SDF
K+S
Anteil der Short-Position: 8,57%
HFG
HELLOFRESH INH
Anteil der Short-Position: 8,17%
PBB
DT.PFANDBRIEFBK
Anteil der Short-Position: 7,68%
VAR1
Varta
Anteil der Short-Position: 5,99%
NA9
NAGARRO
Anteil der Short-Position: 5,44%
AIXA
Aixtron
Anteil der Short-Position: 5,39%
EVT
Evotec OAI
Anteil der Short-Position: 5,28%
NDX1
Nordex
Anteil der Short-Position: 4,37%
PSM
PROSIEBENSAT.1
Anteil der Short-Position: 4,08%
LXS
Lanxess
Anteil der Short-Position: 3,64%
DHER
DELIVERY HERO
Anteil der Short-Position: 3,62%
ENR
SIEMENS ENERGY
Anteil der Short-Position: 2,90%
S92
SMA Solar Techn.
Anteil der Short-Position: 2,83%
WAF
SILTRONIC
Anteil der Short-Position: 2,14%
TEG
TAG Immobilien
Anteil der Short-Position: 1,86%
GXI
Gerresheimer
Anteil der Short-Position: 1,77%
RHM
Rheinmetall
Anteil der Short-Position: 1,51%
PNE3
PNE Wind
Anteil der Short-Position: 1,50%
FRA
Fraport
Anteil der Short-Position: 1,29%
TKA
ThyssenKrupp
Anteil der Short-Position: 1,05%
MOR
MorphoSys
Anteil der Short-Position: 0,96%
BFSA
BEFESA ORD.
Anteil der Short-Position: 0,52%
NCH2
THYSSENKRUPP NUCERA
Anteil der Short-Position: 0,51%

flatexDEGIRO: CEO Frank Niehage räumt das Feld

Eigentlich hatte sich die Finanzgemeinde auf einen großen Showdown zur Hauptversammlung am 4. Juni 2024 eingestellt – nachdem flatexDEGIRO-Großaktionär Bernd Förtsch Ende März in einem Interview mit der Wirtschaftswoche öffentlich auf Distanz zu Frank Niehage, dem CEO des Discountbrokerverbunds um flatex und DEGIRO, gegangen war. Zwar stemmte sich Frank Niehage wenig später in einem Interview mit dem Handelsblatt vehement gehen die Vorwürfe, am Ende ging der Machtkampf aber doch sehr viel schneller zu Ende, als zu vermuten war. Immerhin gilt der wortgewaltige ehemalige Goldman Sachs-Banker Niehage nicht gerade als jemand, der sich schnell einschüchtern lässt. Nun scheidet Frank Niehage mit Wirkung zum 30. April 2024 als CEO der flatexDEGIRO AG sowie sämtlichen weiteren Mandaten innerhalb des Verbunds aus. Offiziell aufgrund von „unterschiedlichen Auffassungen zur strategischen Entwicklung sowie zum Wohle der Gesellschaft“.

Knapp zehn Jahre nachdem Frank Niehage bei der damaligen flatex Holding, die dann wenig später in FinTech Group umfirmiert wurde, an Bord gekommen ist, nun also das Aus. Dabei hätten die zehn Jahre kaum bewegter sein können, immerhin hat das Team um Niehage in dieser Zeit – mit der dafür nötigen Beinfreiheit aus Kulmbach – aus flatex einen internationalen Brokeragekonzern formiert. Und wir sind ganz offen: Boersengefluester.de hatte seit dem ersten persönlichen Treffen in einem beliebten Café direkt neben dem Frankfurter Opernturm von Anfang an einen besonders guten Draht zu Niehage. In manchen Punkten war er sogar so etwas wie ein Sparringspartner für uns, immerhin befand sich boersengefluester.de damals selbst noch in einer Phase kurz nach der Gründung. Und auch flatex war in der Kapitalmarktszene zu jener Zeit alles andere als eine angesagte Aktie.

flatexDEGIRO  Kurs: 12,450 €
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
  2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023e
Umsatzerlöse1 107,01 125,10 131,95 261,49 417,58 406,96 390,73
EBITDA1,2 32,07 42,37 37,58 98,43 112,09 183,28 140,35
EBITDA-Marge3 29,97 33,87 28,48 37,64 26,84 45,04 35,92
EBIT1,4 26,48 30,62 24,75 73,79 80,26 151,28 104,35
EBIT-Marge5 24,75 24,48 18,76 28,22 19,22 37,17 26,71
Jahresüberschuss1 16,80 17,47 14,91 49,92 51,55 106,19 71,86
Netto-Marge6 15,70 13,96 11,30 19,09 12,35 26,09 18,39
Cashflow1,7 0,11 250,07 -157,25 141,45 125,03 113,32 63,08
Ergebnis je Aktie8 0,15 0,16 0,14 0,55 0,47 0,97 0,65
Dividende8 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,04
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben

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1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de
Wirtschaftsprüfer: BDO

Jedenfalls können wir uns noch gut an einige Präsentationen vor Analysten und Investoren erinnern, wo kaum jemand was mit dem Begriff der FinTech Group anfangen konnte. Andererseits sind solche Investmentstorys genau unser Hometurf. Mit dem rasanten Wachstum von flatex – und später vielleicht auch dem Umzug des Unternehmens vom Frankfurter Westhafen in den Omniturm mitten ins Bankenviertel – hat sich die Bande zwar ein wenig gelöst, zumal auch zunehmend mehr internationale Analysten und Investoren die Quartals-Calls von flatexDEGIRO dominierten. Insgesamt blieb Niehage auf Presse-Calls aber regelmäßig Ansprechpartner für uns. Insgesamt sind alle Kapitalmarktprofis natürlich sehr gespannt, welche Akzente der künftige CEO setzen wird. Vorerst übernehmen CFO Benon Janos und Stephan Simmang übergangsweise die Aufgaben von Niehage.

Die Suche nach einem Nachfolger für Niehage ist aber bereits eingeleitet und soll dem Vernehmen nach schon kurzfristig abgeschlossen sein. Hinter den Kulissen wurde in den vergangenen Wochen also bereits viel auf diesen Tag vorgearbeitet. Frank Niehage bedankt sich derweil bei Vorstand, Aufsichtsrat und Mitarbeitern für das Vertrauen der vergangenen Jahre und kündigt an, dem Unternehmen als Aktionär verbunden zu bleiben. Das ist – trotz der weiten Interpretationsfähigkeit – schon allein deshalb ein wichtiger Nebensatz, weil das Management von flatexDEGIRO in den vergangenen Jahren massive Insiderkäufe getätigt hat, ein potenzieller Aktienüberhang also durchaus eine Belastung für den Kurs sein könnte.

Losgelöst davon wird boersengefluester.de weiterhin über die operative Entwicklung bei dem SDAX-Unternehmen berichten, immerhin bleibt die Story super spannend und bekommt jetzt womöglich nochmals einen neuen Dreh. Kann ja auch sein, dass Medien-Unternehmer Bernd Förtsch (DER AKTIONÄR, BÖRSE ONLINE) seinen Anteil weiter aufstockt oder auch das Thema Akquisitionen an Relevanz gewinnt. Zudem dürfte es viel darum gehen, den Marken flatex und DEGIRO noch mehr Strahlkraft einzuhauchen. Der Zeitpunkt dafür, ist durchaus gut. Immerhin sind Fleißthemen wie die von der BaFin geforderten Änderungen in den Arbeitsabläufen weitgehend abgearbeitet. Und am Ende ist es natürlich besser, wenn über der Aktie kein irgendwie gearteter Zwist zwischen CEO und Großaktionär lastet.

Vermutlich haben sowohl der von uns ebenfalls sehr geschätzte Bernd Förtsch als auch Frank Niehage Recht in ihren Punkten. Aber viel Platz für Sentimentalitäten ist nicht im Haifischbecken Börse. Insofern ist es gut, dass die Auseinandersetzung schnell beendet ist und klassische operative Themen damit wieder in den Vordergrund rücken. Bewertungstechnisch hat der Titel ohnehin einiges zu bieten. Und volatile Börsen sind quasi der natürliche Freund von Broker-Aktien.

INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
flatexDEGIRO
WKN Kurs in € Einschätzung Börsenwert in Mio. €
FTG111 12,450 Kaufen 1.369,91
KGV 2025e KGV 10Y-Ø BGFL-Ratio Shiller-KGV
11,86 26,28 0,45 29,93
KBV KCV KUV EV/EBITDA
2,05 21,72 3,51 9,76
Dividende '22 in € Dividende '23e in € Div.-Rendite '23e
in %
Hauptversammlung
0,00 0,04 0,32 04.06.2024
Q1-Zahlen Q2-Zahlen Q3-Zahlen Bilanz-PK
25.04.2024 28.08.2024 22.10.2024 28.03.2024
Abstand 60Tage-Linie Abstand 200Tage-Linie Performance YtD Performance 52 Wochen
22,30% 28,84% 11,46% 29,55%
    

Foto: Clemens van Lay auf Unsplash


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.