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Mensch und Maschine: Raus aus der Komfortzone

Ein schwächeres Quartal – und die Investoren werden gleich nervös. Diese Erfahrung muss nun auch der Softwarespezialist Mensch und Maschine (MuM) machen. Jedenfalls knickte die Notiz der im Scale gelisteten Aktie im Tief um beinahe 6,5 Prozent ein, holte im Verlauf aber wieder einen Großteil der Verluste auf. Was war passiert? Im dritten Quartal 2017 rutschten die Umsätze von MuM unerwartet deutlich um knapp 20 Prozent auf 31,88 Mio. Euro ab. Gemessen daran hielt sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit einem Rückgang von knapp sechs Prozent auf von 2,310 Mio. Euro sogar noch ganz gut. Zu berücksichtigen ist freilich, dass es im Vorjahr bei dem Geschäft mit Autodesk-Software durch die Umstellung von Verkauf auf ein Mietmodell zu Vorzieheffekten kam.

 

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Aus diesem Grund ist CEO Adi Drotleff zuversichtlich, dass im Abschlussviertel – neben dem ohnehin ertragsstarken Geschäft mit eigener Software – auch der Bereich Autodesk wieder spürbar anzieht. Trotzdem drückt er sich beim Ausblick für das Gesamtjahr eine Nummer vorsichtiger aus und stuft die avisierte EBITDA-Spanne von 17,5 bis 18,5 Mio. Euro nur noch als „weiterhin erreichbar“ ein. Zum Halbjahr bezeichnete Drotleff das EBITDA-Ziel noch als „komfortabel erreichbar“. Parallel dazu bestätigte der Manager die Dividendenvorschau von 0,45 bis 0,50 Euro je Aktie – sofern die Mensch und Maschine auf die avisierten Steigerungsraten beim Ergebnis kommt. Nach mehr als 70 Prozent Performance (allein in diesem Jahr) sehen die einschlägigen Bewertungskennzahlen der Aktie nun allesamt deutlich unvorteilhafter aus als noch zu Jahresbeginn. Mit anderen Worten: Der Kurs ist schneller vorangeeilt als die Fundamentaldaten. Selbst auf 2020er-Basis liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) nun bei rund 20. Eine Konsolidierungsphase würde boersengefluester.de daher nicht überraschen, letztlich wäre sie sogar eine gesunde Entwicklung.

Langfristig orientierte Investoren müssen deswegen aber nicht gleich ihr Depot räumen. Der grundsätzliche operative Trend ist intakt. Und mit Blick auf die für die kommenden Jahren in Aussicht gestellten Gewinn- und Dividendenziele bleibt MuM sogar eine eher aussichtsreiche Aktie. Wir bleiben daher bei der Einschätzung “Halten”.

 

 

 

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Foto: Pixabay

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.