Der Termin ist günstig. Am 22. Februar 2024 veröffentlichen – zumindest nach jetzigem Stand – noch gar nicht so fürchterlich viele Unternehmen aus dem Spezialwertebereich ihre neuesten Geschäftszahlen und garnieren dies zusätzlich mit einer Online-Präsentation. Am ehesten dürften die Smallcap-Investoren an diesem Tag noch auf die virtuelle Veranstaltung der Smartbroker Holding schauen. Die Chancen stehen also gut, dass die digitale Analystenkonferenz von Datron am 22. Februar nicht im lauten Getöse der Fahrt aufnehmenden Zahlensaison verpufft. Dabei ist der Anbieter von CNC-Fräsmaschinen für den Einsatz im Alubereich oder auch dem Dentalsektor noch nie eine Gesellschaft gewesen, deren Aktie für besondere Kurskapriolen bekannt ist. Die Bilanzqualität von Datron ist so robust, dass die Gesellschaft im Grunde gar keine Börsennotiz für die Umsetzung der eigenen Wachstumsstrategie bräuchte. Die Mehrheitsverhältnisse um die Gründerfamilie des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Arne Brüsch sind dabei einerseits ein verlässlicher Anker, setzen einem liquiden Börsenhandel andererseits aber auch enge Grenzen.
Operativ hat sich die Gesellschaft seit dem Börsengang im April 2011 in Summe gut geschlagen, ist jedoch weit entfernt davon ein – wie es so schön heißt – „Hyper-Scaler“ zu sein. Grundsolider deutscher Mittelstand eben, und das auch noch zu einem sehr vernünftigen Preis an der Börse. Momentan halten sich die Marktkapitalisierung von knapp 39,5 Mio. Euro und das ausgewiesene Eigenkapital ziemlich genau die Waage – bei einer Netto-Liquidität von zum Halbjahr gut 6,5 Mio. Euro. Für 2023 hatte CEO Michael Daniel zuletzt Erlöse zwischen 62 und 64 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge in einer Bandbreite zwischen 9 und 10 Prozent in Aussicht gestellt. Zur Einordnung: Zweistellige operative Margen sind für Datron seit vielen Jahren die Benchmark – viel mehr nach oben geht kaum.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 50,19 | 55,72 | 53,79 | 42,13 | 54,16 | 59,90 | 63,82 | |
EBITDA1,2 | 6,04 | 6,05 | 5,18 | 3,34 | 6,68 | 7,36 | 7,21 | |
EBITDA-Marge3 | 12,03 | 10,86 | 9,63 | 7,93 | 12,33 | 12,29 | 11,30 | |
EBIT1,4 | 5,22 | 5,13 | 3,90 | 2,15 | 5,45 | 6,11 | 6,03 | |
EBIT-Marge5 | 10,40 | 9,21 | 7,25 | 5,10 | 10,06 | 10,20 | 9,45 | |
Jahresüberschuss1 | 3,97 | 3,48 | 2,79 | 1,48 | 3,86 | 4,32 | 4,55 | |
Netto-Marge6 | 7,91 | 6,25 | 5,19 | 3,51 | 7,13 | 7,21 | 7,13 | |
Cashflow1,7 | 2,39 | 5,03 | 1,42 | 6,17 | 2,95 | 2,06 | 3,21 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,99 | 0,87 | 0,69 | 0,37 | 0,96 | 1,08 | 1,14 | |
Dividende8 | 0,20 | 0,20 | 0,10 | 0,05 | 0,20 | 0,20 | 0,20 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RWM |
Da reiht sich die Ende Dezember kommunizierte Vorschau für 2024 mit Umsätzen zwischen 63 und 68 Mio. Euro bei einer avisierten EBIT-Rendite in einem Korridor von 9 bis 11 Prozent nahtlos ein. Trotzdem: Sollte das in Mühltal in der Nähe von Darmstadt ansässige Unternehmen am oberen Ende der Vorschau herauskommen, könnte unterm Strich ein Ergebnis je Aktie von bis zu 1,28 Euro herausspringen, was definitiv eine neue Rekordmarke wäre. Keine Frage, in der aktuellen Zeit ist jeder Ausblick mit enormen Unsicherheiten behaftet. Doch gemessen an dem, was operativ möglich ist, sieht der Aktienchart von Datron viel zu uninspiriert aus. Da müsste mit Sicht auf zwölf Monate sehr viel mehr gehen. Bewertungstechnisch kann der Titel aus dem Scale-Segment jedenfalls bei allen gängigen Kennzahlen punkten. Die Analysten des Designated Sponsors BankM aus Frankfurt setzen das Kursziel derzeit bei knapp 17 Euro an, was einem knackigen Potenzial von rund 70 Prozent entspricht. Mal schauen, ob der Funke vielleicht schon am 22. Februar zündet.
Foto: Datron AG
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