöse1 189,40 209,78 236,40 246,73 266,35 312,63 365,07
EBITDA1,2 11,12 15,37 19,17 20,11 21,87 26,63 34,30
EBITDA-Marge3 5,87 7,33 8,11 8,15 8,21 8,52 9,40
EBIT1,4 7,33 11,45 15,45 16,45 17,93 21,96 27,64
EBIT-Marge5 3,87 5,46 6,54 6,67 6,73 7,02 7,57
Jahresüberschuss1 4,92 7,61 10,30 11,96 12,64 16,37 17,99
Netto-Marge6 2,60 3,63 4,36 4,85 4,75 5,24 4,93
Cashflow1,7 12,85 4,88 1,92 9,79 8,86 4,98 11,72
Ergebnis je Aktie8 0,28 0,43 0,58 0,68 0,71 0,91 1,00
Dividende8 0,11 0,11 0,11 0,11 0,12 0,14 0,17
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben

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1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de
Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers

Wie sieht die Prognose zu Umsatz und Ergebnis für das Gesamtjahr 2022 aus?

Friedrich Pehle: Wir hatten kürzlich die Umsatzprognose im oberen Bereich eingeengt, als wir die Untergrenze von 280 Mio. Euro auf 290 Mio. Euro angehoben haben. Die Einschätzung haben wir in unserer Corporate News vom 20. Oktober auch noch mal bestätigt, nämlich ein Umsatzziel von 290 bis 310 Mio. Euro. Die Prognose für die EBIT-Marge haben wir nicht angepasst. Wir gehen also weiterhin davon aus, dass wir ein EBIT erzielen werden, das im Bereich von 6,0 bis 8,0 Prozent vom Umsatz liegen sollte.  Für 2023 sehen wir dann einen Umsatz in Höhe von 310 bis 350 Mio. Euro. Da wir mit dieser Prognose – in ja doch sehr unsicheren Zeiten – deutlich früher sind als sonst die Jahre, haben wir das Prognoseintervall mit 40 Mio. Euro etwas weiter als üblich gefasst. Diesen Korridor werden wir sicher beizeiten einengen.

Wie sehen die mittelfristigen Prognosen aus?

Friedrich Pehle: Für 2024 erwarten wir Umsätze bis zu 390 Mio. Euro, was ja eine deutliche Steigerung zu bisherigen Mittelfristprognose für 2024 war. Diese lag nämlich bei lediglich 330 Mio. Euro, mit denen wir 10 Prozent EBIT erreichen wollten, also 33 Mio. Euro. Diese 33 Mio. Euro sehen wir bis auf weiteres auch bei dem erhöhten Umsatz für realistisch an. Denn derzeitig ist doch sehr unklar, wo die Preisentwicklung bei Vorprodukten, Transporten, Löhnen und anderen Faktoren hin geht. Aber 33 Mio. Euro EBIT bei bis zu 390 Mio. Euro Umsatz kommt der ursprünglichen Langfristplanung von 2026 ziemlich nahe. Die sah nämlich einen Umsatz von 400 Mio. Euro bei 8,5 bis 10,0 Prozent EBIT-Marge vor. Mit anderen Worten: wir sind voraussichtlich schon 2024 fast da, wo wir uns eigentlich erst 2026 gesehen haben. Insgesamt also eine gute Entwicklung.  

Zum Abschluss noch ein Blick auf Ihre Investor Relations-Arbeit: Rund 55 Prozent der Aktien von 2G Energy befinden sich im Streubesitz. Welchen Stellenwert haben da Retail-Investoren und was tun Sie, um die Aktie von 2G Energy noch bekannter zu machen?

Friedrich Pehle: Wir haben unsere IR-Arbeit in den vergangenen Jahren stark intensiviert. Und mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar haben wir nochmal eine Schippe draufgelegt, um unseren Investoren im Inland und zunehmend auch im Ausland regelmäßig Rede und Antwort zu stehen. Der Digitalisierungsschub, den wir alle durch Corona erfahren haben, hilft natürlich, den direkten Kontakt zwischen Vorstand und Investor möglichst kurz und direkt zu halten. Zudem sind Investoren und potenzielle Investoren herzlich eingeladen, uns in Heek zu besuchen, um zu sehen, wie wir das enorme Wachstum realisieren. Von der Autobahnabfahrt bis zum ersten Kaffee sind es nur 2 Minuten!

Vielen Dank für dieses ausführliche Interview!


Friedrich Pehle ist Jahrgang 1971 und wurde im Dezember 2017 als CFO in den Vorstand der 2G Energy AG berufen. Er ist verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Investors Relations, Controlling und Personal. Vor seiner Tätigkeit bei 2G Energy, war er über 20 Jahre für verschiedene internationale Landmaschinenkonzerne und Energieunternehmen im In- und Ausland aktiv. Dabei war er zumeist in verschiedenen Führungspositionen an der Nahtstelle zwischen Betriebswirtschaft und Technik tätig. In den Jahren 2009 bis 2013 war er CFO der an der Börse Oslo notierten Kverneland ASA und zuletzt Geschäftsführer Finanzen/Logistik/IT eines internationalen Zulieferers der Windenergiebranche. Der Diplom-Betriebswirt (BA) studierte von 1991 bis 1994 an der Berufsakademie Stuttgart und spezialisierte sich auf Industrie-Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Rechnungswesen und Controlling. Sein Vertrag läuft bis zum 30. November 2023.

Fotos: 2G Energy AG

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Hinweis: Die Berichterstattung und Handlungseinschätzungen durch boersengefluester.de stellen keine Anlageempfehlungen und auch keine Empfehlung oder einen Vorschlag einer Anlagestrategie dar. Boersengefluester.de hält keine Beteiligung an der 2G Energy AG. Zwischen 2G Energy und boersengefluester.de besteht eine Vereinbarung zur Soft-Coverage der 2G Energy-Aktie.


 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.