Klare Kante beim Roundtable von AlsterResearch am 27. Juni 2023: „Uns reichen ein bis drei Transaktionen pro Jahr für unseren Wachstumsplan“, sagt Carsten Geyer, Geschäftsführer von SGT German Private Equity. Mit Blick auf die Ende Mai kommunizierte Akquisition von Elatec in die Fondskonstruktion von SGT (siehe dazu unser Beitrag HIER) für rund 400 Mio. Euro, haben die Frankfurter das Mindestziel für 2023 also bereits erfüllt. Doch die Chancen stehen gut, dass es im laufenden Jahr noch einen Deal geben wird. „Zwei weitere Transaktionen wären jedoch eher eine Überraschung“, sagt Geyer. Dabei erholt sich der M&A-Markt allmählich vom Ukraine-Schock, wenn auch auf deutlich ermäßigtem Niveau. Zudem bestätigt Geschäftsführer Christoph Gerlinger auf der Alster-Veranstaltung, dass auch die börsennotierte KGaA – ähnlich wie beim Erst-Investment Utimaco – einen kleinen Anteil an Elatec auf eigene Rechnung in die Bücher nehmen wird.
Es bleibt aber bei der grundsätzlichen Ausrichtung, dass die börsennotierte SGT ihr Geld primär über Management-Fees verdient und eben nicht mehr wie früher über die Wertentwicklung von Portfolio-Unternehmen. Am Kapitalmarkt kommt dieses bereits vor drei Jahren auf die Schiene gesetzte Geschäftsmodell zwar langsamer an als gedacht, doch grundsätzlich sieht der Chart der SGT-Aktie bereits sehr viel konstuktiver aus als zu früheren „German Startups Group“-Zeiten – so wie das Unternehmen ehemals hieß. Gut gefallen an der aktuellen Präsentation des Managements hat boersengefluester.de insbesondere auch der Part um die möglichen Exit-Strategien nach im Schnitt rund vier Jahren Halte-Dauer.
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Da es potenziell um Bewertungen im Milliardenbereich geht, stehen sämtliche Optionen offen: vom Börsengang, über die Veräußerung an strategische Investoren bis hin zum Private Equity-Sektor. „Wir möchten die Unternehmen IPO-fähig machen. Damit haben wir bei Utimaco schon begonnen“, verrät Carsten Geyer. An dieser Stelle gleich der Hinweis: Direkte Profiteure von möglichen Kapitalmarktambitionen für die Portfolio-Unternehmen sind einzig die Fonds-Investoren. Mögliche Abstrahleffekte kommen jedoch durch außerordentliche Vergütungen für den Asset-Manager zustande. Grundsätzlich ist es somit wichtiger, dass es dem Management-Team gelingt, weitere Investorengelder zu akquirieren. Die Größe des Fonds ist letztlich der entscheidende Treiber für die eigene Profitabilität.
Ende 2022 verwaltete die Tochter SGT Capital dabei ein Fondsvolumen von mehr als 800 Mio. Dollar – mit steigender Tendenz. „Wir rechnen damit, dass wir in Kürze die Schwelle von 1 Milliarde Dollar erreichen“, sagt Gerlinger. Das Fundraising-Zielvolumen liegt sogar zwischen 2 und 3 Milliarden Dollar. Derweil wird die im Freiverkehrssegment Scale gelistete SGT-Aktie noch immer mit einem Abschlag von 20 Prozent auf den Buchwert gehandelt. Das Thema Dividende ist mit der Ausschüttung für 2022 von erneut 0,02 Euro je Aktie nach der Hauptversammlung (HV) am 28. Juni 2023 für Neuanleger zwar erstmal durch, doch im Herbst soll es erneut ein nachgelagertes Aktienrückkaufprogramm geben.
Zudem besteht ein Upside-Potenzial für die bisherige Gewinnprognose, sofern es die avisierte weitere Akquisition geben wird. Die Analysten von AlsterResearch haben jedenfalls ihre bisherige Kaufen-Einschätzung mit Kursziel 3 Euro nach dem etwas mehr als 1 Stunde dauernden und gut besuchten virtuellen Roundtable bestätigt. Für risikobereite Anleger bleibt der Titel eine aussichtsreiche Depotbeimischung.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 9,61 | 12,53 | 16,45 | 0,13 | 11,10 | 13,32 | 4,79 | |
EBITDA1,2 | 2,70 | 2,34 | 4,84 | -1,12 | 6,79 | 2,61 | -7,67 | |
EBITDA-Marge3 | 28,10 | 18,68 | 29,42 | -861,54 | 61,17 | 19,59 | -160,13 | |
EBIT1,4 | 2,27 | 1,72 | 4,19 | -1,12 | 5,61 | -5,31 | -82,49 | |
EBIT-Marge5 | 23,62 | 13,73 | 25,47 | -861,54 | 50,54 | -39,87 | -1.722,13 | |
Jahresüberschuss1 | 1,68 | -0,68 | 3,42 | -0,74 | 14,08 | 6,85 | -81,51 | |
Netto-Marge6 | 17,48 | -5,43 | 20,79 | -569,23 | 126,85 | 51,43 | -1.701,67 | |
Cashflow1,7 | -2,00 | -1,60 | 0,88 | -1,75 | -5,83 | 10,76 | -2,68 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,14 | -0,05 | 0,26 | -0,05 | 0,28 | 0,16 | -1,76 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,02 | 0,02 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Forvis Mazars |
Foto: Clipdealer
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